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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 12 G Bildgebung, Neurophysiologie, Neuropsychologie // Bra<strong>in</strong> Imag<strong>in</strong>g, neurophysiology, neuropsychology<br />

HHNA-Achse zu beobachten. Inwiefern diese Unterschiede E<strong>in</strong>fluss<br />

auf die Leistungsfähigkeit und die funktionellen Aktivierungsmuster<br />

<strong>der</strong> Probanden nehmen, ist <strong>der</strong>zeit Gegenstand unserer<br />

Forschung. Es ist zu vermuten, dass sich Patientenpopulationen<br />

von gesunden Kontrollpersonen h<strong>in</strong>sichtlich dieser Parameter unterscheiden.<br />

Zukünftige Studien sollten dies berücksichtigen und<br />

entsprechende Kontrollvariablen e<strong>in</strong>beziehen um somit e<strong>in</strong>e genauere<br />

Interpretation <strong>der</strong> Gruppenunterschiede zuzulassen.<br />

002<br />

Neuronale Aktivierung während e<strong>in</strong>er n-back Aufgabe und ihre<br />

Interaktion mit dem Alter<br />

Astrid Veronika Rauch (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Münster, Kl<strong>in</strong>ik für<br />

Psychiatrie)<br />

C. L<strong>in</strong>dner, C. Sehlmeyer, H. Kugel, S. Schön<strong>in</strong>g, P. Zwitserlood,<br />

U. Dannlowski, A. Kerst<strong>in</strong>g, T. Reker, V. Arolt, C. Konrad<br />

E<strong>in</strong>leitung: Bildgebende Verfahren wie die funktionelle Magnetresonanztomographie<br />

(fMRI) ermöglichen, Verän<strong>der</strong>ungen des<br />

kognitiven Systems im Alter <strong>in</strong> vivo zu beobachten. In bisherigen<br />

Untersuchungen zu kognitiven Funktionen zeigten ältere Probanden<br />

e<strong>in</strong> verstärktes aufgabenbezogenes Aktivierungsmuster <strong>in</strong> präfrontalen<br />

und parietalen Arealen. Die n-back-Aufgabe erwies sich<br />

bei jüngeren Probanden als beson<strong>der</strong>s geeignet für die Erforschung<br />

kognitiver Defizite, jedoch wurden die biologischen Korrelate des<br />

Alterns bislang nur selten anhand dieser Aufgabe mit fMRI untersucht.<br />

Diese Studie erforscht daher anhand e<strong>in</strong>er n-back-Aufgabe,<br />

ob e<strong>in</strong>e vermehrte Aktivierung <strong>in</strong> diesen Arealen als biologisches<br />

Korrelat des Alterns vorliegt.<br />

Methode: 13 ältere Personen (60 bis 77 Jahre) und 13 geschlechtsgematchte<br />

jüngere Personen (22 bis 37 Jahre) wurden anhand e<strong>in</strong>es<br />

n-back-Paradigmas (0-,1- und 2-back) mit 3-Tesla-fMRI untersucht.<br />

Die funktionellen Daten wurden mit SPM5 ausgewertet.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Auf <strong>der</strong> Verhaltensebene zeigen sich bei<br />

den älteren Probanden e<strong>in</strong>e höhere Fehlerrate und e<strong>in</strong> Interaktionseffekt:<br />

Die Fehlerrate <strong>der</strong> älteren Probanden steigt mit wachsen<strong>der</strong><br />

Aufgabenschwierigkeit steiler an. Die Auswertung <strong>der</strong> fMRI-Daten<br />

zeigt im Brodmann-Areal 6 e<strong>in</strong>en Interaktionseffekt des Alters mit<br />

<strong>der</strong> n-Back-Bed<strong>in</strong>gung: Die Aktivierung steigt zunächst für junge<br />

und ältere Probanden von <strong>der</strong> 0-back- zur 1-back-Bed<strong>in</strong>gung an,<br />

fällt bei den älteren Probanden jedoch bei <strong>der</strong> 2-back-Bed<strong>in</strong>gung<br />

ab. Die Aktivierung <strong>der</strong> jüngeren Probanden bleibt dagegen auf<br />

demselben Niveau. Im E<strong>in</strong>klang mit <strong>der</strong> Literatur ist die verstärkte<br />

neuronale Aktivierung so zu bewerten, dass sie <strong>in</strong>effiziente kognitive<br />

