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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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swisspeace<br />

<strong>Schweizer</strong> Armee als «Wurmfortsatz» der übrigen, viel wichtigeren Leistungen<br />

gelten.<br />

Wir gehen im Gegenteil davon aus, dass dieser Beitrag der <strong>Schweizer</strong><br />

Armee an die internationale Friedensförderung – Punkt A) – zusammen<br />

mit ihrem Beitrag an kollektive europäische Verteidigungs- und Friedensförderungsbestrebungen<br />

– Punkt B) – das Hauptstandbein der künftigen<br />

Armee darstellen sollte. Dabei denken wir nicht an Kampfeinsätze im<br />

Schatten der Grossmacht-Machtpolitik. Anknüpfend an den bisherigen<br />

internationalen Leistungsausweis des Landes sollten Einsätze zur Prävention<br />

von Konflikten und zur Stabilisierung von Friedensprozessen<br />

im Vordergrund stehen.<br />

Zum Punkt C): Auch wenn sich unsere Organisation, die <strong>Schweizer</strong>ische<br />

Friedensstiftung, Swisspeace, auf zivile Aspekte der Friedensförderung<br />

konzentriert, gehen wir davon aus, dass ebenfalls militärische Instrumente<br />

einen wichtigen Beitrag zur Friedensförderung leisten können und sollten.<br />

Leider erfolgen die meisten militärischen Einsätze jedoch erst nach der<br />

Eskalation eines Konfliktes. Der Einsatz militärischer Truppen entlang der<br />

Grenze zu Mazedonien in der zweiten Hälfte der 90er Jahre oder die zahlreichen<br />

Einsätze französischer Truppen in ehemaligen Kolonien Westafrikas<br />

zeigen jedoch, dass es sehr wohl möglich ist, auch präventive Einsätze zu<br />

leisten. Diese dürfen nicht für sich alleine stehen, sondern müssen Teil einer<br />

entsprechenden zivilen Friedensförderungsstrategie sein. In Anbetracht der<br />

zwangsläufig begrenzten Mittel sollten hier genauso wie in der zivilen Friedensförderung<br />

oder in der Entwicklungszusammenarbeit Schwerpunkte<br />

geographischer und thematischer Art gesetzt werden. Beispielsweise wäre es<br />

denkbar, dass sich die Schweiz auf Aspekte der zivil-militärischen Zusammenarbeit<br />

konzentrieren würde, weil sie aufgrund ihrer Miliztradition<br />

über entsprechende Erfahrung und Glaubwürdigkeit verfügt. Aufgrund<br />

solcher Inhalte und entsprechender geographischen Schwerpunkte sollten<br />

Ressourcen für <strong>Schweizer</strong> Einsätze aufgebaut und eine Strategie für solche<br />

Einsätze erstellt werden. Auch sollten positive Ziele für die militärische<br />

Friedensförderung formuliert werden, die eine Ergänzung zu bestehenden<br />

zivilen Friedensförderungsleistungen bilden. Es wäre wünschenswert, dass<br />

die Schweiz ihre im internationalen Vergleich relativ bescheidenen Ressour-<br />

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