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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 16 G An<strong>der</strong>e psychiatrische Therapieformen // Other psychiatric therapies<br />

haben sich dennoch e<strong>in</strong>ige Kandidaten herauskristallisiert, die pharmakogenetische<br />

Effekte und Wirkungen auf Hirnsysteme <strong>der</strong> Emotionsregulation<br />

zeigen. Zu diesen zählen genetische Varianten<br />

des Seroton<strong>in</strong> Transporter (5-HTTLPR), Seroton<strong>in</strong> Rezeptor 1A<br />

(HTR1A), Seroton<strong>in</strong> Rezeptor 2A (HTR2A), Bra<strong>in</strong> <strong>der</strong>ived Neurotrophic<br />

Factor (BDNF), Corticotrop<strong>in</strong> Releas<strong>in</strong>g Hormon Rezeptor<br />

1 (CRHR1) und FK506 b<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g Prote<strong>in</strong> 5 (FKBP5) Gens.<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal VIP 1<br />

BS-015 Symposium<br />

Deep bra<strong>in</strong> stimulation – A new therapeutic avenue for neuropsychiatric<br />

disor<strong>der</strong>s<br />

(<strong>in</strong> cooperation with the DGN)<br />

Vorsitz: G. Deuschl (Kiel), T. Schläpfer (Bonn)<br />

001<br />

Putative Molecular and Physiological Mechanisms of Deep Bra<strong>in</strong><br />

Stimulation – Implications for Therapeutic Applications <strong>in</strong> Neurology<br />

and Psychiatry<br />

Jens Volkmann (Universität zu Kiel, Institut für Neurologie)<br />

002<br />

Deep Bra<strong>in</strong> Stimulation <strong>in</strong> Neurology and Psychiatry – Societal,<br />

Ethical and Legal Challenges<br />

Re<strong>in</strong>hard Merkel (Hamburg)<br />

Donnerstag, 26. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal Prag<br />

S-043 Symposium<br />

Akupunktur, Homöopathie, Yoga: Komplementär- und Alternativmediz<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie?<br />

Vorsitz: F.-G. Pajonk (Liebenburg), W. Gaebel (Düsseldorf)<br />

001<br />

Akupunktur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie<br />

Tatjana Prentice (St. Valent<strong>in</strong>us Haus, Kiedrich)<br />

J. Röschke<br />

Akupunktur, e<strong>in</strong>e mehrere tausend Jahre alte asiatische Behandlungsform,<br />

erfährt <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten e<strong>in</strong>e Renaissance mit<br />

enorm hoher Akzeptanz <strong>in</strong> <strong>der</strong> westlichen Welt. Groß angelegte<br />

Studien, durch den Geme<strong>in</strong>samen Bundesausschuss <strong>in</strong>itiiert<br />

(„GERAC: German Acupuncture Trials“), haben die Wirksamkeit<br />

<strong>der</strong> Körper- Akupunktur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Behandlung von Kopfschmerzen<br />

sowie chronischen Knie- und Rückenschmerzen nachgewiesen, für<br />

die letzteren erfolgte die Empfehlung, Akupunktur für beide Indikationen<br />

<strong>in</strong> den Leistungskatalog <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen<br />

aufzunehmen. Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie gehört <strong>in</strong>zwischen vor allem<br />

die Ohrakupunktur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Suchtbehandlung zum allgeme<strong>in</strong> akzeptierten<br />

Angebot. In <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> PTSD, Essstörungen,<br />

Adipositas sowie allgeme<strong>in</strong>en Beschwerden wie Schlafstörungen,<br />

Ängstlichkeit und <strong>in</strong>nerer Anspannung wird die Ohrakupunktur<br />

mit Erfolg e<strong>in</strong>gesetzt. E<strong>in</strong>e Wirksamkeit bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit ADS /<br />

ADHS wird beschrieben. Es erwies sich als s<strong>in</strong>nvoll und effektiv,<br />

e<strong>in</strong>e standardisierte Punktkomb<strong>in</strong>ation zu verwenden und sich auf<br />

das Ohr zu beschränken. So entstand die „Behandlung nach dem<br />

NADA-Protokoll“, entwickelt von M. Smith, MD, Direktor des<br />

386<br />

L<strong>in</strong>coln Hospital, Bronx, New York City, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zwischenzeit an<br />

vielen E<strong>in</strong>richtungen auf <strong>der</strong> Welt angewendet wird. Untersuchungen<br />

bezüglich Körperakupunktur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie zeigten kl<strong>in</strong>ische<br />

Besserungen bei leichter bis mittelschwerer Depression unter<br />

adjuvanter Akupunktur sowie bei generalisierter Angststörung <strong>in</strong><br />

Komb<strong>in</strong>ation mit Verhaltenstherapie. Als problematisch zeigen<br />

sich bei den kontrollierten Studien zum e<strong>in</strong>en die Durchführung<br />

und Beurteilung <strong>der</strong> sogenannten „Sham-Akupunktur“, e<strong>in</strong>er „Placeboakupunktur“,<br />

zum an<strong>der</strong>en das Vorgehen, feste Punktkomb<strong>in</strong>ationen<br />

