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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 4 G Affektive Störungen, F3 // Affective disor<strong>der</strong>s, F3<br />

Methode: Im Kontext e<strong>in</strong>er randomisierten, placebo-kontrollierten,<br />

zehnwöchigen kl<strong>in</strong>ischen Studie mit fünf Armen (Sertral<strong>in</strong>;<br />

Placebo; kognitive Verhaltenstherapie <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen (KVT);<br />

unspezifische unterstützende Gruppentherapie als KVT-Kontrollbed<strong>in</strong>gung;<br />

freie Wahl zwischen Sertral<strong>in</strong> und KVT seitens <strong>der</strong> Patienten)<br />

wurden 146 Patienten mit milden bis mittelgradigen depressiven<br />

Störungen untersucht. Medikamentenvertrauen wurde<br />

beim Patientenscreen<strong>in</strong>g mittels <strong>der</strong> korrespondierenden Subskala<br />

e<strong>in</strong>er Krankheitskonzeptskala erfasst, (positive) E<strong>in</strong>stellungen gegenüber<br />

Psychotherapie mittels <strong>der</strong> e<strong>in</strong>schlägigen Subskala e<strong>in</strong>es<br />

Inventars zur Messung <strong>der</strong> Psychotherapiemotivation (FMP). Für<br />

die Messung des Behandlungserfolgs wurden die Post-Basel<strong>in</strong>e-<br />

Summenwerte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hamilton-Depressionsskala (HAMD-17) verwendet.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Depressive Patienten, die die von ihnen<br />

präferierte Therapie (Sertral<strong>in</strong> o<strong>der</strong> KVT) bekamen (N=91), respondierten<br />

signifikant besser als Patienten, bei denen dies nicht<br />

<strong>der</strong> Fall war (N=55) (p = 0.011). Der entsprechende Unterschied<br />

zwischen diesen beiden Gruppen war sowohl im Falle <strong>der</strong> Psychopharmako-<br />

als auch im Falle <strong>der</strong> Psychotherapie kl<strong>in</strong>isch relevant.<br />

Dieses Ergebnis kann nicht durch Unterschiede im Schweregrad<br />

<strong>der</strong> Depression bei Studiene<strong>in</strong>schluss o<strong>der</strong> unterschiedliche Dropoutraten<br />

erklärt werden. Patientenpräferenzen für Pharmako- versus<br />

Psychotherapie sollten bei Behandlungsangeboten berücksichtigt<br />

werden, weil <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> präferierten Therapiemodalität<br />

e<strong>in</strong>en zusätzlichen und kl<strong>in</strong>isch relevanten Nutzen für den Therapieerfolg<br />

(HAMD-17: + 4 Punkte für Sertral<strong>in</strong>; + 2 Punkte für die<br />

KVT) mit sich br<strong>in</strong>gt.<br />

008<br />

Verkürzt e<strong>in</strong>e frühzeitige Elektrokrampftherapie bei schweren depressiven<br />

Episoden die weitere stationäre Bahandlungsdauer?<br />

Dirk Schwerthöffer (TU-München, Psychiatrie)<br />

F. Wolf, J. Bäuml<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die Elektrokrampftherapie ist bei depressiven <strong>Erkrankungen</strong><br />

e<strong>in</strong>e effektive, schnell wirksame und gut verträgliche Behandlung.<br />

Trotzdem wird sie meistens nur bei Therapieresistenz<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Bei antidepressiven Therapien liegen H<strong>in</strong>weise für e<strong>in</strong>en<br />

Zusammenhang zwischen raschem Wirkungse<strong>in</strong>tritt und besserer<br />

