Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 12 G Bildgebung, Neurophysiologie, Neuropsychologie // Bra<strong>in</strong> Imag<strong>in</strong>g, neurophysiology, neuropsychology<br />
stärkere Aktivierung <strong>der</strong> SMA und des Nucleus Subthalamicus<br />
(STN). Im Vergleich zum Go- / Nogo-Pradigma zeigt sich beim<br />
Stop-Signal-Paradigma stärkere Aktivierung bilateral im dorso- /<br />
und ventrolateralen PFC, dem superioren medialen Gyrus und<br />
dem ventralen Striatum. Schlussfolgerung: Zu den zentralen Arealen<br />
des Impulskontrollnetzwerkes gehören Areale im PFC, die<br />
SMA, die BG sowie temporo-parietale Areale. Zur Inhibition gebahnter<br />
bzw. bereits laufen<strong>der</strong> Antwortreaktionen werden verstärkt<br />
präfrontale Areale, die Basalganglien und <strong>der</strong> STN rekrutiert. Diese<br />
Befunde bestätigen gängige Netzwerkmodelle <strong>der</strong> Impulskontrolle<br />
(Aron, 2007; Chambers et al., 2009). Diese funktionelle Differenzierung<br />
<strong>der</strong> kognitiven Subkomponenten im neuronalen Netzwerk<br />
<strong>der</strong> Impulskontrolle erlaubt die Untersuchung störungsspezifischer<br />
und -überlappen<strong>der</strong> Netzwerkdysfunktionen psychiatrischer <strong>Erkrankungen</strong>.<br />
007<br />
ERPs- und neuropsychologische Überprüfung <strong>der</strong> spezifischen<br />
Wirksamkeit von Neurofeedbackauf die Impulsivität bei ADHS<br />
Ewa Cionek-Szpak (DRK Berl<strong>in</strong> Westend, K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsyhiatrie)<br />
M. Holtmann, C. Stadler, F. Poustka<br />
E<strong>in</strong>leitung: Das Wissen um Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Hirnströme bei<br />
ADHS bildet e<strong>in</strong>e Grundlage für den E<strong>in</strong>satz von Neurofeedback.<br />
Zudem s<strong>in</strong>d auch Auff äligkeiten bei den ereigniskorrelierten Potenzialen<br />
(EKP) bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit ADHS beschrieben. Obwohl<br />
sche<strong>in</strong>t das Neurofeedback e<strong>in</strong> vielversprechen<strong>der</strong> Ansatz <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
ADHS-Behandlung zu se<strong>in</strong>, immer noch besteht e<strong>in</strong> Bedarf an<br />
kontrollierten Studien mit e<strong>in</strong>heitlichen diagnostischen Kriterien,<br />
wie auch geeigneten und ausreichend differenzierenden Verän<strong>der</strong>ungsmaßen,<br />
die die spezifische Wirksamkeit des Neurobiofeedbacks<br />
bezeichnen würden.<br />
Methode: In <strong>der</strong> präsentierten Studie wurden 34 K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit ADHS<br />
zuf älig e<strong>in</strong>er Neurofeedback-Behandlung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em computergestürzten<br />
Aufmerksamkeitstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zugeteilt. Vor und nach dem<br />
Tra<strong>in</strong>ig wurde e<strong>in</strong>e Reihe <strong>der</strong> psychologischen Fragebogen, neuropsychologischen<br />
Tests, wie auch e<strong>in</strong>e EEG und EKPs Messung<br />
durchgeführt.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die Zahl <strong>der</strong> Impulsivitäsfehler <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
neuropsychologischen Paradigma reduzierte sich durch Neurofeedback<br />
signifikant, wärend sich den ADHS-Fragebogen ke<strong>in</strong>e<br />
differenziellen Effekte fanden. E<strong>in</strong>e weitgehende Normalisierung<br />
hirnelektrischer Korrelate von Hemmungskontrolle konnte nur <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> NF Gruppe gezeigt werden.<br />
008<br />
Aufmerksamkeitsleistungen bei erwachsenen ADHS Patienten mit<br />
und ohne komorbi<strong>der</strong> Depression<br />
Christ<strong>in</strong>a Brand (Ev. Krankenhaus Bielefeld, Psych. Institutsambulanz)<br />
F. Muschke, S. Jünemann, T. Beblo, M. Driessen, S. Koch-Stoecker<br />
E<strong>in</strong>leitung: Viele Patienten mit adulter ADHS leiden unter komorbiden<br />
psychischen Störungen – am häufigsten unter Depressionen<br />
– was ihre Aufmerksamkeitsleistungen zusätzlich verschlechtern<br />
könnte. In dieser Pilotstudie möchten wir untersuchen, ob ausgewählte<br />
Aufmerksamkeitsfunktionen bei ADHS Patienten durch<br />
e<strong>in</strong>e komorbide depressive Erkrankung zusätzlich bee<strong>in</strong>trächtigt<br />
werden.<br />
Methode: In unserer Pilotstudie wurden 20 ADHS Patienten mit<br />
(ADHS+) und 20 ADHS Patienten ohne komorbide Depressionen<br />
(ADHS-) aufgenommen. Zur Diagnostik wurde das Wen<strong>der</strong>-Reimherr-Interview<br />
