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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 1 G Organische psychische Störungen, Demenz, F0 // Organic mental disor<strong>der</strong>s, dementia, F0<br />

ausfor<strong>der</strong>ung. Die unterschiedlichen phenomenologischen Charakteristika<br />

bei Delirium und Demenz im Vergleich zu den Nichtdementen<br />

s<strong>in</strong>d nicht bekannt und könnten dazu beitragen, Delirium<br />

bei Demenzerkrankten genauer zu diagnostizieren.<br />

Methode: Wir sammelten soziodemographische Daten, dokumentierten<br />

den Behandlungsverlauf, die Delirium<strong>in</strong>tensität mit <strong>der</strong> Memorial<br />

Delirium Assessment Scale (MDAS) und e<strong>in</strong>e Funktionalitätsskala<br />

(Karnofsky Scale of Performance Status) von 100 Patienten<br />

mit Delirium am Memorial Sloan Ketter<strong>in</strong>g Cancer Center <strong>in</strong> New<br />

York.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Von 100 Patienten mit e<strong>in</strong>er Deliriumsdiagnose<br />

hatten 18 Patienten zusätzlich e<strong>in</strong>e Demenzdiagnose<br />

(DD) und 82 Patienten ke<strong>in</strong>e Demenz (ND). Es bestand e<strong>in</strong> signifikanter<br />

Unterschied beim Alter <strong>der</strong> Patienten. Das Durchschnittsalter<br />

bei DD war 67 Jahre und bei ND 56 Jahre. In <strong>der</strong> DD-Gruppe<br />

wurden zu gleichen Anteilen hypoaktives und hyperaktives Delirium<br />

diagnostiziert, während <strong>in</strong> <strong>der</strong> ND-Gruppe hypoaktives Delirium<br />

mit 54 % gegenüber hyperaktivem Delirium mit 46 % überwogen.<br />

Die MDAS-Werte unterschieden sich signifikant zwischen<br />

den Gruppen mit 21.8 (DD) und 18.6 (ND). Statistisch signifikante<br />

Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Phenomenologie lagen bei dem Grad <strong>der</strong><br />

Bewusstse<strong>in</strong>strübung, <strong>der</strong> Orientierung, Kurzzeitgedächtnis, Aufmerksamkeit<br />

und im formalen Gedankengang. Schwerwiegende<br />

Symptome waren häufiger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewusstse<strong>in</strong>strübung und kognitiven<br />

Domäne <strong>in</strong> <strong>der</strong> DD-Gruppe. Es bestanden ke<strong>in</strong>e signifikanten<br />

Unterschiede h<strong>in</strong>sichtlich Halluz<strong>in</strong>ationen, Wahn<strong>in</strong>halte, psychomotorischem<br />

Verhalten und Schlaf-Wachrhythmus. Zusammenfassung:<br />

Es bestehen phenomenologische Unterschiede <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Deliriumpräsentation bei Demenz und Nichtdementen. Die<br />

Bewusstse<strong>in</strong>strübung und die kognitive Störung s<strong>in</strong>d stärker ausgeprägt,<br />

während es ke<strong>in</strong>e Unterschiede <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Bereichen gibt.<br />

Die Interpretation <strong>der</strong> Daten wird diskutiert werden.<br />

003<br />

Phenomenologische Charakteristika des Delirium und se<strong>in</strong>er Subtypen<br />

Soenke Boettger (Berl<strong>in</strong>)<br />

S. Passik, W. Breitbart<br />

E<strong>in</strong>leitung: Untersuchungen zur Phenomenologie des Delirium<br />

s<strong>in</strong>d selten und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Phenomenologie<br />

<strong>der</strong> Deliriumsubtypen, dem hypoaktivem und hyperaktivem Delirium<br />

s<strong>in</strong>d unbekannt. E<strong>in</strong> besseres Verständnis <strong>der</strong> Deliriumphenomenologie,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Subtypen, kann die Erkennung<br />

des Delirium begünstigen.<br />

Methode: Wir sammelten soziodemographische Daten, dokumentierten<br />

den Behandlungsverlauf, die Delirium<strong>in</strong>tensität mit <strong>der</strong> Memorial<br />

