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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 4 G Affektive Störungen, F3 // Affective disor<strong>der</strong>s, F3<br />

007<br />

Standardisiertes Ratertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für die Hamilton Depressions Skala<br />

(HAMD-17) und das Inventar Depressiver Symptome (IDS-C30)<br />

Isabella Helmreich (Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, Ma<strong>in</strong>z)<br />

D. Krannich, Ö. Baskaya, N. Dreimüller, S. Lorenz, A. Bernius,<br />

K. Lieb, A. Tadic, S. Wagner<br />

E<strong>in</strong>leitung: Trotz ihrer methodischen Mängel ist die Hamilton Depression<br />

Skala (HAMD) das weltweit am häufigsten genutzte Interviewverfahren<br />

zur Erfassung <strong>der</strong> Schwere depressiver Symptome.<br />

Das Inventar Depressiver Symptome (IDS) ist gemäß den Resultaten<br />

zahlreicher Studien methodisch deutlich besser geeignet, die<br />

Schwere depressiver Symptome und Än<strong>der</strong>ungen unter antidepressiver<br />

Therapie zu erheben als die HAMD, wird jedoch im deutschsprachigen<br />

Raum bisher kaum <strong>in</strong> Studien e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Methode: Zehn Teilnehmer e<strong>in</strong>es Ratertra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs (9 Frauen, 1 Mann)<br />

sowie 3 Experten haben anhand von 5 Videos von Patienten mit<br />

e<strong>in</strong>er Majoren Depression nach DSM-IV (4 Frauen, 1 Mann) die<br />

Schwere <strong>der</strong> depressiven Symptome mit dem HAMD-17 (bei 5 Patienten)<br />

und <strong>der</strong> IDS-C30 (bei 3 Patienten) e<strong>in</strong>geschätzt. Die<br />

HAMD-17 war den Teilnehmern aus <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Praxis bekannt,<br />

mit dem IDS-C30 hatten die Teilnehmer ke<strong>in</strong>e Erfahrung.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Patienten hatten mittlere HAMD-17<br />

Summenwerte von 12 (± 2,1), 8 (± 2,2), 12 (± 2,1), 14 (± 2,8), 13 (±<br />

1,8) und 15 (± 0,8) und mittlere IDS-C30 Summenwerte von 25 (±<br />

2,8), 34 (± 4,4) und 32 (± 2,9). Die Beurteilerübere<strong>in</strong>stimmung <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> HAMD-17 war von Beg<strong>in</strong>n an hoch (ķ = .994 im ersten Rat<strong>in</strong>g)<br />

und stieg auf ķ = .998 im fünften Rat<strong>in</strong>g. Die Übere<strong>in</strong>stimmung <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>zelwerte mit den Expertenrat<strong>in</strong>gs (± 1 Punkt) lag bei <strong>der</strong><br />

HAMD-17 bei 96 %. Bei <strong>der</strong> IDS-C30 erreichten die Teilnehmer<br />

e<strong>in</strong>e Beurteilerübere<strong>in</strong>stimmung von ķ = .997 im 1. Rat<strong>in</strong>g, ķ = .997<br />

im 2. Rat<strong>in</strong>g und ķ = .999 im 3. Rat<strong>in</strong>g. Die Übere<strong>in</strong>stimmung mit<br />

<strong>der</strong> Expertene<strong>in</strong>schätzung lag bei 97 %. Die Ergebnisse zeigen, dass<br />

die Anwendung <strong>der</strong> IDS-C30 für kl<strong>in</strong>ische Rater mit Kenntnis <strong>der</strong><br />

HAMD-17, jedoch ohne Vorerfahrung mit <strong>der</strong> IDS-C30 sehr<br />

schnell zu erlernen ist. Da sie methodisch besser ist als die HAMD,<br />

sollte sie <strong>in</strong> wissenschaftlichen Untersuchungen öfter zum E<strong>in</strong>satz<br />

kommen.<br />

008<br />

Die Bedeutung des H<strong>in</strong>tergrunde<strong>in</strong>flusses bei depressiven Patienten-E<strong>in</strong>e<br />

Untersuchung mit Hilfe des Stroop-Tests<br />

David Herzog (Unikl<strong>in</strong>ik Frankfurt, Psychosomatik)<br />

A. Thiel, S. Oddo, A. Stirn<br />

E<strong>in</strong>leitung: Bei e<strong>in</strong>er Depression handelt es sich um e<strong>in</strong>e schwerwiegende<br />

Erkrankung, die mit Bee<strong>in</strong>trächtigungen von kognitiven<br />

und emotionalen Prozessen e<strong>in</strong>hergeht. Mit e<strong>in</strong>er Lebenszeitprävalenz<br />

von ca. 20 % zählt sie zu e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> häufigsten psychischen<br />

