16.12.2012 Aufrufe

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Topic 2 G <strong>Psychische</strong> Störungen durch psychotrope Substanzen, F1 // Mental disor<strong>der</strong>s due to psychoactive substance use, F1<br />

Discussion / Results: The available data show that opiates were of<br />

all clients the substance primary used. Thus, hero<strong>in</strong> users represent<br />

the ma<strong>in</strong> client group request<strong>in</strong>g for drug treatment. Cannabis<br />

users are the second ma<strong>in</strong> client group account<strong>in</strong>g for one fourths<br />

of all clients, followed by coca<strong>in</strong>e users. Drug users <strong>in</strong> need for<br />

treatment predom<strong>in</strong>ately request for outpatient psychosocial <strong>in</strong>terventions,<br />

while almost half of the clients entered treatment for their<br />

fist time. From 2004 to 2007 the overall number of treatment clients<br />

<strong>in</strong>creased by 75 %. Dur<strong>in</strong>g this period the number of news clients<br />

with primary use of cannabis or coca<strong>in</strong>e <strong>in</strong>creased significantly. At<br />

the same time there is a consi<strong>der</strong>able decrease of opiate users demand<strong>in</strong>g<br />

for treatment the first time. If the drug services will be<br />

further developed and diversified – <strong>in</strong> particular as regards the <strong>in</strong>troduction<br />

of substitution treatment, low-threshold services and<br />

specialized treatment options – the number of clients request<strong>in</strong>g<br />

treatment might further <strong>in</strong>crease.<br />

011<br />

Ergebniserwartung als Konstrukt zur Erklärung <strong>der</strong> fehlenden<br />

psychischen Abhängigkeit bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>nahme von Barbituraten<br />

und Clobazam als Antiepileptika<br />

Carmen Uhlmann (ZfP Südwürttemberg, Versorgungsforschung,<br />

Ravensburg)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Das Thema Abhängigkeit von Antiepileptika wurde<br />

bisher nicht systematisch erforscht, trotz <strong>der</strong> Tatsache, dass zum<strong>in</strong>dest<br />

Barbiturate und Benzodiazep<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> potentielles Suchtrisiko<br />

bergen. Wir nehmen an, dass es aufgrund <strong>der</strong> Ergebniserwartungen<br />

kaum zu psychischer Substanzabhängigkeit (Kontrollverlust<br />

und „crav<strong>in</strong>g“) bei Epilepsiepatienten kommt. Ergebniserwartungen<br />

s<strong>in</strong>d seit Marlatt (1985) Gegenstand <strong>der</strong> Suchtforschung. Ziel<br />

<strong>der</strong> Studie war, Epilepsiepatienten im H<strong>in</strong>blick auf Substanzabhängigkeit<br />

und Ergebniserwartung <strong>der</strong> Medikamentene<strong>in</strong>nahme zu<br />

untersuchen.<br />

Methode: Es wurden 100 stationäre Epilepsiepatienten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

strukturierten Interview über Erfahrungen und E<strong>in</strong>stellungen zu<br />

ihrer Antiepileptikae<strong>in</strong>nahme <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf psychische und<br />

körperliche Abhängigkeitskriterien sowie im H<strong>in</strong>blick auf Ergebniserwartungen<br />

befragt. Nach <strong>der</strong> Befragung wurden die Patienten<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e „high-risk“-Gruppe (E<strong>in</strong>nahme von Barbituraten und Clobazam<br />

aktuell o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorgeschichte) und e<strong>in</strong>e „low-risk“-<br />

Gruppe (zu ke<strong>in</strong>em Zeitpunkt E<strong>in</strong>nahme von Barbituraten und<br />

Clobazam) e<strong>in</strong>geteilt, um mögliche Unterschiede <strong>in</strong> den Abhängigkeitskriterien<br />

und den Ergebniserwartungen zwischen den Gruppen<br />

zu erfassen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Insgesamt berichteten ungefähr 50 % <strong>der</strong><br />

Epilepsiepatienten von Entzugssymptomen und e<strong>in</strong>er Toleranzentwicklung,<br />

dagegen bemerkten nur 7 % e<strong>in</strong>en Kontrollverlust und<br />

3 % „crav<strong>in</strong>g“. In <strong>der</strong> „high-risk“-Gruppe war e<strong>in</strong> signifikant höherer<br />

Anteil an Patienten mit körperlicher Abhängigkeitssymptomatik<br />

als <strong>in</strong> <strong>der</strong> „low-risk“-Gruppe, bei den psychischen Abhängigkeitskriterien<br />

ergab sich ke<strong>in</strong> Unterschied zwischen den beiden<br />

Gruppen. Die Ergebniserwartung <strong>der</strong> Medikamentene<strong>in</strong>nahme bezog<br />

sich e<strong>in</strong>deutig auf e<strong>in</strong>e mögliche Anfallsreduktion und kaum<br />

auf psychotrope Effekte. Auch hierbei ergab sich ke<strong>in</strong> Unterschied<br />

zwischen <strong>der</strong> high-risk“-Gruppe und <strong>der</strong> „low-risk“-Gruppe. Die<br />

