Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 14 G Psychotherapie // Psychotherapy<br />
ber 2008 bis März 2009.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Im Prä-Post-Vergleich zeigten sich Verbesserungen<br />
sowohl <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en als auch <strong>der</strong> störungsspezifischen<br />
Symptomatik. So zeigte sich auf <strong>der</strong> Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e Symptom List<br />
(BSL) e<strong>in</strong>e signifikante Verbesserung über die Zeit (p=.049) bei e<strong>in</strong>er<br />
Effektstärke (partielles Eta², ES) von 0.37. Im Bereich allgeme<strong>in</strong>er<br />
Psychopathologie, die durch die SCL-90-R erfasst wurde, zeigte<br />
sich, das <strong>der</strong> Zeitpunkt e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf den Gesamtwert hat<br />
(GSI, p=.010, partielles Eta²=.51). Die allgeme<strong>in</strong>e Psychopathologie<br />
sche<strong>in</strong>t sich also <strong>in</strong>sgesamt über die Zeit zu verbessern. H<strong>in</strong>gegen<br />
konnte <strong>in</strong> <strong>der</strong> SCL-90-R ke<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Anzahl psychopathologischer<br />
Symptome über die Zeit festgestellt werden (p=.091).<br />
In <strong>der</strong> Fremde<strong>in</strong>schätzung mittels des Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e Personality Disor<strong>der</strong><br />
Severity Index (BPDSI) sche<strong>in</strong>t <strong>der</strong> Zeitpunkt ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss<br />
zu haben (p=.089), allerd<strong>in</strong>gs wird die bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-spezifische<br />
Symp tomatik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Katamnese tendenziell besser beurteilt.<br />
009<br />
Der empirische Status psychologischer Therapieansätze bei schizophren<br />
Erkrankten: Wirkspektrum, Wirkfaktoren und differenzielle<br />
Indikation<br />
Mario Pfammatter (Universitäre Psychiatrische, Abteilung für Psychotherapie<br />
Dienste Bern, Schweiz)<br />
U. Junghan, H. D. Brenner<br />
E<strong>in</strong>leitung: In den letzten Jahren s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Reihe von Metaanalysen<br />
zur Wirksamkeit psychologischer Interventionen bei schizophren<br />
Erkrankten publiziert worden. Insgesamt liefern <strong>der</strong>en<br />
Ergebnisse e<strong>in</strong>en soliden Beleg für den zusätzlichen Nutzen verschiedener<br />
psychologischer Therapieansätze. Allerd<strong>in</strong>gs variieren<br />
die Ergebnisse <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> Kontrollbed<strong>in</strong>gungen sowie <strong>der</strong><br />
Inhalte und Ziele <strong>der</strong> psychologischen Interventionen. Entsprechend<br />
lang ist die Liste offener Fragen.<br />
Methode: Mittels e<strong>in</strong>er Synthese <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> vorliegenden<br />
Metaanalysen, durch Mo<strong>der</strong>atoranalysen <strong>der</strong> Resultate randomisiert<br />
kontrollierter Wirksamkeitsstudien sowie mit Hilfe <strong>der</strong> Integration<br />
von Befunden aus Therapiekomponenten- und Prozess-<br />
Ergebnisstudien wird e<strong>in</strong>e umfassende Gesamtschau zum genauen<br />
Wirkspektrum, zu den Wirkfaktoren sowie zur differenziellen Indikation<br />
gegeben. Zu diesem Zweck wurden die <strong>in</strong> den publizierten<br />
Metaanalysen gefundenen Effektstärken <strong>in</strong> e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches, vergleichbares<br />
Effektstärkenmaß umgewandelt. Die Befunde <strong>der</strong> vorliegenden<br />
randomisiert kontrollierten Therapiestudien wurden auf<br />
ihre Homogenität h<strong>in</strong> überprüft und Mo<strong>der</strong>atoranalysen unterzogen.<br />
Schließlich wurden die Ergebnisse von Therapiekomponenten-<br />
und Prozess-Outcome-Studien durch die Berechnung standardisierter<br />
korrelativer Effektmaße <strong>in</strong>tegriert, um H<strong>in</strong>weise auf die<br />
therapeutisch aktiven Faktoren zu f<strong>in</strong>den.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Im Vergleich zur Standardbehandlung<br />
bewirken das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g sozialer Fertigkeiten, psychoedukative Familien<strong>in</strong>terventionen,<br />
kognitive Remediation und kognitive Verhaltenstherapie<br />
im H<strong>in</strong>blick auf verschiedene Ergebnismasse<br />
deutliche Verbesserungen. Im Vergleich zu unspezifischen psychosozialen<br />
Interventionen f<strong>in</strong>den sich dagegen vielfach nur ger<strong>in</strong>ge<br />
Vorteile zugunsten dieser spezifischen psychologischen Therapieansätze.<br />
Dies wirft die Frage nach den tatsächlichen Wirkfaktoren<br />
auf. Die Integration <strong>der</strong> Ergebnisse aus Komponentenkontrolldesigns<br />
und Prozess-Outcome-Studien belegen zwar die Bedeutung<br />
e<strong>in</strong>zelner spezifischer Wirkfaktoren wie Psychoedukation, Fertigkeitstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
o<strong>der</strong> Realitätstestung, zeigen aber gleichzeitig, dass<br />
allgeme<strong>in</strong>e Wirkfaktoren wie die Güte <strong>der</strong> Therapiebeziehung<br />
