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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Ausland<br />

Rühle Michael: Die neue amerikanische Strategie ist noch sehr jung,<br />

dennoch erachte ich die These, welche hinter dieser Frage steckt, als<br />

interessant. Ein Partner kann mit dieser Art von Einsätzen Punkte sammeln.<br />

Die Schweiz hat in PfP nur schon durch die Genfer Zentren den<br />

Schwerpunkt auf die Ausbildung und den Aufbau einer europäischen<br />

Sicherheitskultur gelegt. Die Schweiz macht hier mustergültige Arbeit.<br />

Wenn das dazu führt, dass die Schweiz sich im zivilen Weideraufbau<br />

in Afghanistan oder sonstwo engagiert, wäre das von allen Beteiligten<br />

gewünscht. Die militärische Solidarität in Afghanistan betrifft nur die<br />

USA und ihre europäischen NATO-Partner; hier besteht die Gefahr,<br />

dass Länder wie Deutschland glauben, dass sie sich aus der militärischen<br />

Dimension hinausbewegen könnten. Für ein Land wie die Schweiz, das<br />

von jeher stark auf den zivilen Aspekt rekurriert hat, wären solche Einsätze<br />

eine logische Konsequenz. Ich glaube nicht, dass die USA an die<br />

Schweiz mit der Forderung herantreten würden, militärische Truppen zu<br />

stellen. So wird in Amerika nicht gedacht. Solche Einsätze würden aber<br />

bedingen, dass die Schweiz über den bilateralen wie den multilateralen<br />

Weg aktiv am Geschehen teilnimmt.<br />

Greminger Thomas: Was wäre Ihrer Ansicht nach nach ein schweizerischer<br />

Beitrag an ein faires internationales Burden-Sharing (Lastenaufteilung)?<br />

Bei den Kreisen, die einen solchen Beitrag akzeptieren, wird die<br />

Frage diskutiert, was ein spezifisch schweizerischer Beitrag sein könnte,<br />

der auch innenpolitische kompatibel wäre. Der Diskurs tendiert hierbei<br />

mehr in Richtung Security Sector Reform statt grosser Kontingente. Wie<br />

ist die internationale Rezeption eines solchen Diskurses? Werden solche<br />

Einsätze als ein fairer Beitrag anerkannt oder braucht es letzten Endes<br />

dennoch «boots on the ground»? Auf einer anderen Ebene wird in der<br />

Schweiz aber betont, dass man bereits sehr viel im humanitären Bereich<br />

und im Bereich der zivilen Friedensförderung leiste. Was erwartet die<br />

internationale Gemeinschaft von der Schweiz bezüglich eines militärischen<br />

Beitrags?<br />

Rühle Michael: Die Erwartungshaltung an die Schweiz bezüglich militärischer<br />

Einsätze wird nirgends definitiv formuliert. Der Beitrag der<br />

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