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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 14 G Psychotherapie // Psychotherapy<br />

letzten Jahren s<strong>in</strong>d jedoch vermehrt kognitiv-behaviorale Ansätze<br />

zur Rückfallprävention entwickelt und evaluiert worden, die sich<br />

speziell mit <strong>der</strong> Prävention von psychologischen Auslösern beschäftigen.<br />

Diese Ansätze, gelegentlich als „Third Wave of Cognitive<br />

Behavioral Therapy“ bezeichnet, verb<strong>in</strong>den klassische kognitivbehaviorale<br />

Techniken mit nicht-kl<strong>in</strong>ischen Behandlungsmethoden<br />

(z. B. Achtsamkeit, Akzeptanz, Werte-Orientierung, Wohlbef<strong>in</strong>den).<br />

In diesem Artikel soll e<strong>in</strong> Überblick über diese neueren Therapieansätze<br />

zur Rückfallprävention bei rezidivieren<strong>der</strong> Depression vermittelt<br />

werden. Darüber h<strong>in</strong>aus werden die Evidenzen für die<br />

Wirksamkeit <strong>der</strong> Behandlungsansätze dargestellt und Anregungen<br />

zur Implementierung <strong>in</strong> die Versorgung gegeben.<br />

Mittwoch, 25. 11. 2009, 15.30 – 17.00 Uhr, Raum 43<br />

FW-001 Forschungsworkshop<br />

Perspektiven <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychotherapieforschung<br />

Vorsitz: S. C. Herpertz (Heidelberg), F. Caspar (Bern, Schweiz)<br />

001<br />

Placebo- und Nocebo-Effekte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychotherapieforschung:<br />

Erfahrungen aus <strong>der</strong> MIND-Studie<br />

Ulrich Hegerl (Unikl<strong>in</strong>ikum Leipzig, Psychiatrische Kl<strong>in</strong>ik)<br />

M. Hautz<strong>in</strong>ger, R. Mergl, R. Kohnen, M. Schütze, W. Scheunemann,<br />

A.-K. Allgaier, J. Coyne, V. Henkel<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> MIND-Studie wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em 5-Arm-Design die<br />

Wirksamkeit von Pharmakotherapie vs. Placebo und kognitiver<br />

Verhaltenstherapie vs. e<strong>in</strong>er mo<strong>der</strong>ierten Selbsthilfegruppe sowie<br />

die Wirksamkeit <strong>der</strong> Pharmako- o<strong>der</strong> Psychotherapie bei Patienten,<br />

die zwischen den beiden Therapieangeboten wählen konnten,<br />

verglichen1. Der deutlichste Effekt gegenüber <strong>der</strong> Kontrollbed<strong>in</strong>gung<br />

ergab sich zwischen Psychotherapie und mo<strong>der</strong>ierter Selbsthilfegruppe.<br />

Dies ist jedoch nicht auf die bessere Wirksamkeit <strong>der</strong><br />

Psychotherapie zurückzuführen, die vergleichbar <strong>der</strong> <strong>der</strong> Pharmakotherapie<br />

war, son<strong>der</strong>n darauf, dass die Kontrollbed<strong>in</strong>gung e<strong>in</strong>en<br />

signifikant schlechteren Outcome als die Placebogruppe und alle<br />

an<strong>der</strong>en Behandlungsarme aufwies. Die fehlende Möglichkeit, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Psychotherapie Verum und Kontrollbed<strong>in</strong>gungen zu verbl<strong>in</strong>den,<br />

führt zu e<strong>in</strong>em verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Placeboeffekt o<strong>der</strong> gar Noceboeffekt<br />

und damit e<strong>in</strong>er irreführenden Beurteilung <strong>der</strong> Wirksamkeit<br />

von Psychotherapie im Rahmen von kontrollierten Designs. Aus<br />

diesen methodischen Gründen ist es schwierig, für Psychotherapie<br />

Wirksamkeitsnachweise auf dem selben Evidenzniveau wie für die<br />

Pharmakotherapie zu liefern. 1 Hegerl et al. 2009: Int J Neuropsychopharmacol<br />

(E-pub ahead of pr<strong>in</strong>t).<br />

002<br />

Vom small-n-design zur kontrollierten Studie: Stufenmodell <strong>der</strong><br />

Psychotherapieforschung<br />

Mart<strong>in</strong> Bohus (ZI Mannheim, Psychosomatik)<br />

003<br />

Brauchen wir e<strong>in</strong>e Nachwuchsqualifizierung für die Kl<strong>in</strong>ische Forschung?<br />

Wolfgang Herzog (Universitätskl<strong>in</strong>ik Heidelberg, Psychosomatik und<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>ische Mediz<strong>in</strong>)<br />

E<strong>in</strong>leitung: Kl<strong>in</strong>ische Forschung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> hat zwei Voraussetzungen:<br />

