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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 23 G Suizidalität // Suicidality<br />

Methode: In dem Vortrag werden e<strong>in</strong>ige ethisch relevante psychiatrisch-psychotherapeutische<br />

Themen diskutiert: • Die Kapazitätssteuerung<br />

psychotherapeutischer Leistungen im Spannungsfeld<br />

zwischen ökonomischen Sach- und Sparzwängen und maximierter<br />

Angebotsstruktur. • Die Vernachlässigung psychisch schwer Erkrankten<br />

zugunsten von Patienten mit leichten Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

und Bef<strong>in</strong>dlichkeitsstörungen. • Die Sicherstellung <strong>der</strong> Grundversorgung<br />

psychisch Erkrankter unter dem Aspekt zunehmenden<br />

Ärztemangels sowie <strong>der</strong> möglichen Kompensation durch an<strong>der</strong>e<br />

Berufsgruppen (Psychologen). • Die Funktionalisierung von Leistungen<br />

psychosozialer Mediz<strong>in</strong> zur Kompensation gesellschaftlicher<br />

Defizite (Erziehungs- und Ausbildungssysteme, hedonistische<br />

Moral, Tempobeschleunigung <strong>der</strong> Arbeits- und Lebenswelten<br />

mit Informationsüberflutung).<br />

Diskussion / Ergebnisse: Es wird gezeigt, welcher „Nutzen“ sich<br />

aus dieser ethischen Diskussion sowohl unter gesundheitspolitischen<br />

wie auch fachlichem Aspekt zum Wohle <strong>der</strong> Patienten ergibt<br />

und welche erweiterten und fachlich fundierteren Lösungen sich<br />

für die gestellten Fragn ergeben.<br />

Topic: 23 Suizidalität<br />

Donnerstag, 26. 11. 2009, 15.30 – 17.00 Uhr, Saal 8<br />

S-060 Symposium<br />

Therapie <strong>der</strong> Suizidalität<br />

(Referat Suizidologie)<br />

Vorsitz: T. Bronisch (München), M. Wolfersdorf (Bayreuth)<br />

001<br />

Krisen<strong>in</strong>tervention bei Suizidalität<br />

Elmar Etzersdorfer (Furtbachkrankenhaus, Psychiatrie, Stuttgart)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Inhalt dieses Vortrages s<strong>in</strong>d die Spezifika <strong>der</strong> Krisen<strong>in</strong>tervention,<br />

e<strong>in</strong>er zeitlich befristeten, psychotherapeutisch fundierten<br />

Behandlungsmöglichkeit, beim Vorliegen von Suizidalität, vor<br />

allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> akuten Form.<br />

Methode: Bei Krisen<strong>in</strong>tervention ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die therapeutische<br />

Beziehung und <strong>der</strong>en Gestaltung durch den Patienten von<br />

großer Bedeutung, und sie müssen auch zum Erkennen und Abschätzen<br />

<strong>der</strong> Grenzen <strong>der</strong> Krisen<strong>in</strong>tervention herangezogen werden.<br />

Diskussion / Ergebnisse: E<strong>in</strong>e neutrale, nicht urteilende Haltung<br />

des Behandlers ist zwar e<strong>in</strong>e notwendige Voraussetzung, sie wird<br />

jedoch durch e<strong>in</strong>e gerade bei akuter Suizidalität häufig emotional<br />

stark aufgeladene Übertragungs-Gegenübertragungsbeziehungen<br />

bee<strong>in</strong>flusst. Komplikationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Behandlung können <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

durch die häufig beobachteten ablehnenden eigenen Reaktionen<br />

<strong>der</strong> Helfer e<strong>in</strong>treten, die sich offen o<strong>der</strong> versteckt auswirken<br />

können. In psychodynamischer Sicht ist e<strong>in</strong>e wesentliche Voraussetzung<br />

für hilfreiche Krisen<strong>in</strong>tervention das immer wie<strong>der</strong> neue<br />

Herstellen dessen, was Bion als „conta<strong>in</strong><strong>in</strong>g function“, Cullberg als<br />

„stellvertretende Hoffnung“ bezeichnet hat. Diese Vorgänge werden<br />

anhand von kl<strong>in</strong>ischem Material dargestellt und diskutiert,<br />

und die H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse gerade beim Umgang mit akuter Suizidalität<br />

dargestellt.<br />

002<br />

Verhaltenstherapie <strong>der</strong> Suizidalität<br />

Sylvia Schaller (Universität Mannheim, Otto-Selz-Institut)<br />

A. Schmidtke<br />

E<strong>in</strong>leitung: Verhaltenstheoretische Erklärungsmodelle sehen suizidales<br />

Verhalten als multideterm<strong>in</strong>iert an. Es kann we<strong>der</strong> durch<br />

e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es „Störungsmodell“ noch durch e<strong>in</strong> funktionales Modell<br />

alle<strong>in</strong> erklärt werden. Erst die Komb<strong>in</strong>ation dieser Ansätze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

multimodalen transaktionalen Modell erweitert Verständnis<br />

und Behandlungsmöglichkeiten von Suizidalität. Selbstschädigende<br />

und suizidale Verhaltensweisen werden so als subjektiv s<strong>in</strong>n volle<br />

– wenn auch objektiv bisweilen nicht nachvollziehbare – Problemlösungsstrategien<br />

angesehen, wenn sich e<strong>in</strong>e Person <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Situation<br />

bef<strong>in</strong>det, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Auslösebed<strong>in</strong>gungen, Reaktionsalternativen<br />

und (mögliche) Konsequenzen <strong>der</strong> Handlungen nur e<strong>in</strong>geschränkt<br />

wahrgenommen werden und die suizidale Handlung als e<strong>in</strong>zige<br />

(plausible) Handlungsalternative, i. S. e<strong>in</strong>er „Belastungsregulation“,<br />

übrig bleibt.<br />

Methode: Aus dem transaktionalen Modell suizidalen Verhaltens<br />

werden – je nachdem, ob vorrangig Stimulusbed<strong>in</strong>gungen, Reaktionsweisen<br />

o<strong>der</strong> Personeigenschaften das suizidale Verhalten bed<strong>in</strong>gen<br />

– spezifische therapeutische Strategien abgeleitet, die e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>dividuelles multimethodales Therapiekonzept erlauben.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Wirksamkeit <strong>der</strong> therapeutischen<br />

Maßnahmen soll anhand neuerer Therapiekontrollstudien diskutiert<br />

werden.<br />

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