Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 4 G Affektive Störungen, F3 // Affective disor<strong>der</strong>s, F3<br />
Jedoch wurden <strong>in</strong> den letzten Jahren auch Studien veröffentlicht,<br />
die e<strong>in</strong>e Entkopplung <strong>der</strong> Neurogenese von <strong>der</strong> antidepressiven<br />
Wirkung berichten. Außerdem ersche<strong>in</strong>t die Zeit von Wochen bis<br />
Monaten, bis e<strong>in</strong>e nennenswerte Kohorte von neuen Neuronen<br />
Funktionen übernimmt, länger als die Wirklatenz <strong>der</strong> Antidepressiva,<br />
sodass e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Zusammenhang zwischen Neurogenese<br />
und antidepressiver Wirkung verworfen wurde. Dennoch ergeben<br />
sich aus dem Verständnis <strong>der</strong> Mechanismen, mit denen antidepressive<br />
Behandlung die Neurogenese stimuliert und <strong>der</strong> Funktion, die<br />
die neu gebildeten Zellen übernehmen, Ansätze zur Entwicklung<br />
neuer antidepressiver Therapien.<br />
Samstag, 28. 11. 2009, 10.30 – 12.00 Uhr, Dachgarten<br />
HS-021 Hauptsymposium<br />
CBASP – kl<strong>in</strong>ische Anwendung und neurobiologische Grundlagen<br />
<strong>der</strong> Psychotherapie chronischer Depression<br />
Vorsitz: F. Hohagen (Lübeck), M. Colla (Berl<strong>in</strong>)<br />
001<br />
Aktueller Stand <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Therapieforschung bei CBASP<br />
Elisabeth Schramm (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Freiburg, Psychiatrie und<br />
Psychotherapie)<br />
002<br />
Evaluation des multidiszipl<strong>in</strong>ären stationären CBASP-Behandlungskonzeptes<br />
für chronisch depressive Patienten: Erste Ergebnisse<br />
Eva-Lotta Brakemeier (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Freiburg, Psychiatrie<br />
und Psychotherapie)<br />
V. Engel, T. Schmidt, M. Hautz<strong>in</strong>ger, E. Schramm, C. Normann<br />
E<strong>in</strong>leitung: CBASP (Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy;<br />
McCullough, 2000) ist die erste speziell für chronisch<br />
depressive Patienten konzipierte ambulante Psychotherapieform,<br />
die sich <strong>in</strong> Studien im ambulanten Kontext als wirksam erwiesen<br />
hat. Da sich chronisch depressive Patienten jedoch <strong>in</strong> Deutschland<br />
auch häufig <strong>in</strong> stationärer Behandlung bef<strong>in</strong>den und dort durch<br />
komplizierte Verläufe e<strong>in</strong>hergehend mit langen Behandlungsdauern,<br />
hohen Kosten und Frustrationserlebnissen bei Patienten und<br />
Behandlern auffallen, wurde CBASP <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abteilung für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie des Universitätskl<strong>in</strong>ikums Freiburg als<br />
multidiszipl<strong>in</strong>äres stationäres Behandlungsprogramm modifiziert<br />
(CBASP@5).<br />
Methode: In e<strong>in</strong>er ersten Pilotphase wird sowohl e<strong>in</strong>e Patientenevaluation<br />
(N = 10) als auch e<strong>in</strong>e Teambefragung durchgeführt.<br />
Die Patientenevaluation erfolgt <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Prä- (Kl<strong>in</strong>ikaufnahme),<br />
Prozess- (nach 8 Behandlungswochen) und Post-Messung<br />
(nach 12 Behandlungswochen), wobei die depressive und kl<strong>in</strong>ische<br />
Symptomatik als auch CBASP-spezifische Fragebögen und psycholo<br />
gische Konstrukte wie die die Lebensqualität und Schemamodi<br />
erfasst werden. E<strong>in</strong>e historische Kontrollgruppe bestehend aus<br />
chronisch depressiven Patienten, die mit <strong>der</strong> Interpersonellen Psychotherapie<br />
modifiziert für den stationären Kontext behandelt<br />
wurden (Schramm et al., 2008), dient als Vergleichsgruppe. Die<br />
Teamevaluation be<strong>in</strong>haltet Fragebögen zur Arbeitszufriedenheit,<br />
Burnout, Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, dem Kenntnisstand zu CBASP,<br />
sowie Erwartungen und Erfahrungen mit dem CBASP-Konzept.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Zum jetzigen Zeitpunkt bef<strong>in</strong>den sich<br />
beide Evaluationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Durchführung, wobei Ergebnisse im November<br />
2009 vorliegen werden. Erwartet wird e<strong>in</strong>e nachweisliche<br />
Effektivität <strong>der</strong> stationären CBASP-Behandlung anhand e<strong>in</strong>er sig-<br />
nifikanten Überlegenheit h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Responseraten <strong>der</strong><br />
CBASP-Patienten im Vergleich mit den IPT-Patienten. Zudem wird<br />
postuliert, dass sich die Arbeitszufriedenheit im Team verbessert<br />
