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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 15 G Pharmakotherapie // Pharmacotherapy<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 13.30 – 15.00 Uhr, Halle 11.1<br />

P-054 Posterpräsentation<br />

Pharmakotherapie 2 (Antidepressiva)<br />

Vorsitz: G. Grün<strong>der</strong> (Aachen)<br />

001<br />

Therapie von Depression und schizophrener Negativsymptomatik<br />

mit Tranylcyprom<strong>in</strong> – e<strong>in</strong>e retrospektive Auswertung kl<strong>in</strong>ischer<br />

Daten<br />

Laura Speck (SRH Kl<strong>in</strong>ikum, Karlsbad-Langenste<strong>in</strong>bach)<br />

D. Roesch-Ely, S. Ulrich, M. Weisbrod<br />

E<strong>in</strong>leitung: Antidepressiva f<strong>in</strong>den bei schizophrener Negativsymptomatik<br />

mit und ohne Depression therapeutische Anwendung (1).<br />

Die pathogenetische Hypothese e<strong>in</strong>er dopam<strong>in</strong>erg und noradrenerg<br />

bed<strong>in</strong>gten Hypofrontalität ist Grundlage des E<strong>in</strong>satzes irreversibler<br />

MAO-Hemmer wie Tranylcyprom<strong>in</strong> (TCP) (2,3).<br />

Methode: In e<strong>in</strong>er retrospektiven Auswertung (2001-2006) wurden<br />

53 Patienten (47 ICD10 F20.X, 6 F25.X, 40 m/13 w, 32,2 Jahre (18<br />

bis 56), durchschnittliche Erkrankungsdauer 3,2 Jahre (0,5 bis 16))<br />

des SRH Kl<strong>in</strong>ikums Karlsbad-Langenste<strong>in</strong>bach gefunden, die zusätzlich<br />

zu e<strong>in</strong>em atypischen Neuroleptikum mit TCP behandelt<br />

wurden.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Ergebnisse zeigen 31 Patienten mit<br />

schwerer und 22 mit mittelschwerer Negativsymptomatik bei im<br />

Durchschnitt je 2,7 Symptomen (1 bis 5), 16 Patienten mit ger<strong>in</strong>ger<br />

o<strong>der</strong> mittelschwerer Positivsymptomatik (davon 14 nur 1 Symptom),<br />

42 Patienten mit Depression (15 schwer, 26 mittelschwer,<br />

1 ger<strong>in</strong>g) bei im Durchschnitt je 2,2 depressiven Symptomen (1 bis<br />

4). 36 Patienten wurden zuvor erfolglos mit vorwiegend serotonergen<br />

Antidepressiva behandelt. Die Therapie mit TCP dauerte im<br />

Durchschnitt 9 Wochen (1 bis 19) bei e<strong>in</strong>er mittleren Entlassungsdosis<br />

von 36 mg/Tag (20 bis 50). 25 Patienten (47,2 %) zeigten e<strong>in</strong>e<br />

deutliche Besserung <strong>der</strong> schizophrenen Negativsymptomatik und /<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Depression. Für ke<strong>in</strong>en Patienten war e<strong>in</strong>e Verschlechterung<br />

o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>auftreten von Positivsymptomatik zu ver zeichnen.<br />

Nebenwirkungen wurden <strong>in</strong> den Unterlagen für nur 2 Patienten<br />

aufgezeichnet (orthostatische Dysregulation, Schlaf störungen+<br />

Akathisie). Es lagen ebenfalls ke<strong>in</strong>e Aufzeichnungen über Arzneimittel-<br />

o<strong>der</strong> Nahrungsmittel<strong>in</strong>teraktionen vor. Demzufolge könnte<br />

TCP für diese Patienten e<strong>in</strong>e sichere und nützliche Behandlungsoption<br />

darstellen. Kontrollierte Studien s<strong>in</strong>d notwendig.<br />

002<br />

Die Rolle <strong>der</strong> Arzneimittelkosten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Depressionsbehandlung<br />

