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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Ausland<br />

Was die Auslandseinsätze betrifft, beabsichtigt Österreich, die solidarische<br />

und ausgewogene Beitragsleistung zu Missionen und Krisenmanagementmassnahmen<br />

aller drei Hauptorganisationen (UNO, EU und<br />

NATO) aufrechtzuerhalten.<br />

Zielrichtung ist dabei ein Whole of Government/Comprehensive<br />

Approach.<br />

Das Schwergewicht der österreichischen Beitragsleistungen wird<br />

dabei nach wie vor am Westbalkan liegen. Österreich wird daher auch<br />

nach der Anpassung der internationalen militärischen Präsenz in Bosnien<br />

Herzegowina und Kosovo substantiell präsent bleiben.<br />

Die grösste Herausforderung der letzten beiden Jahre war und ist<br />

der Tschad-Einsatz. Grundsätzlich wollen wir unser Auslandsengagement<br />

mit etwa 1350 Soldaten auf bisherigem Niveau halten. Wir stützen<br />

uns dabei zu etwa 60 Prozent auf Milizsoldaten ab, insbesondere bei<br />

Stabilisationsoperationen, nicht aber bei Ersteinsätzen. Es besteht das<br />

Freiwilligenprinzip. Für Kaderpräsenzeinheiten, in die man sich freiwillig<br />

meldet, besteht eine Auslandseinsatzverpflichtung. Mitgliedschaft darin<br />

wird durch eine Bereitschaftsprämie honoriert.<br />

Eine persönliche Erfahrung aus Mitwirkung an der PfP und an Operationen:<br />

Streitkräfte, die nicht gefordert werden, verlieren Anschluss,<br />

nicht nur technologisch, sondern auch in ihrer geistigen Orientierung<br />

oder wie ich schon gesagt habe, geistigen Interoperabilität.<br />

Das ÖBH ist immer noch sehr infanterielastig. In der Bundesheerreformkommission<br />

2004 wurde das Ambitionsniveau für Österreich<br />

mit der Aufstellung einer Rahmenbrigade bestimmt. Angesichts der<br />

finanziellen Einschränkungen stellt sich zunehmend die Frage nach der<br />

zeitgerechten Realisierbarkeit, der Aufrechterhaltung der Zielvorstellung<br />

und nach einer Nischen- bzw. Rollenspezialisierung. Schwergewicht der<br />

Streitkräfteplanung ist die Vorbereitung auf die Beteiligung in der Battle<br />

Group(BG): BG 1/2011 NED/DEU/FIN und BG 2/2012 DEU/AUT/<br />

CZE/CRO/IRL/MAZ.<br />

Als einschränkender Faktor der Auslandsbeteiligungen ist die allgemein<br />

angespannte Ressourcenfrage zu sehen. Wir werden verstärkt den<br />

Doppelnutzen von Kapazitäten für In- und Ausland beachten müssen.<br />

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