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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 3 G Psychotische Störungen, F2 // Psychotic disor<strong>der</strong>s, F2<br />

chotic symptoms, one after the other, (the younger tw<strong>in</strong> showed<br />

psychotic symptoms one week after releas<strong>in</strong>g the ol<strong>der</strong> one from<br />

the hospital.)<br />

Discussion / Results: Presence of a psychotic disease <strong>in</strong> the family<br />

gave a biological possibility of its further occurrence, which <strong>in</strong>deed<br />

manifested <strong>in</strong> an early onset of psychosis <strong>in</strong> both tw<strong>in</strong> grandsons of<br />

the ill subject. Patients were bizygotic tw<strong>in</strong>s, with lower <strong>in</strong>tellectual<br />

capacities, lower Ego-potentials, and low levels of psycho-social<br />

maturity. Symptoms of depersonalization, cognitive and perceptive<br />

alterations, as well as <strong>in</strong>tense fear, social withdrawal, loss of <strong>in</strong>terest,<br />

and alienation from the outside world were ob served. After apply<strong>in</strong>g<br />

neuroleptic therapy, the psychotic symptoms were reduced and<br />

remission was enabled. Conclusion: The biological basis of a psychotic<br />

disease is unquestionable <strong>in</strong> this example of an early onset of<br />

psychosis, <strong>in</strong> adolescence. Due to the fact that there was no etiological<br />

background of psychosis <strong>in</strong> the environmental factors, further<br />

to the fact that good family relations and a good f<strong>in</strong>ancial situation<br />

were present <strong>in</strong> this case, it can be stated that this is a clear evidence<br />

of a genetically conditioned psychosis, presented <strong>in</strong> the example of<br />

tw<strong>in</strong>s.<br />

Donnerstag, 26. 11. 2009, 13.30 – 15.00 Uhr, Halle 11.1<br />

P-015 Posterpräsentation<br />

Pharmakotherapie 1 (F2)<br />

Vorsitz: I.-G. Anghelescu (Berl<strong>in</strong>)<br />

001<br />

Clozap<strong>in</strong> Blutspiegelverlauf <strong>in</strong> <strong>der</strong> ambulanten Langzeittherapie<br />

Viktoria Tatusch (Psychiatrie, Neurochemisches Labor Universität<br />

Ma<strong>in</strong>z)<br />

H. Saglam, C. Hiemke<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die Therapie von schizophrenen <strong>Erkrankungen</strong> hat <strong>in</strong><br />

Abhängigkeit zur Krankheitsphase unterschiedliche Ziele und<br />

Strategien. Es wurde bereits gezeigt, dass <strong>der</strong> Erfolg e<strong>in</strong>er Langzeittherapie<br />

zum großen Teil von <strong>der</strong> konsequenten E<strong>in</strong>nahme <strong>der</strong> antipsychotischen<br />

Medikation abhängig ist (Gilbert et al.1995). Trotz<br />

Pharmakotherapie, aber auch aufgrund mangeln<strong>der</strong> Therapieadhärenz<br />

werden 30 – 40 % <strong>der</strong> ambulanten Patienten <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />

Jahres nach Entlassung rückfällig (Davis et al. 1975, Hogarty et al.<br />

1979, Hogarty et al. 1998). Diese Studie untersucht Unterschiede<br />

zwischen rückfälligen und nicht rückfälligen Patienten, die das<br />

frühzeitige Erkennen e<strong>in</strong>es Risikopatienten ermöglichen sollen.<br />

Methode: Die Studie untersuchte ambulante Patienten mit e<strong>in</strong>er<br />

F20 Diagnose (nach ICD-10), die im Zeitraum Januar 2007 bis September<br />

2008 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrischen Institutsambulanz Ma<strong>in</strong>z mit<br />

Clozap<strong>in</strong> behandelt wurden. Verglichen wurden u. a. Blutspiegelparameter<br />

wie Mittelwert und Variationskoeffizient von Patienten, die<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Studienzeit wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> die psychiatrische Kl<strong>in</strong>ik aufgenommen<br />

werden mussten (=Rückfallgruppe) und Patienten ohne Rückfall.<br />

Es wurde e<strong>in</strong> Schwellenwert ermittelt, <strong>der</strong> rückfällige von<br />

nicht-rückfälligen Patienten trennt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Fünf <strong>der</strong> 23 e<strong>in</strong>geschlossenen Patienten<br />

wurden im Studienzeitraum rückfällig (Rückfallrate: 26 %). Beim<br />

Vergleich <strong>der</strong> jeweils ersten drei Blutspiegel e<strong>in</strong>es Patienten zeigten<br />

sich signifikante Unterschiede <strong>in</strong> den Variationskoeffizienten <strong>der</strong><br />

beiden Gruppen. Bei Patienten, die wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Kl<strong>in</strong>ik aufgenommen<br />

werden mussten, schwankte <strong>der</strong> Spiegel mit 37 % deutlich stärker<br />

als <strong>in</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Gruppe mit 13 % (p=0,012). Mit <strong>der</strong> ROC-<br />

Analyse ergab sich e<strong>in</strong> Schwellenwert von 19,8 % (Sensitivität=100 %,<br />

Spezifität=70,6 %), <strong>der</strong> rückfällige Patienten von nicht-rückfälligen<br />

