Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 15 G Pharmakotherapie // Pharmacotherapy<br />
nose war die hyperk<strong>in</strong>etischen Störung des Sozialverhaltens (F 90.1).<br />
Die Patienten dieser Gruppe erhielten e<strong>in</strong>e Tagesdosis im mittel<br />
von 0,8 mg.Die verabreichten Dosen von Risperdal® lagen bei Störung<br />
des Sozialverhaltens zwischen 0,25 und 1,5 mg pro Tag, das<br />
entsprach e<strong>in</strong>er Dosis von 0,022 mg / kg KG im Mittel, zwischen<br />
0,01 und 0,04. Die größte verabreichte Menge war 6 mg / d.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die Serumspiegel von Risperidon lagen<br />
oft im unteren ng-Bereich, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Proben war Risperidon nicht<br />
nachweisbar. Die Serumspiegel für den Hauptmetaboliten, und aktiven<br />
Metaboliten 9-OH-Risperidon lagen zwischen 3 und 14 ng /<br />
ml im Serum, bei 6 mg bei über 90 ng / ml. Therapeutisches drug<br />
monitor<strong>in</strong>g (TDM) ist e<strong>in</strong> etabliertes Verfahren zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> pharmakologischen Therapie bei psychiatrischen <strong>Erkrankungen</strong>.<br />
Erhöhte Nebenwirkungen, Compliance, Begleitmedikation,<br />
<strong>in</strong>dividuelle Beson<strong>der</strong>heiten bei <strong>der</strong> Verstoffwechselung von Medikamenten<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Gründe für die Anfor<strong>der</strong>ung von TMD. Für<br />
TDM von Risperidon bei Störung des Sozialverhaltens liegen bislang<br />
ke<strong>in</strong>e Ergebnisse vor.<br />
002<br />
E<strong>in</strong>e Budget Impact Analyse des E<strong>in</strong>satzes von Risperidon Depot<br />
im deutschen Gesundheitssystem<br />
Maren Gaudig (Janssen-Cilag GmbH, Neuss)<br />
J. Fleischmann, F. Püschner<br />
E<strong>in</strong>leitung: Bei <strong>der</strong> Behandlung von Patienten mit Schizophrenie<br />
(ICD-10: F20-F25) s<strong>in</strong>d Hospitalisierungen und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von<br />
Antipsychotika wesentliche E<strong>in</strong>flussgrößen <strong>der</strong> Kosten. Unser Budget<br />
Impact Modell analysiert die Auswirkungen <strong>der</strong> Behandlung<br />
mit Risperidon Depot (RLAI) im Vergleich zu an<strong>der</strong>en antipsychotischen<br />
Therapien (N05A, N05A1, Quetiap<strong>in</strong>) für das deutsche Gesundheitssystem.<br />
Methode: Das Modell nimmt die Perspektive <strong>der</strong> Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (GKV) über den Betrachtungszeitraum von<br />
e<strong>in</strong>em Jahr e<strong>in</strong>. Es wurde die Auswirkung <strong>der</strong> Behandlung mit Antipsychotika<br />
auf die Hospitalisierungs- und Medikationskosten mit<br />
Hilfe e<strong>in</strong>es Excel®-basierten hypothetischen Budget Impact Modells<br />
abgebildet. Die Anzahl <strong>der</strong> Patienten sowie Verordnungen wurden<br />
mittels IMS-Health Disease Analyzer ermittelt. Als Medikationskosten<br />
wurden GKV Nettokosten angenommen, die sich aus aktuellen<br />
Listenpreisen und GKV Verbrauchsdaten berechneten. Daten<br />
zur Hospitalisierung und Rückfallraten basieren auf Literaturdaten<br />
(Statistisches Bundesamt, kl<strong>in</strong>ische Studiendaten, Datenbankanalysen).<br />