Bülent Akmaz (Lundbeck GmbH, Gesundheitsökonomie & -politik,<br />

Hamburg)<br />

A. Domdey, J. Zerth<br />

E<strong>in</strong>leitung: Depressionen verursachen aufgrund <strong>der</strong> hohen Inanspruchnahme<br />

mediz<strong>in</strong>ischer Leistungen enorme Ausgaben im Gesundheitswesen,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e aus Sicht <strong>der</strong> Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV). Ziel ist die Zuordnung <strong>der</strong> GKV-Kosten für<br />

die Behandlung <strong>der</strong> Depression auf die ambulante und stationäre<br />

Versorgung mithilfe öffentlich zugänglicher Publikationen. Die<br />

Darstellung <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Arzneimittelkosten <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> ambulanten<br />

Versorgung steht im Focus <strong>der</strong> Untersuchung.<br />

Methode: Anhand e<strong>in</strong>er systematischen Literaturrecherche ab 2000<br />

<strong>in</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Datenbanken werden gesundheitsökonomisch<br />

relevante Krankheitskostenstudien (bottom-up-approach) aus <strong>der</strong><br />

unmittelbaren Versorgungsforschung identifiziert. Um die Höhe<br />

und Verteilung <strong>der</strong> Kosten auf e<strong>in</strong>zelne Ausgabenbereiche differenziert<br />

zu betrachten, werden zunächst die direkten mittleren Behandlungskosten<br />

<strong>der</strong> Depression pro Patient und Jahr verglichen<br />

und bewertet. Um die GKV-Ausgabenbereiche für die Depressionsbehandlung<br />

<strong>in</strong> den Studien zu vergleichen, wird die Summe <strong>der</strong><br />

Komponenten mit 100 % def<strong>in</strong>iert und die jeweiligen Kostenanteile<br />

bestimmt. Viele Publikationen müssen ausgeschlossen werden,<br />

weil sie ke<strong>in</strong>e vollständigen Angaben im H<strong>in</strong>blick auf die Selektionskriterien<br />

liefern. Publikationen <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen<br />

und des Statistischen Bundesamtes (top-down-approach) werden<br />

daher zusätzlich e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die <strong>in</strong> dieser Darstellung e<strong>in</strong>bezogenen<br />

Studien zu direkten Krankheitskosten ergeben für Deutschland<br />

Werte für die direkten mittleren Behandlungskosten <strong>der</strong> Depression<br />

pro Patient und Jahr zwischen € 1.264 und € 4.293. Die Höhe<br />

und Verteilung <strong>der</strong> Kosten auf e<strong>in</strong>zelne Ausgabenbereiche ist differenziert<br />

zu betrachten. Aus <strong>der</strong> GKV-Perspektive nimmt <strong>der</strong> Krankenhaussektor<br />

über alle Studien h<strong>in</strong>weg den höchsten Kostenanteil<br />

bei Depressionserkrankungen <strong>in</strong> Anspruch. Ausgaben für die ärztliche,<br />

nichtmedikamentöse Versorgung und medikamentöse<br />

Therapie im ambulanten Sektor folgen mit Abstand, wobei die<br />

Reihenfolge unter den Studien divergieren kann.<br />

003<br />

Sexualfunktion unter Langzeit-Behandlung mit Duloxet<strong>in</strong> bei<br />

Patienten mit rezidivieren<strong>der</strong> Major Depression<br />

Edith Schnei<strong>der</strong> (Lilly Deutschland GmbH, Mediz<strong>in</strong>ische Abteilung,<br />