Wirksamkeit vor. Wir untersuchten, ob sich durch den frühzeitigen<br />

E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er EKT e<strong>in</strong>e Verkürzung <strong>der</strong> weiteren stationären Behandlungsdauer<br />

erzielen lässt.<br />

Methode: In e<strong>in</strong>er retrospektiven Analyse wurden die post<strong>in</strong>terventionellen<br />

stationären Behandlungszeiten und CGI-Verän<strong>der</strong>ungen<br />

von 34 depressiven Patienten mit frühzeitiger EKT-Anwendung<br />

mit den Daten von 19 Patienten, die nach langer stationärer Vorbehandlung<br />

<strong>in</strong> externen Kl<strong>in</strong>iken zur EKT zu verlegt wurden, verglichen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Patienten, die frühzeitig e<strong>in</strong>e Elektrokrampfbehandlung<br />

erhalten hatten, konnten im Schnitt 57 Tage,<br />

die zu verlegten erst 100 Tage nach <strong>der</strong> 1. EKT entlassen werden.<br />

Die CGI-Verän<strong>der</strong>ungen waren <strong>in</strong> beiden Gruppen etwa gleich.<br />

009<br />

Magnetkrampfherapie versus Elektrokrampftherapie – antidepressive<br />

Wirkung<br />

Sarah Kayser (Universitätskl<strong>in</strong>ik, Bonn, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />

B. H. Bewernick, B. Hadrysiewicz, C. Grubert, A. S. Koch, J. Große<br />

Bley, N. Axmacher, T. E. Schlaepfer<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die Magnetkrampftherapie (MKT) ist e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> repetitiven Transkraniellen Magnetstimulation (rTMS),<br />

um analog zur Elektrokrampftherapie (EKT) unter Vollnarkose<br />

und Muskelrelaxation generalisierte Krämpfe auszulösen. Das<br />

größte Problem <strong>der</strong> EKT s<strong>in</strong>d die kognitiven Nebenwirkungen. Die<br />

156<br />

Grundidee <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> MKT ist die Hypothese, dass durch<br />

e<strong>in</strong> lokales, exakt kontrollierbares Auslösen des generalisierten<br />

Krampfes solche Nebenwirkungen vermieden werden könnten.<br />

Vorläufige Studien wiesen bei e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Anzahl von Probanden<br />

auf e<strong>in</strong>e antidepressive Wirkung dieser Therapieform h<strong>in</strong> (Kayser<br />

et al. 2009). Die EKT ist weiterh<strong>in</strong> hoch effizient bei Patienten mit<br />

schwerer therapierestistenter Depression (TRD). In dieser Studie<br />

wurden die Depressionrat<strong>in</strong>gs Montgomery & Asberg Depressionsskala<br />

(MADRS) und Hamilton Rat<strong>in</strong>g of Depression (HRSD28)<br />

<strong>der</strong> TRD- Patienten analysiert und mit EKT verglichen.<br />

Methode: 20 Patienten, die an TRD litten, wurden randomisiert<br />

und e<strong>in</strong>em parallelen Studiendesign zugewiesen (je 10 MKT / EKT).<br />

Die Patienten waren bezüglich ihrer demographischen Daten und<br />

Krankheitscharakteristika vergleichbar. E<strong>in</strong>schlusskriterien waren<br />

unipolare und bipolar II Depression, Dauer ≥ 3 Monate, ≥ 2 adäquate<br />

Behandlungsversuche mit verschiedenen Antidepressiva<br />

und Psychotherapie. Folgende Stimulationsparametern bei MKT:<br />

Frequenz 100 Hz, Pulsrate 100 to 600, Amplitude 100 %, Stimulationsdauer<br />

1 bis 6 sek. 2 x pro Woche à 12 Behandlungen. Response<br />

war e<strong>in</strong>e Reduktion um ³ 50 % <strong>in</strong> <strong>der</strong> MADRS und HRSD28. Die<br />

prä wurden mit den post Werten verglichen.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Respon<strong>der</strong>raten für MKT s<strong>in</strong>d 60 % im<br />

MADRS und 50 % im HRDS28. Bei <strong>der</strong> EKT 40 % im MADRS und<br />

50 % im HRDS28. Die antidepressive Wirkung <strong>der</strong> MKT und EKT<br />

s<strong>in</strong>d gleich: signifikante Verbesserung im MADRS bei MKT und<br />

EKT (ANOVA, (F(1;18)=41.1, p

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