als ADHS-spezifisches Diagnose<strong>in</strong>strument durchgeführt,<br />
das SKID I Interview zur psychiatrischen Abklärung möglicher<br />
Achse I Störungen und ergänzend e<strong>in</strong>e neuropsychologische<br />
Testbatterie mit Aufgaben zur Inhibition (Go / Nogo, Zahlen-<br />
306<br />
Suppressionsparadigma), Vigilanz, selektiven Aufmerksamkeit und<br />
zur kognitiven Flexibilität.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Nach ersten Ergebnissen <strong>der</strong> laufenden<br />
Studie hat die ADHS- Gruppe im Vergleich zur ADHS+ Gruppe<br />
bessere Leistungen im Zahlen-Suppressionsparadigma und <strong>der</strong><br />
Vigilanz gezeigt. In den restlichen Aufgaben konnten ke<strong>in</strong>e Unterschiede<br />
zwischen den Gruppen gefunden werden.<br />
Freitag, 27. 11. 2009, 13.30 - 15.00 Uhr, Halle 11.1<br />
P-044 Posterpräsentation / Poster Presentation<br />
Bildgebung 7 (Angst)<br />
Vorsitz: E. Meisenzahl (München)<br />
001<br />
Angst vor dem Scanner? Bef<strong>in</strong>dlichkeit von Patienten mit Panikstörung<br />
& Agoraphobie im Verlauf e<strong>in</strong>er fMRT-Untersuchung<br />
Ulrike Lüken (Technische Universität Dresden, Kl<strong>in</strong>ische Psychologie)<br />
M. Mühlhan, H.-U. Wittchen, B. Pflei<strong>der</strong>er, C. Konrad, A. Ströhle, A.<br />
Wittmann, I. Re<strong>in</strong>hardt, A. Jansen, T. Kircher<br />
E<strong>in</strong>leitung: Aus <strong>der</strong> Rout<strong>in</strong>eversorgung ist bekannt, dass e<strong>in</strong>e Untersuchung<br />
im Magnetresonanztomographen (MRT) mit klaustrophobischen<br />
Ängsten unterschiedlichen Schweregrads e<strong>in</strong>hergehen<br />
kann. In <strong>der</strong> Folge können u. a. E<strong>in</strong>bußen <strong>der</strong> Bildqualität und Ausfallkosten<br />
entstehen. Unklar ist, <strong>in</strong>wiefern das MRT-Sett<strong>in</strong>g die<br />
Untersuchung vulnerabler Patientengruppen (z. B. Panikstörung &<br />
Agoraphobie; PD /A) zusätzlich erschweren kann.<br />
Methode: Im Rahmen des BMBF-Psychotherapieverbunds „Panikstörung“<br />
(www.paniknetz.de, Teilprojekt T7: „Emotional process<strong>in</strong>g<br />
and the fear circuit <strong>in</strong> the course of CBT <strong>in</strong>tervention: a multicentre<br />
3 Tesla FMRI study <strong>in</strong> panic disor<strong>der</strong>“) untersuchten wir 86<br />
PD /A Patienten mittels funktioneller (f)MRT und befragten sie<br />
nach ihrer subjektiven Bef<strong>in</strong>dlichkeit während <strong>der</strong> Untersuchung.<br />
Die Patienten verblieben für ca. 60 M<strong>in</strong>uten im Tomographen.<br />
Diskussion / Ergebnisse: PD /A-Patienten berichteten signifikant<br />
höhere Ausprägungen an Angst und Anspannung; diese hielt deutlich<br />
länger an als bei nicht-erkrankten Vergleichspersonen. Im Verlauf<br />
<strong>der</strong> Untersuchung kam es sowohl bei Patienten als auch<br />
Probanden zu e<strong>in</strong>em Abfall <strong>der</strong> Angst i. S. e<strong>in</strong>er Habituation. Wir<br />
untersuchten ebenfalls e<strong>in</strong>e Teilstichprobe von Patienten zum<br />
2. Messzeitpunkt, wo sich e<strong>in</strong> signifikanter Abfall von Angst und<br />
Anspannung zeigte. Die Werte lagen jedoch immer noch deutlich<br />
über dem Ausmaß an Angst, das nicht-erkrankte Probanden berichteten,<br />
die erstmalig an e<strong>in</strong>er MRT-Untersuchung teilnahmen.<br />
Als hilfreich erlebten PD /A Patienten e<strong>in</strong>e ausführliche Informationsvermittlung,<br />
Interesse an <strong>der</strong> Forschung sowie verschiedene<br />
Sicherheitsstrategien. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass PD /A Patienten<br />
durch e<strong>in</strong>e fMRT-Untersuchung deutlich stärker belastet<br />
s<strong>in</strong>d als nicht-erkrankte Personen. Dennoch zeigt die Multicenter-<br />
Studie, dass die Rekrutierung und Untersuchung e<strong>in</strong>er großen Patientengruppe<br />
pr<strong>in</strong>zipiell möglich ist. Die Ergebnisse können wichtige<br />
H<strong>in</strong>weise zur Optimierung des Untersuchungssett<strong>in</strong>gs liefern<br />
(z. B. Integration von Sicherheitssignalen). Unklar ist h<strong>in</strong>gegen, <strong>in</strong>wiefern<br />
es nicht nur zu e<strong>in</strong>em Anstieg subjektiver, son<strong>der</strong>n auch<br />
physiologischer Stressparameter (z. B. Cortisol) kommen könnte.<br />
Der potentielle E<strong>in</strong>fluss des MRT-Sett<strong>in</strong>gs auf funktionelle Aktivierungsmuster<br />
<strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> Stressreaktivität sollte <strong>in</strong> zukünftigen<br />
Studien evaluiert werden.