Bad Homburg)<br />

M. Dethe, D. G. S. Perahia, M. E. Spann, F. Wang, D. J. Walker, C. R.<br />

Yang, S. Wilhelm, A. L. Montejo<br />

E<strong>in</strong>leitung: Sexuelle Funktionsstörungen (SD), die sich unter Antidepressiva-Behandlung<br />

verschlechtern können, treten gehäuft bei<br />

Patienten mit unbehandelter Major Depression (MDD) auf. In dieser<br />

Studie wurden SD bei Patienten mit rezidivieren<strong>der</strong> MDD unter<br />

Behandlung mit Duloxet<strong>in</strong> (DLX) untersucht.<br />

Methode: Die Daten entstammen <strong>der</strong> offenen Behandlungsphase<br />

sowie <strong>der</strong> plazebokontrollierten Erhaltungsphase e<strong>in</strong>er MDD-<br />

Rückfallprophylaxe-Studie. Die Patienten (n=514) erhielten täglich<br />

bis zu 34 Wochen offen 60 – 120mg Duloxet<strong>in</strong> (DLX). Responsekriterien<br />

waren e<strong>in</strong> HAMD Score ≤9, CGI-S ≤2 und das Nichterfüllen<br />

<strong>der</strong> DSM-IV Kriterien für e<strong>in</strong>e MDD. Respon<strong>der</strong> (n=288)<br />

wurden während <strong>der</strong> 52-wöchigen Erhaltungsphase randomisiert<br />

entwe<strong>der</strong> mit DLX o<strong>der</strong> Plazebo behandelt. Die Sexualfunktion<br />

wurde mit Hilfe <strong>der</strong> <strong>der</strong> ‚Arizona Sexual Experience‘ (ASEX) Skala<br />

erfasst. Unter Behandlung neu auftretende sexuelle Funktionsstörungen<br />

(TESD) lagen per def<strong>in</strong>itionem dann vor, wenn am Endpunkt<br />

<strong>der</strong> Studie <strong>der</strong> ASEX Gesamtscore ≥19, e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelitems<br />

≥5 o<strong>der</strong> m<strong>in</strong>destens 3 E<strong>in</strong>zelitems ≥4 waren.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Bei Studienbeg<strong>in</strong>n erfüllten 65 % <strong>der</strong><br />

MDD-Patienten die ASEX Kriterien für SD. Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

für weiterbestehende SD unter offener Behandlung mit DLX<br />

betrug am Ende <strong>der</strong> offenen Erhaltungsphase bei den Non-Respon<strong>der</strong>n<br />

78 % und bei den Respon<strong>der</strong>n 58 %. Bei Patienten ohne SD zu<br />

Studienbeg<strong>in</strong>n betrug die TESD-Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit 43 % für Non-<br />

Respon<strong>der</strong> bzw. 32 % für Respon<strong>der</strong>. In dieser Patientengruppe unterschied<br />

sich die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit für TESD – unabhängig vom<br />

Geschlecht – während <strong>der</strong> Erhaltungsphase zwischen DLX- und<br />

Plazebo nicht signifikant (25 % vs. 40 %, p=0,08). Bei Patienten mit<br />

e<strong>in</strong>em Rückfall war die TESD-Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit bezüglich <strong>der</strong><br />

Behandlung nicht signifikant verschieden (DLX: 83 %, Plazebo:<br />

71 %). Demgegenüber war die TESD-Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit bei Patienten<br />

ohne Rückfall unter Plazebo höher als unter DLX (40 % vs.<br />

7 %, p=0,046). Die Inzidenz von TESD war <strong>in</strong>sgesamt zwischen<br />

DLX und Plazebo nicht verschieden. Lediglich bei Patienten, die<br />

ke<strong>in</strong>en Rückfall zeigten, traten TESD unter Therapie mit DLX signikant<br />

seltener auf. Die hohe Rate an TESD unter Plazebo legt nahe,<br />

dass die Depression selbst e<strong>in</strong>e große Rolle spielt. Unterstützt von<br />

Eli Lilly und Boehr<strong>in</strong>ger Ingelheim.<br />

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