<strong>in</strong> ihrer Wirksamkeit <strong>in</strong> Studien zu untersuchen.<br />

002<br />

Meditation und Joga <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie<br />

Frank-Gerald Pajonk (Privat-Nerven-Kl<strong>in</strong>ik, Dr. med. Kurt Fontheim,<br />

Liebenburg)<br />

Meditation und Joga s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> unserer westlichen Gesellschaft<br />

mittlerweile anerkannte Verfahren, denen von vielen Menschen<br />

e<strong>in</strong>e Steigerung des Wohlbef<strong>in</strong>dens von Körper und Geist zugeschrieben<br />

wird. E<strong>in</strong> nicht ger<strong>in</strong>ger Teil <strong>der</strong> Bevölkerung akzeptiert<br />

o<strong>der</strong> bevorzugt sogar diese Verfahren auch als Behandlungsmethoden<br />

psychischer Störungen. Sowohl bei Meditation wie bei Joga<br />

gibt es sehr unterschiedliche Verfahren und Methoden. Diese wurden<br />

vor allem <strong>in</strong> den letzten 10 Jahren zunehmend Gegenstand<br />

(neuro)physiologischer, (neuro)psychologischer, (neuro)biologischer<br />

und kl<strong>in</strong>ischer Forschung. Hierbei stellten sich durchaus<br />

differenzierte Reaktionen e<strong>in</strong>zelner Verfahren heraus. Geme<strong>in</strong>sam<br />

sche<strong>in</strong>en den meisten Verfahren Auswirkungen auf Aufmerksamkeit,<br />

Konzentration und Affektregulation zu se<strong>in</strong>, was auch <strong>in</strong> zahlreichen<br />

Neuroimag<strong>in</strong>g Studien bestätigt werden konnte. In vielen<br />

an<strong>der</strong>en Studien konnte e<strong>in</strong>e psycho-physische Entspannung mit<br />

Stressreduktion nicht nur kl<strong>in</strong>isch son<strong>der</strong>n auch anhand endokr<strong>in</strong>er,<br />

autonomer und neurohumoraler Effekte nachgewiesen werden.<br />

Damit könnten meditative Techniken und Jogaübungen bei<br />

unterschiedlichen psychischen <strong>Erkrankungen</strong> sehr wohl therapeutisch<br />

wirksam se<strong>in</strong>. Ob diese Effekte jedoch über die an<strong>der</strong>er Entspannungsverfahren<br />

h<strong>in</strong>ausgehen o<strong>der</strong> spezifisch s<strong>in</strong>d, ist noch<br />

nicht h<strong>in</strong>reichend untersucht. Erste Untersuchungen gibt es zur<br />

Wirksamkeit bei Angststörungen, Depressionen, Bipolare Störungen,<br />

Schizophrenien und Schlafstörungen, <strong>der</strong>en Ergebnisse vorgestellt<br />

werden. E<strong>in</strong> wesentlicher Faktor für die Effektstärke sche<strong>in</strong>t<br />

die Erfahrung bzw. die Dauer <strong>der</strong> Übung mit Meditation und Joga<br />

zu se<strong>in</strong>. Aus neurobiologischer Sicht spannend s<strong>in</strong>d auch Befunde<br />

zum Lernen, die Auswirkungen auf das Verständnis von Störungen<br />

im K<strong>in</strong>des- und Jugendalter sowie im höheren Lebensalter haben<br />

können.<br />

003<br />

Homöopathie: Komplementär- und Alternativmediz<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrie<br />

?<br />

Stefan Schriml (Märkische Kl<strong>in</strong>iken, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, Lüdenscheid)<br />

„Des Arztes höchster und e<strong>in</strong>ziger Beruf ist, kranke Menschen gesund<br />

zu machen, was man heilen nennt.“ (Hahnemann, Organon<br />

<strong>der</strong> Heilkunst § 1) Der Begriff „Homöopathie“ ist untrennbar mit<br />

<strong>der</strong> Person des Arztes, Chemikers und Übersetzers Samuel Hahnemann<br />

verbunden und wurde durch ihn begründet. Hahnemann<br />

beobachtete, dass die Anwendung von dynamisierten, d. h. durch<br />

wie<strong>der</strong>holte Verdünnung und Verschüttelung gewonnenen Substanzen<br />

am Organismus reproduzierbare Wirkungen erzeugt. Die<br />

Heilwirkung wird am stärksten se<strong>in</strong>, wenn das Symptomenbild des<br />

Erkrankten e<strong>in</strong>em Arzneimittelbild (z. B. das Vergiftungsbild, das<br />

e<strong>in</strong>e toxische Substanz am Gesunden hervorruft) möglichst ähnlich<br />

ist (sog. Ähnlichkeitsregel o<strong>der</strong> Similepr<strong>in</strong>zip). Homöopathie erfreut<br />

sich zunehmen<strong>der</strong> Akzeptanz und Verbreitung. Mit <strong>der</strong> Aufnahme<br />

<strong>in</strong> das Fort- und Weiterbildungscurriculum aller Ärztekammern

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