Prozesse bei älteren Patienten bis zu e<strong>in</strong>em gewissen Grad kompensieren<br />

kann. Bei höherem Schwierigkeitsgrad wird jedoch die<br />

Grenze <strong>der</strong> neuronalen Kompensationsfähigkeit im Alter erreicht<br />

und die Verhaltensleistung s<strong>in</strong>kt. Für jüngere Probanden ist h<strong>in</strong>gegen<br />

e<strong>in</strong> weiterer Aktivierungsanstieg möglich, <strong>der</strong> dazu führt, dass<br />

die Performanz auf e<strong>in</strong>em relativ hohen Niveau aufrechterhalten<br />

werden kann. Dieses Aktivierungsmuster <strong>der</strong> älteren Probanden<br />

könnte sich <strong>in</strong> Zukunft als e<strong>in</strong> möglicher biologischer Marker für<br />

kognitive Funktionen im Alter erweisen.<br />

003<br />

Nano-Screen. Ergebnisse e<strong>in</strong>es kurzen neuropsychologischen Demenz-Screen<strong>in</strong>gtests<br />

Eva Alter (Arbeitsgruppe Neuropsychiatrie, und psychiatrische Neuropsychologie<br />

/ Charité, Berl<strong>in</strong>)<br />

F. M. Reischies<br />

E<strong>in</strong>leitung: H<strong>in</strong>tergrund: Es gibt zahlreiche neuropsychologische<br />

Demenz-Screen<strong>in</strong>g-Tests unterschiedlicher Länge. Der M<strong>in</strong>i Mental<br />

State Test (MMST) ist mit ca. 15 M<strong>in</strong>uten für Sett<strong>in</strong>gs wie Praxissprechstunde<br />

o<strong>der</strong> Konsiluntersuchung zu langwierig durchzuführen,<br />

und e<strong>in</strong> nachgewiesener Deckeneffekt macht den MMST<br />

für den Nachweis e<strong>in</strong>er leichten kognitiven Bee<strong>in</strong>trächtigung un-<br />

284<br />

geeignet. Kürzere Marker-Tests neuropsychologischer Syndrome<br />

(z. B. Word Fluency Test, Uhrentest) decken e<strong>in</strong>zelne kognitive<br />

Funktionen ab und ermöglichen erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Testbatterie e<strong>in</strong>e Aussagefähigkeit<br />

bezüglich e<strong>in</strong>es Demenzsyndroms.<br />

Methode: E<strong>in</strong> neuer Test, das so genannte Nano-Screen (Reischies,<br />

2005), prüft <strong>in</strong> m<strong>in</strong>imal nur zwei M<strong>in</strong>uten mit sieben Aufgaben<br />

verschiedene Dimensionen e<strong>in</strong>es Demenzsyndroms. Die mögliche<br />

Gesamtscore reicht von 0 bis 32 Fehlerpunkten (FP). 53 demente<br />

(mittleres Alter 80,0 +/-7,7 Jahre), 59 depressive (mittleres Alter<br />

74,6 +/-9,7 Jahre) Patienten e<strong>in</strong>er Stichprobe konsekutiver Patienten<br />

e<strong>in</strong>er gerontopsychiatrischen Station, sowie 41 gesunde ältere<br />

Kontrollpersonen (mittleres Alter 75,1 +/-9,0 Jahre), wurden mit<br />

dem Nano-Screen getestet. Diagnosen wurden nach ICD-10-Kriterien<br />

vergeben.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Mittelwert-Unterschiede <strong>der</strong> Nano-<br />

Scores zwischen den Gruppen (Demenz 18,6 +/-6,7 FP, Depression<br />

6,7 +/-3,7 FP, Kontrollen 3,5 +/-3,1 FP) waren statistisch signifikant.<br />

E<strong>in</strong>e ROC-Analyse zeigte e<strong>in</strong>e hohe Trennschärfe des Tests<br />

zwischen Demenz- und Kontrollgruppe (AUC 0,985), die mit <strong>der</strong><br />

des MMST vergleichbar ist (AUC 0,994). Bei e<strong>in</strong>em Schwellenwert<br />

von 7 FP lag die Sensitivität bei 1,0 und die Spezifität bei 0,9. Die<br />

Korrelation zum MMST war hoch (r = 0,90, p

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