16.12.2012 Aufrufe

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Topic 7 G Persönlichkeitsstörungen, F6 // Personality disor<strong>der</strong>s F6<br />

010<br />

Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Patienten als Elternteile. Familiäre Problemlagen und<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

Bernd Abendsche<strong>in</strong> (Psych. Zentrum Nordbaden, Allgeme<strong>in</strong>psychiatrie<br />

II, Wiesloch)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Berichtet wird über Forschungsergebnisse zu den<br />

beson<strong>der</strong>en Schwierigkeiten und Problemlagen von Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-<br />

Patienten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mutter- / Vaterrolle. Desweiteren wird e<strong>in</strong> spezieller<br />

allgeme<strong>in</strong>psychiatrischer, systemisch-familientherapeutische<br />

orientierter Eltern-K<strong>in</strong>d-Behandlungsansatz für Elternteile mit e<strong>in</strong>er<br />

Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Persönlichkeitsstörung vorgestellt.<br />

Methode: Es werden spezifische familiäre Charakteristika aus den<br />

Herkunftsfamilien von Elternteilen mit BPS, damit zusammenhängende<br />

Schwierigkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mutter- / Vaterrolle und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beziehunggestaltung<br />

zu den eigenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n beschrieben. Zusammenfassend<br />

zeigt sich vor dem H<strong>in</strong>tergrund häufig selbst erlebter<br />

emotional und / o<strong>der</strong> körperliche Mißhandlung / Vernachlässigung,<br />

e<strong>in</strong>es beziehungsarmes Verhältnis zu Eltern und e<strong>in</strong>es ger<strong>in</strong>gen<br />

familiärer Zusammenhalt im Ergebnis e<strong>in</strong> <strong>in</strong>validieren<strong>der</strong> Erziehungsstil<br />

mit aggressivem o<strong>der</strong> sehr ängstlich Verhalten <strong>in</strong> B<strong>in</strong>dungssituationen<br />

und Störungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Affektregulation <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong><br />

angst- und streßbesetzten Situationen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Innerhalb e<strong>in</strong>es speziellen stationär-<br />

allgeme<strong>in</strong>psychiatrischen Eltern-K<strong>in</strong>d-Therapiesett<strong>in</strong>gs können<br />

Elternteil mit BPS geme<strong>in</strong>sam mit ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n aufgenommen<br />

und sowohl die <strong>in</strong>dividuelle Problematik als auch die Beziehungs-<br />

und Interaktionsstörungen gezielt behandelt werden, hierbei erreicht<br />

<strong>der</strong> Ansatz wichtige präventive Funktion. Der Behandlungsansatz<br />

ist mittlerweile wissenschaftlich evaluiert, es zeigen sich<br />

signifikante Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Symptombelastung und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> Eltern-K<strong>in</strong>d-Beziehung. Die entsprechenden Ergebnisse<br />

werden gleichfalls dargestellt.<br />

011<br />

Verschiedene Komponenten von Impulsivität bei Subgruppen von<br />

Patienten mit Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e Persönlichkeitsstörung<br />

Annegret Krause (Heidelberg)<br />

C. Schmahl, E. Sobanski, B. Alm<br />

E<strong>in</strong>leitung: Bisherige Studien zu Impulsivität bei BPS-Patienten<br />

erbrachten une<strong>in</strong>heitliche Befunde, wobei häufig nicht zwischen<br />

Trait- und State-Impulsivität differenziert wurde. Impulsivität lässt<br />

sich weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> impulsiven Antrieb und Impulskontrolle differenzieren<br />

(Herpertz & Sass, 1997). Aversive Anspannung ist e<strong>in</strong> Leitsymptom<br />

<strong>der</strong> BPS, das viele Symptombereiche bee<strong>in</strong>flusst; die Auswirkung<br />

auf impulsives Verhalten ist bisher jedoch ungeklärt.<br />

Aufgrund e<strong>in</strong>er hohen Komorbidität zwischen BPS und ADHS ersche<strong>in</strong>t<br />

außerdem e<strong>in</strong>e genauere Abgrenzung dieser beiden Störungsbil<strong>der</strong><br />

h<strong>in</strong>sichtlich verschiedener Impulsivitätskomponenten<br />

von Bedeutung.<br />

Methode: Impulsivität wurde als Trait und State bei BPS-Patienten<br />

mit und ohne ADHS, ADHS-Patienten und gesunden Probanden<br />

(HC) untersucht. Impulsiver Antrieb und Impulskontrolle wurden<br />

anhand subjektiver und objektiver Verfahren (Immediate and Delayed<br />

Memory Task, Dougherty & Marsh 2003) vor und nach e<strong>in</strong>er<br />

Anspannungs<strong>in</strong>duktion erfasst.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Auswertung ergab signifikant stärkere<br />

Ausprägungen <strong>der</strong> Trait-Impulsivität und des impulsiven Antriebs<br />

bei Patienten mit BPS und Patienten mit ADHS im Vergleich<br />

zu HC. BPS-Patienten mit komorbi<strong>der</strong> ADHS unterscheiden sich<br />

<strong>in</strong> ihrer Impulskontrolle nicht von Patienten mit ADHS, während<br />

sich BPS-Patienten ohne ADHS nicht von HC unterscheiden. Beide<br />

Subgruppen von BPS-Patienten zeigten e<strong>in</strong>en signifikanten Anstieg<br />

des impulsiven Antriebs unter Stress.<br />

207

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!