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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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economiesuisse<br />

könne, wenn die Kompetenzen nicht zentralisiert werden; andere sagen,<br />

dass die Zentralisierung unabdingbar sei, um Bedrohungen zu begegnen.<br />

Was ist Ihre diesbezügliche Einschätzung?<br />

Pletscher Thomas: (zu Catrina Christian) Die Sicherheit bezüglich der<br />

Cyberbedrohung muss hauptsächlich – und das vielleicht in noch grösserem<br />

Ausmass als bei übrigen Integritätsforderungen – durch die Betroffenen<br />

selbst sichergestellt werden. Die Dezentralisierung der Bedrohung als<br />

auch die Dezentralisierung der Abwehrmassnahmen ist wohl in diesem<br />

Bereich am meisten fortgeschritten: Selbst bei einem Handy kann die<br />

Cyberbedrohung eine Rolle spielen.<br />

Ob die administrative Verortung an einer Stelle notwendig ist, ist<br />

eine andere Frage. Gewisse Massnahmen muss letztlich jeder einzelne<br />

treffen. Es steht nicht vor jedem Haus ein Polizist und ich muss meine<br />

Wohnung schliessen – in Analogie dazu kann der Staat nicht über jeden<br />

Computer wachen und es ist an mir, meine Security-Software zu installieren<br />

und upzudaten. Natürlich gibt es gewisse Elemente, bei denen schon<br />

der Staat sicherstellen muss, dass sie funktionieren. Ich denke hierbei an<br />

die Kommunikationsnetze, was eine Zusammenarbeit mit den entsprechenden<br />

Unternehmen bedingt. Insbesondere durch die Privatisierung ist<br />

diesem Aspekt eine grosse Bedeutung zuzumessen. Die parallele Existenz<br />

von Kommunikationssystemen kann auch ein Mittel sein, Risiken zu<br />

mindern oder zu verteilen. Zweifellos ist aber eine Koordination notwendig,<br />

welche über die Sicherstellung eines Kommunikationssystems<br />

im Kriegsfall hinausgeht. Das Funktionieren von gewissen Schnittstellen<br />

muss gewährleistet sein, da ansonsten Führung und Steuerung gefährdet<br />

wären. Im Rahmen einer Risikoabschätzung braucht es eine Beurteilung<br />

besonders gefährdeter Branchen und Tätigkeiten, wobei wiederum im<br />

Dialog eine Lösung gesucht werden muss; ich denke hier beispielsweise an<br />

den Finanzsektor, an das Transportwesen oder an das Gesundheitswesen.<br />

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die administrative Verortung an<br />

nur einer Stelle möglich ist, selbst wenn man in bestimmten Bereichen<br />

solche Ansätze entdecken kann, wenn man an die Melde- und Analysestelle<br />

Informationssicherung MELANI denkt. Sicherlich ist flächendeckend<br />

das Bewusstsein nicht ausreichend vorhanden, dass man sich<br />

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