Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 12 G Bildgebung, Neurophysiologie, Neuropsychologie // Bra<strong>in</strong> Imag<strong>in</strong>g, neurophysiology, neuropsychology<br />
mediziert vs mediziert) sowie Korrelationen mit <strong>der</strong> Psychopathologie<br />
werden berichtet. Die Ergebnisse geben weitere H<strong>in</strong>weise auf<br />
e<strong>in</strong>e dysfunktionale Verarbeitung emotionaler Reize bei schizophrenen<br />
Patienten <strong>in</strong> limbischen Regionen wie <strong>der</strong> Amygdala, dem<br />
Hippocampus und <strong>der</strong> Insula sowie <strong>in</strong> Kortexarealen wie dem<br />
DLPFC. E<strong>in</strong> besseres Verständnis <strong>der</strong> neuronalen Korrelate emotionaler<br />
Dysfunktion bei Patienten mit Schizophrenie könnte bedeutsam<br />
se<strong>in</strong>, um Zielstrukturen möglicher therapeutischer Interventionen<br />
zu identifizieren.<br />
002<br />
Interactions between visual attention and encod<strong>in</strong>g <strong>in</strong>to spatial<br />
work<strong>in</strong>g memory <strong>in</strong> schizophrenia: an fMRI study<br />
Fabian Fußer (Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, Labor für Neurophysiologie,<br />
Frankfurt)<br />
J. Mayer, C. Rickmeyer, C. Haenschel<br />
Introduction: Impairments <strong>in</strong> work<strong>in</strong>g memory (WM) are regarded<br />
as a core cognitive deficit <strong>in</strong> schizophrenia. Behavioral f<strong>in</strong>d<strong>in</strong>gs<br />
suggest that reduced WM performance is caused by deficits <strong>in</strong> selective<br />
attention for encod<strong>in</strong>g and ma<strong>in</strong>tenance. In healthy subjects<br />
we have previously demonstrated common process<strong>in</strong>g limitations<br />
for visual WM and attention <strong>in</strong> distributed visual, parietal, and premotor<br />
regions.<br />
Method: In the present study we used functional magnetic resonance<br />
imag<strong>in</strong>g to test the hypothesis that WM deficits <strong>in</strong> schizophrenic<br />
patients are due to impaired process<strong>in</strong>g capabilities shared<br />
by visual WM and attention <strong>in</strong> these posterior regions. Participants<br />
were presented with a search array and performed easy or difficult<br />
visual search <strong>in</strong> or<strong>der</strong> to encode one or three positions of target<br />
items <strong>in</strong>to WM. The fMRI analysis focussed on the encod<strong>in</strong>g phase.<br />
Discussion / Results: Patients performed worse than healthy controls<br />
<strong>in</strong> conditions of high memory load. Hypoactivation for patients<br />
vs. controls were found <strong>in</strong> the right prefrontal cortex for WM<br />
load and <strong>in</strong> the right middle frontal gyrus and bilateral visual cortex<br />
for attentional demand. Patients also revealed reduced activation <strong>in</strong><br />
reponse to both WM load and attentional demand <strong>in</strong> the left precentral<br />
sulcus and the right <strong>in</strong>ferior parietal lobe. These f<strong>in</strong>d <strong>in</strong>gs<br />
<strong>in</strong>dicate that deficits <strong>in</strong> visual WM encod<strong>in</strong>g <strong>in</strong> schizophrenic patients<br />
appear to be a consequence of <strong>in</strong>creased competition for resources<br />
shared by spatial WM and attention <strong>in</strong> the posterior parietal<br />
and premotor cortex. Our data suggest that less efficient<br />
recruitment of attentional mechanisms <strong>in</strong> the service of WM encod<strong>in</strong>g<br />
may contribute to impaired WM <strong>in</strong> schizophrenia.<br />
003<br />
Isn‘t it ironic? Funktionelle Neuroanatomie ironischer Sprache bei<br />
Schizotypie<br />
Dorothee Mutschler (Tüb<strong>in</strong>gen)<br />
I. Lengsfeld, M. Erb, R. Saur, M. Hensler, B. Wild, A. Rapp<br />
E<strong>in</strong>leitung: Zahlreiche neue Forschungsergebnisse zeigen bei Patienten<br />
mit Schizophrenie Defizite im Ironieverständnis. Menschen<br />
mit schizotypen Persönlichkeitszügen könnnen ähnliche Defizite<br />
aufweisen. Bisher ist jedoch unklar, ob e<strong>in</strong> solches Defizit eher mit<br />
Theory of m<strong>in</strong>d- o<strong>der</strong> Sprachperzeptionsschwierigkeiten assoziiert<br />
ist. Ziel dieser Studie war es die Pathophysiologie des Ironieverständnis<br />
bei Schizotypie zu untersuchen.<br />
Methode: 15 weibliche, rechtshändige Versuchspersonen im Alter<br />
zwischen 20 und 53 Jahren nahmen sowohl an e<strong>in</strong>er funktionellkernsp<strong>in</strong>tomographischen<br />
Untersuchung, als auch an Persönlichkeits-<br />
und Neuropsychologischen Tests teil. Die psychometrische<br />
Schizotypie <strong>der</strong> Proband<strong>in</strong>nen wurde mittels <strong>der</strong> deutschen Version<br />
des Schizotypal Personality Questionnaire (SPQ) erfasst. Zu den<br />
Studienausschlusskriterien gehörten psychiatrische o<strong>der</strong> schwerwiegende<br />
