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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 4 G Affektive Störungen, F3 // Affective disor<strong>der</strong>s, F3<br />

das fetale Gehirn beson<strong>der</strong>s empf<strong>in</strong>dlich gegenüber Umwelte<strong>in</strong>flüssen.<br />

Das endogene Glukokortikoid Kortisol ist maßgeblich an se<strong>in</strong>er<br />

Reifung beteiligt. Während kritischer Entwicklungsphasen des<br />

Gehirns können dessen Ausbildung und Funktion langfristig modifiziert<br />

werden. Aus <strong>der</strong> Literatur ist bekannt, dass pränatale exogene<br />

Glukokortikoidgaben o<strong>der</strong> pränataler Stress, vermittelt über<br />

e<strong>in</strong>e erhöhte Exposition gegenüber mütterlichem Kortisol, die Entwicklung<br />

des fetalen Gehirns pathologisch bee<strong>in</strong>flussen können.<br />

Verknüpfungen mit e<strong>in</strong>er gestörten Hypothalamus- Hypophysen-<br />

Nebennierenr<strong>in</strong>den-Achsen-Regulation, Verhaltensstörungen o<strong>der</strong><br />

kognitiven Bee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit werden diskutiert.<br />

Die Befundlage ist allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong>konsistent. Im Humanbereich s<strong>in</strong>d<br />

Untersuchungen zu pränatalen Glukokortikoidgaben oft mit Frühgeborenen<br />

durchgeführt wurden, was immer mit e<strong>in</strong>er Konfundierung<br />

von bereits bekannten Entwicklungsschwierigkeiten bei unreifen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n verbunden ist. Ebenso existiert ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches<br />

Bild, wie lange o<strong>der</strong> <strong>in</strong>tensiv e<strong>in</strong> pränataler Stressor wirken muss,<br />

um Entwicklungsbee<strong>in</strong>trächtigungen hervorzurufen. In diesem<br />

Projekt wurden Daten von 6 – 10 jährigen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n erhoben, welche<br />

reif geboren wurden und pränatal Glukokortikoide erhielten<br />

(N = 54) und K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, welche pränatal ke<strong>in</strong>e Glukokortikoide erhielten<br />

(N = 53). Die Untersuchung befasste sich mit <strong>der</strong> Frage, ob<br />

Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung, dem Verhalten, <strong>der</strong> kognitiven<br />

Leistungsfähigkeit, <strong>der</strong> Konzentration o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stressreaktivität<br />

vorliegen.<br />

Methode: Neben <strong>der</strong> Durchführung verschiedener psychologischer<br />

Testverfahren, wie Intelligenz-, Gedächtnis-, Konzentrations-<br />

o<strong>der</strong> Stresstests, wurden schwangerschaftsbezogene, per<strong>in</strong>atale und<br />

aktuelle pädiatrische Daten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> mittels mediz<strong>in</strong>ischer Unterlagen<br />

erfasst. Zudem wurden mit Hilfe e<strong>in</strong>es standardisierten<br />

Eltern<strong>in</strong>terviews die Informationen zum möglichen vorliegen pränataler<br />

Stressoren, <strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung und dem familiären<br />

Umfeld vervollständigt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Es kann erstmals gezeigt werden, dass<br />

sich pränataler Stress bei reifgeborenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n langfristig auf kognitive<br />

Fähigkeiten auswirkt, nicht aber auf die Stressreaktivität<br />

o<strong>der</strong> das Verhalten. Die Ergebnisse werden im Vortrag vollständig<br />

dargestellt und diskutiert.<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal Sydney<br />

S-093 Symposium<br />

Stimulationsverfahren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Akut- und Erhaltungstherapie von<br />

affektiven Störungen<br />

Vorsitz: E.-L. Brakemeier (Freiburg), M. Bajbouj (Berl<strong>in</strong>)<br />

001<br />

Antidepressive und kognitive E<strong>in</strong>flüsse 3 verschiedener Stimulations<strong>in</strong>tensitäten<br />

und Ultrakurz-Stimuli bei rechts unilateraler<br />

EKT: e<strong>in</strong>e randomisierte, doppelbl<strong>in</strong>de Studie<br />

Arnim Quante (Charité Campus BF, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Berl<strong>in</strong>)<br />

A. Merkl, E.-L. Brakemeier, F. van Hall, A. Luborzewski, M. Bajbouj<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die Effektivität und die kognitiven Nebenwirkungen<br />

durch EKT hängen von <strong>der</strong> Elektrodenposition, Frequenz und <strong>der</strong><br />

Stimulus<strong>in</strong>tensität ab. E<strong>in</strong>e hoch dosierte rechts unilaterale EKT<br />

geht mit besseren antidepressiven Effekten e<strong>in</strong>her. Nur wenige Studien<br />

haben bisher verschiedene Stimulations<strong>in</strong>tensitäten, vor allen<br />

D<strong>in</strong>gen sehr hohe, also über das 6-fache <strong>der</strong> Krampfschwelle h<strong>in</strong>ausgehende<br />