künftig vermehrt Beachtung f<strong>in</strong>den sollten. Darüber h<strong>in</strong>aus f<strong>in</strong>den<br />
sich bei Patienten <strong>in</strong> verschiedenen Krankheitsphasen deutlich<br />
Wirkunterschiede, was auf die Notwendigkeit <strong>der</strong> Identifikation<br />
differenzieller Indikationskriterien verweist.<br />
354<br />
010<br />
Evaluation e<strong>in</strong>es störungsspezifischen stationären Behandlungskonzeptes<br />
für chronisch depressive Patienten<br />
Vera Engel (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Freiburg, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />
E.-L. Brakemeier, T. Schmidt, M. Hautz<strong>in</strong>ger, C. Normann, E.<br />
Schramm<br />
E<strong>in</strong>leitung: Die bisher e<strong>in</strong>zige störungsorientierte Behandlungsform<br />
für chronisch depressive Patienten CBASP (Cognitive Behavioral<br />
Analysis System of Psychotherapy; McCullough, 2000) erzielte<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er randomisierten kontrollierten Multizenterstudie hohe Responseraten<br />
(Keller et al., 2000). In dieser Studie wird die ursprünglich<br />
für das ambulante Sett<strong>in</strong>g entwickelte Therapieform <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abteilung<br />
für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätskl<strong>in</strong>ikums<br />
Freiburg als multidiszipl<strong>in</strong>äres stationäres Behandlungsprogramm<br />
mit komb<strong>in</strong>ierten CBASP E<strong>in</strong>zel- und Gruppensitzungen evaluiert.<br />
Zielpopulation s<strong>in</strong>d stationäre chronisch depressive Patienten<br />
(n=12), die nach dem neuartigen Konzept behandelt werden, sowie<br />
das multiprofessionelle, geschulte Behandlungsteam (n=20). Alle<br />
Patienten erhalten e<strong>in</strong>e medikamentöse Standardtherapie sowie<br />
übliche stationäre Begleittherapien.<br />
Methode: Die Patientenevaluation erfolgt <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Prä- (bei<br />
Kl<strong>in</strong>ikaufnahme) und e<strong>in</strong>er Post-Messung (nach acht Behandlungswochen).<br />
Zu beiden Messzeitpunkten wird die Symptomatik<br />
mit Hilfe des HAMD, MADRS, BDI und IDS sowie die Lebensqualität<br />
<strong>der</strong> Patienten erfasst. Außerdem wird <strong>der</strong> CBASP-bezogene<br />
Fragebogen IMI (Impact Message Inventory; Caspar, 2002) e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Die Erwartungen an und die Zufriedenheit mit <strong>der</strong> stationären<br />
Behandlung werden anhand eigens entwickelter Bögen überprüft,<br />
sowie die CBASP-Gruppe evaluiert. E<strong>in</strong>e Grunddiagnostik<br />
<strong>der</strong> Persönlichkeit, früher Traumatisierungen und <strong>in</strong>terpersoneller<br />
Probleme wird zu Behandlungsbeg<strong>in</strong>n durchgeführt. Die Symptomatik<br />
wird im Verlauf erfasst. CBASP-spezifische Instrumente<br />
überprüfen die Leistung des Patienten <strong>in</strong> <strong>der</strong> sog. Situationsanalyse<br />
und se<strong>in</strong>e Fähigkeit, Konsequenzen se<strong>in</strong>es Verhaltens e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />
Als historische Kontrollgruppen werden stationäre chronisch<br />
depressive Patienten mit Behandlung durch Interpersonelle Psychotherapie<br />
vs. Cl<strong>in</strong>ical Management (Schramm et al., 2007) herangezogen.<br />
Die Teamevaluation be<strong>in</strong>haltet Fragebögen zur Arbeitszufriedenheit,<br />
Burnout, Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, dem Kenntnisstand<br />
zu CBASP, sowie Erwartungen und Erfahrungen durch das stationäre<br />
CBASP-Konzept.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Zum jetzigen Zeitpunkt bef<strong>in</strong>det sich die<br />
Studie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Durchführung, Ergebnisse liegen im September 2009<br />
vor. Erwartet wird e<strong>in</strong>e nachweisliche Effektivität <strong>der</strong> stationären<br />
CBASP-Behandlung anhand e<strong>in</strong>er Verbesserung <strong>der</strong> Symptomatik<br />
<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>gesetzten Symtomfragebögen. Die Evaluation ist explorativ<br />
angesetzt mit dem Ziel, die stationäre Behandlung durch CBASP<br />
zukünftig weiter zu optimieren und die begrenzten störungsspezifischen<br />
Behandlungsmöglichkeiten chronisch depressiver Patienten<br />
zu erweitern.<br />
011<br />
Psychotherapie und Religion – psychotherapeutische Elemente <strong>in</strong><br />
den Weltreligionen<br />
Joachim Deml<strong>in</strong>g (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Erlangen, Psychiatrische<br />
Kl<strong>in</strong>ik)<br />
P. Thierauf<br />
E<strong>in</strong>leitung: „Mag die Religion auch noch wo wenig um … seelische<br />
Gesundung o<strong>der</strong> Krankheitsverhütung bemüht … se<strong>in</strong>, so ist es<br />
doch so, dass sie per effectum- und nicht per <strong>in</strong>tentionem! – psychohygienisch,<br />
ja psychotherapeutisch wirksam wird“ (V. E. Frankl,<br />
„Ärztliche Seelsorge“).<br />
Methode: Anhand zugänglicher Literatur werden Parallelen zwischen<br />
Religion und Psychotherapie gezogen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Elemen-