Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 14 G Psychotherapie // Psychotherapy<br />
werden bis heute <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> nur unzureichend beachtet, obgleich<br />
Frauen ab 50 Jahren z.B. e<strong>in</strong>en Großteil <strong>der</strong> heutigen Reha-<br />
Patienten darstellen. Um den <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnissen dieser<br />
Altersgruppe im Rahmen e<strong>in</strong>er stationären psychosomatischen Rehabilitationsbehandlung<br />
besser gerecht werden zu können, wurde<br />
an <strong>der</strong> Berol<strong>in</strong>a Kl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> Löhne mit <strong>der</strong> W50-plus Gruppe e<strong>in</strong> spezifisches<br />
Therapieprogramm entwickelt, bei dem u. a. Themen wie<br />
menopausal bed<strong>in</strong>gte Verän<strong>der</strong>ungen sowie Probleme und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
des täglichen Lebens im Mittelpunkt stehen.<br />
Methode: Nach Entwicklung e<strong>in</strong>es vorläufigen Konzeptes über<br />
Aufbau und Inhalte e<strong>in</strong>es sechsstündige Gruppentherapieprogrammes,<br />
wurde Anfang 2008 <strong>in</strong> Begleitung e<strong>in</strong>er Promotion (Instituts<br />
für Psychologie, TU Braunschweig) e<strong>in</strong>e Evaluationstudie mit e<strong>in</strong>er<br />
Gesamtstichprobengröße von über 500 Probanden begonnen, bei<br />
<strong>der</strong> mittels Gruppenvergleichen sowohl altersspezifische Unterschiede<br />
als auch die Effekte <strong>der</strong> Teilnahme an <strong>der</strong> W50-plus Gruppe<br />
im direkten Vergleich mit <strong>der</strong> Standardbehandlung zu mehreren<br />
Messzeitpunkten <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf den allgeme<strong>in</strong>en Rehastatus und<br />
sozialmediz<strong>in</strong>ische Parameter genauer untersucht und quantifiziert<br />
werden sollen. Die Datenerhebung erfolgt dabei mittels verschiedener<br />
Versionen des IRES-Patientenfragebogens sowie mit <strong>der</strong> Symptomcheckliste<br />
SCL-27.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die ersten Querschnittsdaten <strong>der</strong> noch<br />
bis Ende 2009 laufenden Studie zeigen vor allem Geschlechterunterschiede<br />
<strong>in</strong> Bezug auf die berichtete Belastung durch psychosomatische<br />
Symptome, wobei Frauen im Mittel stärker betroffen s<strong>in</strong>d.<br />
Weiterh<strong>in</strong> lassen erste Gruppenvergleiche darauf schließen, dass<br />
bei Frauen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren e<strong>in</strong> erhöhter Interventionsbedarf<br />
vorliegt. Die Evaluation <strong>der</strong> W50-plus erfolgt nach<br />
Abschluss <strong>der</strong> Katamneseerhebung Ende des Jahres 2009.<br />
007<br />
Die Effektivität von Psychotherapien bei Psychologischen Psychotherapeuten<br />
<strong>in</strong> Ausbildung (Kognitive Verhaltenstherapie)<br />
Nor<strong>in</strong>a Hofmann (Universität Gött<strong>in</strong>gen, Therapie-und Beratungszentrum)<br />
U. Ruhl, B. Kröner-Herwig, C. Bernardi, C. Häuß<strong>in</strong>ger<br />
E<strong>in</strong>leitung: Während die generelle Effektivität Kognitiver Verhaltenstherapie<br />
mittlerweile als ausreichend belegt gelten kann (mit<br />
Effektstärken zwischen .63 und 1.68), gibt es nur wenig naturalistische<br />
Studien, die sich mit <strong>der</strong> Wirksamkeit von Psychotherapien,<br />
die durch Psychologische Psychotherapeuten <strong>in</strong> CBT-Ausbildung<br />
(PPiA) durchgeführt werden, beschäftigen. Ziel <strong>der</strong> Studie ist es daher,<br />
zu untersuchen, ob PPiA´s wirksame Therapien durchführen.<br />
