Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 10 G Gerontopsychiatrie // Gerontopsychiatry<br />
gen, die e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Belastung haben könnten. (d) Iden -<br />
tifikation gedeckter und ungedeckter Versorgungsbedürfnisse.<br />
Methode: IDEA ist e<strong>in</strong>e strikt naturalistische zweistufige Beobachtungsstudie<br />
an 2.500 AD-Patienten und <strong>der</strong>en Angehörigen. Im<br />
ersten Schritt wird bundesweit e<strong>in</strong>e repräsentative Stichprobe von<br />
Neurologen, Psychiatern und Hausärzten im ambulanten Versorgungssektor<br />
e<strong>in</strong>geladen, an <strong>der</strong> Studie teilzunehmen und gebeten,<br />
m<strong>in</strong>destens 5 zufällig ausgewählte Patienten mit leichter o<strong>der</strong> mittelschwerer<br />
AD und <strong>der</strong>en pflegende Angehörige <strong>in</strong> die Studie aufzunehmen.<br />
Im zweiten Schritt wird je<strong>der</strong> Patient durch se<strong>in</strong>en Arzt<br />
kl<strong>in</strong>isch beurteilt (Dauer und Schwere <strong>der</strong> Demenz, Medikation<br />
und an<strong>der</strong>e Therapien, Adhärenz, Funktionsniveau des Patienten,<br />
neuropsychiatrische Komplikationen). Die pflegenden Angehörigen<br />
werden danach durch Mitarbeiter <strong>der</strong> Forschungsgruppe befragt<br />
(Fragebogen und Interview). Die Interviews werden bei e<strong>in</strong>em<br />
persönlichen Besuch o<strong>der</strong> per Telefon durchgeführt. Dabei<br />
werden zum e<strong>in</strong>en die aktuelle Pflegesituation (Beschreibung <strong>der</strong><br />
Hilfen, Zeitaufwand), die Belastungskonstellationen sowie <strong>der</strong>en<br />
Auswirkungen auf die Lebensqualität und auf die psychische und<br />
körperliche Situation, (WHO-DAS, körperliche <strong>Erkrankungen</strong>)<br />
<strong>der</strong> pflegenden Ange-hörigen erfasst. Zum an<strong>der</strong>en werden die<br />
Ressourcen und Pflegekompetenzen erfragt. E<strong>in</strong>e Teilstichprobe<br />
<strong>der</strong> Patienten und <strong>der</strong>en pflegenden Angehörigen (N=600) wird<br />
zusätzlich prospektiv-longitud<strong>in</strong>al über e<strong>in</strong>en 10-Wochen Zeitraum<br />
untersucht. Zusätzlich werden die teilnehmenden Ärzte gebeten,<br />
e<strong>in</strong>en Fragebogen zu Problemen <strong>der</strong> Alzheimerversorgung<br />
auszufüllen.<br />
Diskussion / Ergebnisse: (erste Ergebnisse für September 2009 erwartet)<br />
004<br />
Untersuchung <strong>der</strong> Patientenperspektive zur altersbed<strong>in</strong>gten Separierung<br />
<strong>der</strong> stationären psychiatrischen Versorgung<br />
Manuel Sutter (UPK, Basel, Schweiz)<br />
K.-R. Eva, L. Maeck, G. Stoppe<br />
E<strong>in</strong>leitung: Bisher wurde die Perspektive von PatientInnen zur separierten<br />
Versorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Alterspsychiatrie nicht untersucht.<br />
Wir wollten wissen, wie die Perspektive aus <strong>der</strong> Sicht junger und<br />
alter Patienten ist, auch abhängig von Geschlecht und bisheriger<br />
bzw. zu erwarten<strong>der</strong> Patienten“karriere“.<br />
Methode: An zufällig gewählten Stichtagen werden jeweils alle PatientInnen<br />
<strong>der</strong> UPK Basel, die <strong>in</strong> den vergangenen 14 Tagen zur<br />
