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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 5 G Neurotische- Belastungs- und Somatoforme Störungen, F4 // Neurotic-, stress-related and somatoform disor<strong>der</strong>s, F4<br />

sensitivität <strong>der</strong> Amygdala sche<strong>in</strong>t für die Aufmerksamkeitslenkung<br />

und die Initiierung und Verstärkung nachfolgen<strong>der</strong> phobischer Reaktionen<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Basis darzustellen. Aufbauend auf diesen<br />

und weiteren Befunden wird e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegratives neurobiologisches<br />

Modell vorgestellt, dass verschiedene Komponenten <strong>der</strong> Informationsverarbeitung<br />

bei Phobien <strong>in</strong> Beziehung zu funktionellen neuroanatomischen<br />

Korrelaten setzt.<br />

004<br />

Das Westphal-Paradigma und neuronale Korrelate <strong>der</strong> Agoraphobie<br />

André Wittmann (Campus Charité Mitte, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, Berl<strong>in</strong>)<br />

F. Schlagenhauf, A. Guhn, A. Siegmund, M. Stoy, I. Schulz, L. Fehm,<br />

T. Fydrich, H. Bruhn, A. Ströhle<br />

E<strong>in</strong>leitung: Carl Westphal beschrieb 1871 erstmals die Agoraphobie.<br />

Doch noch immer gibt es wenig Wissen über die neuronalen<br />

Korrelate dieser sehr häufig auftretenden und zugleich sozial und<br />

beruflich sehr bee<strong>in</strong>trächtigenden psychischen Erkrankung. Zur<br />

Charakterisierung neuronaler Dysfunktionen <strong>der</strong> Störung im Vergleich<br />

zu an<strong>der</strong>en Angsterkrankungen und zur weiterführenden<br />

Erforschung möglicher neuer Therapieansätze haben wir deshalb<br />

das erste fMRT-Paradigma entwickelt, das agoraphobiespezifische<br />

Stimuli enthält und vor und nach Therapien unterschiedlichster<br />

Art e<strong>in</strong>gesetzt werden kann.<br />

Methode: Nach <strong>der</strong> Evaluation <strong>der</strong> <strong>in</strong>sgesamt 96 Agoraphobiebil<strong>der</strong><br />

umfassenden Sets, etablierten die Autoren das Paradigma und<br />

die notwendigen Auswerterout<strong>in</strong>en für funktionelle Messungen an<br />

e<strong>in</strong>em 3-Tesla GE-Tomographen. Dabei werden nicht nur die neuronalen<br />

Aktivierungen <strong>der</strong> Patienten und gesunden Kontrollen <strong>in</strong><br />

Bezug auf die Bil<strong>der</strong>kategorien (agoraphobisch und neutral) und<br />

<strong>der</strong>en Ankündigung verglichen. Es werden auch parametrische<br />

Kontraste def<strong>in</strong>iert, <strong>in</strong>dem die <strong>in</strong>dividuellen Bil<strong>der</strong>bewertungen jedes<br />

Untersuchungsteilnehmers genutzt werden, um somit <strong>der</strong>en<br />

<strong>in</strong>dividuellen neuronalen Aktivierungen auf die Präsentationen <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>zelnen Bil<strong>der</strong> h<strong>in</strong>, noch besser abbilden zu können.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Nachdem die behavioralen Daten die<br />

Validität des Paradigmas bestätigt haben, weisen nun auch erste Ergebnisse<br />

aus fMRT-Untersuchungen <strong>in</strong> diese Richtung. Somit ist zu<br />

erwarten, dass die bei Antizipation und Wahrnehmung von Agoraphobiebil<strong>der</strong>n<br />

bei Patienten vergleichsweise stärker aktivierten<br />

Areale des neuronalen Angstkreislaufes (u. a. Amygdala, Hippocampus,<br />

anteriores C<strong>in</strong>gulum und Insula) sich <strong>in</strong> ihren Aktivierungsmustern<br />

denen von gesunden Kontollpersonen annähern,<br />

nachdem sie mit kognitiv-behavioraler Verhaltenstherapie behandelt<br />

wurden. Die Ergebnisse die mit dem ersten fMRT-Paradigma<br />

mit störungsspezifischen agoraphobischen Stimuli erzielt wurden,<br />

deuten darauf h<strong>in</strong>, dass das Paradigma zur weiteren Untersuchung<br />