Methode: Von Januar 2005 bis November 2008 meldeten sich<br />
477 Patienten für e<strong>in</strong>e Psychotherapie im Therapie- und Beratungszentrum<br />
<strong>der</strong> Universität Gött<strong>in</strong>gen an. Von N=84 Patienten, die<br />
ihre Therapie regulär beendeten, liegen vollständige Datensätze<br />
mit allen benötigten Prä- und Post-Erhebungen (z. B. SCL-90-R,<br />
ADS-K, BL) vor. Die Patienten wurden von <strong>in</strong>sgesamt 26 verschiedenen<br />
Therapeuten behandelt, je<strong>der</strong> Therapeut behandelte zwischen<br />
1 und 12 Patienten.<br />
Diskussion / Ergebnisse: 65,5 % <strong>der</strong> N = 84 Patienten waren weiblich.<br />
Das durchschnittliche Alter <strong>der</strong> Patienten liegt bei 35 Jahren<br />
(sd = 13,26, range: 16- 78). Die Therapeuten (88,5 % weiblich) waren<br />
durchschnittlich 33,45 Jahre alt zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Therapien (range:<br />
26- 49). E<strong>in</strong> t-Test zum Vergleich <strong>der</strong> SCL-90-R-Daten zu Beg<strong>in</strong>n<br />
und bei Ende <strong>der</strong> Therapien erbr<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> höchstsignifikante<br />
Differenz (t = 6.477, p = .00) mit e<strong>in</strong>er Effektstärke von .75. Das<br />
gleiche gilt für den Prä-Post-Vergleich <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADS-K (t = 5,268, p =<br />
.00, d = .61) und <strong>der</strong> BL (t = 7,502, p = .00, d = .92). Weitere Analysen<br />
zur Stabilität <strong>der</strong> Ergebnisse (6- und 12-Monats-Katamnese)<br />
stehen noch aus und werden auf dem Kongress vorgestellt.<br />
008<br />
Kognitive Verhaltenstherapie bei Hypochondrie<br />
Gaby Bleichhardt (Universität Marburg, Kl<strong>in</strong>ische Psychologie Psychotherapie-Ambulanz)<br />
M. Gropalis, F. Weck, W. Hiller<br />
E<strong>in</strong>leitung: E<strong>in</strong>em 2008 publizierten Cochrane Review zufolge<br />
kann kognitive Verhaltenstherapie (KVT) bei Hypochondrie als<br />
wirksames Verfahren angesehen werden. Manko <strong>der</strong> Therapiestudien<br />
ist jedoch die Verknüpfung kognitiver und behaviorales<br />
Therapieelemente. Aus gesundheitsökonomischen Gründen ist die<br />
Bestimmung des isolierten Stellenwerts dieser Elemente jedoch<br />
hoch relevant.<br />
Methode: Die Datenerhebung fand im Rahmen e<strong>in</strong>er Therapiestudie<br />
an N=80 Patienten mit Primärdiagnose Hypochondrie statt.<br />
Alle erhielten e<strong>in</strong>e manualvisierte KVT und wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>-<br />
Jahres Katamnese nachbefragt. Kognitive und behaviorale Techniken<br />
wurden mittels drei Verfahren mit e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verglichen: 1. prozessdiagnostische<br />
Urteile <strong>der</strong> Therapiesitzungen, 2. patienten- und<br />
therapeutenspezifische E<strong>in</strong>schätzungen <strong>der</strong> Wirksamkeit e<strong>in</strong>zelner<br />
Techniken sowie 3. varianzanalytischer Gruppenvergleich des längerfristigen<br />
Therapieerfolges <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Präferenz<br />
kognitiver vs. behavioraler Techniken.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Je nach methodischem Verfahren erhalten<br />
kognitive o<strong>der</strong> behaviorale Techniken e<strong>in</strong>en höheren Stellenwert.<br />
Beachtlich ist jedoch, dass diejenigen Patienten, die zu Therapieabschluss<br />
behaviorale Techniken für wichtiger erachteten, e<strong>in</strong>e<br />
langfristig höhere Reduktion <strong>in</strong> <strong>der</strong> primären Outcome-Variable<br />
erfuhren (Interaktionseffekt F=2.6, p