Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 17 G Forensische Psychiatrie // Forensic psychiatry<br />
adults have usually and un<strong>der</strong>ly<strong>in</strong>g psychopathology; <strong>in</strong> children<br />
no etiological factors are discovered. REM behaviour disor<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
el<strong>der</strong>ly are precipitated <strong>in</strong> most cases, due to <strong>in</strong>terruption of neuroanatomic<br />
pathways of REM caused by neurological lesion. Treatments<br />
of parasomnias consist of: a) modification of precipitat<strong>in</strong>g<br />
and predispos<strong>in</strong>g causes b) enhanc<strong>in</strong>g safety of sleep<strong>in</strong>g environment<br />
and c)utilization of psychotropic pharmacotherapy. In recent<br />
years parasomnias, particularly sleep walk<strong>in</strong>g, have become medico-legal<br />
issues and <strong>in</strong>terest <strong>in</strong> un<strong>der</strong>stand<strong>in</strong>g the neurophysiology<br />
of sleep has become a burn<strong>in</strong>g issue for the future.<br />
002<br />
New developments <strong>in</strong> forensic outpatient treatment <strong>in</strong> Germany<br />
Steffen Lau (Charité Universitätsmediz<strong>in</strong>, Forensische Psychiatrie,<br />
Berl<strong>in</strong>)<br />
Although there was outpatient treatment for forensic-psychiatric<br />
patients <strong>in</strong> Germany for decades the situation has changed s<strong>in</strong>ce<br />
April 13, 2007. The provisions of the “Gesetz zur Reform <strong>der</strong> Führungsaufsicht<br />
und zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Vorschriften über die nachträgliche<br />
Sicherungsverwahrung“ [Act on the Reform of the Parole<br />
System and to Change the Provisions on Subsequent Preventive<br />
Detention] are particularly important for the work done outside of<br />
high security units. The group of persons who can be or<strong>der</strong>ed un<strong>der</strong><br />
parole was significantly expanded. In addition, the laws allowed for<br />
much longer periods of parole supervision. Furthermore a law<br />
mentioned for the first time a “Forensic Outpatient Center” [Forensische<br />
Ambulanz]. Such a “Forensic Outpatient Center“ is to assist<br />
and help a crim<strong>in</strong>al offen<strong>der</strong> after his release from custody. So it has<br />
similar functions as a parole officer. Overall, the reform was welcomed,<br />
because it <strong>in</strong>cludes suitable tools that can help better manage<br />
problems typical for the work with crim<strong>in</strong>al offen<strong>der</strong>s. But the revised<br />
law also has stipulated that the work of a forensic outpatient<br />
center has a dual function, i.e. the treatment of a patient and, at the<br />
same time, the monitor<strong>in</strong>g of said patient. Due to this unique function,<br />
the work of a forensic outpatient center is clearly different than<br />
the work of other psychiatric or psychotherapeutic centers.<br />
003<br />
The l<strong>in</strong>k between the Portuguese Penal Code and the Portuguese<br />
Mental Health Law: new perspectives for the treatment of Inimputables<br />
Susana Cunha (Porto, Portugal)<br />
004<br />
Ethical issues <strong>in</strong> forensic and prison psychiatry<br />
Norbert Konrad (Charite, Institut für For. Psychiatrie, Berl<strong>in</strong>)<br />
Freitag, 27. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal Madrid<br />
S-092 Symposium<br />
Psychopathie: Diagnose – Befunde – Bewertung<br />
Vorsitz: J. L. Müller (Gött<strong>in</strong>gen), H. Saß (Aachen)<br />
001<br />
Stimmungs<strong>in</strong>duktion und evozierte Potenziale bei hoch psychopathischen<br />
Frauen<br />
Hedwig Eisenbarth (Universität Regensburg, Forensische Psychiatrie)<br />
C. Spironelli, A. Angrilli<br />
E<strong>in</strong>e defizitäre Emotionsverarbeitung sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Hauptmerkmal<br />
von Psychopathie zu se<strong>in</strong> und zeigt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er reduzierten Reaktivität<br />
bei negativ valenten Stimuli, <strong>in</strong> fehlen<strong>der</strong> Introspektionsfä-<br />
400<br />
higkeit und flachem Affekt. Bisherige Befunde zeigten, dass sich<br />
hoch psychopathische Probenden von ger<strong>in</strong>g psychopathischen<br />
Probanden nicht h<strong>in</strong>sichtlich subjektiv beschriebener Stimmung<br />
unterschieden, die durch Videos <strong>in</strong>duziert wurde, jedoch <strong>in</strong> den<br />
körperlichen Reaktionen, die die Stimmungs<strong>in</strong>duktion hervorrufen<br />