Intensitäten, untersucht. In dieser prospektiven Studie<br />

wurden die antidepressiven und kognitiven Effekte von 3 verschie-<br />

124<br />

denen Stimulus<strong>in</strong>tensitäten untersucht (4-fach, 7-fach o<strong>der</strong> 10-fach<br />

oberhalb <strong>der</strong> Krampfschwelle).<br />

Methode: Vorwiegend therapieresistente depressive Patienten, die<br />

e<strong>in</strong>e EKT bekommen sollten, wurden e<strong>in</strong>geschlossen. Nach Bestimmung<br />

<strong>der</strong> Krampfschwelle erfolgte die Randomisierung <strong>der</strong><br />

Patienten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> 3 Stimulus<strong>in</strong>tensitäten. Untersucht wurde<br />

über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 9 EKT-Sitzungen. Zur Evaluierung <strong>der</strong><br />

depressiven Symptomatik und <strong>der</strong> kognitiven Effekte wurden Depressionsskalen<br />

(HAMD-28, BDI) sowie e<strong>in</strong>e neuropsychologische<br />

Testbatterie (VLMT, Wortflüssigkeit) vor <strong>der</strong> 1. und nach <strong>der</strong> 9.<br />

EKT angewendet.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Insgesamt wurden 49 Patienten e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

Die Response-Rate nach 9 EKT-Sitzungen lag <strong>in</strong>sgesamt<br />

bei 48 %. Bezüglich <strong>der</strong> antidepressiven Effekte und kognitiven<br />

Nebenwirkungen fanden sich ke<strong>in</strong>e signifikanten Unterschiede bei<br />

den 3 verschiedenen Stimulus<strong>in</strong>tensitäten. Die Studienergebnisse<br />

werden vorgestellt und diskutiert.<br />

002<br />

Der E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> psychotropen Begleitmedikation auf die Anfallsgüte<br />

<strong>der</strong> Akut-EKT<br />

Alexan<strong>der</strong> Sartorius (ZI Seelische Gesundheit, Mannheim)<br />

B. Bundy, W. Hewer<br />

E<strong>in</strong>leitung: E<strong>in</strong>e schwierige Fragestellung bei <strong>der</strong> Durchführung<br />

<strong>der</strong> EKT ist die <strong>der</strong> psychotropen Begleitmedikation. Benzodiazep<strong>in</strong>e,<br />

Phasenprophylaktika (ausser Lithium) und Barbiturate (zur<br />

Narkose<strong>in</strong>duktion) wirken antikonvulsiv, Antidepressiva und Antipsychotika,<br />

sowie Lithium prokonvulsiv.<br />

Methode: In e<strong>in</strong>er prospektiven Untersuchung wurde <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss<br />

dieser heterogenen Begleitmedikation auf die Anfallsgüte an 41 Patienten<br />

untersucht. Zur Bestimmung <strong>der</strong> Anfallsgüte wurden die<br />

motorische Anfallsdauer, die EEG-Anfallsdauer, die iktale Amplitude,<br />

<strong>der</strong> Anfallsenergie-Index, die postiktale Suppression, die<br />

Konkordanz und die Kohärenz des Anfalls, sowie die maximale<br />

Herzfrequenz herangezogen. Die durchschnittliche Äquivalenzdosis<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> letzten 24 h vor e<strong>in</strong>er EKT betrug 11 mg Diazepam,<br />

166 mg Amitriptyl<strong>in</strong> und 274 mg Chlorpromaz<strong>in</strong>. Die Daten<br />

wurden mittels e<strong>in</strong>er multivariaten Regressionsanalyse mit Messwie<strong>der</strong>holung<br />

ausgewertet.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die bereits bekannten und <strong>in</strong> die Analyse<br />

kovariat e<strong>in</strong>gerechneten Parameter Alter, Stimulationsenergie und<br />

Narkosetiefe zeigten e<strong>in</strong>en signifikanten E<strong>in</strong>fluss auf die iktalen<br />

Anfallsgütekriterien. Post hoc erwies sich die Gabe atypische Antipsychotika<br />

als günstig für e<strong>in</strong>e hohe postiktale Suppression. Hauptergebnis<br />

<strong>der</strong> Studie ist e<strong>in</strong> fehlen<strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss sämtlicher psychotroper<br />

Begleitmedikation auf die Anfallsgüte.<br />

003<br />

Effektivität drei verschiedener Erhaltungstherapien nach Akut-<br />

EKT bei schweren Depressionen<br />

Eva-Lotta Brakemeier (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Freiburg, Psychiatrie<br />

und Psychotherapie)<br />

A. Merkl, A. Quante, N. Kathmann, M. Bajbouj<br />

Introduction: While electroconvulsive therapy (ECT) <strong>in</strong> major depression<br />

is effective, high relapse rates and cognitive side effects<br />

limit its long-term use. Protocolized cont<strong>in</strong>uation treatment after<br />

acute ECT with comb<strong>in</strong>ations of C-ECT or psychotherapy and medication<br />

may decrease relapse rates and long-term cognitive side<br />

effects.<br />

Method: In a prospective, controlled, long-term study 60 depressed<br />

ECT respon<strong>der</strong>s are randomly assigned either to antidepressant<br />

treatment alone, or C-ECT plus medication, or cognitive behavioural<br />

group therapy plus medication. Depressive symptoms and cognition<br />

are also assessed before, dur<strong>in</strong>g, immediately after acute ECT<br />

and two, four, six, and 12 months dur<strong>in</strong>g cont<strong>in</strong>uation therapy.

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