Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 6 G Essstörungen, Schlafstörungen und an<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Kategorie F5 // Eat<strong>in</strong>g disor<strong>der</strong>s, sleep disor<strong>der</strong>s and others of category F5<br />
NIPS e<strong>in</strong>e signifikant kürzere Schlafdauer, e<strong>in</strong>en erhöhten Anteil<br />
von Stadium Wach sowie e<strong>in</strong>en erhöhten PLM-Index im Schlaf auf.<br />
Daraus folgt, dass e<strong>in</strong> NIPS mit e<strong>in</strong>er erhöhten Anzahl von schlafbezogenen<br />
PLM e<strong>in</strong>hergeht und die Schlafstruktur zusätzlich zu<br />
den Verän<strong>der</strong>ungen im Rahmen e<strong>in</strong>er schizophrenen Psychose<br />
durch periodische Bewegungen <strong>der</strong> Be<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>trächtigt werden<br />
kann.<br />
Freitag, 27. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal 8<br />
S-098 Symposium<br />
Innovative Therapieansätze bei Essstörungen<br />
Vorsitz: M. de Zwaan (Erlangen), M. Fichter (Prien Am Chiemsee)<br />
001<br />
Früh<strong>in</strong>terventionen bei Hochrisikogruppen<br />
Cor<strong>in</strong>na Jacobi (TU Dresden, Cl<strong>in</strong>ical Psychology)<br />
U. Völker<br />
E<strong>in</strong>leitung: In Anbetracht <strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschränkten Effekte von Therapiemaßnahmen<br />
und <strong>der</strong> relativ schlechten Prognose von Essstörungen<br />
haben Früh<strong>in</strong>terventionen vor Ausbruch <strong>der</strong> vollständig<br />
ausgeprägten Störungen e<strong>in</strong>e große Bedeutung. Während universelle<br />
Präventionsmaßnahmen für Essstörungen eher ger<strong>in</strong>ge Effekte<br />
aufweisen, s<strong>in</strong>d diese deutlich höher, wenn sie auf Risikogruppen<br />
o<strong>der</strong> subkl<strong>in</strong>ische Essstörungen abzielen. Unsere Arbeitsgruppe hat<br />
seit vielen Jahren <strong>in</strong> Kooperation mit <strong>der</strong> Stanford University zielgerichtete,<br />
<strong>in</strong>ternet-gestützte Präventionsmaßnahmen entwickelt,<br />
evaluiert und für unterschiedliche Populationen adaptiert.<br />
Methode: Der Vortrag soll zunächst e<strong>in</strong>en Überblick über die vorhandenen<br />
Programme und Ergebnisse randomisierter, kontrollierter<br />
Studien mit dem <strong>in</strong>ternet-gestützten Präventionsprogramm<br />
Student Bodies geben. Im E<strong>in</strong>zelnen werden Studienergebnisse<br />
von jungen Frauen mit erhöhtem Risiko für Essstörungen (=hohen<br />
Figur- und Gewichtssorgen) sowie mit ersten Symptomen von Essstörungen<br />
(bzw. subkl<strong>in</strong>ischen Essstörungen) vorgestellt.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Sowohl für Proband<strong>in</strong>nen mit erhöhtem<br />
Risiko für Essstörungen wie auch für solche mit subkl<strong>in</strong>ischen Störungen<br />
zeigen sich gute Effekte im H<strong>in</strong>blick auf die Reduktion zentraler<br />
essstörungsrelevanter E<strong>in</strong>stellungen und Verhaltensweisen<br />
(Figur- und Gewichtssorgen, Essanfälle etc.). Allerd<strong>in</strong>gs sche<strong>in</strong>en<br />
die bisherigen Präventionsprogramme primär für die Verän<strong>der</strong>ung<br />
bulimischer Symptome geeignet zu se<strong>in</strong>. In jüngster Zeit wurde<br />
daher e<strong>in</strong> Programm, das speziell zur Prävention anorektischer<br />
Störungen ausgerichtet ist, entwickelt. Die ersten Ergebnisse e<strong>in</strong>er<br />
Pilotstudie mit diesem <strong>in</strong>ternet-gestützten Programm für die<br />
Eltern junger Mädchen werden dargestellt, ebenso e<strong>in</strong> weiteres<br />
Programm für junge Frauen ab 18 Jahren mit subkl<strong>in</strong>schen AN-<br />
Störungen o<strong>der</strong> AN-Symptomen.<br />
002<br />
Geleitete (<strong>in</strong>ternetbasierte vs. biblio-therapeutische) Selbsthilfe <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Bulimia nervosa: e<strong>in</strong>e prospektive randomisiert-kontrollierte<br />
Studie<br />
Andreas Karwautz (Mediz<strong>in</strong>ische Universität Wien, Inst. für Neuropsychiatrie,<br />
Österreich)<br />
G. Wagner, A. Mayrhofer, M. Spitzer, J. Dolleschka, C. Wanner, G.<br />
Nobis, H. Imgart, T. Lam, C. Bittner<br />
E<strong>in</strong>leitung: Geleitete Selbsthilfe basierend auf kognitiv-verhaltenstherapeutischen<br />
Strategien hat sich als effektiv <strong>in</strong> <strong>der</strong> Behandlung<br />
<strong>der</strong> Bulimie erwiesen. Die Effektivität <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternet-vermittelten<br />
Therapie an größeren Populationen ist bisher allerd<strong>in</strong>gs noch zu<br />
186<br />
wenig erforscht, die Unterschiede <strong>der</strong> Effektivität <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Vermittlungsstrategien s<strong>in</strong>d gänzlich ungeklärt.<br />
