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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 7 G Persönlichkeitsstörungen, F6 // Personality disor<strong>der</strong>s F6<br />

003<br />

Stabilität von Persönlichkeitspathologie bei ehemals <strong>in</strong>haftierten<br />

Jugendlichen<br />

Maya Krischer (Univeristätskl<strong>in</strong>kum Köln, K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie)<br />

R. Pukrop, K. Sevecke<br />

E<strong>in</strong>leitung: In dieser Follow-up-Studie wurde die Stabilität dimensional<br />

erfasster Persönlichkeitspathologie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stichprobe ehemals<br />

<strong>in</strong>haftierter weiblicher und männlicher Jugendlicher nach<br />

Ablauf e<strong>in</strong>es Jahres untersucht.<br />

Methode: Untersucht wurden <strong>in</strong>sgesamt 71 weibliche und männliche<br />

Jugendliche aus e<strong>in</strong>er Kohorte von 231 zuvor untersuchten<br />

Probanden, die zur Basel<strong>in</strong>e <strong>in</strong> verschiedenen Justizvollzugsanstalten<br />

<strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen <strong>in</strong>haftiert waren. Zwischen <strong>der</strong> Erstuntersuchung<br />

und <strong>der</strong> Follow-up-Untersuchung lagen im Mittel<br />

17,1 Monate. Der Altersdurchschnitt <strong>der</strong> nachuntersuchten Gesamtstichprobe<br />

lag bei 19,2 Jahren (SD=1,2; Altersrange 16-21).<br />

Für die vorliegende Follow-up-Untersuchung wurde e<strong>in</strong>e Kurzfassung<br />

des DAPP-BQ (Livesley et al., 1998) zur Dimensionalen Erfassung<br />

von Persönlichkeitspathologie benutzt. Neben e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternen<br />

Konsistenzanalyse zur Evaluation <strong>der</strong> Kurzfassung des DAPP-BQ<br />

wurde zur Klärung <strong>der</strong> Frage e<strong>in</strong>er signifikanten Mittelwertsverän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> DAPP-BQ-Skalen e<strong>in</strong>e univariate Varianzanalyse mit<br />

Messwie<strong>der</strong>holung berechnet.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Ausprägungen für die DAPP-Subskalen<br />

Kognitive Verzerrung, Affektive Labilität, Argwohn, Unsichere<br />

B<strong>in</strong>dung, Reizsuche und Hartherzigkeit über die beiden<br />

Messzeitpunkte h<strong>in</strong>weg waren stabil. Demgegenüber waren signifikante<br />

Mittelwertsverän<strong>der</strong>ungen bezüglich <strong>der</strong> DAPP-Skalen Identitätsprobleme,<br />

Oppositionalität, Selbstschädigung und Verhaltensprobleme<br />

auszumachen. Die vorliegenden Follow-Up-Resultate<br />

entsprachen den Ergebnissen mehrerer aktueller longitud<strong>in</strong>aler<br />

Studien aus dem Erwachsenenalter (Gun<strong>der</strong>son et al., 2000; Skodol<br />

et al., 2005). Als <strong>in</strong>stabil und verän<strong>der</strong>bar erwiesen sich auch im<br />

Jugendalter von an<strong>der</strong>en Autoren als „dysfunktionales Verhalten“<br />

o<strong>der</strong> als „akute Symptome“ beschriebene persönlichkeitspathologische<br />

Merkmale (Zanar<strong>in</strong>i et al., 2005), woh<strong>in</strong>gegen sich stabilere<br />

Resultate für so genannte „Temperamentssymptome“ o<strong>der</strong> Persönlichkeitstraits<br />

zeigten. Das bei den untersuchten del<strong>in</strong>quenten Jugendlichen<br />

gefundene und <strong>der</strong> Literatur entsprechende Stabilitätsmuster<br />

<strong>der</strong> DAPP-Subskalen deutet auf e<strong>in</strong>e gute Anwendbarkeit<br />

des DAPP-BQ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Adoleszenz h<strong>in</strong>.<br />

004<br />

ADHS und Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Persönlichkeitsstörungen im Erwachsenenalter<br />

Stefan Röpke (Charité Universitätsmediz<strong>in</strong>, CBF, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie,<br />

Berl<strong>in</strong>)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS)<br />

im Erwachsenenalter und Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Persönlichkeitsstörung (BPS)<br />

zeigen hohe Komorbidität und Überlappung <strong>in</strong> den Symptomen.<br />

Beide Störungen s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong> zeitlich stabiles Muster von Verhaltensauffälligkeiten<br />

gekennzeichnet. Zugrundeliegende Persönlichkeitsmerkmale<br />

könnten für Geme<strong>in</strong>samkeiten und Unterschiede<br />

dieser typischen Verhaltensauffälligkeiten verantwortlich se<strong>in</strong>. Ziel<br />

<strong>der</strong> Studie ist <strong>der</strong> Vergleich von Persönlichkeitsmerkmalen bei<br />

ADHS im Erwachsenenalter und BPS.<br />

Methode: Persönlichkeitsmerkmale von 30 Patienten mit ADHS<br />

im Erwachsenenalter und 30 Patienten mit BPS wurden h<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong> Faktorstruktur im 5-Faktoren Model (NEO-PI-R) und<br />

e<strong>in</strong>em dimensionalen Instrument zur Erfassung von Persönlichkeitspathologie<br />

