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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Verschiedene<br />

524<br />

20 erhöhen, um eine minimale Bereitschaft während des ganzen<br />

Jahres zu erreichen. Aber von drei Wochen WK sind nur zwei<br />

Wochen nutzbar, und es sind immer noch zu wenig Bataillone.<br />

Ganz abgesehen davon, dass die Miliz auf die Aussicht von Bewachungsdienst<br />

während der Weihnachtsfeiertage wohl mit Dienstverschiebungsgesuchen<br />

reagieren würde, wie das heute ohnehin<br />

jeder dritte Armeeangehörige tut.<br />

• Wer vertritt die Miliz? Sie ist kein homogener Block. Nur 5% sind<br />

Offiziere. Viele Mannschaften sind für das militärische Handwerk<br />

überqualifiziert. Die Wortführer der Pro Militia sind mehrheitlich<br />

pensionierte Stabsoffiziere und orientieren sich an einem verklärten<br />

Bild des Alleingangs bei einem strategischen Überfall. Bei der<br />

ersten Armee-Abschaffungsinitiative vom November 1989 legten<br />

bei einer hohen Stimmbeteiligung zwei von drei Männern der Auszugsgeneration<br />

ein Ja in die Urne, wobei vier von fünf Ja-Stimmen<br />

nicht die Abschaffung, aber tiefgreifende Reformen an einer Armee<br />

aus der Epoche der totalen Landesverteidigung forderten. In den<br />

periodischen Meinungsumfragen der Militärakademie in <strong>Zürich</strong><br />

spricht sich seit Jahren die Hälfte für eine Berufsarmee aus, worunter<br />

Durchdiener mit Zeitkader gemeint sind.<br />

• Die altersdurchmischte Miliz bringt die bekannten Vorteile der<br />

beruflichen Kompetenz und Lebensreife mit. Allerdings ist die<br />

Altersdurchmischung auch nicht mehr, was sie einst war. Die<br />

Dienstpflicht ist seit der Truppenordnung 1951 vom 60.Altersjahr<br />

auf heute noch 30 gesunken. Die Grenze für Bestandesreduktionen<br />

in der Balance zwischen Dienstjahren und Diensttagen ist<br />

erreicht. Nur noch mit Durchdienern kann der im internationalen<br />

Vergleich aufgeblähte Bestand verringert werden.<br />

• Das Kompetenzmanko der Miliz liegt bei den Kadern. Es fehlt<br />

die ausreichende Führungspraxis. Während ein Bataillonskommandant<br />

der WK-Miliz seinen Verband gerade mal 12 Wochen<br />

tatsächlich führt, käme ein Zeit-Bataillonskommandant in einem<br />

Durchdienerverband auf über 200 Wochen. Als Regiments- und<br />

Brigadekommandant habe ich ausländische Verteidigungsatta-

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