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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 14 G Psychotherapie // Psychotherapy<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 17.15 – 18.45 Uhr, Saal Madrid<br />

PC-007 Pro-Con-Debatte<br />

Selbsterfahrung o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelsupervision?<br />

Vorsitz: M. L<strong>in</strong>den (Teltow)<br />

Mittwoch, 25. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal 2<br />

S-001 Symposium<br />

Aktuelle Aspekte <strong>der</strong> Forensischen Psychotherapie<br />

Vorsitz: N. Konrad (Berl<strong>in</strong>)<br />

001<br />

Lässt sich die Therapiemotivation bei <strong>in</strong>haftierten Gewaltstraftätern<br />

steigern?<br />

Christian Huchzermeier (Universität Kiel, Psychiatrische Kl<strong>in</strong>k)<br />

N. Godt, J. Aldenhoff<br />

E<strong>in</strong>leitung: Das Konstrukt Therapiemotivation ist theoretisch<br />

unscharf def<strong>in</strong>iert, wird aber gleichwohl generell als wesentliche<br />

Wirkvariable von Psychotherapie erachtet. Im Bereich <strong>der</strong> Straftäterbehandlung<br />

soll extr<strong>in</strong>sische Therapiemotivation gegenüber<br />

tatsächlichen Verän<strong>der</strong>ungswünschen überwiegen, was als wesentliches<br />

H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis für e<strong>in</strong>e wirksame Forensische Psychotherapie<br />

angesehen wird. Folgerichtig sieht die Motivationsforschung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Therapie von Straftätern den Aufbau von Therapiemotivation nicht<br />

als Voraussetzung, son<strong>der</strong>n als erstes Ziel e<strong>in</strong>er Behandlung unter<br />

Zwangsbed<strong>in</strong>gungen an. Basierend auf diesen Vorannahmen, die<br />

durch eigene Daten gestützt werden, entwickelten wir e<strong>in</strong> Gruppenprogramm<br />

zur Steigerung <strong>der</strong> Therapiemotivation bei <strong>in</strong>haftierten<br />

Gewaltstraftätern <strong>der</strong> JVA Neumünster<br />

Methode: Die Gruppen<strong>in</strong>tervention ist darauf angelegt, die <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische<br />

Therapiemotivation aufzubauen und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge weitere<br />

verän<strong>der</strong>ungswirksame Interventionen zu ermöglichen. Die psychoedukativ<br />

und handlungsorientiert angelegte Gruppe vermittelt<br />

grundlegendes Störungs- und Behandlungswissen zu gewalttätigen<br />

dissozialen Verhaltensweisen. Das Gruppenprogramm wurde <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Tie-break-Design mit dem Fragebogen<strong>in</strong>ventars zur Erfassung<br />

<strong>der</strong> Therapiemotivation von Gewaltstraftätern im Strafvollzug<br />

nach Bosold (2000) überprüft.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Ergebnisse deuten an, dass die Therapiemotivation<br />

durch das Gruppenangebot gesteigert werden kann.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs muss die Wirksamkeit dieser Intervention <strong>in</strong> weiteren<br />

Studien an größeren Stichproben bestätigt werden.<br />

002<br />

Strukturierte psychotherapeutische Behandlungsprogramme im<br />

Maßregelvollzug<br />

Steffen Lau (Charité Universitätsmediz<strong>in</strong>, Forensische Psychiatrie,<br />

Berl<strong>in</strong>)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Manualgeleitete Therapieprogramme gelten als wesentlicher<br />

Aspekt e<strong>in</strong>er mo<strong>der</strong>nen und effizienten forensischen Behandlung<br />

und s<strong>in</strong>d daher mittlerweile als Mittel zur Rückfallprophylaxe<br />

bei Straftätern und psychisch kranken Rechtsbrechern weit<br />

verbreitet. E<strong>in</strong> aus <strong>der</strong> Therapieeffektivitätsforschung bekannter<br />

