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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 5 G Neurotische- Belastungs- und Somatoforme Störungen, F4 // Neurotic-, stress-related and somatoform disor<strong>der</strong>s, F4<br />

untersuchen. Unter Berücksichtigung aktuellster Forschungsergebnisse<br />

von Maercker et al. (2007), bezogen wir e<strong>in</strong> neues diagnostisches<br />

Konzept <strong>der</strong> Anpassungsstörungen als Stress-Reaktions-<br />

Syndrome <strong>in</strong> die Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse e<strong>in</strong>.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Von 37 PatientInnen wiesen 67,6 % (n =<br />

25) e<strong>in</strong> posttraumatisches Belastungssyndrom (PTBS) nach IES<br />

auf. Dieser hohe Anteil lässt sich bei Betrachtung <strong>der</strong> Symptome als<br />

Anpassungsstörung nach Maercker erklären. 14 Patienten (37,8 %)<br />

zeigten depressive Syndrome. Die Korrelation zwischen PTSS- und<br />

depressiver Symptomatologie war mit p = 0,01 signifikant. 27 % (n<br />

= 10) zeigten gemäß SKT kognitive Bee<strong>in</strong>trächtigungen: 8 hatten<br />

m<strong>in</strong>imale, 1 leichte und 1 mäßige kognitive Defizite. Im Vergleich<br />

zu HIV-PatientInnen ohne PTBS hatten HIV-PatientInnen mit<br />

PTBS signifikant ungünstigere Werte <strong>in</strong> den SF-36-Domänen allgeme<strong>in</strong>e<br />

Gesundheit (p = 0,003), Vitalität (p = 0,007), soziale Funktionsfähigkeit<br />

(p = 0,000), emotionale Rollenfunktion (p = 0,016)<br />

und psychische Gesundheit (p = 0,000), während die körperbezogenen<br />

Dimensionen ke<strong>in</strong>e signifikanten Unterschiede aufwiesen.<br />

HIV-<strong>in</strong>fizierte PatientInnen zeigen e<strong>in</strong> erhöhtes Risiko für Stress-<br />

Reaktions-Syndrome im S<strong>in</strong>ne von Anpassungsstörungen nach<br />

Maercker, depressive Begleitsyndrome und kognitive Bee<strong>in</strong>trächtigungen.<br />

Das Vorhandense<strong>in</strong> von Anpassungsstörungen nach<br />

Maercker ist bei ihnen mit signifikanten E<strong>in</strong>bußen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

assoziiert. Folglich raten wir frühzeitig nach HIV-Diagnosestellung<br />

zu e<strong>in</strong>er umfänglichen biopsychosozialen Diagnostik<br />

und Therapie von HIV-PatientInnen.<br />

009<br />

An extreme case of workplace bully<strong>in</strong>g with abuse and torture<br />

John Dudley (St. Joseph‘s Health Care, Psychiatry, Hamilton, Canada)<br />

Introduction: 1) to recognize forms of and psychological consequences<br />

of extreme workplace bully<strong>in</strong>g <strong>in</strong> a large mo<strong>der</strong>n corporation.<br />

2) to appreciate the cultural forces <strong>in</strong> an organization that can<br />

lead to the development and perpetuation of extreme workplace<br />

bully<strong>in</strong>g 3) to be able to identify <strong>in</strong>terventions for <strong>in</strong>dividual victims<br />

and strategies to prevent workplace bully<strong>in</strong>g at an organizational<br />

level.<br />

Method: Two <strong>in</strong>dividual victims and the perpetrator of extreme<br />

workplace bully<strong>in</strong>g are detailed. The corporate climate and context<br />

<strong>in</strong> which the prolonged bully<strong>in</strong>g occured are described along with<br />

proposed <strong>in</strong>terventions for the victims, perpetrator and corporate<br />

employer.<br />

010<br />

Arbeitsplatzängste und die Bedeutung verschiedener Dimensionen<br />

des Soziales Netzes<br />

Beate Muschalla (Rehazentrum Seehof und Charité, FG Psychosomatische<br />

Reha, Teltow)<br />

M. L<strong>in</strong>den<br />

E<strong>in</strong>leitung: Erlebter negativer Stress und psychische Bef<strong>in</strong>dlichkeitsstörungen<br />

am Arbeitsplatz wurden häufig im Zusammenhang<br />

mit ger<strong>in</strong>ger sozialer Unterstützung am Arbeitsplatz berichtet. Es<br />

stellt sich die Frage, <strong>in</strong>wieweit soziale Unterstützung <strong>in</strong> Lebensbereichen<br />

außerhalb <strong>der</strong> Arbeit e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss hat auf das Erleben<br />

spezifischer arbeitsplatzbezogener Ängste, sowie genereller psychischer<br />

Beschwerden.<br />

Methode: 154 berufstätige Patienten e<strong>in</strong>er psychosomatischen Rehabilitationskl<strong>in</strong>ik<br />

(70 % Frauen) wurden mittels Fragebogen untersucht.<br />

Erfasst wurden die selbste<strong>in</strong>geschätzte allgeme<strong>in</strong>e psychische<br />

Symptombelastung (SCL-90), Arbeitsplatzbezogene Ängste<br />

(Job-Angst-Skala), sowie die erlebte soziale Unterstützung <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Lebensbereichen (Arbeit, Haushalt, weitere Familie,<br />