(DAPP-BQ) erfasst und verglichen. Zusätzlich<br />

wurden Maße für allgeme<strong>in</strong>e Psychopathologie (SCL90-R),<br />

5-Faktoren Model und DAPP-BQ h<strong>in</strong>sichtlich Differenzierung<br />

zwischen BPS und ADHS im Erwachsenenalter h<strong>in</strong> untersucht.<br />

202<br />

Diskussion / Ergebnisse: Patienten mit ADHD im Erwachsenenalter<br />

und BPS Patienten zeigen spezifische Persönlichkeitsmuster.<br />

Der DAPP-BQ ist das beste Instrument um beide Störungen zu differenzieren.<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 08.30 - 10.00 Uhr, Salon 15/16<br />

FV-009 Sitzung Freier Vorträge<br />

Persönlichkeitsstörungen<br />

Vorsitz: P. Fiedler (Heidelberg), C. Schmahl (Mannheim)<br />

001<br />

Störungen sozialer kognitiver Funktionen bei Patienten mit<br />

Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Persönlichkeitsstörung<br />

Nele Franzen (Marburg)<br />

M. Hagenhoff, G. Sammer, P. Kirsch, B. Gallhofer, S. Lis<br />

E<strong>in</strong>leitung: Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Persönlichkeitsstörungen (BPS) s<strong>in</strong>d durch<br />

schwere Bee<strong>in</strong>trächtigungen des sozialen Funktionsniveaus gekennzeichnet.<br />

Obwohl vermutlich Störungen sozialer Kognitionen<br />

die Basis für das Auftreten von Störungen <strong>in</strong> sozialen Interaktionen<br />

darstellen, existieren nur wenige Studien, die diese Prozesse h<strong>in</strong>sichtlich<br />

ihrer Funktionalität bei BPS untersuchten. Ziel <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Studie ist die Analyse des Verhaltens von Patienten mit BPS<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er virtuellen sozialen Interaktionssituation.<br />

Methode: 20 Patienten mit BPS und 20 gesunde Kontrollprobanden,<br />

nach Alter, Geschlecht und Ausbildung gematcht, wurden mit<br />

Hilfe e<strong>in</strong>er modifizierten Version des Vertrauensspiels untersucht.<br />

In 72 Spieldurchgängen transferierten die Probanden e<strong>in</strong>en variablen<br />

Teil e<strong>in</strong>es Guthabens an e<strong>in</strong>en von vier virtuellen Spielpartnern.<br />

Der Mitspieler konnte den Gew<strong>in</strong>n des Probanden vergrößern o<strong>der</strong><br />

verr<strong>in</strong>gern. Je zwei <strong>der</strong> virtuellen Mitspieler verhielten sich fair, die<br />

beiden an<strong>der</strong>en dagegen unfair. Bei jeweils e<strong>in</strong>em fairen und e<strong>in</strong>em<br />

unfairen Spieler ließ sich die zu erwartende Fairness <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Spieldurchgang<br />

durch Variationen des emotionalen Gesichtsausdruckes<br />

(Ärger bis Freude) vorhersagen. Die beiden an<strong>der</strong>en Spielpartner<br />

zeigten durchgängig e<strong>in</strong>en konstanten neutralen Gesichtsausdruck.<br />

Zusätzlich wurde <strong>in</strong> zwei weiteren Aufgaben die Emotionserkennung<br />

und Beurteilung <strong>der</strong> Gesamtfairness <strong>der</strong> virtuellen Mitspieler<br />

erfasst.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die gesunden Kontrollprobanden setzen<br />

bei unfairen Spielern nur dann e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren Betrag, wenn diese<br />

mit e<strong>in</strong>em neutralen Gesichtsausdruck spielten. Variierte <strong>der</strong> Emotionsausdruck<br />

<strong>der</strong> Spieler, passten sie den Spiele<strong>in</strong>satz an die Valenz<br />

und Intensität des Gesichtsausdruckes an. Dagegen reduzierten<br />

Patienten mit BPS ihren E<strong>in</strong>satz bei beiden unfairen Mitspielern.<br />

Es zeigte sich zwar, dass auch die Patienten mit BPS abhängig vom<br />

emotionalen Ausdruck e<strong>in</strong>en unterschiedlich hohen Betrag e<strong>in</strong>setzten,<br />

<strong>in</strong>sgesamt aber den Spiele<strong>in</strong>satz an <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Fairness<br />

im Verhalten ihres Spielpartners anpassten. We<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Emotionserkennungsaufgabe noch bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Fairness<br />

des Spielpartners liessen sich Unterschied zwischen den Gruppen<br />

nachweisen.<br />

002<br />

Explizite und implizite Verhaltenstendenzen bei Patienten mit<br />

Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Persönlichkeitsstörung<br />

Xenia Kobeleva (Aachen)<br />

S. Eva-Maria, C. Kohler, U. Habel, B. Derntl<br />

E<strong>in</strong>leitung: Menschen mit Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e Persönlichkeitsstörung (BPS)<br />

zeigen tiefgreifende Störungen unterschiedlicher emotionaler<br />

Kompetenzen (z. B. Emotionserkennung). Allerd<strong>in</strong>gs fehlen bislang

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