Zum e<strong>in</strong>en ist es erfor<strong>der</strong>lich, dass <strong>der</strong> Forscher selbst<br />

kl<strong>in</strong>isch tätig ist, um für den Patienten relevante Fragestellungen zu<br />

generieren und zum an<strong>der</strong>n erfor<strong>der</strong>t es, dass er auch über spezifisches<br />

forschungsmethodisches Wissen verfügt, um e<strong>in</strong> Projekt er-<br />

348<br />

folgreich durchführen zu können. Gerade letzteres ist jedoch selbst<br />

an Universitätskl<strong>in</strong>iken <strong>in</strong> <strong>der</strong> bisherigen Ausbildung nur unzureichend<br />

vermittelt worden.<br />

Methode: Wir haben daher e<strong>in</strong> Modell zur Steigerung <strong>der</strong> Forschungskompetenz<br />

von Nachwuchswissenschaftlern entwickelt<br />

und se<strong>in</strong>e Machbarkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pilotphase <strong>in</strong> Heidelberg über zwei<br />

Jahre erfolgreich geprüft. In e<strong>in</strong>er zweiten Stufe wird dieses Qualifizierungsprogramm<br />

nun auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er überregionalen Struktur<br />

angekoppelt an das Deutsche Kollegium für Psychosomatische Mediz<strong>in</strong><br />

(DKPM) angeboten.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Die Ergebnisse des Heidelberger Programms<br />

(s. Löwe B, Hartmann M, Wild B, Nikendei C, Kroenke K,<br />

Niehoff D, Henn<strong>in</strong>gsen P, Zipfel S, Herzog W. Effectiveness of a<br />

1-Year Resident Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Program <strong>in</strong> Cl<strong>in</strong>ical Research: A Controlled<br />

Before-and-After Study. J Gen Intern Med. 2008;23(2):122-<br />

128.) und die damit gewonnenen Erfahrungen werden berichtet.<br />

004<br />

Responsiveness von Psychotherapeuten: Praktisch erwünscht, für<br />

die Forschung e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung!<br />

Franz Caspar (Universität Bern, Institut für Psychologie, Schweiz)<br />

Mit Responsiveness von Psychotherapeut<strong>in</strong>nen und Psychotherapeuten<br />

ist die Bereitschaft und die Fähigkeit geme<strong>in</strong>t, sich an die<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Patienten und Patient<strong>in</strong>nen anzupassen.<br />

Praktiker tun dies auf <strong>in</strong>haltlicher, methodischer und Beziehungsebene<br />

<strong>in</strong> mehr <strong>der</strong> weniger großem Ausmaß, um damit den Behandlungserfolg<br />

zu vergrößern, oft aber auch, um die Teilnahme an<br />

e<strong>in</strong>er Therapie überhaupt erst zu ermöglichen. Für den Ansatz <strong>der</strong><br />

Evidence Based Medic<strong>in</strong>e bzw. <strong>der</strong> Randomized Controlled Trials<br />

(RCTs), die mehr und mehr zum Gold Standard <strong>der</strong> Therapieforschung<br />

geworden s<strong>in</strong>d, ist das durchaus e<strong>in</strong> Problem: Abweichungen<br />

von manualiserten Prezeduren, die nach APA-Standard Bed<strong>in</strong>gung<br />

für die Durchführung akzeptabler RCTs s<strong>in</strong>d, gelten als<br />

problematische Abweichung von <strong>der</strong> „Adherence“, von <strong>der</strong> richtigen<br />

Durchführung <strong>der</strong> Therapie. Varianz zwischen Therapeuten<br />

sollte ohneh<strong>in</strong> m<strong>in</strong>imiert werden, damit die „re<strong>in</strong>e Methode“ wirken<br />

und untersucht werden kann. Damit nicht genug: Wenn Therapeuten<br />

sich flexibel auf bestimmte Patientenmerkmale (wie z. B.<br />

das Bedürfnis nach Strukturierung durch den Therapeuten) e<strong>in</strong>stellen,<br />

verschw<strong>in</strong>det bei den heutzutage häufig realisierten korrelationsgestützten<br />

Untersuchungen sche<strong>in</strong>bar <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss dieses Merkmals,<br />

was e<strong>in</strong> völlig falsches Bild ergibt. Diese und weitere Probleme<br />

im Zusammenhang mit <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>isch dr<strong>in</strong>gend erwünschten Responsiveness<br />

werden aufgezeigt und Lösungen vorgeschlagen.<br />

Donnerstag, 26. 11. 2009, 17.15 – 18.45 Uhr, Saal 5<br />

DF-005 Diskussionsforum<br />

Vorstellung <strong>der</strong> Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften des Referats Psychotherapie<br />

Vorsitz: M. L<strong>in</strong>den (Teltow), H.-J. Freyberger (Stralsund)<br />

001<br />

Psychoedukation: Aktueller Stand zur DGPE (Deutsche Gesellschaft<br />

für Psychoedukation e. V.) mit Forschungsergebnissen und<br />

Neuerungen für die Praxis<br />

Josef Bäuml (Kl<strong>in</strong>ik r.d.Isar, TUM, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, München)<br />

G. Pitschel-Walz<br />

E<strong>in</strong>leitung: Die DGPE (Deutsche Gesellschaft für Psychoedukation<br />

e.V.) wurde am 25.10.2005 von den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

„Psychoedukation bei schizophrenen <strong>Erkrankungen</strong>“ ge-

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