kann. Evozierte Potenziale bei <strong>der</strong> Präsentation von Bil<strong>der</strong>n mit<br />
emotionalem Inhalt s<strong>in</strong>d Arousal-abhängig und können damit Indikatoren<br />
für physiologisches Arousal e<strong>in</strong>er Person se<strong>in</strong>. In dieser<br />
Studie wurde bei 10 hoch und 10 ger<strong>in</strong>g psychopathischen Frauen<br />
glückliche, ärgerliche und traurige Stimmung <strong>in</strong>duziert. Direkt im<br />
Anschluss wurden ereigniskorrelierte Potenziale gemessen, die<br />
nach positiv und negativ valenten Bil<strong>der</strong>n (IAPS) auftraten. Für die<br />
Stimmungs<strong>in</strong>duktion wurden für 8s Gesichtsausdrücke unterschiedlicher<br />
Emotion (KDEF) gezeigt, die e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Stimmung erleichtern sollen. Die Ergebnisse weisen auf e<strong>in</strong>e Dreifach<strong>in</strong>teraktion<br />
zwischen Stimmung, Bildmaterial und Gruppe für<br />
die P200 <strong>in</strong> occipitalen und zentralen Arealen h<strong>in</strong>. Zusätzlich werden<br />
Regressionsanalysen gerechnet, um die Gruppenzuordnung <strong>in</strong><br />
Abhängigkeit vom 4-Faktoren-Modell <strong>der</strong> Psychopathie anhand<br />
<strong>der</strong> evozierten Potenziale zu überprüfen.<br />
002<br />
Moral und Psychopathie – Analyse von Antwortverhalten und<br />
fMRI-Daten aus neurobiologischer Perspektive<br />
Johannes Schwerdtner (Bezirkskl<strong>in</strong>ikum, Forensische Psychiatrie,<br />
Regensburg)<br />
M. Sommer, C. Rothmayr, G. Hajak<br />
E<strong>in</strong>leitung: Moralisches Verhalten bildet e<strong>in</strong>e fundamentale<br />
Grundlage für e<strong>in</strong> geordnetes Zusammenleben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er prosozial<br />
orientierten Gesellschaft. Die neurofunktionellen Aktivierungsmuster<br />
von moralischen Entscheidungen wurden bisher nur wenig<br />
erforscht, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e s<strong>in</strong>d Aktivierungsunterschiede zwischen<br />
Personen mit Psychopathy und forensisch untergebrachten Kontrollen<br />
unbekannt.<br />
Methode: Die Studie schloss je 12 Probanden <strong>in</strong> den Gruppen „gesunde<br />
Kontrollen“, „Forensische Kontrollen“ und „Psychopathy“<br />
e<strong>in</strong>. Es wurden den Versuchspersonen je 28 alltagsrelevante Konflikte<br />
mit neutralem bzw. moralischem Inhalt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em 3T fMRI<br />
Scanner präsentiert. Bei den Konflikten mit moralischem Inhalt<br />
waren die Probanden angehalten, sich zwischen <strong>der</strong> Erfüllung e<strong>in</strong>es<br />
persönlichen Bedürfnisses und e<strong>in</strong>em moralisch korrekten Verhalten<br />
zu entscheiden. Die neutralen Konflikte wie<strong>der</strong>um be<strong>in</strong>halteten<br />
lediglich die Entscheidung zwischen zwei persönlichen Bedürfnissen.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die gesunden Kontrollen wiesen für den<br />
Vergleich moralische Konflikte vs. neutrale Konflikte Aktivierungen<br />
bilateral im medialen präfrontalen Kortex, dem mittleren temporalen<br />
Gyrus, <strong>der</strong> temporo-parietalen junction (TPJ), sowie dem<br />
posterioren c<strong>in</strong>gulären Kortex auf. Psychopathy hatte unter <strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gung<br />
Unmoralisch vs. Moralisch e<strong>in</strong>e vermehrte Aktivierung<br />
im medialen präfrontalen Kortex. Die Verhaltensdaten von Gesunden<br />
und Forensischen Kontrollen waren mit 70 % moralischen<br />
Antworten gleich hoch, während die Gruppe mit Psychopathy nur<br />
auf e<strong>in</strong>e Rate von 50 % kam. Die Aktivierungsmuster s<strong>in</strong>d auch bei<br />
Studien, die e<strong>in</strong>e Attribution mentaler Zustände auf an<strong>der</strong>e („Theory<br />
of m<strong>in</strong>d“) erfor<strong>der</strong>n, sodass davon ausgegangen werden kann,<br />
dass die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme Voraussetzung für<br />
moralisches Handeln darstellt. Die Gruppe mit Psychopathy hatte<br />
e<strong>in</strong>e deutlich ger<strong>in</strong>gere Tendenz moralische Antworten zu geben,<br />
sodass e<strong>in</strong> direkter Gruppenvergleich <strong>der</strong> funktionellen fMRT-Ergebnisse<br />
mit den beiden Kontrollgruppen noch nicht möglich ersche<strong>in</strong>t.<br />
Die vermehrte Aktivierung im mPFC bei unmoralischem<br />
Antwortverhalten könnte auf e<strong>in</strong>e erhöhte Aufmerksamkeit h<strong>in</strong>deuten,<br />
da dem Probanden se<strong>in</strong>e unsoziale E<strong>in</strong>stellung zu diesem<br />
Zeitpunkt möglicherweise durchaus bewusst ist. Zusätzliche Defi-