Nachbarn, Freunde, Freizeitpartner).<br />

Diskussion / Ergebnisse: Arbeitsplatzängste korrelierten signifi-<br />

178<br />

kant mit erlebter sozialer Unterstützung durch Kollegen. Dabei<br />

zeigten die Dimensionen „Kritik, Ablehnung, Überfor<strong>der</strong>ung“ sowie<br />

„Trost und Zuspruch“ engere Zusammenhänge mit Arbeitsplatzängsten<br />

als die Dimension <strong>der</strong> „Praktischen Unterstützung“.<br />

Es fanden sich ke<strong>in</strong>e bedeutsamen Zusammenhänge zwischen Arbeitsplatzängsten<br />

und Sozialer Unterstützung durch Haushaltsmitglie<strong>der</strong>,<br />

Freizeitpartner o<strong>der</strong> Nachbarn. Schlussfolgerungen Soziale<br />

Unterstützung ist bzgl. des Lebensbereichs Arbeit <strong>in</strong> spezifischer<br />

Weise bedeutsam. Arbeitsplatzängste s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> lebensbereichsspezifisches<br />

kl<strong>in</strong>isches Phänomen und unabhängig von erlebter sozialer<br />

Unterstützung außerhalb <strong>der</strong> Arbeit. Arbeitsplatzängste müssen<br />

unabhängig von allgeme<strong>in</strong>er psychischer Symptombelastung als<br />

eigenständiges kl<strong>in</strong>isches Phänomen verstanden werden.<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 13.30 – 15.00 Uhr, Halle 11.1<br />

P-026 Posterpräsentation<br />

Somatoforme Störungen, Diagnostik, Therapie<br />

Vorsitz: S. Kl<strong>in</strong>gberg (Tüb<strong>in</strong>gen)<br />

001<br />

Diagnostik und Behandlung akut und chronisch traumatisierter<br />

Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychiatrischen Institutsambulanz – e<strong>in</strong> Versorgungsmodell<br />

Gustav Wirtz (SRH Kl<strong>in</strong>ikum Karlsbad, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />

N. Fleischmann, S. Stubenrauch, U. Esser, U. Frommberger<br />

E<strong>in</strong>leitung: Für die Versorgung psychisch traumatisierter Menschen<br />

stehen <strong>in</strong> Deutschland vielfältige Behandlungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung. Dazu zählen e<strong>in</strong>e Vielzahl von Traumaambulanzen.<br />

Dabei sche<strong>in</strong>t gerade den Traumaambulanzen die Rolle zu zu kommen,<br />

<strong>in</strong> akuten Krisensituationen rasch qualifizierte Behandlung<br />

zur Verfügung zu stellen. Trotz des vorhandenen Behandlungsangebotes<br />

bleibt unklar, welche Patientengruppen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>in</strong> Traumaambulanzen behandelt werden, ausserdem stellen Traumaambulanzen<br />

an Psychiatrischen Versorgungskrankenhäusern<br />

e<strong>in</strong>e Seltenheit dar. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Offenburger<br />

Traumaambulanz e<strong>in</strong> strukturiertes Programm zu Diagnose<br />

und Therapie traumatisierter Menschen entworfen.<br />

Methode: Der Versorgungsbedarf <strong>in</strong>nerhalb des Pflichtversorgungsbereiches<br />

sollte festgestellt werden. Es wurde e<strong>in</strong>e Testbatterie zusammengestellt<br />

und e<strong>in</strong> strukturiertes Vorgehen für Erstkontakte,<br />

Krisen<strong>in</strong>terventionen und e<strong>in</strong>e kognitiv-verhaltenstherapeutische<br />

Gruppentherapie für Patienten mit dissoziativen Störungen entworfen.<br />

Die Zuweisung <strong>in</strong> die Traumaambulanz erfolgte diagnoseunabhängig.<br />

Die Zuweisung konnte durch Hausärzte, Fachärzte<br />

jedes Fachgebietes, Angehörige, die Betroffenen selbst o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Institutionen erfolgen. Die diagnostischen Daten wurden deskriptiv<br />

statistisch ausgewertet, ebenso Verlaufsdaten <strong>der</strong> oben genannten<br />

Gruppentherapie.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 29 Monaten<br />

wurden <strong>in</strong>sgesamt 200 Patienten zugewiesen, bei 140 Patient<strong>in</strong>nen<br />

erfolgte e<strong>in</strong>e strukturierte Diagnostik. Die Akzeptanz bei allen Zuweisern<br />

war hoch. Quantitativ nahmen die Zuweisungen von Fachärzten<br />

den ger<strong>in</strong>gsten Teil e<strong>in</strong>, bei weitem überwogen Zuweisungen<br />

von Hausärzten und Organisationen <strong>der</strong> Opferhilfe. Am wertvollsten<br />

wurden die ger<strong>in</strong>ge Wartezeit, die niedrige Zugangsschwelle<br />

und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz des multiprofessionellen Teams bewertet. Insgesamt<br />

wurden Patienten <strong>in</strong> allen Stadien nach psychischen Traumatisierungen<br />

vorgestellt, bei e<strong>in</strong>em Anteil von ca. 20 % konnte ke<strong>in</strong>e<br />

Traumatisierung festgestellt werden, bei weiteren ca. 20 % konnte

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