Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 21 G Nachwuchs und Ausbildung // Young psychiatrists and academic tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
sundheitsreform <strong>in</strong> den letzten Jahren hat auch nicht gerade Lust<br />
geweckt den Weg <strong>in</strong> die Nie<strong>der</strong>lassung zu gehen. Das unter vielen<br />
Kollegen oft negativ geprägte Bild des Dase<strong>in</strong>s des nie<strong>der</strong>gelassenen<br />
Psychiaters/Nervenarztes gilt es an <strong>der</strong> Realität zu messen. Hierzu<br />
soll <strong>der</strong> Alltag e<strong>in</strong>er psychiatrischen Praxis dargestellt, Entscheidungshilfen<br />
für die eigene Karriereplanung vermittelt und die wirtschaftliche<br />
Datenlage und E<strong>in</strong>kommensmöglichkeiten aufgezeigt<br />
werden.<br />
004<br />
Tätigkeit als psychiatrischer Gutachter<br />
Christian Vogel (Psychiatrische Praxis, München)<br />
Freitag, 27. 11. 2009, 17.15 – 18.45 Uhr, Saal 6<br />
S-124 Symposium<br />
Aktuelle Entwicklungen <strong>in</strong> Lehre und Weiterbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie<br />
Vorsitz: M. Weih (Erlangen), W. Lotz-Rambaldi (Lübeck)<br />
001<br />
E-Learn<strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie<br />
Markus Weih (Universität Erlangen, Psychiatrie)<br />
E<strong>in</strong>leitung: E-Learn<strong>in</strong>g bietet verschiedene didaktische Vorteile<br />
wie <strong>in</strong>dividuelle Feedbackmöglichkeiten, Zeit- und Ortsabhängigkeit<br />
und zunehmend e<strong>in</strong>fache Verfügbarkeit. An <strong>der</strong> psychiatrischen<br />
und psychotherapeutischen Kl<strong>in</strong>ik <strong>der</strong> Universität-Erlangen<br />
(Direktor: Prof. Kornhuber) betreiben wir seit 2004 verschiedene<br />
E-Learn<strong>in</strong>gsysteme <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> virtuellen Hochschule<br />
Bayern (www.vhb.org), mittlerweile <strong>in</strong> <strong>der</strong> 3. Generation.<br />
Methode: Systematische Analyse <strong>der</strong> studentischen Evaluation des<br />
E-Learn<strong>in</strong>ge Programmes.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Analog zu <strong>in</strong>sgesamt steigenden Nutzerzahlen<br />
<strong>der</strong> VHB zeigten sich auch für das e<strong>in</strong>zige psychiatrische<br />
Angebot steigende Nutzerzahlen von 11 Nutzern 2004 zu über<br />
250 Nutzern pro Semester 2009. Aktuell ist das System <strong>in</strong> Erlangen<br />
bereits an das Kursbuchungssystem angebunden und wird auf e<strong>in</strong>er<br />
Open-Source Plattform MOODLE betrieben. Die Evaluation ist<br />
gut, beson<strong>der</strong>s die Möglichkeit <strong>der</strong> raschen Aktualisierung und<br />
Feedbackmöglichkeiten zur Prüfungsvorbereitung werden von den<br />
Studierenden gerne genutzt.<br />
002<br />
Benchmark<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Ärztekammer und UEMS-Zertifizierung <strong>der</strong><br />
Weiterbildung. Verschiedene Wege zum selben Ziel?<br />
W<strong>in</strong>fried Lotz-Rambaldi (UK-SH, Campus Lübeck, Psychiatrie und<br />
Psychotherapie)<br />
003<br />
Diagnostisches Skillstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie<br />
Kai Kahl (Med. Hochschule Hannover, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
U. Schweiger<br />
E<strong>in</strong>leitung: Die Verbesserung <strong>der</strong> Lehre ist e<strong>in</strong> zentrales Anliegen<br />
gegenwärtiger Bemühungen zur Reform des Mediz<strong>in</strong>studiums und<br />
e<strong>in</strong> entscheidendes Qualitätsmerkmal universitärer E<strong>in</strong>richtungen.<br />
Neben <strong>der</strong> Vermittlung von krankheitsspezifischem Faktenwissen<br />
hat das Erlernen kl<strong>in</strong>ischer Entscheidungskompetenz e<strong>in</strong>e herausragende<br />
Bedeutung. Allerd<strong>in</strong>gs lassen sich die kognitiven Prozesse<br />
e<strong>in</strong>es erfahrenen Kl<strong>in</strong>ikers nicht ohne weiteres im Studentenunterricht<br />
nachbilden. Deshalb wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Studie <strong>der</strong><br />
464<br />
Erfolg e<strong>in</strong>es spezifischen Interviewtra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs mit <strong>der</strong> Methode des<br />
iterativen Hypothesenbildens (IHT) untersucht.<br />
Methode: Sechsundsechzig Mediz<strong>in</strong>studenten des 9 – 11. Fachsemesters<br />
wurden randomisiert dem herkömmlichen Studentenunterricht<br />
(n= 34) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> IHT-Gruppe (n= 32) zugeordnet. Die<br />
