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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 2 G <strong>Psychische</strong> Störungen durch psychotrope Substanzen, F1 // Mental disor<strong>der</strong>s due to psychoactive substance use, F1<br />

ziertes, vielgestaltiges Krankheitsbild, das von mono- o<strong>der</strong> oligosymptomatischem<br />

Beschwerden bis h<strong>in</strong> zu schweren Verläufen mit<br />

Todesfolge reichen kann. Bei <strong>in</strong>sgesamt schlechter Datenlage bezüglich<br />

Applikationsform und Dosierung ersche<strong>in</strong>t die Evidenz zur<br />

Behandlung e<strong>in</strong>es manifesten WKS mittels hochdosierter <strong>in</strong>travenöser<br />

Gabe am besten validiert, während die Prophylaxe <strong>in</strong> Tablettenform<br />

erfolgen kann.<br />

Donnerstag, 26. 11. 2009, 10.30 – 12.00 Uhr, Saal VIP 2<br />

FW-005 Forschungsworkshop<br />

Nikot<strong>in</strong>abhängigkeit: E<strong>in</strong>flussfaktoren auf den Verlauf über die<br />

<strong>Lebensspanne</strong> und aktuelle Therapieansätze<br />

Vorsitz: B. Schnei<strong>der</strong> (Frankfurt am Ma<strong>in</strong>), T. Bronisch (München)<br />

001<br />

Rauchen sagt Suizidideen und Suizidversuche voraus. Ergebnisse<br />

e<strong>in</strong>er epidemiologischen prospektiven Studie von Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen über 10 Jahre<br />

Thomas Bronisch (Max-Planck-Institut, Psychiatrie, München)<br />

M. Höfler, R. Lieb, P. Zimmermann, H. Pfister, M. Is<strong>in</strong>g<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die zeitliche Beziehung zwischen Rauchen und Suizidalität<br />

ist nicht klar. Unsere Studie befasst sich mit den Assoziationen<br />

zwischen Rauchen und Suizidalität und ihrer zeitlichen Abfolge.<br />

Methode: Basel<strong>in</strong>e, vier Jahres- und zehn Jahres-Daten <strong>der</strong> „Early<br />

Developmental Stages of Psychopathology (EDSP) study“ werden<br />

präsentiert, e<strong>in</strong>er prospektiven longitud<strong>in</strong>alen Studie von Adoleszenten<br />

und jungen Erwachsenen aus München. Wir erfassten Rauchen<br />

(gelegentlich und regulär), Nikot<strong>in</strong>abhängigkeit, Suizidideen<br />

und Suizidversuche mit dem standardisierten Munich-Composite<br />

International Diagnostic Interview (M-CIDI).<br />

Diskussion / Ergebnisse: In <strong>der</strong> vier Jahres Katamnese waren Suizid<br />

ideen und Suizidversuche streng assoziiert mit gelegentlichem<br />

und regulärem Rauchen und Nikot<strong>in</strong>abhängigkeit zur Basel<strong>in</strong>e<br />

(Odds ratios [OR] 1.4 bis 16.4). In den prospektiven Analysen erhöhte<br />

vorhergehendes gelegentliches und reguläres Rauchen und<br />

Nikot<strong>in</strong>abhängigkeit das Risiko für neues Auftreten von Suizidideen<br />

(OR 1.5 bis 2.7) und vorhergehendes reguläres Rauchen und<br />

Nikot<strong>in</strong>abhängigkeit erhöhte das Risiko für neu auftretende Suizidversuche<br />

(OR 3.1 bis 4.5). Vorher bestehende Suizidalität zeigte<br />

h<strong>in</strong>gegen ke<strong>in</strong>e Assoziation mit nachfolgendem Rauchen o<strong>der</strong> Nikot<strong>in</strong>abhängigkeit.<br />

Die Assoziationen blieben stabil, auch wenn die<br />

Probanden, die die DSM-IV-Kriterien für e<strong>in</strong>e Major depression<br />

erfüllten, ausgeschlossen wurden. Die Ergebnisse <strong>der</strong> 10 Jahres Katamnese<br />

zeigen e<strong>in</strong>e Dosisi-Abhängigkeit, d. h. je länger das Rauchen<br />

andauert desto höher ist die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit für Suizideen<br />

und Suizidversuche, woh<strong>in</strong>gegen Raucherstopp <strong>in</strong>nerhalb von 4<br />

Jahren zu ke<strong>in</strong>em erhöhten Risko für Suizidideen <strong>in</strong> <strong>der</strong> 10 Jahreskatamnese<br />

führen. Das untersuchte Sample ist begrenzt auf e<strong>in</strong>e<br />

Alterskohorte von 14 bis 24 Jahre. Suizide konnten im Zehnjahreszeitraum<br />

nicht beobachtet werden. Das Vorhandense<strong>in</strong> von Assoziationen<br />

zwischen vorhergehendem Rauchen and nachfolgen<strong>der</strong><br />

Suizidalität, im Kontext e<strong>in</strong>er fehlenden Assoziation zwischen vorgehen<strong>der</strong><br />

Suizidalität und nachfolgendem Rauchen, lässt die Annahme<br />

zu, dass e<strong>in</strong>e eigenständige Entwicklung von Rauchen zur<br />

Suizidalität besteht.<br />

002<br />

Zusammenhang zwischen Nikot<strong>in</strong>- und Alkoholkonsum und Suizidmortalität<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>bevölkerung: Ergebnisse aus <strong>der</strong><br />

MONICA / KORA-Augsburg Kohortenstudie<br />

Barbara Schnei<strong>der</strong> (Goethe-Universität, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Frankfurt am Ma<strong>in</strong>)<br />

