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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 14 G Psychotherapie // Psychotherapy<br />

studie 2008 vorgestellt, die langfristige Effekte des Projektes auf<br />

Burnout-Erleben <strong>der</strong> Mitarbeiter sowie die Tauglichkeit e<strong>in</strong>zelner<br />

systemtherapeutischer Techniken im Stationsalltag untersuchte.<br />

Methode: Alle auf den Stationen tätigen Mitarbeiter (N = 84) wurden<br />

zum e<strong>in</strong>en bezüglich Burnouterleben per Maslach-Burnout-<br />

Inventar (MBI) befragt. Zum an<strong>der</strong>en wurde die Anwendungshäufigkeit<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen vermittelten systemtherapeutischen Techniken<br />

per Interventionsfragebogen (IFB) evaluiert.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Auf zwei <strong>der</strong> drei Subskalen des MBI<br />

(Persönliche Erfüllung, Depersonalisation) zeigte sich 2008 e<strong>in</strong>e<br />

gegenüber dem Projektbeg<strong>in</strong>n signifikante Verbesserung des Selbstwirksamkeitserleben<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter. Im IFB erweisen sich die<br />

Auftrags- und Therapiezielklärung, das systemische Familien- bzw.<br />

Angehörigengespräch sowie mit E<strong>in</strong>schränkungen das Genogramm<strong>in</strong>terview<br />

als standardisiert <strong>in</strong> den Stationsalltag <strong>in</strong>tegriert. Das<br />

organisationsaufwändige Reflect<strong>in</strong>g Team f<strong>in</strong>det nahezu ke<strong>in</strong>e Anwendung.<br />

003<br />

Evaluation e<strong>in</strong>es Modells <strong>der</strong> Integrierten Versorgung zur Behandlung<br />

von Patienten mit psychischen und psychosomatischen <strong>Erkrankungen</strong><br />

Ernst-Jürgen Borgart (AHG Psychosomatische Kl<strong>in</strong>ik, Bad Pyrmont)<br />

V. Mal<strong>in</strong>owski, R. Meermann<br />

E<strong>in</strong>leitung: In e<strong>in</strong>em IV-Modellprojekt mit <strong>der</strong> DAK wurde die<br />

Möglichkeit e<strong>in</strong>es vere<strong>in</strong>fachten E<strong>in</strong>weisungsverfahrens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

psychosomatische Rehabilitationskl<strong>in</strong>ik sowie e<strong>in</strong>er poststationären<br />

ambulanten Behandlungsfortsetzung durch den Zuweiser geschaffen.<br />

Ziel ist es, e<strong>in</strong>e schnelle und zielgerichtete stationäre Verhaltenstherapie<br />

zu ermöglichen, um e<strong>in</strong>e lange Krankheitsdauer,<br />

weitere Folgeerkrankungen sowie damit verbundene erhebliche<br />

Kostenbelastungen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Die Ergebnisse bzgl. <strong>der</strong> Wirksamkeit<br />

dieses Modells, das seit mehr als 2,5 Jahren läuft, werden<br />

dargestellt.<br />

Methode: Untersucht wurden N=239 Patienten, die im Zeitraum<br />

von 10/06 bis 06/09 e<strong>in</strong>e stationäre psychosomatisch-psychotherapeutische<br />

Behandlung <strong>in</strong> <strong>der</strong> AHG Psychosomatischen Kl<strong>in</strong>ik Bad<br />

Pyrmont im Rahmen <strong>der</strong> Integrierten Versorgung erhielten. Als<br />

Mess<strong>in</strong>strumente dienten Fragebogen, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> Zuweiser die erreichten<br />