<strong>Erkrankungen</strong>. In <strong>der</strong> Vergangenheit hat sich <strong>der</strong> Stroop-Test als<br />

sensitiv bezüglich <strong>der</strong> Erfassung kognitiver und emotionaler Defizite<br />

bei depressiven Patienten erwiesen. Es konnte gezeigt werden,<br />

dass <strong>der</strong> Stroop-Effekt von verschiedenen E<strong>in</strong>flüssen abhängig ist.<br />

Methode: Wir vermuten, dass Patienten mit e<strong>in</strong>er Depression sehr<br />

sensitiv für diese Variationen s<strong>in</strong>d. In <strong>der</strong> durchgeführten Arbeit<br />

wurde <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss des H<strong>in</strong>tergrundes beim Stroop-Test an depressiven<br />

Patienten untersucht. Sowohl die kognitive als auch die emotionalen<br />

Version des Stroop-Tests sollen angewendet werden. Wir<br />

vermuteten e<strong>in</strong>e längere Reaktionszeit bei depressiven Patienten<br />

bei dem Stroop-Test mit e<strong>in</strong>em schwarzen H<strong>in</strong>tergrund, nicht h<strong>in</strong>gegen<br />

bei e<strong>in</strong>em weißen H<strong>in</strong>tergrund. An dieser Studie nahmen<br />

zehn depressive Patienten sowie zehn alters- und geschlechtsparallelisierte<br />

Kontrollprobanden teil.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Ergebnisse bestätigten die Annahme,<br />

dass sich die Leistungen depressiver Patienten nicht von gesunden<br />

Kontrollprobanden bezüglich des Stroop-Tests mit weißem H<strong>in</strong>tergrund<br />

unterscheiden. Wird <strong>der</strong> H<strong>in</strong>tergrund jedoch schwarz<br />

dargestellt, so zeigen sich hochsignifikante Reaktionszeitverlangsamungen<br />

von depressiven Patienten gegenüber gesunden Kontrollprobanden.<br />

Die H<strong>in</strong>tergrundmodulation bei e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen Test<br />

wie dem Stroop sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>en nachhaltigen E<strong>in</strong>fluss auf die Leistungsfähigkeit<br />

depressiver Patienten auszuüben. Gerade depressive<br />

Patienten zeigen Tendenzen des sozialen Rückzugs mit Isolation<br />

und Dunkelheit, dem unseren Ergebnissen nach, therapeutisch<br />

entgegengewirkt werden sollte.<br />

009<br />

Die Erfassung <strong>der</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeit des Depressionsbeg<strong>in</strong>ns mittels<br />

des „Onset-of-Depression Inventory (ODI)“<br />

Maria Strauß (Universität Leipzig, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie)<br />

R. Mergl, C. San<strong>der</strong>, C. Merz, P. Schönknecht, U. Hegerl<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die Geschw<strong>in</strong>digkeit des Depressionsbeg<strong>in</strong>ns kann erheblich<br />

variieren. Die vollständige Ausbildung e<strong>in</strong>er depressiven<br />

Episode kann sehr schnell, <strong>in</strong> weniger als e<strong>in</strong>er Stunde, o<strong>der</strong> sehr<br />

langsam, über mehrere Wochen erfolgen. Obwohl diese kl<strong>in</strong>ische<br />

Beobachtung vermuten lässt, dass unterschiedliche neurobiologische<br />

Entstehungsmechanismen zugrunde liegen, existieren zu diesem<br />

kl<strong>in</strong>ischen Parameter depressiver Episoden kaum systematische<br />

Untersuchungen. Ziel dieser Studie ist es, die Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

des Depressionsbeg<strong>in</strong>ns bei Patienten mit unipolarer und bipolarer<br />

Depression zu analysieren.<br />

Methode: Mittels des strukturierten Patienten<strong>in</strong>terviews „Onsetof-Depression<br />

Inventory“ (ODI) wurde bislang e<strong>in</strong>e Gruppe von<br />

96 stationären Patienten konsekutiv untersucht. Bei 76 Patienten<br />

bestand e<strong>in</strong>e unipolare depressive Störung und bei 20 Patienten<br />

e<strong>in</strong>e bipolare depressive Störung. Patienten mit kritischen Lebensereignissen<br />

<strong>in</strong>nerhalb von 2 Wochen vor Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> aktuellen depressiven<br />

Symptomatik wurden ausgeschlossen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass<br />

e<strong>in</strong> signifikanter Unterschied <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeit des Depressionsbeg<strong>in</strong>ns<br />

zwischen unipolarer und bipolarer Depression besteht<br />

(p

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