Delirium Assessment Scale (MDAS) und e<strong>in</strong>e Funktionalitätsskala<br />

(Karnofsky Scale of Performance Status) von 100 Patienten<br />

mit Delirium am Memorial Sloan Ketter<strong>in</strong>g Cancer Center <strong>in</strong> New<br />

York.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Das Durchschnittsalter <strong>der</strong> 100 Patienten<br />

mit Delirium war 58 Jahre. Die kognitive Funktion war am stärksten<br />

bee<strong>in</strong>trächtigt, es folgten psychomotorische Auffälligkeiten,<br />

Schlafwach-Rhythmusstörungen und die Bewusstse<strong>in</strong>strübung.<br />

Wahrnehmungsstörungen und Wahn<strong>in</strong>halte waren am ger<strong>in</strong>gsten<br />

ausgeprägt. Hypoaktives Delirium wurde bei 53 % <strong>der</strong> Patienten<br />

und hyperaktives Delirium bei 47 % gefunden. Es bestand ke<strong>in</strong> signifikanter<br />

Altersunterschied o<strong>der</strong> Unterschied <strong>in</strong> <strong>der</strong> Delirium<strong>in</strong>tensität.<br />

Es bestanden signifikante Unterschiede h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />

Intensität <strong>der</strong> Wahrnehmungsstörung und des Wahn<strong>in</strong>halts. Wahrnehmungsstörungen<br />

wurden bei 50.9 % mit hypoaktivem Delirium<br />

und 70.2 % mit hyperaktivem Delirium gefunden, Wahn<strong>in</strong>halte bei<br />

43.4 % und 78.7 %. Das Vorkommen von Wahrnehmungsstörungen<br />

und Wahn<strong>in</strong>halten war unabhängig von <strong>der</strong> Delirium<strong>in</strong>tensität.<br />

Zusammenfassung: Delirium ist e<strong>in</strong>e Störung des Bewusstse<strong>in</strong>s,<br />

<strong>der</strong> Kognition und des Schlafwachrhythmus. Dabei ist die kognitive<br />

Stlörung am ausgeprägtesten. Wahrnehmungsstörungen und<br />

Wahn<strong>in</strong>halte kommen <strong>in</strong> hypoaktivem und hyperaktivem Delirium<br />

vor und s<strong>in</strong>d unabhängig von <strong>der</strong> Delirium<strong>in</strong>tensität. Weitere<br />

Ergebnisse werden diskutiert.<br />

004<br />

Therapy of delirium due to a general medical condition – Treatment<br />

approaches <strong>in</strong> the Consultation – Liaison psychiatry sett<strong>in</strong>g<br />

of the University of Medic<strong>in</strong>e of Graz<br />

Hans-Bernd Rothenhäusler (Mediz<strong>in</strong>ische Universität Graz, Univ.-<br />

Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, Österreich)<br />

Introduction: Delirium due to a general medical condition is one<br />

of the ma<strong>in</strong> psychiatric problems <strong>in</strong> general hospital <strong>in</strong>patients.<br />

Method: Almost 3.000 consultations are performed by the Graz<br />

psychiatry consultation - liaison service each year. Delirium consistently<br />

accounts for almost 19 % of all new referrals. They are treated<br />

accord<strong>in</strong>g the Graz protocol.<br />

Discussion / Results: Graz protocol: Mild hyperactive delirium &<br />

mild, mo<strong>der</strong>ate, or severe hypoactive delirium <strong>in</strong> patients with out<br />

withdrawal syndromes, Park<strong>in</strong>son‘s disease, Lewy body dementia,<br />

HIV-<strong>in</strong>duced dementia • Initial dose: Adm<strong>in</strong>ister risperidone<br />

quicklet 0.5 mg, alternatively, adm<strong>in</strong>ister haloperidol liquid 5 drops<br />