<strong>der</strong> funktionellen Neuroanatomie <strong>der</strong> Agoraphobie genutzt werden<br />

und sensitiv für Behandlungseffekte se<strong>in</strong> kann.<br />

174<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 17.15 – 18.45 Uhr, Salon 20<br />

FV-015 Sitzung Freier Vorträge / Oral Presentations<br />

Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen<br />

Vorsitz: U. Vo<strong>der</strong>holzer (Freiburg), F. Padberg (München)<br />

001<br />

Persönlichkeitsfaktoren und Soziale Angst: S<strong>in</strong>d Verhaltenshemmung<br />

und Schadensvermeidung spezifische Risikofaktoren für die<br />

Soziale Phobie?<br />

Susanne Knappe (Kl<strong>in</strong>ische Psychologie, TU Dresden)<br />

S. Krause, J. Hoyer, K. Beesdo, L. Fehm, R. Lieb, H.-U. Wittchen<br />

E<strong>in</strong>leitung: Aus <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Forschung und Praxis ist bekannt,<br />

dass Soziale Phobien (SP) mit Temperaments- und Persönlichkeitsfaktoren<br />

wie z. B. Verhaltenshemmung, Neurotizismus und Introversion<br />

e<strong>in</strong>hergehen. Offen ist, ob es sich hierbei um eher allgeme<strong>in</strong>e<br />

psychopathologische Merkmale o<strong>der</strong> SP-spezifische<br />

Charakteristika handelt. Es wurde daher untersucht (1) welche<br />

Temperaments- und Persönlichkeitsfaktoren mit <strong>der</strong> SP im Vergleich<br />

zu an<strong>der</strong>en Angst-, depressiven und Substanzstörungen e<strong>in</strong>hergehen,<br />

und (2) wie hoch <strong>der</strong> Erklärungsbeitrag <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Faktoren ist.<br />

Methode: In <strong>der</strong> prospektiv-longitud<strong>in</strong>alen Early Developmental<br />

Stages of Psychopathology-Study wurden 3,021 Jugendliche und<br />

junge Erwachsene e<strong>in</strong>er repräsentativen Bevölkerungsstichprobe<br />

im Alter von 14 bis 24 Jahren untersucht. Zur Erfassung von Temperaments-<br />

und Persönlichkeitsfaktoren wurden <strong>der</strong> Retrospective<br />

Self-Report of Inhibition (RSRI) und <strong>der</strong> Tridimensional Personality<br />

Questionnaire (TPQ) e<strong>in</strong>gesetzt. Diagnostische Informationen<br />

zur SP sowie zu Angst-, depressiven und Substanzstörungen wurden<br />

mittels des Munich-Composite Diagnostic Interview (DIA-<br />

X /M-CIDI) erhoben. Assoziationen von Temperaments- und Persönlichkeitsfaktoren<br />

mit SP und an<strong>der</strong>en Angst-, depressiven o<strong>der</strong><br />

Substanzstörungen wurden anhand e<strong>in</strong>facher logistischer Regressionen<br />

(Odds Ratios, OR) berechnet. Der relative Erklärungsbeitrag<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Faktoren wurde <strong>in</strong> multiplen logistischen Regressionen<br />

geprüft.<br />

Diskussion / Ergebnisse: RSRI und die TPQ-Skala Schadensvermeidung<br />

waren positiv mit SP, und auch mit an<strong>der</strong>en Angst- und<br />

depressiven Störungen assoziiert (OR zwischen 1.7 und 3.7,<br />

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