66<br />

Studie zeigt, dass physiologische Variablen <strong>der</strong> Abhängigkeit bei<br />

Epilepsiepatienten häufig vorhanden s<strong>in</strong>d, psychologische Variablen<br />

aber nur bei wenigen. Diese Ergebnisse bestätigen unsere<br />

Hypothese, dass Substanzabhängigkeit bei Epilepsiepatienten ke<strong>in</strong><br />

übergeordnetes Problem darstellt, auch nicht bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>name von<br />

Clobazam o<strong>der</strong> Barbituraten, da Ergebniserwartungen klar auf antikonvulsive<br />

und nicht auf psychotrope Effekte bezogen werden.<br />

E<strong>in</strong> Model zur Erklärung des Zusammenhangs von Abhängigkeit<br />

und Ergebniserwartung bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>nahme von Antiepileptika wird<br />

vorgestellt.<br />

012<br />

Follow-up-Befragung zur Patientenzufriedenheit auf e<strong>in</strong>er Spezialstation<br />

zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen<br />

Karel Frasch (BKH Günzburg)<br />

A. Häfele, R. Kilian, A. Hellberg, H. Jahn<br />

E<strong>in</strong>leitung: Um Aufschluss über Stärken und Schwächen unseres<br />

Therapieangebotes aus Patientensicht unter Längsschnittaspekten<br />

zu erhalten, wie<strong>der</strong>holten wir e<strong>in</strong>e bereits <strong>in</strong> 2004 durchgeführte<br />

Umfrage (Häfele, Kilian, Frasch. Psych Pflege 2007; 13: 154-158)<br />

dah<strong>in</strong>gehend, ob bestimmte Aspekte <strong>der</strong> Behandlung als defizitär<br />

wahrgenommen werden und ob die Beurteilung <strong>der</strong> Behandlungsqualität<br />

durch die Patienten von <strong>in</strong>dividuellen Merkmalen bee<strong>in</strong>flusst<br />

wird.<br />

Methode: Analog <strong>der</strong> Erstbefragung (n=100) wurden diesmal<br />

40 Patienten freiwillig und anonym befragt, wobei <strong>der</strong> Tüb<strong>in</strong>ger<br />

Fragebogen zur Behandlungszufriedenheit TüBB (Längle et al. Psychiatr<br />

Prax 2002; 29: 83-89) verwendet wurde. Die statistische<br />

Datenanalyse erfolgte mit Hilfe l<strong>in</strong>earer Regressionsmodelle.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Bis auf signifikante Unterschiede h<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong> Geschlechterverteilung (Erstbefragung: 82 % Männer,<br />

Follow-up: 57 % Männer) waren die beiden Gruppen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

wesentlicher E<strong>in</strong>flussgrößen vergleichbar. Die Regressionsmodelle<br />

für den E<strong>in</strong>fluss <strong>in</strong>dividueller Merkmale auf die Beurteilung <strong>der</strong><br />

verschiedenen Dimensionen <strong>der</strong> Behandlung (Atmosphäre, Behandlungsqualität,<br />

Autonomie) erbrachten wie bei <strong>der</strong> Voruntersuchung<br />

ke<strong>in</strong>erlei H<strong>in</strong>weise darauf, dass <strong>in</strong>dividuelle Merkmale (Geschlecht,<br />

Familienstand, Berufstätigkeit, vornehmlich konsumiertes<br />

Suchtmittel) die Beurteilung <strong>der</strong> Behandlung bee<strong>in</strong>flussen. Im Vergleich<br />

zwischen den beiden Gruppen zeigte sich, dass die Patienten<br />

trotz zahlreicher im Gefolge <strong>der</strong> Erstbefragung durchgeführter organisatorischer<br />

Verän<strong>der</strong>ungen auf <strong>der</strong> Station die Situation beim<br />

Follow-up nicht signifikant an<strong>der</strong>s beurteilten als bei <strong>der</strong> Erstbefragung,<br />

nämlich bezüglich <strong>der</strong> Dimensionen „Atmosphäre“ und „Behandlungsqualität“<br />

<strong>in</strong> etwa auf Höhe des Skalenmittelpunktes und<br />

bezüglich <strong>der</strong> Dimension „Autonomie“ eher <strong>in</strong> Richtung „Unzufriedenheit“.<br />

Es sollte also noch e<strong>in</strong>mal über die durchgeführten<br />

bzw. weitere Verbesserungsmaßnahmen nachgedacht werden. Wir<br />

danken Lea Kilian für die E<strong>in</strong>gabe <strong>der</strong> Daten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!