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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 5 G Neurotische- Belastungs- und Somatoforme Störungen, F4 // Neurotic-, stress-related and somatoform disor<strong>der</strong>s, F4<br />

Methode: Es nahmen 459 Patienten <strong>in</strong> 14 Zentren an <strong>der</strong> Studie<br />

teil. Angewendet wurden strukturierte und standardisierte Instrumente,<br />

u. a. die Internationalen Diagnosen Checklisten (IDCL), <strong>der</strong><br />

Addiction Severity Index (ASI), <strong>der</strong> Childhood Trauma Questionnaire<br />

(CTQ), die Posttraumatic Diagnostic Scale (PDS), die SCL-9-<br />

Kurzform.<br />

Diskussion / Ergebnisse: 25,3 % <strong>der</strong> Teilnehmer zeigten e<strong>in</strong>e def<strong>in</strong>itive<br />

PTSD, 22,8 % e<strong>in</strong>e wahrsche<strong>in</strong>liche PTSD, 18,3 % erfüllten<br />

die DSM IV Trauma-Kriterien A1 und A2 ohne PTSD (Exposition).<br />

1. Es zeigt sich, dass frühe, mäßige bis schwere negative Erfahrungen<br />

(u. a. traumatischer Stress) unabhängig von Geschlecht<br />

und Substanz e<strong>in</strong>en Risikofaktor für e<strong>in</strong>e aktuelle PTSD darstellen.<br />

2. Patienten mit negativen frühen Erfahrungen und PTSD e<strong>in</strong>en<br />

beson<strong>der</strong>s ungünstigen Verlauf <strong>der</strong> Abhängigkeit mit frühem Beg<strong>in</strong>n<br />

(bei Alkoholabhängigkeit), höherem Schweregrad, schlechterer<br />

beruflicher Situation und ausgeprägterer Psychopathologie sowie<br />

ungünstigerer emotionaler Response aufweisen. Frühe negative<br />

(traumatische) Lebenserfahrungen und PTSD sche<strong>in</strong>en bei Abhängigkeitserkrankten<br />

häufig, mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> assoziiert und mit e<strong>in</strong>em<br />

beson<strong>der</strong>s ungünstigen Verlauf von assoziiert zu se<strong>in</strong>. Sie sollten<br />

daher häufiger als bisher üblich <strong>in</strong> Forschung und Kl<strong>in</strong>ik beachtetet<br />

werden.<br />

004<br />

Traumatisierungen bei schizophrenen Patienten: Zusammenhänge<br />

mit Symptomatik und Krankheitsverlauf<br />

Ingo Schäfer (Unikl<strong>in</strong>ik Hamburg-Eppendorf, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie)<br />

F. Eiroa-Orosa, S. Gussmann, I. Leichsenr<strong>in</strong>g, A. Karow, V. A<strong>der</strong>hold<br />

E<strong>in</strong>leitung: Bei Patienten mit Störungen aus dem schizophrenen<br />

Formenkreis f<strong>in</strong>den sich hohe Raten traumatischer Erfahrungen.<br />

Befunde aus den letzten Jahren weisen darauf h<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

frühe <strong>in</strong>terpersonelle Traumatisierungen e<strong>in</strong>e erhebliche Bedeutung<br />

für die Entstehung, den Verlauf und die Therapie <strong>der</strong> Erkrankung<br />

haben.<br />

Methode: Bei 145 stationär behandelten Patienten mit Psychosen<br />

aus dem schizophrenen Formenkreis (66 % männlich) wurden<br />

Traumatisierungen <strong>in</strong> verschiedenen Lebensabschnitten anhand<br />

des Strukturierten Trauma-Interview (STI) und des Childhood<br />

Trauma Questionnaire (CTQ) erhoben. Neben weiteren Instrumenten<br />

(SKID, PANSS, DES) wurde e<strong>in</strong> strukturiertes Interview zu<br />

kl<strong>in</strong>ischen Verlaufvariablen e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Im STI berichteten 48 % <strong>der</strong> weiblichen<br />

und 34 % <strong>der</strong> männlichen Patienten entwe<strong>der</strong> sexuellen Missbrauch<br />

o<strong>der</strong> schwere körperliche Misshandlung <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit. Die höheren<br />

Raten bei Frauen waren dabei vor allem auf sexuelle Gewalt<br />

zurück zu führen (28 % vs. 13 %). Schwere emotionale Traumatisierungen<br />

wurden von 52 % <strong>der</strong> Frauen und 32 % <strong>der</strong> Männer berichtet.<br />

Im späteren Leben waren jeweils etwa die Hälfte <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>nen<br />

und Patienten sexueller o<strong>der</strong> körperlicher Gewalt ausgesetzt<br />

(48 % bzw. 47 %). M<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e dieser Formen hatten im Laufe<br />

ihres Lebens zwei Drittel <strong>der</strong> Befragten erlebt (69 % bzw. 64 %).<br />

E<strong>in</strong>e hohe Belastung mit frühen Traumatisierungen war mit häufigeren<br />

Traumatisierungen <strong>in</strong> späteren Lebensphasen assoziiert. Patienten,<br />

die m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Form früher Traumatisierungen berichteten,<br />

waren jünger beim ersten Auftreten von Positivsymptomen<br />

(M=23,8 vs. M=27,2 Jahre; p=.05), häufiger bis zum 25. Lebensjahr<br />

stationär behandelt worden (68 % vs. 45 %; p

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