Ausgehend vom <strong>der</strong>zeitigen Stand <strong>der</strong> Behandlung wurden<br />
Patienten betrachtet, die <strong>in</strong>zident diagnostiziert und therapienaiv<br />
waren. Im Ausgangsszenario wurden diese entsprechend <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />
Patientenverteilung den Therapieoptionen zugeteilt. Ausgehend<br />
von diesem Szenario wurde <strong>der</strong> Patientenanteil unter RLAI<br />
hypothetisch durch Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Patientenanteile an<strong>der</strong>er antipsychotischer<br />
Behandlung gesteigert.<br />
Diskussion / Ergebnisse: E<strong>in</strong>e Gesamtheit von 192.732 mit Antipsychotika<br />
behandelter Patienten wurde betrachtet. Nach dem Inzidenzansatz<br />
wurden 8.000 neue Patienten h<strong>in</strong>zugefügt; abhängig<br />
von <strong>der</strong> Marktverteilung würden 304 Patienten mit RLAI, 637 Patienten<br />
mit Quetiap<strong>in</strong> behandelt. Die Gesamtkosten aller neuen<br />
Patienten würden im Ausgangsszenario 48.641.318€ betragen. Der<br />
Patientenanteil von RLAI wurde zunächst durch e<strong>in</strong>e Umverteilung<br />
von Quetiap<strong>in</strong> auf 5 % erhöht, wodurch die Gesamtkosten um<br />
97.832€ auf 48.543.486€ s<strong>in</strong>ken würden. Höhere Medikationskosten<br />
würden durch niedrigere Hospitalisierungskosten kompensiert.<br />
Bei Umverteilung <strong>der</strong> neuen Patienten von allen N05A1 Medikationen<br />
h<strong>in</strong> zu RLAI würden die Gesamtkosten im Vergleich zum<br />
Ausgangsszenario auf 48.625.655€ s<strong>in</strong>ken. Die Tendenz zu Kostene<strong>in</strong>sparungen<br />
unter <strong>der</strong> Behandlung mit RLAI wurde durch Sensitivitätsanalysen<br />
<strong>der</strong> Variation <strong>der</strong> wichtigsten Modellvariablen<br />
bestätigt. Die Analyse zeigt, dass Neue<strong>in</strong>stellungen auf RLAI ten-<br />
denziell die Gesamtkosten für Medikation und Hospitalisierung<br />
senken würden.<br />
003<br />
Cl<strong>in</strong>ical Analysis of the Treatment of Schizophrenia (CATS):<br />
Erfassung von Arzneimittelnebenwirkungen<br />
Jutta Kammerer-Ciernioch (PZN Wiesloch, API)<br />
N. Bergemann, M. Franz, M. Lautenschlager, F. Le<strong>der</strong>bogen, M.<br />
Weisbrod, M. Deuschle<br />
E<strong>in</strong>leitung: Arzneimittelnebenwirkungen werden auch bei leitl<strong>in</strong>ienkonformer<br />
Psychopharmakotherapie von Störungen aus dem<br />
schizophrenen Formenkreis im kl<strong>in</strong>ischen Alltag selten systematisch<br />
erfasst, allenfalls beim Auftreten seltener o<strong>der</strong> schwer ausgeprägter<br />
unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAWs) e<strong>in</strong>em<br />
Spontanmeldesystem berichtet und dort aufgearbeitet. Patienten<br />
mit <strong>Erkrankungen</strong> aus dem schizophrenen Formenkreis berichten<br />
aus verschiedenen Gründen eigen<strong>in</strong>itiativ häufig nur bestimmte<br />
prom<strong>in</strong>ente Nebenwirkungen, an<strong>der</strong>e Nebenwirkungen entziehen<br />
sich ohne systematische Erfassung mittels standardisiertem<br />
Fremdrat<strong>in</strong>g oft <strong>der</strong> Kenntnis <strong>der</strong> Behandler, s<strong>in</strong>d jedoch von hoher<br />
Bedeutung für den weiteren Verlauf <strong>der</strong> Erkrankung und <strong>der</strong> Komorbidität.<br />
