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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 15 G Pharmakotherapie // Pharmacotherapy<br />

Bewohner mit erheblichen Verhaltensstörungen Neuroleptika.<br />

Atypische und typische Neuroleptika unterschieden sich nicht signifikant<br />

<strong>in</strong> ihrem Nebenwirkungsprofil. 1991 wurden ca. 19 % <strong>der</strong><br />

Patienten mit e<strong>in</strong>er depressiven Störung antidepressiv behandelt.<br />

2005 stieg <strong>der</strong> Anteil auf 31 % an. Bei <strong>der</strong> Anwendung von SSRI‘s ist<br />

im Vergleich zu trizyklischen Antidepressiva die Anzahl <strong>der</strong> Nebenwirkungen<br />

pro Patient hochgradig signifikant verr<strong>in</strong>gert. Die<br />

vorliegende Untersuchung ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wenigen, die e<strong>in</strong>en Überblick<br />

über den Langzeitverlauf psychischer Störungen und psychischer<br />

Vulnerabilität bei Menschen mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, <strong>der</strong>en<br />

Psychopharmakotherapie, die Effizienz und die Nebenwirkungen<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzten Medikamente gibt. Die Ergebnisse unterstützen<br />

die For<strong>der</strong>ung, dass behandelnde Ärzte sowohl die neusten psychopharmakologischen<br />

Entwicklungen bei <strong>der</strong> Behandlung von Menschen<br />

mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung berücksichtigen sollten als auch<br />

kritisch die Indikation für e<strong>in</strong>e Psychopharmakotherapie im Verlauf<br />

überprüfen müssen.<br />

002<br />

Drug <strong>in</strong>teractions programs: cl<strong>in</strong>ician’s needs and program’s<br />

realities<br />

Evel<strong>in</strong>e Jaquenoud Sirot (Kl<strong>in</strong>ik Königsfelden, mediQ Psychiatrische<br />

Dienste Aargau, Brugg, Schweiz)<br />

Introduction: Electronic programs to aid the physician with prescrib<br />

<strong>in</strong>g drugs can be valuable tools for the safety of patients and<br />

may become part of the quality assurance <strong>in</strong> medical practice. Drug<br />

<strong>in</strong>teractions programs give risk estimations of drug comb<strong>in</strong>ations,<br />

which dependent on the factors consi<strong>der</strong>ed – also patient characteristics<br />

– will be more or less accurate. Many cl<strong>in</strong>icians wish a precise<br />

risk prediction of a drug comb<strong>in</strong>ation therapy, this not only for the<br />

comb<strong>in</strong>ation of 2 but also for many drugs. The program should also<br />

take <strong>in</strong>to account patient factors such as renal or hepatic <strong>in</strong>sufficiencies,<br />

age, gen<strong>der</strong>, illnesses, pharmacogenetic polymorphisms,<br />

diet, and lifestyle.<br />

Method: 5 <strong>in</strong>ternet based programs with referenced <strong>in</strong>formation<br />

have been analysed: Drug Reax from www.micromedex.com, genelex<br />

from www.GeneMedRx.com, pharmavista from www.pharmavista.net,<br />

mediQ from www.mediQ.ch, and PSIAC from www.<br />

psiac.de. The follow<strong>in</strong>g criteria were exam<strong>in</strong>ed: • pharmacok<strong>in</strong>etic<br />

