16.12.2012 Aufrufe

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Topic 21 G Nachwuchs und Ausbildung // Young psychiatrists and academic tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

<strong>der</strong> Behandlung wie auch mit <strong>der</strong> Pflege des psychisch kranken<br />

Menschen beschäftigen. Die Psychiatrie als mediz<strong>in</strong>ische Fachdiszipl<strong>in</strong><br />

bef<strong>in</strong>det sich damit am Kreuzungspunkt von naturwissenschaftlichen<br />

und humanwissenschaftlichen Denken und Handelns.<br />

Zukünftigen Ausbildungsprogramme zum Facharzt für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie haben diesem Facettenreichtum unseres Fachgebietes<br />

natürlich auch Rechnung zu tragen und müssen also<br />

sowohl naturwissenschaftlich wie auch geisteswissenschaftlich<br />

begründete Vorgangsweisen <strong>in</strong> ihre Curricula mit e<strong>in</strong>beziehen.<br />

Solch komplexe Ausbildungsangebote und Betätigungsfel<strong>der</strong> eröffnen<br />

auch die Möglichkeit für e<strong>in</strong>e so weitreichende Erhöhung <strong>der</strong><br />

Attraktivität unseres Faches, um damit auch auf diese Weise dem<br />

heute lei<strong>der</strong> schon so weit vorangeschrittenen Facharztmangel wirkungsvoll<br />

gegensteuern zu können.<br />

003<br />

Psychiatrie ohne Ärzte? Die deutsche Perspektive<br />

Michael Gröz<strong>in</strong>ger (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Aachen, Psychiatrie und<br />

Psychotherapie)<br />

J. Amlacher, V. Backes, K. Paheenthararajah, F. Schnei<strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>leitung: In den letzten Jahren hat sich <strong>in</strong> Deutschland trotz<br />

kont<strong>in</strong>uierlich wachsen<strong>der</strong> Arztzahlen e<strong>in</strong>e zunehmende Nachfrage<br />

nach Ärzten entwickelt, die beson<strong>der</strong>s im Bereich <strong>der</strong> Weiterbildungsassistenten<br />

nicht gedeckt werden kann. Für diese Situation<br />

gibt es vielfältige Erklärungsansätze, die sehr unterschiedliche Stellen<br />

des Gesundheits- und Ausbildungssystems tangieren. Unklar<br />

bleibt bisher, wie stark das Fach Psychiatrie absolut und relativ zu<br />

den an<strong>der</strong>en mediz<strong>in</strong>ischen Fächern betroffen ist.<br />

Methode: Hierzu hat die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie,<br />

Psychotherapie und Nervenheilkunde e<strong>in</strong>e Umfrage durchgeführt,<br />

die von über 250 psychiatrischen Kl<strong>in</strong>iken <strong>in</strong> Deutschland beantwortet<br />

wurde. Von den Befragten wurde die Verbesserung des öffentlichen<br />

Images <strong>der</strong> Psychiatrie als beson<strong>der</strong>s wichtig e<strong>in</strong>gestuft,<br />

um die mediz<strong>in</strong>ischen Absolventen für die Weiterbildung zum<br />

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie zu gew<strong>in</strong>nen. Interessanter<br />

Weise wird diese Maßnahme sogar im Verhältnis zur Schaffung<br />

von materiellen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en persönlichen Vorteilen für die<br />

Bewerber als vorrangig e<strong>in</strong>geschätzt. Dieses Ergebnis kann im Zusammenhang<br />

mit e<strong>in</strong>er Untersuchung <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie <strong>in</strong> Aachen gesehen werden, bei <strong>der</strong> 350 Mediz<strong>in</strong>studenten<br />

<strong>in</strong> 4 Ausbildungsabschnitten befragt wurden. Diese<br />

zeigte, dass im Laufe des Studiums die emotionale E<strong>in</strong>stellung dem<br />

Fach Psychiatrie gegenüber eher reservierter wurde und <strong>in</strong> höheren<br />

Semestern e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer Anteil <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>studenten als Berufsziel<br />

das Fach Psychiatrie angab.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Es könnte im H<strong>in</strong>blick auf die Nachwuchssituation<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie hilfreich se<strong>in</strong>, den Beitrag unseres<br />

Faches für das <strong>in</strong>dividuelle und gesellschaftliche Wohlergehen<br />

<strong>der</strong> Menschen gerade unter Studenten und Kollegen besser zu<br />

kommunizieren.<br />

004<br />

Nachwuchsmangel und Freizügigkeit für Ärzte <strong>in</strong> Europa<br />

Henn<strong>in</strong>g Saß (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Aachen, Vorstand)<br />

Die Ursachen für den Nachwuchsmangel unter den Ärzten, seien<br />

sie nun <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>k, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forschung o<strong>der</strong> <strong>in</strong> nie<strong>der</strong>gelassener<br />

Praxis tätig, s<strong>in</strong>d vielfältig. E<strong>in</strong> Faktor liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> seit vielen Jahren<br />

festgeschriebenen Zulassungsquote zum Mediz<strong>in</strong>studium bei<br />

wachsendem Bedarf an mediz<strong>in</strong>ischen Leistungen. E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er<br />

Faktor ist das Ausweichen vieler Ärzte <strong>in</strong> nicht-kurative Bereiche<br />

<strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>, was u. a. mit unattraktiven Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong><br />

den Kl<strong>in</strong>iken und Praxen zu tun hat. Auch <strong>der</strong> zunehmende Anteil<br />

weiblicher Kolleg<strong>in</strong>nen (67 % <strong>der</strong> Anfänger im Mediz<strong>in</strong>studium<br />

s<strong>in</strong>d Frauen) br<strong>in</strong>gt über die sogenannte Familienpause e<strong>in</strong>en<br />

Rückgang an praktischer Tätigkeit, zum<strong>in</strong>dest für e<strong>in</strong>ige Jahre.<br />

Schließlich wird die Situation <strong>in</strong> Deutschland durch die Abwan<strong>der</strong>ung<br />

vieler Ärzte <strong>in</strong> nördliche und westliche Nachbarlän<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />

nach Übersee verschlechtert, doch kommt es korrespondierend damit<br />

zu e<strong>in</strong>em Ost-West-Shift aus den osteuropäischen Län<strong>der</strong>n.<br />

E<strong>in</strong>e Basis hierfür s<strong>in</strong>d die Freizügigkeitsregeln <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU. Umstände<br />

und Folgen dieser soziodemographischen Entwicklung im ärztlichen<br />

Berufsstand werden diskutiert.<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal Riga<br />

BS-014 Symposium<br />

Frischer Facharzt was nun?<br />

(<strong>in</strong> Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Psychiater, BVDP)<br />

Vorsitz: C. Roth-Sackenheim (An<strong>der</strong>nach), I. T. Calliess (Hannover)<br />

001<br />

Tätigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Universitätskl<strong>in</strong>ik<br />

Sab<strong>in</strong>e C. Herpertz (Kl<strong>in</strong>ik für Allgem. Psychiatrie, <strong>der</strong> Universität<br />

Heidelberg)<br />

Das Fachgebiet <strong>der</strong> Psychiatrie und Psychotherapie erfüllt wie ke<strong>in</strong>e<br />

an<strong>der</strong>e mediz<strong>in</strong>ische Diszipl<strong>in</strong> beides: Es stärkt das Selbstverständnis<br />

des Arztberufes als helfen<strong>der</strong>, verstehen<strong>der</strong>, sozial engagierter<br />

E<strong>in</strong>satz für an<strong>der</strong>e Menschen als auch befriedigt es<br />

wissenschaftliche Neugierde, Wissensdrang und den Wunsch, an<br />

<strong>der</strong> Weiterentwicklung von therapeutischen Möglichkeiten für zukünftige<br />

Patientengenerationen mitzuwirken. Im E<strong>in</strong>zelnen eröffnen<br />

sich folgenden Möglichkeiten: • Tätigkeit an e<strong>in</strong>em Krankenhaus<br />

<strong>der</strong> Maximalversorgung mit hohen Ansprüchen und damit<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong>e elaborierte Diagnostik und Therapie<br />

und <strong>der</strong> Verfügbarkeit e<strong>in</strong>es hohen Standards <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>vestiven und<br />

personellen Ausstattung • Arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em multidiszipl<strong>in</strong>ären<br />

Team mit hoher fachlicher Kompetenz und Spezialisierungsgrad <strong>in</strong><br />

Forschung und Krankenversorgung • Die Komb<strong>in</strong>ation von kl<strong>in</strong>ischer<br />

und wissenschaftlicher Tätigkeit erlaubt viel Abwechslung<br />

und m<strong>in</strong>imiert Rout<strong>in</strong>etätigkeit • Nicht zuletzt dank des großen<br />

technischen Fortschrittes ist die neurowissenschaftliche Forschung<br />

die mediz<strong>in</strong>ische Diszipl<strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> größten Entwicklungsmöglichkeiten<br />

• Beteiligung an <strong>der</strong> Ausbildung des Nachwuchses<br />

E<strong>in</strong>s kann bei e<strong>in</strong>er langfristigen Tätigkeit an e<strong>in</strong>er Universitätskl<strong>in</strong>ik<br />

für Psychiatrie und Psychotherapie garantiert werden: E<strong>in</strong>e<br />

abwechslungsreiche, <strong>in</strong> kompetenten kollegialen Austausch e<strong>in</strong>gebundene<br />

und vom kritischen Wissensdrang <strong>der</strong> Studenten angetriebene<br />

Tätigkeit, <strong>der</strong> sich langfristig viele Karrieremöglichkeiten<br />

<strong>in</strong> und außerhalb <strong>der</strong> Universität bieten.<br />

002<br />

Integrierte Versorgung, Verzahnung stationär-ambulante Tätigkeit:<br />

Chancen für e<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne psychiatrische Versorgung<br />

Kai C. Treichel (Berl<strong>in</strong>)<br />

003<br />

Tätigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> ambulanten Praxis,Vernetzung. Die Perspektive<br />

<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung.<br />

Norbert Mayer-Amberg (Hannover)<br />

Die Facharztprüfung ist geschafft. Entscheidungen stehen an. Der<br />

Kl<strong>in</strong>ikalltag ist vertrautes Terra<strong>in</strong>. Während man im Laufe se<strong>in</strong>er<br />

Weiterbildungszeit relativ konkrete Vorstellungen über e<strong>in</strong>e mögliche<br />

weitere Laufbahn, Tätigkeit und Karrieremöglichkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Kl<strong>in</strong>ik erworben hat, bleiben Vorstellungen über e<strong>in</strong>e berufliche<br />

Existenz als nie<strong>der</strong>gelassener Psychiater o<strong>der</strong> Nervenarzt nur sehr<br />

vage. Die Protestaktionen nie<strong>der</strong>gelassener Kollegen gegen die Ge-<br />

463

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!