Interventionsgruppe erhielt e<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g nach dem Konzept des<br />
iterativen Hypothesenbildens. Nach e<strong>in</strong>em vierwöchigen Blockunterricht<br />
erfolgte e<strong>in</strong>e Prüfung mit standardisierten Patienten. Zusätzlich<br />
wurde e<strong>in</strong>e schriftliche Prüfung mit Multiple-Choice Fragen<br />
durchgeführt.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Studenten <strong>der</strong> SKIP-Gruppe erkannten<br />
signifikant häufiger komorbide psychiatrische Störungen und psychiatrische<br />
Notfälle. Bezüglich <strong>der</strong> schriftlichen Prüfungsergebnisse<br />
wurden ke<strong>in</strong>e Gruppenunterschiede beobachtet. E<strong>in</strong>e Auswertung<br />
<strong>der</strong> Lehrzufriedenheit ergab e<strong>in</strong>e bessere Benotung <strong>der</strong><br />
Didaktik und des beruflichen Lerngew<strong>in</strong>ns für das SKIP-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />
Die Ergebnisse dieser Untersuchung belegen, dass kl<strong>in</strong>isch-diagnostische<br />
Fertigkeiten mit <strong>der</strong> Methode des iterativen Hypothesenbildens<br />
gezielt tra<strong>in</strong>iert werden können.<br />
004<br />
Vermittlung kommunikativer Kompetenzen und Empathie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
studentischen Ausbildung<br />
Mart<strong>in</strong>a Wündrich (Psychiatrie Uni. Freiburg, Freiburg)<br />
U. Vo<strong>der</strong>holzer<br />
E<strong>in</strong>leitung: Obwohl die Bedeutung empathischen Verhaltens e<strong>in</strong>es<br />
Arztes <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arzt-Patienten-Beziehung und für den Erfolg <strong>der</strong> Behandlung<br />
wissenschaftlich belegt ist, mangelt es weiterh<strong>in</strong> an randomisierten<br />
kontrollierten Studien, die sich mit <strong>der</strong> Frage beschäftigen,<br />
ob Empathie vermittelbar ist. Gesprächsführungskurse mit<br />
Simulationspatienten (SP) sche<strong>in</strong>en dem aktuellen Forschungsstand<br />
nach die am besten geeignete Methode zu se<strong>in</strong>, Authentizität<br />
spielt hierfür e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />
Methode: Je sechs reale Patienten und SP mit verschiedenen<br />
psychischen <strong>Erkrankungen</strong> wurden 2009 <strong>in</strong>terviewt und gefilmt.<br />
Zwanzig verbl<strong>in</strong>dete Fachärzte bewerteten die Qualität und Authentizität<br />
<strong>der</strong> Videos mit Hilfe e<strong>in</strong>es Fragebogens. Im Blockpraktikum<br />
für Psychiatrie und Psychotherapie wurde im Sommersemester<br />
2007 e<strong>in</strong> Gesprächsführungskurs <strong>in</strong>tegriert und mit Hilfe <strong>der</strong><br />
Evaluation kont<strong>in</strong>uierlich verbessert. Im Sommersemester 2009<br />
führten wir e<strong>in</strong>e randomisierte kontrollierte Studie mit Parallelgruppendesign<br />
durch. Die Studiengruppe erhielt im Rahmen des<br />
psychiatrischen Blockpraktikums e<strong>in</strong>en zweistufigen Gesprächsführungskurs.<br />
In diesem wurden kommunikative Fertigkeiten und<br />
empathisches Verhalten mit Hilfe von SP und Feedbacktechnik e<strong>in</strong>geübt.<br />
Die Kontrollgruppe erhielt zu dieser Zeit Kle<strong>in</strong>gruppenunterricht.<br />
Die Prä- und Postmessung erfolgte über e<strong>in</strong> 15-m<strong>in</strong>ütiges<br />
Gespräch mit e<strong>in</strong>em standardisierten Patienten (SP) durch den SP<br />
selbst (Empathie-Checkliste) sowie durch e<strong>in</strong>en Prüfer (Global Rat<strong>in</strong>g,<br />
Accurate Empathy Scale, Empathie- Checkliste, Erfassung des<br />
kognitiven Wissens). Die Studierenden selbst schätzten sich über<br />
die Jefferson Scale of Students Empathy e<strong>in</strong>.<br />
Diskussion / Ergebnisse: In <strong>der</strong> Videostudie wurden reale Patienten<br />
bezüglich Authentizität signifikant besser als SP e<strong>in</strong>geschätzt,<br />
<strong>der</strong> reale Unterschied betrug jedoch nur 0,4 (Skala von 1 bis 6,<br />
Schulnoten). SP waren realen Patienten signifikant <strong>in</strong> den Items<br />
„E<strong>in</strong>prägsamkeit“ und „Symptome für Studierende gut erkennbar“<br />
überlegen. Die Gesprächsführungskurse wurden sehr positiv evaluiert,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das Feedback (1,17) und die Authentizität<br />
(1,18) <strong>der</strong> SP. Die Datenerhebung <strong>der</strong> Empathie-Studie wird aktuell<br />
abgeschlossen. Die Ergebnisse werden auf dem Symposium demonstriert.