Verän<strong>der</strong>ungen direkt nach <strong>der</strong> Behandlung sowie 6 Monate<br />

später beurteilt, sowie Therapieerfolgse<strong>in</strong>schätzungen aus Therapeuten-<br />

und Patientensicht und prä-post-Vergleiche im SCL-90-R.<br />

Diskussion / Ergebnisse: 63 % unserer Patienten waren bei Aufnahme<br />

arbeitsunfähig. Hiervon wurden 62 % wie<strong>der</strong> arbeitsfähig<br />

bzw. mit gestufter Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung entlassen. Die Zuweiser sehen<br />

bei 95 % <strong>der</strong> Patienten die erwünschten Therapieziele als erreicht<br />

o<strong>der</strong> sogar übertroffen an. Zahlreiche E<strong>in</strong>zelmerkmale haben<br />

sich gebessert, z. B. körperliches Bef<strong>in</strong>den bei 79 %, psychisches Bef<strong>in</strong>den<br />

bei 87 %, Handlungskompetenz und psychosoziale Fähigkeiten<br />

bei 74 % <strong>der</strong> Patienten. Die Symptomatik <strong>in</strong>sgesamt ist bei<br />

83 % <strong>der</strong> Patienten gebessert, e<strong>in</strong>e mögliche Gefährdung <strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit<br />

bei 88 % gem<strong>in</strong><strong>der</strong>t. 6 Monate nach Entlassung sehen<br />

die Zuweiser immer noch bei 85 % <strong>der</strong> Patienten die erwünschten<br />

Ziele als erreicht o<strong>der</strong> sogar übertroffen an. Die psychische<br />

Symptomatik ist weiterh<strong>in</strong> bei 81 % <strong>der</strong> Patienten gebessert und die<br />

Gefährdung <strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit bei 85 % gem<strong>in</strong><strong>der</strong>t. Diese positiven<br />

Zuweiserbeurteilungen stimmen mit den Therapeuten- und<br />

Patientene<strong>in</strong>schätzungen übere<strong>in</strong>. Aus Therapeutensicht zeigt sich<br />

<strong>in</strong> 87 %, aus Patientensicht <strong>in</strong> 83 % <strong>der</strong> Fälle e<strong>in</strong> Therapieerfolg. Im<br />

SCL-90-R zeigen sich hochsignifikante Verän<strong>der</strong>ungen von Anfang<br />

bis Ende <strong>der</strong> Therapie. Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, dass<br />

e<strong>in</strong>e stationäre Verhaltenstherapie im Rahmen <strong>der</strong> Integrierten<br />

Versorgung zu deutlichen positiven Verän<strong>der</strong>ungen führt, die auch<br />

6 Monate später noch stabil s<strong>in</strong>d.<br />

352<br />

004<br />

Therapeutische Misserfolge <strong>in</strong> <strong>der</strong> stationären Psychotherapie<br />

Robert Mestel (HELIOS Kl<strong>in</strong>ik Bad Grönenbach, Qualitätssicherung-<br />

Forschung)<br />

J. von Wahlert, M. Tokar, S. Barnow<br />

E<strong>in</strong>leitung: Verschlechterungen während <strong>der</strong> Psychotherapie stehen<br />

zunehmend im Fokus von Studien. Trotzdem ist die Datenlage<br />

rar. Das primäre Ziel dieser Arbeit war es, Charakteristika von Patienten<br />

zu identifizieren, die eventuell mit ungünstigen Behandlungsoutcomes<br />

bzw. therapeutischer Verschlechterungen im stationär<br />

psychotherapeutischen Sett<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Zusammenhang stehen.<br />

Methode: Es wurden retrospektiv aus e<strong>in</strong>em Patientenjahrgang<br />

(n= 950) zwei Extremgruppen gebildet, e<strong>in</strong>e Gruppe bestehend aus<br />

Patienten mit erfolgreich abgeschlossener Therapie und e<strong>in</strong>e Gruppe<br />

mit fehlgeschlagener Therapie (anhand <strong>der</strong> GSI SCL-90-R präpost-Werte).<br />

Insgesamt wurden 57 signifikant verschlechterten<br />

Personen (6 %) 314 kl<strong>in</strong>isch signifikant verbesserten Personen gegenübergestellt.<br />

Die psychotherapeutische Behandlung war <strong>in</strong>tegrativ<br />

mit Schwerpunkt auf psychodynamischen und humanistischen<br />

Verfahren. Als Outcome<strong>in</strong>strumente wurden unter an<strong>der</strong>em<br />

das Beck Depressions Inventar (BDI), <strong>der</strong> Gesamtscore <strong>der</strong> SCL-<br />