sowie das Burn-Out Level verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t. Ab November 2009 wird <strong>in</strong><br />
Form e<strong>in</strong>er prospektiven randomisiert kontrollierten Studie die<br />
Effektivitätä <strong>der</strong> CBASP-Programms weiter untersucht. Das Ziel<br />
<strong>der</strong> Entwicklung und Evaluation von CBASP@5 besteht dar<strong>in</strong>, die<br />
stationäre Behandlung durch CBASP zu optimieren und die begrenzten<br />
störungsspezifischen Behandlungsmöglichkeiten chronisch<br />
depressiver Patienten zu erweitern, so dass letztlich die Patienten,<br />
die Behandler aber auch das Gesundheitssastem durch<br />
Senkung <strong>der</strong> Behandlungskosten profitieren werden.<br />
003<br />
Wahrnehmung <strong>in</strong>teraktioneller Funktionalität: E<strong>in</strong> neurobiologisches<br />
Modell zur Ätiologie und Therapie chronischer Depressionen<br />
Knut Schnell (Unikl<strong>in</strong>ik Bonn, Psychiatrie/med. Psychologie)<br />
E<strong>in</strong>leitung: E<strong>in</strong>e grundlegende Annahme <strong>der</strong> Theorie von CBASP<br />
ist, dass Patienten mit chronischen Depressionen die kausale Auswirkung<br />
ihres eigenen Verhaltens auf die Reaktionen an<strong>der</strong>er Menschen<br />
nur e<strong>in</strong>geschränkt erkennen können (perceived functionality).<br />
Wesentliche Techniken des CBASP zielen daher darauf ab, für<br />
Patienten die eigene Wirkung sowohl auf das Verhalten des Therapeuten<br />
als auch <strong>in</strong> sozialen Interaktionen außerhalb des Therapiekontextes<br />
erkennbar zu machen. Die vorgestellten Studien sollen<br />
mit Hilfe von fMRT-Experimenten untersuchen, ob sich e<strong>in</strong> funktionelles<br />
Modell für die Regulation eigener Affekte durch die wahrgenommene<br />
Bee<strong>in</strong>flussbarkeit emotionaler Reaktionen an<strong>der</strong>er<br />
Menschen beschreiben lässt. Es soll untersucht werden, wie e<strong>in</strong><br />
kortikales System zur Vorhersage affektiver Reaktionen an<strong>der</strong>er<br />
Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> sozialen Interaktion tatsächlich die Aktivierung<br />
des limbischen Systems bzw. entsprechen<strong>der</strong> neuronaler Systeme<br />
eigener affektiver Reaktionen moduliert d. h. die Aktivierung von<br />
Amygdala und ventralem Striatum bee<strong>in</strong>flusst.<br />
Methode: Es wurde zunächst e<strong>in</strong>e grundlegende Studie durchgeführt,<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> gesunde Probanden mit vorhersagbaren und unvorhersagbaren<br />
Partnern <strong>in</strong>teragierten. Hierbei sollten bei jeweils drei<br />
verschiedenen Interaktionspartnern freudige und ärgerliche Reaktionen<br />
auf eigene Aussagen vorhergesagt werden.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Es ließ sich tatsächlich zeigen, dass die<br />
funktionelle Aktivierung von Amygdala und ventralem Striatum<br />
durch aversive bzw. freundliche Reaktionen von Interaktionspartnern<br />
grundsätzlich sowohl durch die Erwartung e<strong>in</strong>er bestimmten<br />
Reaktion als auch durch die Sicherheit <strong>der</strong> Vorhersage <strong>der</strong> Reaktion<br />
des Gegenübers moduliert wird. Es läßt sich somit e<strong>in</strong> therapeutisch<br />
relevantes neurobiologisches Modell <strong>der</strong> Emotionsregulation<br />
durch Wahrnehmung <strong>in</strong>terpersoneller Kausalität formulieren. Dieses<br />
Modell wurde weiter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vergleichenden Studie von chronisch<br />
depressiven Patienten und gesunden Kontrollen untersucht,<br />
<strong>der</strong>en Ergebnisse ebenfalls vorgestellt werden.<br />
004<br />
Die Emotionen unter Kontrolle br<strong>in</strong>gen: Neurofunktionelle Befunde<br />
zur Emotionsverarbeitung bei chronischer Depression<br />
Philipp Kle<strong>in</strong> (Charité – CBF, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Berl<strong>in</strong>)<br />
H. R. Heekeren, L. Bazarty, C. Scheibe, M. Colla<br />
E<strong>in</strong>leitung: Das Cognitive Behavioural Analysis System of Psychotherapy<br />
(CBASP) von James P. McCullough ist das erste spezialisierte<br />
Psychotherapieverfahren zur Behandlung chronischer Depression.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Grundannahmen von CBASP ist, dass Patienten<br />
mit chronischer Depression aufgrund früherer Lernerfahrungen<br />
beson<strong>der</strong>e Schwierigkeiten haben, emotionale Signale ihrer Mitmenschen<br />
zu <strong>in</strong>terpretieren und angemessen darauf zu reagieren.<br />
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