Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 1 G Organische psychische Störungen, Demenz, F0 // Organic mental disor<strong>der</strong>s, dementia, F0<br />
bei Sensitivitäten und Spezifitäten von 80 % – 90 % erreicht wurden.<br />
Entsprechend wurden die Liquorkonzentrationen dieser Biomarker<br />
zwischenzeitlich als supportives Merkmal für die kl<strong>in</strong>ischen<br />
Forschungskriterien <strong>der</strong> AD vorgeschlagen. Auch zeichnen sich<br />
erste Ansätze e<strong>in</strong>er Blut-basierten neurochemischen Demenzdiagnostik<br />
ab, die allerd<strong>in</strong>gs erst <strong>in</strong> unabhängigen Multizenter-Studien<br />
validiert werden müssen. Die Liquor-basierte Neurochemische<br />
Demenzdiagnostik (CSF-NDD) kann bereits heute e<strong>in</strong>en entscheidenden<br />
Beitrag zur prädiktiven Diagnose prodromaler Stadien <strong>der</strong><br />
AD leisten. Insbeson<strong>der</strong>e bei Patienten im Stadium e<strong>in</strong>er Leichten<br />
Kognitiven Störung (Mild Cognitive Impairment, MCI) kann das<br />
Vorliegen e<strong>in</strong>er AD m<strong>in</strong>destens 4 – 6 Jahre vor Manifestation des<br />
vollen Demenzsyndroms durch e<strong>in</strong>e entsprechende Biomarkerkonstellation<br />
im Liquor angezeigt werden. Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er präkl<strong>in</strong>ischen<br />
Diagnose können hier MCI-Patienten identifiziert werden,<br />
die e<strong>in</strong> erhöhtes Risiko haben, im weiteren Verlauf e<strong>in</strong>e Demenz zu<br />
entwickeln. Ab-Peptidspezies und Tauprote<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d aber mehr molekulare<br />
„trait marker“ <strong>der</strong> Alzheimer-Krankheit als „state marker“<br />
<strong>der</strong> Alzheimer-Demenz. Entsprechend fehlen neurochemische Demenzmarker,<br />
die gut mit dem Schweregrad <strong>der</strong> Demenzerkrankung<br />
korrelieren, und daher auch für e<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g von neuroprotektiven<br />
Therapieansätzen e<strong>in</strong>setzbar wären.<br />
002<br />
MR-Spektroskopie für die Verlaufsprädiktion von MCI und Demenz<br />
Frank Jessen (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Bonn, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
Mit MR-Spektroskopie können neurochemische Metaboliten bei<br />
Menschen gemessen werden. Im Rahmen des Kompetenznetzes<br />
Demenzen wurde erstmalig e<strong>in</strong>e große Multizenterstudie mit diesem<br />
Verfahren bei Patienten mit MCI und Demenz durchgeführt.<br />
Es werden hieraus Daten zur Querschnittsuntersuchung, zur Assoziation<br />
mit CSF Markern für die Alzheimer Demenz sowie zu Verlaufsmonitor<strong>in</strong>g<br />
und prädiktion vorgestellt.<br />
003<br />
MR-Volumetrie für die Verlaufsprädiktion von MCI und Demenz<br />
Stefan Teipel (Psychiatrische Kl<strong>in</strong>ik, Rostock)<br />
T. Me<strong>in</strong>dl, W. Koch, H. Hampel<br />
E<strong>in</strong>leitung: Derzeit stehen symptomatische Therapieansätze für<br />
die Behandlung demenzieller <strong>Erkrankungen</strong> zur Verfügung. Für<br />
Medikamente zur Prävention des Auftretens e<strong>in</strong>er Demenz bei kl<strong>in</strong>ischen<br />
Risikopersonen mit leichter kognitiver Störung (MCI) liegen<br />
<strong>der</strong>zeit ke<strong>in</strong>e Wirksamkeitsnachweise vor. Biologische Marker<br />
werden <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />
krankheitsmodifizieren<strong>der</strong> und präventiver medikamentöser Therapieverfahren<br />
spielen. Bereits heute dienen strukturelle Marker<br />
wie Gesamthirnvolumen o<strong>der</strong> Volumen des Hippocampus als sekundäre<br />
Endpunkte <strong>in</strong> kl<strong>in</strong>ischen Studien.<br />
Methode: Neben Verfahren <strong>der</strong> Messung e<strong>in</strong>zelner Parameter wie<br />
Gesamthirnvolumen o<strong>der</strong> Hippocampusvolumen werden <strong>in</strong> Zukunft<br />
multivariate Analysen von hochdimensionalen Datensätzen<br />
e<strong>in</strong>e zunehmende Rolle bei <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> Krankheitsprogression<br />
und bei <strong>der</strong> Abbildung von Therapieeffekten e<strong>in</strong>nehmen.<br />
Hierzu gehören Verfahren des deformationsbasierten Morphometrie<br />
<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit dimensionsreduzierenden Verfahren aus<br />
dem Bereich <strong>der</strong> Hauptkomponentenanalyse o<strong>der</strong> selbstlernen<strong>der</strong><br />
neuronaler Netze. Ergänzend zur volumetrischen MRT kann das<br />
Diffusionstensor-Imag<strong>in</strong>g (DTI) die Integrität <strong>der</strong> <strong>in</strong>trakortikalen<br />
Faserverb<strong>in</strong>dungen als wesentliche Determ<strong>in</strong>ante kortikaler Konnektivität<br />