Aufnahme kamen, auf ihre Bereitschaft zu e<strong>in</strong>em Interview angesprochen.<br />
Nach E<strong>in</strong>willigung wurde e<strong>in</strong> Gesprächsterm<strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />
geschulten Interviewer vere<strong>in</strong>bart. Das Gespräch be<strong>in</strong>haltete<br />
e<strong>in</strong> Leitfaden<strong>in</strong>terview<br />
Diskussion / Ergebnisse: N= 48 PatientInnen, 24M, 24F, davon 24<br />
unter 60 und 24 über 60 Jahre, nahmen teil. E<strong>in</strong>e gemischte Versorgung<br />
wurde allgeme<strong>in</strong> begrüsst. Vorteile wurden für die Jungen<br />
und die Alten gesehen, potentielle Nachteile wurden nur für die<br />
Alten befürchtet. E<strong>in</strong>e Überfor<strong>der</strong>ung des Personals wurde befürchtet.<br />
005<br />
Leistungen <strong>der</strong> Pflegeversicherung bei Patienten mit <strong>der</strong> Alzheimer-Erkrankung<br />
Constanze Lahmeyer (BKH Günzburg, Universität Ulm, Gerontopsychiatrie)<br />
B. Romero, C. Schiffczyk, C. Jonas, F. Müller, M. Riepe<br />
E<strong>in</strong>leitung: Die Alzheimer-Erkrankung (AD) ist e<strong>in</strong>e voranschreitende<br />
neurodegenerative Erkrankung. Aufgrund <strong>der</strong> demographischen<br />
Entwicklung werden die Zahl <strong>der</strong> von dieser Erkrankung<br />
betroffenen Patienten und <strong>der</strong>en Angehörigen <strong>in</strong> den nächsten Jahren<br />
zunehmen. Im Verlauf <strong>der</strong> Erkrankung treten neben kognitiven<br />
Defiziten vor allem Verhaltensauffälligkeiten und herausfor<strong>der</strong>ndes<br />
262<br />
Verhalten <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund, sowie E<strong>in</strong>schränkungen bei Aktivitäten<br />
des täglichen Lebens (ADL) und <strong>in</strong>strumentellen Aktivitäten<br />
des täglichen Lebens (iADL).<br />
Methode: In <strong>der</strong> vorliegenden Studie werden Patienten und <strong>der</strong>en<br />
Angehörige im häuslichen Umfeld untersucht. Auf <strong>der</strong> Grundlage<br />
von bisher vorliegenden 87 Datensätzen von Patienten und Angehörigen<br />
wurde analysiert welche Bee<strong>in</strong>trächtigung <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />
Symptomebenen zu Leistungen nach <strong>der</strong> Pflegeversicherung<br />
assoziiert ist. Die E<strong>in</strong>teilung des Schweregrades <strong>der</strong> AD folgte nach<br />
den Ergebnissen des M<strong>in</strong>i-Mental-Status Tests.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Im Vergleich von leichter (MMSE > 20),<br />
mittlerer (10 < MMSE < 20), und schwerer AD (MMSE < 10) zeigte<br />
sich mit zunehmen<strong>der</strong> Schwere des Krankheitsstadiums e<strong>in</strong>e häufigere<br />
Zuteilung von Leistungen <strong>der</strong> Pflegeversicherung (chi-quadrat=<br />
0,015, df = 2). We<strong>der</strong> im leichten noch im mittleren Stadium<br />
unterschieden sich jedoch die Patienten, die Zuteilungen nach <strong>der</strong><br />
Pflegeversicherung erhielten <strong>in</strong> Bezug auf Verhaltensauffälligkeiten<br />
(Behave-AD), Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) o<strong>der</strong> <strong>in</strong>strumentelle<br />
Aktivitäten des täglichen Lebens (iADL) (jeweils p > 0,1).<br />
Wir schlussfolgern, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis die Zuteilung von Leistungen<br />
