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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Konrad Hummler<br />

unbedingt suchen. Voraussetzung ist aber, dass man vorgängig definiert,<br />

welche Bereiche man selber erfüllen möchte und welche im Verbund.<br />

Wenn dies klar ist, ist auch die Bereitschaft grösser. Bis anhin hat man<br />

immer behauptet, dass man alle Bereiche autonom bewältigen wolle oder<br />

könne – was nicht stimmt –, und hat dennoch Kooperationen gesucht.<br />

Ein Problem der <strong>Sicherheitspolitik</strong> besteht sicherlich auch darin, dass<br />

man befürchtet, es gebe eine doppelte Agenda.<br />

Vez Jean-Luc: Sind Sie der Ansicht, dass bei der heutigen Situation die<br />

Mittelallokation die richtige ist? Wo würden Sie die Prioritäten setzen im<br />

Zusammenhang mit der zukünftigen Allokation der finanziellen Mittel?<br />

Hummler Konrad: Vorbemerkend möchte ich festhalten, dass die Mittel<br />

immer zu knapp bemessen sind. Aus diesem Grund ist die Allokation der<br />

Mittel das Entscheidende.<br />

Aus meinen Erfahrungen der letzten zwei Jahre im wirtschaftlichen<br />

Bereich schöpfend, kann ich sagen, dass eines der grossen Probleme war,<br />

dass man sich nicht genügend auf den gefährlichsten Fall eingestellt hat;<br />

man hatte sich vielmehr auf die Bewältigung einer relativen Normalität<br />

eingestellt. So waren die Eigenmittel darauf ausgerichtet, dass alles immer<br />

funktioniert. Die knappe Ressource Eigenkapital hat man gar auf ein<br />

schliesslich gefährliches Mass reduziert; man hat sich mit den Modellen<br />

von Basel II nicht auf den gefährlichsten Fall ausgerichtet. In Analogie<br />

zu diesen Erfahrungen würde ich folgende Mittelallokation vorschlagen:<br />

Schwergewichtig sollte man sich auf die Bewältigung der gefährlichsten<br />

Bedrohung ausrichten, wobei man auch ein Gewicht auf die Bewältigung<br />

der normalen Lage legen sollte. Was dazwischen liegt, würde ich eher vernachlässigen.<br />

Dieser Ansatz weicht von den üblichen Risiko-Schemata,<br />

wie sie auch in der Wirtschaft verwendet werden, ab. Auch dort konzentriert<br />

man relativ viele Mittel auf die relativ wahrscheinlichen, wenn<br />

auch nicht sehr gefährlichen Risiken. Ich bin der Ansicht, dass man die<br />

oben erwähnte Dualität anstreben müsste.<br />

Fäh Paul: Ich gehe mit Ihnen einig, dass eine klare Definition der <strong>Sicherheitspolitik</strong><br />

notwendig ist, weil ansonsten die Kompetenzen und letztlich<br />

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