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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 15 G Pharmakotherapie // Pharmacotherapy<br />

wohl für Naltrexon <strong>in</strong> mehreren Studien e<strong>in</strong>e Überlegenheit gegenüber<br />

Placebo gezeigt werden konnte, ist die Wirkung als mo<strong>der</strong>at<br />

e<strong>in</strong>zustufen. Nun gilt es zu überprüfen, ob durch therapeutisches<br />

Drug Monitor<strong>in</strong>g die Effizienz dieser Wirkung gesteigert werden<br />

kann. Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen <strong>der</strong><br />

Summe <strong>der</strong> Plasmakonzentrationen von Naltrexon und se<strong>in</strong>em aktiven<br />

Metaboliten 6β-Naltrexol und kl<strong>in</strong>ischen Effekten während<br />

<strong>der</strong> Naltrexon-Behandlung zu untersuchen.<br />

Methode: E<strong>in</strong>e Hochleistungsflüssigkeitschromatographie-Methode<br />

mit Säulenschaltung und UV-Detektion (ultra violett) wurde zur<br />

Bestimmung von Naltrexon und 6β-Naltrexol <strong>in</strong> unter Steady-State<br />

Bed<strong>in</strong>gungen gesammelten Plasma-Proben entwickelt und validiert.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Plasmakonzentrationen unterliegen<br />

e<strong>in</strong>er hohen <strong>in</strong>ter<strong>in</strong>dividuellen Variabilität. Die Plasmaspiegelsumme<br />

von Naltrexon und 6β-Naltrexol zeigt ke<strong>in</strong>en signifikanten<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Tagesdosis, jedoch mit <strong>der</strong> prozentualen<br />

Reduktion des Alkoholverlangens. Die Receiver operat<strong>in</strong>g characteristics<br />

(ROC) Analyse zeigt e<strong>in</strong>e signifikant (p = 0.043) höhere<br />

Reduktion des Alkoholverlangens, <strong>in</strong>sofern die Plasmaspiegelsumme<br />

über 16 ng / ml liegt. Die Befunde zeigen e<strong>in</strong>en Zusammenhang<br />

zwischen <strong>der</strong> M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung des Alkoholverlangens und steigenden<br />

Plasmaspiegeln von Naltrexon plus Naltrexol. Dies spricht dafür,<br />

dass die Messung <strong>der</strong> Plasmakonzentrationen für die E<strong>in</strong>stellung<br />

von Patienten mit Alkoholabhängigkeit auf Naltrexon nützlich se<strong>in</strong><br />

könnte. S<strong>in</strong>nvoll sche<strong>in</strong>t es demnach, dass die Patienten auf Plasmakonzentrationen<br />

über 16 ng / ml e<strong>in</strong>gestellt werden sollten.<br />

009<br />

Individualisierung <strong>der</strong> Suchtbehandlung unter Berücksichtigung<br />

von Behandlungsziel und Schwere <strong>der</strong> Alkoholabhängigkeit<br />

Helmut Nakovics (ZI für Seelische Gesundheit, Kl<strong>in</strong>ik für Abhäng.<br />

Verhalten und Suchtmedez<strong>in</strong>, Mannheim)<br />

T. Leménager, K. Mann<br />

E<strong>in</strong>leitung: Vor dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach e<strong>in</strong>er Individualisierung<br />

<strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Alkoholabhängigkeit wurde <strong>der</strong><br />

Frage nachgegangen, ob <strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong> medikamentösen Suchtbehandlung<br />

vom <strong>in</strong>dividuellen Behandlungsziel und <strong>der</strong> Schwere<br />

<strong>der</strong> Alkoholabhängigkeit abhängt. Zu Hypothesen und Design <strong>der</strong><br />

PREDICT-Studie siehe Mann et al. 2009.<br />

Methode: Die Untersuchungsstichprobe umfasst N=426 (23 %<br />

weiblich) alkoholabhängige Patienten / <strong>in</strong>nen (nach DSM IV) nach<br />

<strong>der</strong> Entgiftung mit e<strong>in</strong>em Durchschnittsalter von 46,2 ± 8,7 (20 bis<br />

65) Jahren. Alle Patienten erhielten randomisiert 3 Monate Acamprosat,<br />

Naltrexon o<strong>der</strong> Placebo und e<strong>in</strong>e kurze psychologische Intervention<br />

von 6 Monaten. Danach folgte e<strong>in</strong> 1-jähriges Follow-Up.<br />

Zur Erfassung des Behandlungsziels (BZ) diente e<strong>in</strong>e hierzu entwickelte<br />

Skala (Nakovics, Diehl, Geiselhard, Mann, 2004), die abgestuft<br />

von „völlige Abst<strong>in</strong>enz“ über „gelegentlicher Konsum“ bis<br />

h<strong>in</strong> zu „regelmäßiger Konsum, aber <strong>in</strong> kontrollierter Menge“ reicht.<br />

