16.12.2012 Aufrufe

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Topic 2 G <strong>Psychische</strong> Störungen durch psychotrope Substanzen, F1 // Mental disor<strong>der</strong>s due to psychoactive substance use, F1<br />

Topic: 2 <strong>Psychische</strong> Störungen durch psychotrope Substanzen, F1<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 10.30 – 12.00 Uhr, Saal Istanbul<br />

HS-014 Hauptsymposium<br />

Suchtgenetik: Aktuelle Marker von Erkrankungsrisiko und Therapieverlauf<br />

Vorsitz: F. Kiefer (Mannheim), G. W<strong>in</strong>terer (Düsseldorf)<br />

001<br />

Genetik <strong>der</strong> Nikot<strong>in</strong>abhängigkeit: Befunde aktueller Assoziationsstudien<br />

Georg W<strong>in</strong>terer (He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e Universität, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Düsseldorf)<br />

002<br />

GABA-A Rezeptor assoziierte Risikogene <strong>der</strong> Alkoholabhängigkeit<br />

Michael Soyka (Privatkl<strong>in</strong>ik Meir<strong>in</strong>gen, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />

G. Koller, B. Bondy, P. Zill, U. Preuss<br />

Akuter und chronischer Alkoholkonsum bee<strong>in</strong>flussen e<strong>in</strong>e Reihe<br />

von Neurotransmitter-systemen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e GABA. Seit langem<br />

ist bekannt, dass akuter Alkoholkonsum die GABAerge-Neurotransmission<br />

verstärkt, entsprechend den kl<strong>in</strong>ischen Effekten Sedation<br />

und Anxiolyse. US-amerikanische Untersuchungen <strong>der</strong><br />

COGA-Gruppe legen nahe, dass genetische Varianten des GABA-<br />

A-Rezeptors Alpha 2 Untere<strong>in</strong>heit mit Alkoholabhängigkeit assoziiert<br />

se<strong>in</strong> könnte. Diese Befunde wurden <strong>in</strong> eigenen (Soyka et al<br />

2008) und an-<strong>der</strong>en Stichproben versucht zu replizieren. Eigene<br />

Untersuchungen <strong>der</strong> Münchener Genbank legen nahe, dass e<strong>in</strong>e<br />

<strong>der</strong> Haplotypen (T-C-A-C-A-T-C) signifikant mit Alkoholabhängigkeit<br />

und an<strong>der</strong>en Merkmalen <strong>der</strong> Alkoholkrankheit assoziiert<br />

se<strong>in</strong> könnte. Daneben sche<strong>in</strong>en auch an<strong>der</strong>e Risikogene für die<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>er Alkoholabhängigkeit von Bedeutung zu se<strong>in</strong><br />

(Treutle<strong>in</strong> et al 2008). Aktuelle Befunde werden diskutiert.<br />

003<br />

Genetik des Opiatentzugs<br />

Bodo Lieb (LVR-Kl<strong>in</strong>ikum Essen, Uni Duisburg-Essen Abt. Verhalten<br />

u. Suchtmediz<strong>in</strong>)<br />

U. Bonnet, M. Specka, S. Augener, H. S. Bachmann, W. Siffert, N.<br />

Scherbaum<br />

E<strong>in</strong>leitung: Substanzkonsum zur Vermeidung aversiver Entzugssymptome<br />

stellt e<strong>in</strong>en wichtigen Teilaspekt <strong>der</strong> Aufrechterhaltung<br />

<strong>der</strong> Opiatabhängigkeit dar. Das Opiatentzugssyndrom äußert sich<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> Sympathikus-vermittelten Reaktionen (u. a.<br />

Tachy kardie, Hypertonie, <strong>in</strong>nere Unruhe). Kl<strong>in</strong>ische Studien am<br />

Menschen zur Genetik des Opiatentzugs s<strong>in</strong>d bis dato rar. Der<br />

C825T-Polymorphismus <strong>der</strong> ß3-Untere<strong>in</strong>heit des heterotrimeren<br />

G-Prote<strong>in</strong>s hat e<strong>in</strong>en starken E<strong>in</strong>fluss auf die Aktivität des sympathischen<br />

Nervensystems. Im Vortrag soll anhand e<strong>in</strong>er eigenen Untersuchung<br />

<strong>der</strong> Frage nachgegangen werden, ob sich das 825T-Allel<br />

als Prädiktor <strong>der</strong> Schwere des Entzugssyndroms eignet.<br />

Methode: 33 monovalent Opiatabhängige aus e<strong>in</strong>er stationären<br />

Opiatentzugsbehandlung wurden untersucht. Die Entgiftung wurde<br />

mit stufenweiser Reduktion e<strong>in</strong>er vorgegebenen <strong>in</strong>dividuellen<br />

Methadondosis durchgeführt. Entzugsbeschwerden wurden mit<br />

psychotroper Begleitmedikation behandelt, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e mit Clonid<strong>in</strong>.<br />

Der Hauptparameter für sympathische Aktivität war die<br />

Pulsrate <strong>der</strong> Patienten <strong>in</strong> den ersten 3 Tagen nach Beendigung <strong>der</strong><br />