Befund ist jedoch, dass theoretisch plausibel abgeleitete Konzepte<br />

zwar unter wissenschaftlichen Prüfbed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>en hervorragenden<br />

effektiven Effekt zeigen, dieser Effekt bei Durchführung <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Praxis aber deutlich ger<strong>in</strong>ger ausfallen kann. Über die Verbreitung<br />

von und die Erfahrung mit strukturierten Therapieprogram-<br />

334<br />

men im deutschen Maßregelvollzugskl<strong>in</strong>iken ist wenig Empirisches<br />

bekannt. Präsentiert werden erste Ergebnisse e<strong>in</strong>er Umfrage <strong>in</strong> forensisch-psychiatrischen<br />

Kl<strong>in</strong>iken, die das Ziel hat, den Stellenwert<br />

solcher Programme im Maßregelvollzug zu bestimmen.<br />

Methode: Dargestellt werden, welche Therapieprogramme im<br />

deutschen Maßregelvollzug zur Anwendung kommen, welche Probleme<br />

bei <strong>der</strong> Implementierung und kont<strong>in</strong>uierlichen Durchführung<br />

beobachtet werden und welche Rolle sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>dividuellen<br />

Gesamtbehandlungsplan spielen (sollten).<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die dargestellten Aspekte werden <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick<br />

auf die Frage diskutiert, welche Konsequenzen sich für e<strong>in</strong>e<br />

weitere Qualitätssicherung <strong>der</strong> (Psycho-) Therapie im Maßregelvollzug<br />

ableiten lassen.<br />

003<br />

<strong>Psychische</strong> Traumata und ihre Folgen – psychotherapeutische Behandlung<br />

versus gutachterliche Beurteilung<br />

Susanne Goer<strong>in</strong>g (Krankenhaus Halle Saale, K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie)<br />

E<strong>in</strong>leitung: <strong>Psychische</strong> Traumata werden zunehmend besser wahrgenommen<br />

und bearbeitet. Mit dem Opferentschädigungsgesetz<br />

steht e<strong>in</strong>e Regelung zur Verfügung, nach <strong>der</strong> Folgeschäden f<strong>in</strong>anziell<br />

ausgeglichen werden können. Zwischen den Zielen „Behandlung“<br />

und „Entschädigung“ gibt es Interferenzen, die sich <strong>in</strong> typischer<br />

Weise ungünstig auf die Gesundheit des Patienten auswirken<br />

können.<br />

Methode: Die psychotherapeutische und die gutachterliche Herangehensweise<br />

<strong>in</strong> Versorgungsamts- und Gerichtsverfahren werden<br />

idealtypisch beschrieben und verglichen. Typische Probleme im<br />

Verlauf <strong>der</strong> Traumafolgenbewältigung werden aufgezeigt und diskutiert.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Es gibt e<strong>in</strong>ige H<strong>in</strong>weise zu Verlauf, Epidemiologie<br />

und Verfahren, die möglichst frühzeitig im Kontakt dem<br />

exponierten Patienten bekannt gegeben werden sollten, um h<strong>in</strong><strong>der</strong>liche<br />

Fehlerwartungen zu vermeiden. Ebenso gibt es Maßnahmen,<br />

die <strong>der</strong> Behandler s<strong>in</strong>nvoller weise frühzeitig treffen sollte,<br />

um den Erfolg <strong>der</strong> Behandlung zu sichern, ohne Ansprüche zu gefährden.<br />

004<br />

Leitl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gefängnispsychiatrie und –psychotherapie<br />

Norbert Konrad (Charite, Institut für For. Psychiatrie, Berl<strong>in</strong>)<br />

Die Sektion „Forensische Psychiatrie“ <strong>der</strong> World Psychiatric Association<br />

(WPA) hat e<strong>in</strong> Konsensuspapier zur Psychiatrie im Gefängnis<br />

erarbeitet. Diese Stellungnahme wird vorgestellt und <strong>in</strong> ihren<br />

Implikationen für die Situation <strong>der</strong> psychiatrisch-psychotherapeutischen<br />

Versorgung <strong>der</strong> Gefängnisse <strong>in</strong> Deutschland diskutiert.

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