<strong>in</strong>formation • pharmacodynamic <strong>in</strong>formation • <strong>in</strong>formation on<br />

side effects • pharmacogenetic data • data on age, gen<strong>der</strong>, comorbidity<br />

effects • data on diet/lifestyle effects • recommendation to the<br />

cl<strong>in</strong>ician • risk estimation without cl<strong>in</strong>ical data • risk estimation for<br />

drug comb<strong>in</strong>ations of more than 2 drugs<br />

Diskussion / Ergebnisse: Internet based drug <strong>in</strong>teraction programs<br />

are easily accessible and precious <strong>in</strong> help<strong>in</strong>g the cl<strong>in</strong>ician to estimate<br />

the risk of drug comb<strong>in</strong>ation therapies. However, the complexity<br />

of the <strong>in</strong>terplay between (multiple) drugs and the patient variables<br />

represent a seem<strong>in</strong>gly <strong>in</strong>surmountable challenge at least as per<br />

today. One can imag<strong>in</strong>e that new mathematical models to comb<strong>in</strong>e<br />

all these variables will make a more precise outcome prediction one<br />

day possible. The cl<strong>in</strong>ician has to be aware of the advantages but<br />

also of the shortcom<strong>in</strong>gs of today‘s drug <strong>in</strong>ter action programs.<br />

003<br />

Konsequentes Therapeutisches Drug Monitor<strong>in</strong>g <strong>der</strong> antidepressiven<br />

Pharmakotherapie im kl<strong>in</strong>ischen Alltag – e<strong>in</strong>e Anwendungsbeobachtung<br />

Claus Münster (Kl<strong>in</strong>ikum Regensburg, Kl<strong>in</strong>ische Pharmakologie Psychiatrie)<br />

A. Ha<strong>der</strong>, D. Melchner, S. Beck, T. Jahner, E. Haen<br />

E<strong>in</strong>leitung: Therapeutisches Drug Monitor<strong>in</strong>g ist heute e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Bestandteil <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pharmakotherapie psychiatrischer <strong>Erkrankungen</strong>.<br />

Die Messung von Serumkonzentrationen psychiatrischer<br />

Medikamente mit anschließen<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>isch-pharmakologischer Be-<br />

372<br />

fundung ermöglicht es im stationären Alltag Therapieentscheidungen<br />

zu treffen, u.a. h<strong>in</strong>sichtlich Dosisanpassung, Patienten-Compliance<br />

und Wechselwirkungen mit <strong>der</strong> Komedikation. Hierbei<br />

werden die gemessenen Werte nicht nur auf e<strong>in</strong>en therapeutischen<br />

Referenzbereich, son<strong>der</strong>n auch auf e<strong>in</strong>en dosis-bezogenen Referenzbereich<br />

bezogen.<br />

Methode: E<strong>in</strong> Forschungsprojekt <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ischen Pharmakologie /<br />

Psychopharmakologie am Bezirkskl<strong>in</strong>ikum <strong>der</strong> Universität Regensburg<br />

korreliert wöchentliche Serumkonzentrationsmessungen <strong>der</strong><br />

antidepressiven Medikation mit dem kl<strong>in</strong>ischen Verlauf, <strong>der</strong> ebenso<br />

im Wochenabstand anhand e<strong>in</strong>es strukturierten Patienten<strong>in</strong>terviews<br />

nach Montgomery und Åsberg (MADRS-Bogen) erfasst<br />

wird. Die bislang erhobenen Daten umfassen e<strong>in</strong> Kollektiv von je<br />

25 Patienten, die entwe<strong>der</strong> mit dem Wirkstoff Amitriptyl<strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />

mit dem Wirkstoff Escitalopram behandelt werden. Die gemessenen<br />

Wirkstoffkonzentrationen werden mit dem im zeitlichen Abstand<br />

von zwei Wochen erhobenen MADRS-Bogen <strong>in</strong> Beziehung<br />

gesetzt, um den verzögerten Wirke<strong>in</strong>tritt <strong>der</strong> Antidepressiva zu berücksichtigen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Aus den Daten ergibt sich e<strong>in</strong> auf den ersten<br />

Blick völlig heterogenes Bild: Der stationäre Aufenthalt <strong>der</strong><br />

Patienten variiert zwischen 1 und 18 Wochen. Sowohl <strong>der</strong> MADRS-<br />

