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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Verschiedene<br />

Götz Andreas: Zu den sicherheitspolitischen Trends für die nächsten<br />

fünf bis zehn Jahre: Ich denke, dass der Schutz vor Naturgefahren und<br />

die Folgen des Klimawandels bei Sicherheitsüberlegungen einen ganz<br />

hohen Stellenwert haben. Der Klimawandel wirkt sich auch auf den<br />

Wasserkreislauf aus. In Zukunft können wir vielleicht unsere Speicher<br />

nicht mehr so betreiben und Strom erzeugen wie bis anhin. Wenn die<br />

Gletscher zurückgehen, können viele Gebiete der Schweiz an Stabilität<br />

verlieren. Die grösste Permafrostfläche ist übrigens das Matterhorn. Mir<br />

scheint wichtig, dass man diesen Sicherheitsaspekten eine grosse Beachtung<br />

schenkt. Wir werden immer verletzlicher und eben auch anfälliger<br />

auf Schwankungen. Wenn Sie von fünf bis zehn Jahren sprechen, ist<br />

mir das eigentlich zu kurz. Bei Schutzbauten muss man von 80 Jahren<br />

sprechen. Die Systeme, die wir bauen, müssen möglichst flexibel und<br />

ausbaufähig sein. Bei Hochwasserkonzepten bin ich kein Freund von<br />

Stollenlösungen, denn ein Stollen hat nur eine bestimmte Kapazität, und<br />

wenn diese ausgeschöpft ist, dann haben Sie plötzlich grosse Schäden.<br />

Deshalb braucht es ausbaufähige Konzepte.<br />

Zur <strong>Sicherheitspolitik</strong>: Für mich ist das eine der obersten Staatsaufgaben.<br />

Ich meine aber nicht nur die nationale Ebene, sondern auch die<br />

kantonale und die lokale Ebene.<br />

Zu den wichtigsten Bedrohungen und Gefahren für die Sicherheit<br />

der Schweiz: Im Moment würde wohl jeder sagen, das seien die wirtschaftlichen<br />

Auswirkungen der Finanzkrise. Ich denke, der Klimawandel<br />

und die Wasserknappheit werden viel schmerzhaftere Auswirkungen<br />

haben als diese Finanzkrise. Wir müssen langfristig und vernetzt denken.<br />

Das scheint mir ganz wichtig. Was sich bei den Naturgefahren bewährt<br />

hat – Prävention und Intervention (Brandverhütung und Feuerwehr) –,<br />

müsste man möglicherweise für alle Sicherheitsaspekte ganzheitlich und<br />

nach einheitlichen Kriterien analysieren. Man muss sich fragen: Was<br />

kann passieren? Was darf passieren? Wie können wir uns schützen? Die<br />

Frage ist nicht: Wo ist die Armee? Wir müssen zuerst fragen: Wer kann<br />

etwas leisten?<br />

Zu den Aufgaben der Armee: Ich beantworte diese Frage nur aus der<br />

Optik der Naturgefahren. Bei ausserordentlichen Ereignissen braucht es<br />

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