abbilden. Erste Daten deuten auf e<strong>in</strong>en möglichen Nutzen<br />
<strong>der</strong> DTI für die Darstellung von Krankheitsprogression und<br />
Behandlungseffekten bei <strong>der</strong> Alzheimer Krankheit h<strong>in</strong>.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Bereits <strong>in</strong> naher Zukunft wird <strong>der</strong> MRT<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Rolle bei <strong>der</strong> Darstellung sekundärer Endpunkte und<br />
Surogatendpunkte für die Unterscheidung symptomatischer und<br />
krankheitsmodifizieren<strong>der</strong> Therapieeffekte im Rahmen kl<strong>in</strong>ischer<br />
Studien zukommen. E<strong>in</strong>e Anwendung <strong>der</strong> Verlaufs-MRT im Rahmen<br />
<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Rout<strong>in</strong>euntersuchung ersche<strong>in</strong>t demgegenüber<br />
gegenwärtig noch nicht etabliert. Diese Anwendung würde aber<br />
dann von großer Relevanz se<strong>in</strong>, wenn zukünftig krankheitsmodifizierende<br />
Therapieeffekte zur Verfügung stehen, <strong>der</strong>en Wirksamkeit<br />
aber auch Nebenwirkungen <strong>in</strong>dividuell überprüft werden müssen.<br />
004<br />
Komb<strong>in</strong>ierte antidementive Therapie bei MCI und Alzheimer<br />
Demenz<br />
Oliver Peters (Charité Berl<strong>in</strong>, CBF, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie)<br />
Für die auf die Verbesserung kognitiver Fähigkeiten abzielende,<br />
symptomatische Behandlung <strong>der</strong> Alzheimer Erkrankung stehen<br />
gegenwärtig zwei Substanzklassen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen<br />
zur Verfügung: Die Acetylchol<strong>in</strong>esterase-Hemmer<br />
(AChE-Inh.) und <strong>der</strong> NMDA-Rez. Antagonist Memant<strong>in</strong>e. In zwei<br />
randomisierten, multizentrischen Studien hat die Therapieplattform<br />
des Kompetenznetzes Demenzen untersucht, ob bei zuvor<br />
unbehandelten Patienten <strong>der</strong> gleichzeitige E<strong>in</strong>satz von Galantam<strong>in</strong><br />
(Rem<strong>in</strong>yl) und Memant<strong>in</strong>e (Axura) e<strong>in</strong>er Monotherapie mit Galantam<strong>in</strong><br />
überlegen ist. Behandelt wurden Alzheimer Patienten (AD-<br />
Kombi Studie) und Probanden mit e<strong>in</strong>er leichten kognitiven Störung<br />
(MCI, mild cognitive impairment) die e<strong>in</strong> erhöhtes Risiko<br />
haben an Alzheimer zu erkranken (MCI-Kombi Studie). Der Vortrag<br />
faßt die umfangreichen Ergebnisse aus beiden Studien zusammen.<br />
Freitag, 27. 11. 2009, 17.15 – 18.45 Uhr, Saal Prag<br />
WSy-012 Weiterbildungssymposium<br />
Demenzen<br />
Vorsitz: H. Förstl (München), J. Wiltfang (Essen)<br />
001<br />
Demenzdiagnostik<br />
Jens Wiltfang (Universität Duisburg-Essen, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
E<strong>in</strong>leitung: Mit Blick auf die Entwicklung erster kausal orientierter<br />
Behandlungsverfahren für die Alzheimer Demenz (AD) gew<strong>in</strong>nt<br />
die differentielle und frühzeitige Diagnose verschiedener Demenzsyndrome<br />
zunehmend an Bedeutung. Nach aktuell revidierten<br />
Leitl<strong>in</strong>ien kann die Diagnose <strong>der</strong> AD durch e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus<br />
kl<strong>in</strong>ischer Untersuchung, neuropsychologischer Testung sowie<br />
Biomarkern im Liquor o<strong>der</strong> struktureller bzw. funktioneller Bildgebung<br />
anhand typischer Befunde gestellt werden.<br />
Methode: Diagnostisch e<strong>in</strong>gesetzt wird hier zur Demenzdiagnostik<br />
die Bestimmung von Tau, p-tau und Aβ42 im lumbalen Liquor.<br />
Nach e<strong>in</strong>er Autopsie-kontrollierten Studie ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die diagnostische<br />
Aussagekraft <strong>der</strong> Biomarker p-tau und Aβ42 für AD im<br />
Liquor als alle<strong>in</strong>iges Kriterium m<strong>in</strong>destens ebenso hoch e<strong>in</strong>zuschätzen,<br />
wie die Komb<strong>in</strong>ation aus kl<strong>in</strong>ischer Beurteilung nach<br />
diag nostischen Leitl<strong>in</strong>ien und cranialer Bildgebung mittels MRT.<br />
Das gilt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für die Frühdiagnose.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Hier bieten krankheitstypische Verän<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Biomarker p-tau und Aβ42 bei Patienten im prodromalen<br />
Stadium <strong>der</strong> Leichten Kognitiven Störung (Mild cognitive impairment,<br />
MCI) die Möglichkeit, die Demenzentwicklung 4 – 6 Jahre<br />
vorherzusagen. Dadurch ist es möglich Patienten mit MCI zu iden-<br />
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