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Umstrittene Schweizer Sicherheitspolitik ... - ETH Zürich

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Center for Security Studies, <strong>ETH</strong>Z<br />

von der Zuwanderung her ein interessanter Ort. In den nächsten Jahren<br />

werden wir Hunderttausende von jungen ungelernten Leuten haben, die<br />

keine Arbeit haben. Weshalb schliessen Sie eine Entwicklung, wie wir sie<br />

heute in Frankreich beobachten können, bei uns aus?<br />

Wenger Andreas: (zu Maurer Ueli, Bundesrat) Wenn wir auf die letzten<br />

Jahre zurückblicken, stellen wir fest, dass die Zahl der internationalen<br />

Gewaltkonflikte zurückgegangen ist, und zwar nicht nur die Zahl der<br />

zwischenstaatlichen, sondern auch die Zahl der innerstaatlichen Konflikte.<br />

Damit ist auch die Zahl der Opfer von direkten Gewaltkonflikten<br />

heute kleiner als zuvor. Wir stellen weiter fest, dass auch die Zahl der<br />

Flüchtlinge zurückgegangen ist. Die Schweiz befindet sich inmitten des<br />

europäischen Sicherheitsraums in einer stabilen Sicherheitslage. Natürlich<br />

erhöht sich die Belastung auf die gesellschaftlichen Strukturen durch<br />

Migrationsströme, organisierte Kriminalität und Extremismus. Da sind<br />

viele Politikbereiche gefordert – von der Migrationspolitik über die<br />

Wirtschaftspolitik bis hin zur <strong>Sicherheitspolitik</strong> –, was die Bewältigung<br />

dieser Belastung anbelangt. In Bezug auf die Instrumente stehen meines<br />

Erachtens die Polizei und die Justiz im Vordergrund. Die Armee wird<br />

lediglich unterstützende Funktionen wahrnehmen.<br />

Maurer Ueli, Bundesrat: Meine Frage bezog sich auf die Sicherheit in<br />

der Schweiz. Ihre Ausführungen widersprechen den Berichten über die<br />

Entwicklung in Europa. Deshalb habe ich vorhin auf Frankreich hingewiesen.<br />

Wie beurteilen Sie die Entwicklung in der Schweiz?<br />

Wenger Andreas: (zu Maurer Ueli, Bundesrat) Ich glaube, in der Schweiz<br />

sind keine Belastungen der inneren Sicherheit zu erwarten, wie wir sie<br />

in Frankreich gesehen haben. Die Entwicklung in Frankreich deutet auf<br />

gewisse Schwierigkeiten im Umgang mit der Integration von Minderheiten<br />

hin. Wenn man diesem Problem begegnen will, muss man den<br />

Bereich der Integrationspolitik verstärkt in den Vordergrund schieben.<br />

Gleichzeitig muss man aber auch das Sicherheitsdispositiv im Inland verstärkt<br />

nach oben fahren. Das gilt nicht nur für die europäischen Staaten,<br />

sondern auch für die Schweiz.<br />

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