• Control of target symptoms: Increase dosage of risperidone quicklet<br />

up to 2 mg / d or haloperidol liquid up to 20 drops / d Mo<strong>der</strong>ate<br />

hyperactive delirium <strong>in</strong> patients without withdrawal syndromes,<br />

Park<strong>in</strong>son‘s disease, Lewy body dementia, HIV-<strong>in</strong>duced dementia<br />

• Initial dose: Adm<strong>in</strong>ister haloperidol 2.5 mg mixed <strong>in</strong> 250 ml 5%<br />

glucose as slow <strong>in</strong>travenous <strong>in</strong>fusion • Control of target symptoms:<br />

Increase dosage of haloperidol as slow <strong>in</strong>travenous <strong>in</strong>fusion up to<br />

5 mg / d • Use of prothipendyl as an adjunct for sedation <strong>in</strong>duction<br />

and agitation control. The dose may range from 40 mg to 160 mg / d.<br />

Severe hyperactive delirium <strong>in</strong> patients without withdrawal syndromes,<br />

Park<strong>in</strong>son‘s disease, Lewy body dementia, HIV-<strong>in</strong>duced<br />

dementia • Initial dose: Adm<strong>in</strong>ister haloperidol 5 mg mixed <strong>in</strong><br />

250 ml 5 % glucose as slow <strong>in</strong>travenous <strong>in</strong>-fusion • Control of target<br />

symptoms: Increase dosage of haloperidol as slow <strong>in</strong>travenous <strong>in</strong>fusion<br />

up to 60 mg / d. • Use of prothipendyl as an adjunct for sedation<br />

<strong>in</strong>duction and agitation control. Adm<strong>in</strong>ister prothipendyl<br />

40 mg mixed <strong>in</strong> either 5 % glucose or 0.9 % sodium chloride as slow<br />

<strong>in</strong>travenous <strong>in</strong>fusion. The dose may be <strong>in</strong>creased to 40 mg prothipendyl<br />

IV 3 times per day.<br />

005<br />

Die Bayer ADL-Skala: E<strong>in</strong> reliables und valides Instrument zur<br />

Schweregrad- und Verlaufsbeurteilung bei Demenzerkrankungen<br />

Hartmut Lehfeld (Kl<strong>in</strong>ikum Nürnberg, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie und<br />

Psy)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die Bayer ADL-Skala (B-ADL) ist e<strong>in</strong> 1998 publiziertes<br />

Fremdbeurteilungsverfahren zur Erfassung <strong>der</strong> <strong>in</strong>strumentellen<br />

Alltagsaktivitäten von MCI- und Demenzpatienten mit leichter bis<br />

mittelschwerer Symptomausprägung. Auf e<strong>in</strong>er umfangreichen<br />

Datenbasis wurden verschiedene Aspekte <strong>der</strong> Reliabilität und Validität<br />

untersucht.<br />

Methode: Die B-ADL enthält 25 Items, auf denen e<strong>in</strong> Angehöriger<br />

das Zurechtkommen des Patienten mit verschiedenen Alltagsaktivitäten<br />

auf e<strong>in</strong>er 10-Punkt-Skala beurteilen muss. Querschnitts daten<br />

standen für e<strong>in</strong>e gepoolte Stichprobe mit 709 Personen zur Verfügung,<br />

die das Schweregradspektrum von „kognitiv unbee<strong>in</strong>trächtigt“<br />

bis zur mittelschweren Demenz abdeckte. Der Schweregrad<br />

<strong>der</strong> kognitiven E<strong>in</strong>bußen wurde anhand <strong>der</strong> Global Deterioration<br />

Scale (GDS) nach Reisberg operationalisiert. Für die Berechnung<br />

von Test-Retest-Reliabilitäten sowie <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungssensitivität<br />

lagen Verlaufsdaten aus <strong>der</strong> Nürnberger Gedächtnissprechstunde<br />

nach 6, 12 und 24 Monaten über MCI- und Demenzpatienten vor<br />

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