90-R Symptomcheckliste (GSI) und <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungsfragebogen<br />

VEV-K und als Fremdrat<strong>in</strong>g durch die Therapeuten <strong>der</strong> BSS (Be<strong>in</strong>trächtigungsschwerescore)<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Daneben wurde e<strong>in</strong>e umfrangreiche<br />

Basisdokumentation verwendet (Psy-Bado-PTM; von<br />

Heymann et al., 2003).<br />

Diskussion / Ergebnisse: Verschlechterte Patienten lebten weniger<br />

oft <strong>in</strong> festen Partnerschaften o<strong>der</strong> hatten häufiger wechselnde Partner.<br />

Sie wiesen öfter Diagnosen von Persönlichkeitsstörungen,<br />

Belastungs- und Anpassungsstörungen sowie somatoforme Störungen<br />

auf und <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e höhere Komorbidität. Zum Aufnahmezeitpunkt<br />

zeigten sie höhere Werte <strong>in</strong> den SCL-90-R Subskalen<br />

„Zwanghaftigkeit“ und „Paranoides Denken“, gaben mehr vorausgegangene<br />

Suizidversuche an und wurden anhand des BSS als stärker<br />

bee<strong>in</strong>trächtigt e<strong>in</strong>gestuft. Auch die Therapiemotivation <strong>der</strong> verschlechterten<br />

Patienten wurde zu Therapiebeg<strong>in</strong>n vom Therapeuten<br />

als ger<strong>in</strong>ger e<strong>in</strong>geschätzt. Bezüglich <strong>der</strong> 1-Jahres-Katamnese ergab<br />

sich, dass die zum Ende <strong>der</strong> stationären Behandlung verzeichnete<br />

Verschlechterung <strong>der</strong> Teilstichprobe nicht über den Zeitraum <strong>der</strong><br />

Katamnese aufrechterhalten wurde, <strong>der</strong> Gruppenmittelwert im<br />

SCL-90-R GSI erreichte e<strong>in</strong> Jahr nach Abschluss <strong>der</strong> Therapie wie<strong>der</strong><br />

Werte, die mit dem Zeitpunkt <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ikaufnahme vergleichbar<br />

s<strong>in</strong>d. Von Heymann, F., Zaudig, M., Tritt, K. (2003). Die diagnosebezogene<br />

Behandlungsdauer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychosomatischen und Psychotherapeutischen<br />

Mediz<strong>in</strong>: E<strong>in</strong>e homogene Größe? Erste Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Multicenter-Basisdokumentation (Psy-BaDo-PTM) als<br />

Grundlage qualitätssicheren<strong>der</strong> Maßnahmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> stationären<br />

Psychosomatik. Praxis Kl<strong>in</strong>ische Verhaltensmediz<strong>in</strong> und Rehabilitation,<br />

62, 209 – 221.<br />

005<br />

Charakteristika suizidalen Erlebens <strong>in</strong> <strong>der</strong> Akutgeriatrie<br />

Uwe Sperl<strong>in</strong>g (Universitätsmediz<strong>in</strong> Mannheim, IV. Med. Kl<strong>in</strong>ik, Geriatrie)<br />

C. Thüler<br />

E<strong>in</strong>leitung: Während ihres Kl<strong>in</strong>ikaufenthalts äußert sich e<strong>in</strong> nennenswerter<br />

Anteil von älteren Patienten dah<strong>in</strong>gehend, dass ihr Lebenswille<br />

stark bee<strong>in</strong>trächtigt ist. Wie häufig und <strong>in</strong> welchem Grad<br />

kommen Todeswünsche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geriatrischen Stichprobe vor? Was<br />

s<strong>in</strong>d Charakteristika Betroffener und nicht Betroffener? Wie unterscheiden<br />

sich die Grade <strong>der</strong> Suizidalität <strong>in</strong> Bezug auf den jeweiligen<br />

Kontext, <strong>in</strong> dem sie auftreten? Wie stabil o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d<br />

suizidale Äußerungen und welche Zusammenhänge spielen dabei<br />

e<strong>in</strong>e Rolle?

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