108<br />

trennt. Zusätzlich ermöglicht die Beurteilung des Mittelwerts <strong>der</strong><br />

ersten drei Spiegel bezüglich des therapeutisch empfohlenen Bereichs<br />

(350 – 600 ng / ml) <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em Variationskoeffizient<br />

von unter 19,8 % e<strong>in</strong>e noch deutlichere E<strong>in</strong>stufung des<br />

patientenspezifischen Rückfallrisikos (p=0,003). Der behandelnde<br />

Arzt kann demnach e<strong>in</strong>en Clozap<strong>in</strong> Patienten durch Messung von<br />

nur drei Blutspiegeln schnell e<strong>in</strong>schätzen. E<strong>in</strong> Patient <strong>der</strong> stärkere<br />

Blutspiegelschwankungen als 19,8 % aufweist und dessen Spiegelmittelwert<br />

nicht im therapeutischen Bereich liegt hat e<strong>in</strong> höheres<br />

Risiko <strong>in</strong> den nächsten zwei Jahren e<strong>in</strong>en Rückfall zu erleiden.<br />

002<br />

Bupropion und die Herausfor<strong>der</strong>ung des dopam<strong>in</strong>ergen Paradigmas:<br />

E<strong>in</strong> Pharmakon zwischen Psychose<strong>in</strong>duktion und antidepressiver<br />

Therapie bei komorbi<strong>der</strong> Psychose.<br />

Susanne Englisch (ZI für Seelische Gesundheit, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie,<br />

Mannheim)<br />

A. Eßer, M. Z<strong>in</strong>k<br />

E<strong>in</strong>leitung: Bupropion, e<strong>in</strong> selektiver Dopam<strong>in</strong>- und Noradrenal<strong>in</strong>-Wie<strong>der</strong>aufnahmehemmer,<br />

f<strong>in</strong>det seit 1989 Anwendung als atypisches<br />

Antidepressivum und als Nikot<strong>in</strong>rezeptor-Antagonist als<br />

Mittel zur Rauchentwöhnung. Da schizophrene Patienten überdurchschnittlich<br />

häufig rauchen, an depressiven Symptomen sowie<br />

e<strong>in</strong>er Antriebsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung im Rahmen des schizophrenen Defizitsyndroms<br />

leiden, ersche<strong>in</strong>t Bupropion geradezu prädest<strong>in</strong>iert zur<br />

Therapie dieser Patienten. Dennoch wird es aufgrund se<strong>in</strong>es dopam<strong>in</strong>ergen<br />

Wirkmechanismus und hiermit assoziierter Berichte zur<br />

Psychose<strong>in</strong>duktion kaum zur antidepressiven Therapie im schizophrenen<br />

Patientenkollektiv angewandt.<br />

Methode: Anhand e<strong>in</strong>er systematischen Literaturrecherche via<br />

Medl<strong>in</strong>e (OVID), PubMed und Google mit den Suchbegriffen „bupropion“,<br />

„elontril“, „wellbutr<strong>in</strong>“, „zyban“, „schizophrenia“ und<br />

„psychosis“ evaluierten wir die bis <strong>in</strong>cl. 05/2009 verfügbaren Informationen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich Bupropion-assoziierter psychotischer Symptome<br />

e<strong>in</strong>erseits und erfolgreicher Anwendung <strong>der</strong> Substanz <strong>in</strong> Patienten<br />

mit schizophrener Grun<strong>der</strong>krankung an<strong>der</strong>erseits. Mehr<br />

als 40 Arbeiten und die Verläufe von mehr als 1000 Patienten konnten<br />

ausgewertet werden.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Hierbei zeigte sich, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

nach Markte<strong>in</strong>führung Fälle psychotischer Manifestationen publiziert<br />

wurden, welche vorzugsweise bei entsprechend vulnerablen<br />

Individuen dosisabhängige Beschwerden i. S. e<strong>in</strong>er organischen<br />

Psychose hervorriefen. Nach Def<strong>in</strong>ition e<strong>in</strong>er Maximaldosis wurden<br />

Fälle psychotischen Erlebens <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Zusammenhang<br />

mit suizidal-<strong>in</strong>tendierten Intoxikationen mit Bupropion <strong>in</strong> höherer<br />

Dosierung beschrieben. Im Rahmen mehrerer doppelbl<strong>in</strong><strong>der</strong>, placebokontrollierter<br />

Studien zur Rauchentwöhnung von Patienten<br />

mit schizophrener Grun<strong>der</strong>krankung zeigte Bupropion e<strong>in</strong>e gute<br />

Wirksamkeit, ohne bestehende psychotische Symptome zu aggravieren<br />

o<strong>der</strong> solche auszulösen. Gleichzeitig stellte sich bei diesen<br />

Studien als sekundärer Endpunkt e<strong>in</strong>e signifikante Verbesserung<br />

des psychotischen Negativsyndroms sowie potentiell vorhandener<br />

depressiver Beschwerden e<strong>in</strong>. Die Risiken für e<strong>in</strong>en Stimmungsumschwung<br />

<strong>in</strong> die Manie sowie für Störungen <strong>der</strong> Sexualfunktion<br />

ersche<strong>in</strong>en eher ger<strong>in</strong>g, und erste kl<strong>in</strong>ische Anwendungsbeobachtungen<br />

deuten auch bei primär antidepressiver Behandlungs<strong>in</strong>dikation<br />

auf e<strong>in</strong>e gute Wirksam- und Verträglichkeit von Bupropion<br />

bei schizophrenen Patienten h<strong>in</strong>. Zusammenfassend ersche<strong>in</strong>t Bupropion<br />

als Antidepressivum auch bei schizophrener Grun<strong>der</strong>krankung<br />

bei gleichzeitiger antipsychotischer Pharmakotherapie<br />

effektiv und sicher zu se<strong>in</strong>, jedoch s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Zukunft weiterführende<br />

und kontrollierte Studien notwendig, um Differential<strong>in</strong>dikationen<br />

zu erarbeiten.

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