Methode: Die pharmakoepidemiologische Studie CATS bietet hier<br />
erstmalig die Gelegenheit, Patienten-relevantes Wissen zum Nebenwirkungssperktrum<br />
<strong>der</strong> Antipsychotika <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch im<br />
Rahmen <strong>der</strong> häufig durchgeführten Polypharmazie, unter naturalistischen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen ohne E<strong>in</strong>flussnahme auf die Pharmaka<br />
mittels systematisiertem Fremdrat<strong>in</strong>g (Dosage Record and Treatment<br />
Emergent Symptom Scale, DOTES Skala) an e<strong>in</strong>er größeren<br />
Studienpopulation zu erfassen. Erfasst werden sowohl psychische,<br />
neurologische, vegetative, kardiovaskuläre wie auch metabolische<br />
Nebenwirkungen und werden mit weiteren Parametern, gerade im<br />
H<strong>in</strong>blick auf die Polypharmazie, korreliert.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die ersten Ergebnisse e<strong>in</strong>er größeren<br />
Stichprobe (n>400) hierzu werden auf dem <strong>DGPPN</strong>-Kongress 2009<br />
präsentiert.<br />
004<br />
Therapeutisches Drug Monitor<strong>in</strong>g (TDM) von Paliperidon zur Analyse<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong>tra<strong>in</strong>dividuellen Variabilität <strong>der</strong> Serumkonzentrationen<br />
und des Therapieansprechens<br />
Yasm<strong>in</strong> Nazirizadeh (Universitätsmediz<strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z, Psychiatrie und<br />
Psychotherapie)<br />
F. Vogel, W. Ba<strong>der</strong>, E. Haen, B. Pfuhlmann, G. Grün<strong>der</strong>, M. Schwarz,<br />
G. Zernig, C. Hiemke<br />
E<strong>in</strong>leitung: Paliperidon, <strong>der</strong> aktive Metabolit von Risperidon, ist<br />
seit 2007 zur Behandlung von schizophrenen <strong>Erkrankungen</strong> <strong>in</strong><br />
Deutschland zugelassen. Die galenische Formulierung, das<br />
OROS®System, sorgt für e<strong>in</strong>e retardierte Freisetzung des Wirkstoffes.<br />
Im Rahmen dieser Untersuchung wurden die Serum-Konzentrationen<br />
von Paliperidon <strong>in</strong> Abhängigkeit vom Therapieansprechen<br />
auf Paliperidon analysiert. Des Weiteren wurde überprüft,<br />
ob die <strong>in</strong>tra<strong>in</strong>dividuellen Serum-Konzentrationen (Talspiegel) von<br />
Paliperidon bei Behandlung mit Paliperidon weniger schwanken<br />
als die von Risperidon plus 9-Hydroxyrisperidon (aktive Fraktion)<br />
bei Behandlung mit Risperidon.<br />
Methode: Es wurden Patientendaten aus 4 Psychiatrischen Zentren<br />
(n=247) <strong>in</strong> die Untersuchung e<strong>in</strong>geschlossen. Erfasst wurden die<br />
Serum-Konzentrationen und <strong>der</strong> Therapieeffekt (mit Hilfe <strong>der</strong> Cl<strong>in</strong>ical<br />
Global Impressions (CGI) Skala), die im Rahmen des Therapie<br />
begleitenden TDM‘s erhoben worden waren. Von Patienten mit<br />
mehreren Serumspiegel-Bestimmungen von Paliperidon (n=13)<br />
und Risperidon (n=17) wurde die <strong>in</strong>tra<strong>in</strong>dividuelle Varianz <strong>der</strong><br />
Serumspiegel berechnet.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die mittlere Paliperidon Serum-Konzen-<br />
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