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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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SWISSMEM<br />

der» auftreten. International geht die Entwicklung noch stärker weg von<br />

Massenheeren («Downsizing», vorab in Europa); es findet immer mehr<br />

eine Ausprägung von modularen, auf den Einsatz ausgerichtete Elemente<br />

statt, was ich als Notwendigkeit ansehe, um auch in Zukunft Schutz bieten<br />

zu können. Die Bedrohung ist zunehmend asymmetrisch. Es findet<br />

ein «Export of Security» statt – plakativ ausgedrückt, beginnt die Grenze<br />

zu Deutschland am Hindukusch. Die Glaubwürdigkeit der NATO ist<br />

angeschlagen. Die NATO tut sich nämlich sehr schwer mit der Rolle, ob<br />

sie eine Organisation der humanitären Dienstleistungen sein solle, ob sie<br />

ein Verteidigungsheer sein solle oder ob sie «Defence against Terrorism»<br />

als Hauptziel betrachten soll. Die Umsetzung der europäischen Verteidigungsagentur<br />

kommt nur schleppend voran. Dies führt zu einer starke<br />

Fragmentierung der nationalen <strong>Sicherheitspolitik</strong>en bzw. die nationalen<br />

Interessen überwiegen. Es herrscht eine bipolare Betrachtung vor.<br />

In den nächsten 5 bis 15 Jahren wird national die Verschmelzung von<br />

innerer und äusserer Sicherheit weitergehen. Die Definition einer klareren<br />

Aufgabenteilung, konkret zwischen Polizei und Armee, ist nötig. Es<br />

ist wichtig, insbesondere beim Übergang der Führungsverantwortung<br />

von Subsidiär- zu Raumsicherungsoperationen, klar festzulegen, wer in<br />

welcher Situation welche Führungsfunktion haben soll.<br />

Ich bin überzeugt, dass international die transatlantische Kooperation<br />

wieder stärker an Bedeutung gewinnen wird. Die Betrachtung wird<br />

tripolar bzw. eher noch multipolar. China und Indien werden sicherheitspolitisch<br />

als neue «Global Players» wahrgenommen. «Defence against<br />

Terror» wird die massgebliche Daseinsberechtigung für die nationalen<br />

Sicherheitsinstrumente darstellen. 9/11 hatte bisher keine Budgets zur<br />

Ausweitung der inneren Sicherheit freigemacht. Dies könnte sich in<br />

Zukunft aber ändern. Die Digitalisierung wird sich weiter fortsetzen. Die<br />

grösste Herausforderung hierbei ist die Sicherstellung der Finanzierung<br />

des Unterhalts solcher komplexer Systeme.<br />

Folgerungen für die Industrie: Angesichts dieser globalen, teilweise<br />

unklaren und diffusen Entwicklung hat die Schweiz eine eigenständige<br />

<strong>Sicherheitspolitik</strong> zu verfolgen. Es gilt eine völlige Abhängigkeit vom<br />

Ausland zu vermeiden! Dies bedingt, dass die erforderlichen Technologien<br />

auch in Zukunft im Inland ausreichend verfügbar sind. Für eine<br />

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