Die Schwere <strong>der</strong> Alkoholabhängigkeit wurde über die Alcohol Dependence<br />

Scale (ADS; Horn et al., 1984; dt. Fassung: Ackermann et<br />

al., 1999) erfasst und über Mediansplit 2 Gruppen gebildet (schwer<br />

vs. nicht schwer abhängig). Als Outcome-Parameter diente die Zeit<br />

bis zum ersten schweren Rückfall. BZ und ADS wurden zur Basel<strong>in</strong>e<br />

erfasst.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Es zeigte sich e<strong>in</strong> statistisch signifikanter<br />

Unterschied zwischen den BZ-Gruppen im Outcome i. w. <strong>in</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung<br />

mit <strong>der</strong> abgestuften Skala, <strong>der</strong> Stufenreihenfolge <strong>der</strong><br />

Skala. Die Patienten mit dem Ziel <strong>der</strong> (völligen) Abst<strong>in</strong>enz zeigten<br />

e<strong>in</strong>e sign. längere Zeit bis zum ersten schweren Rückfall. H<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong> Schwere <strong>der</strong> Alkoholabhängigkeit zeigte sich e<strong>in</strong>e signifikante<br />

Interaktion zwischen <strong>der</strong> Schwere <strong>der</strong> Alkoholabhängigkeit<br />

und <strong>der</strong> Medikation: Der Outcome unter Naltrexon erwies sich als<br />

abhängig von <strong>der</strong> Schwere <strong>der</strong> Alkoholabhängigkeit, während sich<br />

374<br />

e<strong>in</strong>e solche unter Acamprosat nicht zeigte. Unter Naltrexon erlitten<br />

die schwerabhängigen im Vergleich mit den nicht schwerabhängigen<br />

Patienten früher e<strong>in</strong>en Rückfall. Es ersche<strong>in</strong>t daher angebracht<br />

<strong>in</strong> Studien zur Wirksamkeit medikamentöser Suchtbehandlung<br />

und ggf. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Applikation das Behandlungsziel des Patienten und<br />

die Schwere <strong>der</strong> Abhängigkeit zu berücksichtigen.<br />

010<br />

E<strong>in</strong>fluss von Tolcapon auf Park<strong>in</strong>so-assoziierte Schlafstörungen<br />

Kirsten Hahn (Kl<strong>in</strong>iken Beelitz GmbH, Neurologisches Fachkrankenhaus,<br />

Beelitz-Heilstätten)<br />

G. Ebersbach, M. Lorra<strong>in</strong>, A. Storch<br />

E<strong>in</strong>leitung: Tolcapon wird als COMT-Hemmer bei Patienten mit<br />

fortgeschrittenem Morbus Park<strong>in</strong>son e<strong>in</strong>gesetzt. Die Halbwertzeit<br />

von L-Dopa wird durch die zusätzliche Gabe von Tolcapon um<br />

durchschnittlich 80 % verlängert1. Ziel dieser multizentrischen,<br />

nicht-<strong>in</strong>terventionellen Beobachtungsstudie war es, den E<strong>in</strong>fluss<br />

von Tolcapon auf Park<strong>in</strong>son-assoziierte Schlafstörungen unter Praxisbed<strong>in</strong>gungen<br />

zu untersuchen.<br />

Methode: Im Zeitraum Juli 2008 bis Februar 2009 wurden 61 Patienten<br />

mit fortgeschrittenem idiopathischem Morbus Park<strong>in</strong>son,<br />

die mit e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en COMT-Hemmer mit unbefriedigen<strong>der</strong><br />

Wirkung und / o<strong>der</strong> Unverträglichkeit vorbehandelt wurden, <strong>in</strong> die<br />

Studie e<strong>in</strong>geschlossen. Vor Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Behandlung mit Tolcapon<br />

wurde die Schlafqualität mit dem standardisierten Schlaffragebogen<br />

für Park<strong>in</strong>son-<strong>Erkrankungen</strong> (PDSS) erfasst. Zusätzlich wurden<br />

Tagesmüdigkeit (Epworth Sleep<strong>in</strong>ess Scale), Verän<strong>der</strong>ungen<br />

motorischer Wirkfluktuationen (ON-OFF-Tagebuch), Aktivitäten<br />

des täglichen Lebens (UPDRS II) und Lebensqualität (EuroQol)<br />

untersucht.. Die Behandlungsdauer bis zur Abschlussuntersuchung<br />

betrug 4 Wochen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: 22 Frauen und 39 Männer (medianes<br />

Alter: 69 Jahre) wurden <strong>in</strong> die Studie e<strong>in</strong>geschlossen. Die Schlafqualität<br />

(PDSS), verbesserte sich unter Behandlung mit Tolcapon signifikant<br />

von 21,6 ± 8,1 auf 16,3 ± 7,7 Punkte (p

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