Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 4 G Affektive Störungen, F3 // Affective disor<strong>der</strong>s, F3<br />
ausgeprägter Belastungen und Risiken gesund und unbelastet bleiben.<br />
Untersucht wird, ob e<strong>in</strong>e hohe Resilienz protektive Effekte<br />
h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Wirkung negativer Lebensereignisse auf depressive<br />
<strong>Erkrankungen</strong> im Erwachsenenalter hat.<br />
Methode: 1619 Probanden (Stand Juni 2009) (29 – 89 Jahre) <strong>der</strong><br />
Allgeme<strong>in</strong>bevölkerungsstudie Study of Health <strong>in</strong> Pomerania (SHIP)<br />
wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Studie SHIP-LEGENDE (Life-Events and Gene-<br />
Environment Interaction <strong>in</strong> Depression) h<strong>in</strong>sichtlich psychischer<br />
Störungen (DIA-X), belasten<strong>der</strong> Lebensereignisse (Stralsun<strong>der</strong> Ereignisliste;<br />
SEL), Resilienz (Resilienzskala-25) und aktueller Depressivität<br />
(Beck-Depressions-Inventar; BDI-II) erfasst.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die prälim<strong>in</strong>ären Analysen ergaben,<br />
dass kritische Lebensereignisse (F = 51,870, p = .000) und Resilienz<br />
(F = 135,634, p = .000) als Haupt- und Interaktionseffekt (F =<br />
14.202, p = .000) signifikant auf den aktuellen Depressionswert wirken.<br />
Personen mit e<strong>in</strong>er Vielzahl negativer Lebensereignisse weisen<br />
höhere aktuelle Depressionswerte (BDI-Wert) auf als Personen mit<br />
wenigen. Darüber h<strong>in</strong>aus zeigte sich, dass Personen, die e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
negativer Lebensereignisse angaben und zusätzlich über e<strong>in</strong>e<br />
hohe Resilienz verfügen, niedrigere Depressionswerte aufweisen<br />
als Personen ohne diesen protektiven Faktor. Die Untersuchung<br />
<strong>der</strong> DSM-IV-Diagnose e<strong>in</strong>er „lifetime depression“, <strong>der</strong> aktuellen<br />
Lebensereignisse und Alters- und Geschlechtseffekte werden diskutiert.<br />
Kritische Lebensereignisse als auch das Persönlichkeitsmerkmal<br />
Resilienz s<strong>in</strong>d mit dem Auftreten depressiver Symptomatik<br />
im Erwachsenenalter assoziiert. Es bestehen H<strong>in</strong>weise, dass<br />
zwar viele kritische Lebensereignisse das Auftreten e<strong>in</strong>er depressiven<br />
Symptomatik im Erwachsenenalter wahrsche<strong>in</strong>lich machen,<br />
dass aber erst das Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Resilienz diese<br />
Effekte h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Depressionsschwere verstärken.<br />
006<br />
Reproduktive Auffälligkeiten bei Frauen mit bipolarer Erkrankung<br />
vor Therapie mit Phasenprophylaxe<br />
Stephanie Krüger (Charite Berl<strong>in</strong>, Psychiatrie)<br />
N. Schoofs, F. Chen, R. Pietsch, P. Bräunig<br />
E<strong>in</strong>leitung: Reproduktive Auffälligkeiten bei Frauen mit bipolarer<br />
Erkrankung werden häufig ursächlich auf die medikamentöse Therapie<br />
<strong>der</strong> bipolaren Erkrankung zurückgeführt. Kaum bekannt ist,<br />
ob Frauen mit bipolaren <strong>Erkrankungen</strong> per se e<strong>in</strong> erhöhtes Risiko<br />
für hormonelle Störungen aufweisen und Psychopharmaka dieses<br />
lediglich verstärken.<br />
Methode: 52 Frauen mit bipolarer Erkrankung im gebärfähigen<br />