Score als auch die gemessenen Konzentrationen schwanken im<br />

Verlauf stark und folgen nicht immer e<strong>in</strong>em geradl<strong>in</strong>igen Trend.<br />

Insgesamt ist anhand <strong>der</strong> MADRS-Bögen bei 60 % <strong>der</strong> Patienten<br />

e<strong>in</strong>e kl<strong>in</strong>ische Besserung zu erkennen. Bei 40 % <strong>der</strong> Patienten korrelieren<br />

höhere Serumkonzentrationen mit niedrigeren Werten im<br />

MADRS-Score (entspricht e<strong>in</strong>er kl<strong>in</strong>ischen Besserung). Bei den<br />

übrigen 60 % <strong>der</strong> Patienten schwankt <strong>der</strong> MADRS-Score <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Bereich von 0 – 47 Punkten, ohne dass e<strong>in</strong>e offensichtliche Korrelation<br />

zu den gemessenen Konzentrationen erkennbar ist.<br />

004<br />

Evaluierung von vier Arzneimittel-Interaktions-Programmen für<br />

die Psychopharmakotherapie<br />

Anna Vieth (Universitätsmediz<strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />

C. Knoth<br />

E<strong>in</strong>leitung: Arzneimittelwechselwirkungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> relevanter Verursacher<br />

von Krankenhausaufnahmen und Behandlungsfehlern.<br />

Wechselwirkungsprogramme s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e zunehmend nützliche Hilfe<br />

um zu beurteilen, ob Komb<strong>in</strong>ationen s<strong>in</strong>nvoll o<strong>der</strong> gefährlich s<strong>in</strong>d.<br />

Die Qualität und Brauchbarkeit <strong>der</strong> Interaktionsprogramme ist<br />

bisher nicht evaluiert worden. Ziel dieser Untersuchung war es,<br />

deutschsprachige Interaktions-Programme bezüglich Vollständigkeit<br />

und Richtigkeit <strong>der</strong> Angaben und Brauchbarkeit <strong>der</strong> Informationen<br />

für die Psychopharmakotherapie zu evaluieren.<br />

Methode: Analysiert wurden zwei Onl<strong>in</strong>e-basierte Programme,<br />

PsiacOnl<strong>in</strong>e (www.psiac.de) und MediQ (www.MediQ.ch) und<br />

zwei auf CD verfügbare Programme, ifap <strong>in</strong>dex(R) und arzneitelegramm<br />

/ Wechselwirkungen. Die Programme wurden überprüft,<br />

<strong>in</strong>dem Literatur basiert 30 unkritische und 40 kritische Arzneimittel-Interaktionspaare<br />

<strong>in</strong> die Interaktionsprogramme e<strong>in</strong>gegeben<br />

wurden, um die Sensitivität zu bestimmen. Weiter wurde untersucht,<br />

ob <strong>der</strong> Wirkmechanismus korrekt beschrieben wurde, ob<br />

Literaturangaben vorlagen und ob Empfehlungen bezüglich des<br />

kl<strong>in</strong>ischen Alltags gegeben wurden. Beurteilt wurde auch, ob die<br />

Gesamt<strong>in</strong>formation des Programms bezogen auf das jeweilige<br />

Wirkstoff-Wirkstoff-Interaktionspaar für den Anwen<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>isch<br />

hilfreich war.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Nach dieser Analyse schnitten bei den<br />

nach Literatur kritischen Interaktionspaaren PsiacOnl<strong>in</strong>e und ifap<br />

am besten h<strong>in</strong>sichtlich Sensitivität (90 und 85 %) ab. Empfehlungen<br />

wurden bei ifap <strong>in</strong> 91 %, bei PsiacOnl<strong>in</strong>e <strong>in</strong> 85 %, bei MediQ <strong>in</strong> 50 %<br />

und im Arzneitelegramm <strong>in</strong> 25 % <strong>der</strong> untersuchten Fälle korrekt

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