neurologische <strong>Erkrankungen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit o<strong>der</strong><br />
310<br />
Gegenwart. Während <strong>der</strong> fMRT Messung lasen die Proband<strong>in</strong>nen<br />
44 kurze Textvignetten, die entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ironisch geme<strong>in</strong>ten<br />
o<strong>der</strong> wörtlich zu verstehenden Aussage endeten. Zur Datenerhebung<br />
wurde e<strong>in</strong> Siemens 3 Tesla Scanner verwendet. Der E<strong>in</strong>fluss<br />
<strong>der</strong> Schizotypie auf die Gehirnaktivierung wurde mittels e<strong>in</strong>er<br />
SPM5 Regressionsanalyse mit dem Gesamtscore des SPQ als Regressor<br />
untersucht.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Das Gesamtergebnis <strong>der</strong> deutschen Version<br />
des Schizotypal Personality Questionnaire (SPQ) zeigte e<strong>in</strong>e<br />
gute Verteilungskurve. Die BOLD-response während dem Verstehen<br />
ironischer Sätze, nicht jedoch die Verhaltensdaten, zeigte im<br />
Gyrus temporalis medius, beidseits e<strong>in</strong>e signifikant negative Korrelation<br />
mit dem Gesamtergebnis des SPQ. E<strong>in</strong>e signifikant positive<br />
Korrelation war im l<strong>in</strong>ken Gyrus <strong>in</strong>ferior frontalis nachweisbar.<br />
Diese beiden Gehirnregionen (siehe Abbildung 1) gehören zu den<br />
Kernregionen <strong>der</strong> Sprachperzeption. Auf funktionell-neuroanatomischer<br />
Ebene ist Schizotypie <strong>in</strong> unserer Studie somit eher mit<br />
Sprachperzeptionsdefiziten als mit e<strong>in</strong>er Theory of m<strong>in</strong>d Dysfunktion<br />
assoziiert.<br />
004<br />
Patienten mit Schizophrenie zeigen gestörte Muster funktioneller<br />
Konnektivität <strong>in</strong> Netzwerken, die domänen-spezifischen Teilleistungen<br />
des Arbeitsgedächtnisses zugrunde liegen: Beziehung zu<br />
Performanz und kl<strong>in</strong>ischen Symptomen<br />
Ilona Henseler (Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, Systemische Neurowissenschaft,<br />
Gött<strong>in</strong>gen)<br />
P. Falkai, O. Gruber<br />
E<strong>in</strong>leitung: Zahlreiche Studien belegen, dass reduzierte Arbeitsgedächtnisleistungen<br />
e<strong>in</strong>e zentrale kognitive Funktionsstörung bei<br />
<strong>der</strong> Schizophrenie darstellen und weitere Erkenntnisse weisen darauf<br />
h<strong>in</strong>, dass gestörte Wechselwirkungen zwischen Hirngebieten<br />
bei <strong>der</strong> Schizophrenie e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle spielen. Der Zusammenhang<br />
zwischen Arbeitsgedächtnisdefiziten, Konnektivitätsstörungen<br />
und Symptomen ist allerd<strong>in</strong>gs bisher weitgehend unklar.<br />
Um neue E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> diese Zusammenhänge zu gew<strong>in</strong>nen, haben<br />
wir bei Schizophrenie-Patienten und gesunden Vergleichsprobanden<br />
die funktionellen Konnektivitätsmuster während <strong>der</strong> Bearbeitung<br />
verschiedener Arbeitsgedächtnisaufgaben im fMRT untersucht.<br />
Methode: 12 Patienten und 12 gesunde Vergleichspersonen nahmen<br />
an <strong>der</strong> Studie teil. Die Teilnehmer bearbeiteten spezielle Aufgaben,<br />
die es uns ermöglichten, verschiedene Gehirnsysteme, die<br />
Teilleistungen des Arbeitsgedächtnisses zugrunde liegen, getrennt<br />
vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu untersuchen. Für die Analyse <strong>der</strong> funktionellen<br />
Konnektivität verwendeten wir die Methode <strong>der</strong> psychophysiologischen<br />
Interaktionen (PPI), welche die Untersuchung von Konnektivitätsmustern<br />
<strong>in</strong> bestimmten Aufgabenkontexten erlaubt. Als<br />
Ausgangsareale für diese Analysen wählten wir Hirngebiete, die <strong>in</strong><br />
früheren Studien als Kerngebiete <strong>der</strong> untersuchten Arbeitsgedächtnisnetzwerke<br />
identifiziert worden waren.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Wir fanden signifikante Unterschiede <strong>in</strong><br />
den Konnektivitätsmustern zwischen Patienten und Kontrollen.<br />
Während die Kontrollprobanden beim Aufrechterhalten phonologischer<br />
Informationen positive Interaktionen zwischen dem präfrontalen<br />
und <strong>in</strong>traparietalen Kortex sowie dem präfrontalen Kortex<br />
und dem Hippocampus zeigten, waren diese Interaktionen bei den<br />
Patienten signifikant reduziert. Die Patienten zeigten zudem abnorme<br />
negative Wechselwirkungen zwischen dem ventrolateralen<br />
und dorsolateralen präfrontalen Kortex. Beim Aufrechterhalten<br />
visuell-räumlicher Informationen zeigten Gesunde positive Wechselwirkungen<br />
zwischen superior parietalen und visuellen Kortexgebieten,<br />
welche ebenfalls bei den Patienten deutlich verän<strong>der</strong>t<br />
waren. Zusammenfassend liefern die Ergebnisse H<strong>in</strong>weise auf<br />
komplexe Dysregulationen <strong>in</strong> verschiedenen Arbeitsgedächtnis-