Alter und ohne psychopharmakogene Medikation wurden <strong>in</strong> die<br />
Studie e<strong>in</strong>geschlossen. Die mediz<strong>in</strong>ische, psychiatrische und reproduktive<br />
(<strong>in</strong>klusive Premenstruelle Dysphorische Störung, PMDS)<br />
Krankengeschichte wurde erhoben. Blutproben zur Ermittlung <strong>der</strong><br />
Sexualhormonspiegel wurden entnommen. E<strong>in</strong> gynäkologischer<br />
Ultraschall wurde durchgeführt, um die Diagnose des Polyzystischen<br />
Ovar Syndroms, PCOS, stellen zu können. Der aktuelle und<br />
vor Erstmanifestation <strong>der</strong> Erkrankung bestehende BMI wurde<br />
berechnet. Daten zur B<strong>in</strong>ge-Eat<strong>in</strong>g-Störung wurden erhoben.<br />
Diskussion / Ergebnisse: PCOS konnte bei 6 (12,5 %)<strong>der</strong> Frauen<br />
diagnostiziert werden. In 10 (23,3 %) Fällen konnte <strong>in</strong> den Blutproben<br />
e<strong>in</strong>e Hyperandrogenämie festgestellt werden. Die Kriterien für<br />
B<strong>in</strong>ge-Eat<strong>in</strong>g erfüllten 15 (28,8 %) <strong>der</strong> Frauen, 3 (5,8 %) litten unter<br />
partiellem B<strong>in</strong>ge-Eat<strong>in</strong>g. Aktuell lag <strong>der</strong> durchschnittliche BMI<br />
bei 25 (SD 5,0), während er vor Manifestation <strong>der</strong> Erkrankung bei<br />
22,7 (SD 4,3) lag. 37 (71,2 %)Frauen litten an e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> mehreren<br />
Zyklusunregelmäßigkeiten. Von e<strong>in</strong>em stark ausgeprägten PMDS<br />
waren 14 (26,9 %) betroffen.<br />
148<br />
007<br />
Prävalenz depressiver <strong>Erkrankungen</strong> bei Patient<strong>in</strong>nen mit Endometriose<br />
Stephanie Krüger (Charite Berl<strong>in</strong>, Psychiatrie)<br />
L. Schute, A. Ebert, P. Bräun<strong>in</strong>g<br />
E<strong>in</strong>leitung: Die Endometriose stellt mit e<strong>in</strong>er geschätzten Prävalenz<br />
von 10 – 15 % e<strong>in</strong>e häufige Erkrankung von Frauen im reproduktionsfähigen<br />
Alter dar. Die hohe Morbidität und die funktionellen<br />
und qualitativen E<strong>in</strong>schränkungen, die sich aus <strong>der</strong> Erkrankung<br />
ergeben, legen nahe, dass die Prävalenz seelischer Auffälligkeiten <strong>in</strong><br />
dieser Patientengruppe hoch ist. Unsere Studie soll zur Klärung <strong>der</strong><br />
Prävalenz von depressiven Symptomen bei Patient<strong>in</strong>nen mit Endometriose<br />
beitragen.<br />
Methode: 150 Patient<strong>in</strong>nen des Endometriosezentrums Stufe III<br />
im Vivantes Humboldt- Kl<strong>in</strong>ikum <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, Lehrkrankenhaus <strong>der</strong><br />
Charité, mit laparoskopisch diagnostizierter Endometriose, wurden<br />
mittels Depressionsskalen (BDI, HAMDS) nach depressiver<br />
Symptomatik befragt.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Der Mittelwert für den BDI lag bei 11,4<br />
(Standardabweichung 9,1), und für die HAMDS bei 10,6 (SD 8,1).<br />
Gemäß BDI hatten 47 (31 %) bzw. 25 (17 %) Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e<br />
leichte (BDI 11-17) bzw. kl<strong>in</strong>isch relevante (BDI >18) Depression.<br />
Nach <strong>der</strong> Schweregrade<strong>in</strong>teilung mit <strong>der</strong> HAMDS litten 56 (37,3 %)<br />