Methode: In e<strong>in</strong>er randomisiert kontrollierten Studie behandelten<br />
wir 155 junge erwachsenen Frauen (mean age 24), die im Mittel<br />
8 Jahre erkrankt waren und von denen viele schon Vorbehandlungen<br />
ohne befriedigenden Erfolg h<strong>in</strong>ter sich hatten. Als <strong>in</strong>ternetbasierte<br />
Oberfläche wurde SALUT BN ) von Netunion, Universität<br />
Lausanne verwendet, bibliotherapeutisch wurde das Buch „Die Bulimie<br />
besiegen“ von Schmidt und Treasure e<strong>in</strong>gesetzt. Die Behandlung<br />
be<strong>in</strong>haltete Psychoeukation, wöchentlichen E-mail-support<br />
durch psychologisch-psychotherapeutisch geschulte Personen sowie<br />
3 – 4 face-to-face Kontakte <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er 4 – 7monatigen Behandlungsperiode.<br />
Motivationale Aspekte, Ernährungstagebücher,<br />
kognitive Restrukturierung und Selbstbehauptungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Beide Behandlungsarme erreichten Remission<br />
bzw. Symptomfreiheit <strong>in</strong> fast 50 % <strong>der</strong> Fällen ( 46.5 % Internet,<br />
48.6 % Bibliotherapie). E<strong>in</strong>e deutliche Verbesserung <strong>der</strong> b<strong>in</strong>gepurge<br />
Symptomatik wurde <strong>in</strong> den meisten Fällen erreicht. Zwischen<br />
Internet und Bibliotherapie fand sich ke<strong>in</strong>e wesentlicher Unterschied<br />
bezüglich Symptomreduktion. Internet-basierte und bibliotherapeutische<br />
Programme s<strong>in</strong>d zeiteffektiv und können als<br />
wesentliche wirksame Ergänzung des therapeutischen Methodenspektrums<br />
angesehen werden.<br />
003<br />
Stationäre versus teilstationäre Behandlung bei BN<br />
Almut Zeeck (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Freiburg, Abt. für Psychosomatische<br />
Mediz<strong>in</strong> und Psychotherapie, Freiburg im Breisgau)<br />
E<strong>in</strong>leitung: Über die differentielle Wirksamkeit tageskl<strong>in</strong>ischer im<br />
Vergleich zur stationären Therapie ist bei Bulimia Nervosa noch<br />
wenig bekannt. Die Beson<strong>der</strong>heiten e<strong>in</strong>er Tageskl<strong>in</strong>ik besteht dabei<br />
<strong>in</strong> dem täglichen Wechsel zwischen Kl<strong>in</strong>ik und Alltag und das Spezifische<br />
e<strong>in</strong>er Station <strong>in</strong> <strong>der</strong> Distanz zum Alltag mit den Möglichkeiten<br />
durchgehen<strong>der</strong> Supervision des Essenverhaltens.<br />
Methode: 55 Patienten wurden zwischen beiden Behandlungssett<strong>in</strong>gs<br />
randomisiert. Die Behandlungen erfolgten über jeweils<br />
3 Monate und unterschieden sich nicht <strong>in</strong> Intensität o<strong>der</strong> Zusammensetzung<br />
<strong>der</strong> Therapiebauste<strong>in</strong>e. Die allgeme<strong>in</strong>e und spezifische<br />
Symptomatik wurde zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Therapie, bei Abschluss sowie<br />
3 Mo, 12 Mo und 36 Mo nach Entlassung erfasst (SKID-I+II, SIAB-<br />
Ex, EDI-2, SCL-90-R, IIP-C).<br />
Diskussion / Ergebnisse: 43 Patienten begannen die Behandlung.<br />
Es fand sich e<strong>in</strong>e signifikante Besserung <strong>der</strong> Symptomatik <strong>in</strong> beiden<br />
Sett<strong>in</strong>gs. Während sich zu den Katamnesezeitpunkten ke<strong>in</strong>e Unterschiede<br />
im Verlauf <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Psychopathologie zeigten<br />
(SCL-90-R), erwies sich die teilstationäre Behandlung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bee<strong>in</strong>flussung<br />
<strong>der</strong> bulimischen Symptomatik als überlegen (auch nach<br />
Kontrolle für Anschlusstherapie und Medikation; ITT und Completer-Analysen).<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> 3-Jahres-Katamnese werden<br />
voraussichtlich im Oktober 2009 vorliegen.<br />
004<br />
Internetgestützte Psychotherapie bei anorektischen Essstörungen:<br />
E<strong>in</strong> Zukunftsmodell?<br />
Manfred Fichter (Kl<strong>in</strong>ik Roseneck, Prien Am Chiemsee)<br />
K. Nisslmüller, N. Quadflieg<br />
Das Internet hat sich als Medium für Information und Kommunikation<br />
fast explosiv entwickelt und macht auch vor Psychotherapie<br />
nicht halt. Im Internet gibt es u. a. Möglichkeiten <strong>der</strong> Kommunikation,<br />
wie z. B. Internetzeitschriften, Internetforen, SMSs und<br />
E-Mails. E<strong>in</strong>zelne dieser Komponenten für sich o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />
– ggf. auch ergänzt durch Telefongespräche – wurden bereits<br />
<strong>in</strong> wissenschaftlichen Studien h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten<br />
von Internet für psychotherapeutische Interventionen untersucht.<br />
Der Ansatz ist beson<strong>der</strong>s hilfreich 1) bei weiten Distanzen