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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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General a.D. Dr. h.c. Klaus Naumann, ehemaliger<br />

Generalinspekteur der Bundeswehr<br />

Transkription der Stellungnahme vom 24. April 2009<br />

Naumann Klaus: Als Staatsbürger eines Nachbarlandes der Schweiz<br />

möchte ich mir nicht anmassen, Vorschläge zum Aufgabenspektrum der<br />

<strong>Schweizer</strong> Armee oder zur aussenpolitischen Konzeption Ihres Landes<br />

zu machen. Ich möchte im Wesentlichen nüchtern beschreiben, wie ich<br />

die Sicherheitslage in Europa sehe und welche Herausforderungen ich<br />

erwarte.<br />

Die Ausgangslage<br />

Es gehört zu den Allgemeinplätzen jeder Debatte festzustellen, dass die<br />

Lage in Europa sich mit dem Ende des Kalten Krieges entscheidend verbessert<br />

hat. Lassen Sie mich mit einer guten Nachricht beginnen: Ein<br />

grosser Krieg in Europa ist trotz bestehender Probleme mit Russland so<br />

gut wie ausgeschlossen. Das erreicht zu haben, ist das historische Verdienst<br />

von NATO und EU. Eine gute Nachricht ist auch, dass in diesem<br />

noch jungen Jahrhundert mehr Menschen als je zuvor unter Regierungen<br />

leben, die sie selbst gewählt haben.<br />

Ein vor sechzig Jahren kaum zu ahnender technischer und wissenschaftlicher<br />

Fortschritt hat die Lebensbedingungen vielerorts revolutionär<br />

verändert, moderne Kommunikation und globaler Verkehr liessen die<br />

Welt wie nie zuvor zusammenwachsen. Das hat Freiheit und Demokratie<br />

den Weg gebahnt, aber eben auch zur Folge, dass die Staaten nur zu oft<br />

von Konflikten berührt sind, die weit von ihnen entfernt stattfinden.<br />

Zwar lebt die Mehrzahl der Staaten unserer Welt in Frieden miteinander,<br />

aber es gibt eben auch weiterhin nach wie vor Spannungen<br />

zwischen grossen wie kleinen Staaten. Nicht zuletzt deshalb überwiegt<br />

in unserer Welt die Unsicherheit. Zu viele Menschen sind einfach aus<br />

der Bahn gerissen und es gibt noch immer zu viele ungelöste territori-<br />

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