Patient<strong>in</strong>nen unter e<strong>in</strong>er leichten Depression (HAMDS 10 – 20), 12<br />
(8 %) unter e<strong>in</strong>er mittelschweren Depression (HAMDS 20 – 30)<br />
und 6 (4 %) unter e<strong>in</strong>er schweren Depression (HAMDS >30). Die<br />
Prävalenz von Depression liegt damit für Endometriosepatient<strong>in</strong>nen<br />
über dem Schnitt <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>bevölkerung von 10 – 15 %.<br />
Die regelmäßige pharmakologische und psychologische Therapie<br />
dieser Patient<strong>in</strong>nen hat <strong>in</strong> das Versorgungssystem bisher jedoch<br />
ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>gang gefunden.<br />
008<br />
Psychiatrische Versorgung von psychisch erkrankten Frauen <strong>in</strong><br />
Schwangerschaft und Stillzeit: Therapieangebote e<strong>in</strong>er Spezialsprechstunde<br />
und Beschreibung <strong>der</strong> Stichprobe<br />
Kar<strong>in</strong> Metz (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Dresden, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
S. Schnoor, J. Junge-Hoffmeister, K. Weidner, J. Sasse<br />
E<strong>in</strong>leitung: 15 % <strong>der</strong> Frauen leiden peripartal an e<strong>in</strong>er behandlungsbedürftigen<br />
psychischen Erkrankung. Die Versorgungslage<br />
dieser Frauen ist bislang unzureichend, nicht zuletzt aufgrund des<br />
unzureichenden Wissens über die Erkrankungsbil<strong>der</strong> sowie e<strong>in</strong>er<br />
zurückhaltenden E<strong>in</strong>stellung bzgl. e<strong>in</strong>er pharmakologischen Behandlung<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Schwangerschaft und Stillzeit.<br />
Methode: Ziele des Beitrags s<strong>in</strong>d (1) die Beschreibung <strong>der</strong> Patientengruppe,<br />
die am Universitätskl<strong>in</strong>ikum Dresden die Spezialsprechstunde<br />
„Behandlung psychischer <strong>Erkrankungen</strong> <strong>in</strong> Schwangerschaft<br />
und Stillzeit“ <strong>in</strong> Anspruch nimmt, sowie (2) die Vorstellung<br />
<strong>der</strong> pharmakologischen und psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten.<br />
Zu (1): Im Rahmen e<strong>in</strong>er Querschnittserhebung<br />
werden mithilfe e<strong>in</strong>er standardisierten Fragebogenbatterie im Zeitraum<br />
von April bis August 2009 alle Frauen <strong>der</strong> Spezialsprechstunde<br />
(N=50) h<strong>in</strong>sichtlich soziodemographischer und symptomspezifischer<br />
Variablen sowie h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Behandlungsmethoden<br />
erfasst und deskriptiv ausgewertet. Zu (2): Unter Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> aktuellen Literatur wird e<strong>in</strong> Überblick über den Wissenstand<br />
<strong>der</strong> Behandlung psychisch erkrankter Schwangeren und Mütter gegeben.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Zu (1): Daten zu Alter, Familienstand,<br />
Geburts- und Schwangerschaftsanamnese, Krankheitsgeschichte,<br />
Störungsbild, Partnerschaft, etc. werden vorgestellt, ebenso wie<br />
Daten zur Art <strong>der</strong> Medikation und an<strong>der</strong>en Therapiemethoden. Zu<br />
(2): Es erfolgt e<strong>in</strong>e Darstellung des s<strong>in</strong>nvollen E<strong>in</strong>satzes psychotroper<br />
Substanzen <strong>in</strong> diesem beson<strong>der</strong>en Lebensabschnitt sowie die