J. Baumert, A. Schnei<strong>der</strong>, B. Marten-Mittag, C. Meis<strong>in</strong>ger, N. Erazo,<br />

K.-H. Ladwig, f. t. KORA Investigators<br />

E<strong>in</strong>leitung: Zusammenhänge zwischen Rauchen und risikoreichem<br />

Alkoholkonsum e<strong>in</strong>erseits und Suizidmortalität an<strong>der</strong>erseits<br />

wurden wie<strong>der</strong>holt nachgewiesen. Jedoch gibt es bisher kaum Untersuchungen<br />

über das Ausmaß des Zusammenhangs zwischen<br />

risikoreichem Alkoholkonsum und Rauchen und Suizidmortalität<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>bevölkerung.<br />

Methode: In e<strong>in</strong>er prospektiven bevölkerungsbezogenen Kohortenstudie,<br />

die auf drei unabhängigen bevölkerungsbezogenen Querschnittsstudien<br />

basiert, wurden 12888 Personen (6456 Männer,<br />

6432 Frauen; Alter zwischen 25 und 74 Jahren bei <strong>der</strong> Erstuntersuchung)<br />

bis zum 31.12.2002 nachuntersucht. Standardisierte<br />

Sterblichkeitsverhältnisse (SMR) wurden für alle Todesursachen<br />

und für Suizid berechnet. Mittels Cox proportional hazard Regressionsanalyse<br />

wurden Hazardratios (HRs) zur Berechung von relativen<br />

Risiken für Tod <strong>in</strong>folge Suizids bei ‚Rauchen‘ und ‚Alkoholkonsum‘<br />

bestimmt. ‚Rauchen‘ wurde kategorisiert <strong>in</strong> ‚gegenwärtig<br />

regelmäßiges Rauchen‘ vs. ‚gegenwärtig nicht regelmäßiges Rauchen‘<br />

und ‚Alkoholkonsum‘ <strong>in</strong> ‚wenigstens risikoreicher Alkoholkonsum<br />

[Männer: > 60 g / die, Frauen: > 40 g / die]’ und ‚weniger‘.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Nach e<strong>in</strong>er mittleren Nachbeobachtungszeit<br />

von 12,0 +/- 4,4 Jahren [Mittelwert +/- SD] and 154275 Personenjahren<br />

waren 1449 Personen verstorben, davon 38 durch Suizid.<br />

Verglichen mit <strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>bevölkerung war die Suizidmortalität<br />

für risikoreichen Alkoholkonsum (SMR = 2,23, 95 % CI 1,07 – 4,09)<br />

und für Rauchen (SMR = 2,14, 95 % CI 1,27 – 3,38), beson<strong>der</strong>s<br />

stark jedoch beim gleichzeitigem Vorliegen von Rauchen und risikoreichem<br />

Alkoholkonsum erhöht (SMR = 4,52; 95 % CI 1,95 –<br />

8,90). Beim <strong>in</strong>ternen Vergleich prädizierten Rauchen und risikoreicher<br />

Alkoholkonsum ebenfalls Suizid (Rauchen: HR = 2,51, 95 %<br />

CI 1,31 – 4,83, risikoreicher Alkoholkonsum: HR = 2,30, 95 % CI<br />

1,10 – 4,80), auch nach Adjustierung für an<strong>der</strong>e Variablen und<br />

<strong>in</strong> multivariaten Analysen. ‚Komorbidität’ von risikoreichem Alkoholkonsum<br />

und Rauchen erhöhte weiter das Suizidrisiko (HR =<br />

5,40, 95 % CI 2,28 – 12,75). Obwohl die Mechanismen, die <strong>der</strong> Beziehung<br />

zwischen Rauchen, Alkoholkonsum und Suizid zugrunde<br />

liegen, nicht geklärt s<strong>in</strong>d, konnten <strong>in</strong> dieser großen, repräsentativen<br />

Studie die bekannten Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum,<br />

Rauchen und Suizid bestätigt werden.<br />

003<br />

Risikoprofile für suizidales Verhalten bei Alkoholabhängigen und<br />

gewohnheitsmäßigem Tabakkonsum<br />

Ulrich Preuss (Mart<strong>in</strong>-Luther-Universität, Psychiatrie, Halle)<br />

M. Hesselborck, V. Hesselbrock<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die Alkoholabhängigkeit und gewohnheitsmäßiges<br />

Rauchen treten sehr häufig geme<strong>in</strong>sam auf und erhöhen möglicherweise<br />

beide das Risiko für suizidales Verhalten. Ziel dieser<br />

Auswertung <strong>der</strong> COGA (Collaborative Study on Genetics <strong>in</strong> Alcoholism)<br />

Stichprobe ist es, den E<strong>in</strong>fluss bei<strong>der</strong> Störungsbil<strong>der</strong> auf<br />

suizidale Verhaltensweisen und psychiatrische Komorbidität retro-<br />

und prospektiv über 5 Jahre zu untersuchen.<br />

Methode: Eigenschaften des Rauch- und Tr<strong>in</strong>kverhaltens sowie<br />

psychiatrischer Komorbidität und Suizidalität wurden mittels e<strong>in</strong>es<br />

strukturierten Interviews (Semi-Structured Assessment on Genetics<br />

on Alcoholism) erfasst. Die Stichprobe wurde h<strong>in</strong>sichtlich Alkoholabhängigkeit<br />

und gewohnheitsmäßigem Rauchen und nur<br />

h<strong>in</strong>sichtlich ihres Rauchverhaltens alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong> jeweils 4 Gruppen<br />

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