<strong>der</strong> Pflegeversicherung nicht alle<strong>in</strong> an Hand des Schweregrades <strong>der</strong><br />
kognitiven und nichtkognitiven Defizite nachvollzogen werden<br />
kann. Die Studie wurde geför<strong>der</strong>t durch das BMBF (För<strong>der</strong>kennzeichen<br />
LTDEMENZ-44-061)<br />
006<br />
Lebensqualität und <strong>der</strong> Schweregrad <strong>der</strong> Demenz bei <strong>der</strong> Alzheimer-Erkrankung<br />
Claudia Schiffczyk (BKH Günzburg, Universität Ulm, Gerontopsychiatrie)<br />
B. Romero, C. Jonas, C. Lahmeyer, F. Müller, M. Riepe<br />
E<strong>in</strong>leitung: Die Zahl <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Alzheimer-Erkrankung (AD) betroffenen<br />
Patienten und Angehörigen wird <strong>in</strong> den nächsten Jahren<br />
zunehmen. Außer <strong>der</strong> kognitiven Bee<strong>in</strong>trächtigung werden zunehmend<br />
auch an<strong>der</strong>e Zielgrößen, z. B. Lebensqualität (QoL), Aktivitäten<br />
des täglichen Lebens (ADL) o<strong>der</strong> <strong>in</strong>strumentelle Aktivitäten<br />
des täglichen Lebens (iADL), <strong>in</strong> die Gesamtbewertung mit e<strong>in</strong>bezogen.<br />
Methode: In <strong>der</strong> vorliegenden Studie werden Patienten und <strong>der</strong>en<br />
Angehörige im häuslichen Umfeld untersucht. Auf <strong>der</strong> Grundlage<br />
von bisher vorliegenden 87 Datensätzen von Patienten und Angehörigen<br />
wurden ADL, iADL und die E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />
des Angehörigen durch den Angehörigen (EQ5d-AA), <strong>der</strong><br />
Lebensqualität des Patienten durch den Angehörigen (EQ5d-AP)<br />
und <strong>der</strong> Lebensqualität des Patienten durch den Patienten (EQ5d-<br />
PP) sowie <strong>der</strong> Aktivitäten des täglichen Lebens (Bayer-ADL) und<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong>strumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens (iADL) ausgewertet.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Über die Stadien <strong>der</strong> leichten bis schweren<br />
AD zeigte sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>faktoriellen ANOVA ke<strong>in</strong> Unterschied<br />
<strong>in</strong> Bezug auf EQ5d-AA (p = 0.822), EQ5d-AP (p = 0.099)<br />
und EQ5d-PP (p = 0.240). In Bezug auf die ADL und iADL zeigte<br />
sich für unterschiedliche Schweregrade <strong>der</strong> AD <strong>in</strong> beiden Messgrößen<br />
e<strong>in</strong> hochsignifikanter Unterschied (p < 0.01). In e<strong>in</strong>er Korrelationsanalyse<br />
waren die zunehmende E<strong>in</strong>schränkungen bei ADL<br />
und iADL nicht mit e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lebensqualität bei Messung<br />
mit EQ5d-AA, EQ5d-AP o<strong>der</strong> EQ5d-PP assoziiert (jeweils<br />
Spearman’s rho 0.07). Wir schlussfolgern, dass die Messung<br />
<strong>der</strong> Lebensqualität mit Hilfe <strong>der</strong> EQ5d-Skala den zunehmenden<br />
Schweregrad <strong>der</strong> kognitiven Bee<strong>in</strong>trächtigungen bei <strong>der</strong> AD<br />
und die zunehmende Bee<strong>in</strong>trächtigung bei Aktivitäten des täglichen<br />
Lebens nicht abbildet. Die Studie wurde geför<strong>der</strong>t durch das<br />
BMBF (För<strong>der</strong>kennzeichen LTDEMENZ-44-061)