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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Institute<br />

scheiden. In diesem Sinne gehen die Meinungen nicht sehr weit auseinander.<br />

Im Gegensatz etwa zur Verkehrspolitik und zur Migrationspolitik,<br />

bei welchen klar ist, um was es geht, ist der Bereich der <strong>Sicherheitspolitik</strong><br />

deutlich komplexer. Einen Bericht zu dieser Querschnittsaufgabe des<br />

Staates herauszugeben, ist fast nicht möglich. Daher schränkt man sich<br />

ein und verfasst einen rein staatspolitischen Bericht und nicht einen<br />

politisch-gesellschaftlichen Bericht. Aus diesem Grund ist es sinnvoll,<br />

den Begriff der <strong>Sicherheitspolitik</strong> einzuschränken, weil er ansonsten<br />

nicht praktikabel wäre.<br />

Als Zwischenbemerkung möchte ich noch anbringen, dass die zitierten<br />

Stellen aus dem Sicherheitspolitischen Bericht 2000 von mir verfasst<br />

worden sind.<br />

Migrationsproblemen wird mit der Migrationspolitik begegnet. Auswüchse<br />

von Migrationsproblemen, die zu Gewalt umschlagen können,<br />

müssen Teil des Sicherheitspolitischen Berichts sein. Es ist also als Konstrukt<br />

zu bezeichnen, dass man die Behandlung von Bereichen nur dann<br />

in den Sicherheitspolitischen Bericht aufnimmt, wenn sie unter gewissen<br />

Prämissen überhaupt sicherheitspolitisch relevant werden.<br />

Wie würden Sie <strong>Sicherheitspolitik</strong> unter dem Aspekt von staatspolitischer<br />

Relevanz definieren?<br />

Krummenacher Heinz: Bevor ich unsere Definition von <strong>Sicherheitspolitik</strong><br />

nenne, möchte ich auf einige Aspekte der Repliken antworten.<br />

Dass man den Begriff der <strong>Sicherheitspolitik</strong> nur unscharf fassen kann,<br />

hat eben damit zu tun, dass man 1973 bei der Gesamtverteidigungskonzeption<br />

diesen Begriff überhaupt eingeführt hat. Würde man Leute auf<br />

der Strasse nach dem Begriff Militärpolitik befragen, wären die Antworten<br />

weit eindeutiger; weil man aber den Begriff Militärpolitik durch<br />

den Begriff <strong>Sicherheitspolitik</strong> ersetzt hat, wobei man keine Veränderung<br />

bei den Instrumenten zur Umsetzung dieser Politik vorgenommen hat,<br />

ist Verwirrung entstanden. Es ist nämlich unklar, welche Szenarien die<br />

Armee aus bestimmten Bedrohungslagen ableiten können soll.<br />

(Zu Paul Fäh) Unter <strong>Sicherheitspolitik</strong> verstehe ich eine Querschnittsaufgabe,<br />

welche sich mit Bedrohungen befasst, die eine gewisse<br />

Existenzgefährdung für den Staat und seine Bevölkerung darstellen.<br />

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