Methadongabe.<br />

36<br />

Diskussion / Ergebnisse: Ergebnisse: 22 von 33 Patienten waren<br />

Träger des 825T-Allels. An den ersten 2 Tagen nach Beendigung<br />

<strong>der</strong> Methadonmedikation zeigte sich die Pulsrate <strong>in</strong> <strong>der</strong> T-Allel-<br />

Gruppe (n=22) signifikant (p < 0,05) gegenüber <strong>der</strong> C-Allel-Gruppe<br />

(n=11) erhöht (Tag1: 88,1 vs. 74,6 bpm; Tag2: 90,4 vs. 77,8 bpm).<br />

In <strong>der</strong> T-Allel-Gruppe erhielten 6 (Tag1) bzw. 7 Patienten (Tag2)<br />

Clonid<strong>in</strong>-Medikation, <strong>in</strong> <strong>der</strong> CC-Allel-Gruppe 1 Patient. Diskussion:<br />

Die Anwesenheit des T-Allels des GNB3-Gens hat e<strong>in</strong>en starken<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die Pulsrate im Opiatentzug. E<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> T-<br />

Allel-Träger erhielt Clonid<strong>in</strong> zur Reduktion <strong>der</strong> sympathischen<br />

Hyperaktivität. Ohne diese Intervention wäre <strong>der</strong> Effekt ggf. noch<br />

ausgeprägter gewesen. In <strong>der</strong> Summe sche<strong>in</strong>t das GNB3-Gen e<strong>in</strong><br />

vielversprechen<strong>der</strong> Prädiktor <strong>der</strong> zu erwartenden Entzugssymptomatik<br />

von Opiatabhängigen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entgiftungsbehandlung zu se<strong>in</strong>.<br />

Literatur: Lieb B, Bonnet U, Specka M, Augener S, Bachmann HS,<br />

Siffert W, Scherbaum N. Intensity of opiate withdrawal <strong>in</strong> relation<br />

to the C825T-polymorphism of the G prote<strong>in</strong> beta 3 subunit gene.<br />

Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry 2009; 33(4): 663-667.<br />

004<br />

Pharmakogenetik <strong>der</strong> Alkoholabhängigkeit: Rückfallprädiktion<br />

und Therapieresonse<br />

Falk Kiefer (ZI für Seelische Gesundheit, Suchtkl<strong>in</strong>ik, Mannheim)<br />

Mittwoch, 25. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal 6<br />

BS-002 Symposium<br />

Süchtiges Verhalten am Übergang vom K<strong>in</strong>des- zum Jugendalter<br />

(DHS und DGKJP)<br />

Vorsitz: J. Bön<strong>in</strong>g (Höchberg), R. Schepker (Ravensburg)<br />

001<br />

Süchtiges Verhalten am Übergang vom K<strong>in</strong>des- zum Jugendalter:<br />

Aktuelle epidemiologische Datenlage<br />

Ulrike Ravens-Sieberer (UKE Hamburg-Eppendorf, K<strong>in</strong><strong>der</strong>- / Jugendpsychosomatik)<br />

M. Erhart<br />

E<strong>in</strong>leitung: Der regelmäßige Konsum psychoaktiver Substanzen<br />

wie Tabak, Alkohol, Cannabis o<strong>der</strong> Ecstasy stellt e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> wichtigsten<br />

vermeidbaren Krankheitsrisiken dar. Doch obwohl viele gesundheitsschädliche<br />

Konsequenzen h<strong>in</strong>reichend bekannt s<strong>in</strong>d konsumiert<br />

immer noch e<strong>in</strong> bedeutsamer Anteil <strong>der</strong> Bevölkerung diese<br />

Substanzen. Auch K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen gehören zu den Betroffenen.<br />

In dieser Arbeit werden aktuelle Befunde zur Verbreitung<br />

von Tabak, Alkohol, Cannabis- und Ecstasy bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

berichtet.<br />

Methode: Im deutschen Teil <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Studie „Health<br />

Behaviour <strong>in</strong> School-aged Children (HBSC) 2005/2006“ zur Gesundheit<br />

und Gesundheitsverhalten von Schüler<strong>in</strong>nen füllten über<br />

7000 11-, 13- und 15-jährigen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern e<strong>in</strong>en<br />

Selbstausfüllfragebogen aus und berichteten Tabak, Alkohol und<br />

Cannabis Konsum. Im Rahmen des BELLA Studienmoduls zur psychischen<br />

Gesundheit des bundesweiten K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendgesundheitssurveys<br />

(KiGGS) wurden über 2800 K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche<br />

zwischen 11 und 17 Jahren telefonisch und per Fragebogen zu<br />

ihrem Substanzmittelkonsum befragt.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Etwa 1 % (0,6 %) <strong>der</strong> 11-jährigen Jungen<br />

(Mädchen) rauchen wöchentlich. Von den 15-jährigen Jungen<br />

(Mädchen) s<strong>in</strong>d es 16,9 % (22,4 %). Bereits 2,2 % (0,6 %) <strong>der</strong> 11-<br />

Jährigen Jungen (Mädchen) konsumieren jede Woche Alkohol. Mit<br />

15-Jahren s<strong>in</strong>d es 24,6 % (14,9 %) <strong>der</strong> Jungen (Mädchen). Von den

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!