Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 3 G Psychotische Störungen, F2 // Psychotic disor<strong>der</strong>s, F2<br />
Methode: Im Rahmen dieses Vortrages sollen zwei Methoden<br />
vorge stellt werden, die e<strong>in</strong>e Integration mikro- und makrostruktureller<br />
Untersuchungen im Bereich <strong>der</strong> Schizophrenie-Forschung<br />
ermöglichen können. Cytoarchitektonische Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitskarten<br />
ermöglichen die anatomische Zuordnung e<strong>in</strong>es bestimmten<br />
Voxels zu dem cytoarchitektonischen Areal, dem dieser am wahrsche<strong>in</strong>lichsten<br />
zugehört. Entsprechend können so <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />
grauen Substanz makroskopische Daten, wie sie etwa im Rahmen<br />
von sMRI-Studien gewonnen werden, histologisch def<strong>in</strong>ierten Arealen<br />
zugeordnet werden. Demgegenüber ermöglicht die Technik <strong>der</strong><br />
Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) die Darstellung von Faserbahnen<br />
<strong>der</strong> weißen Substanz.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Diese Methoden und ihr E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Schizophrenie-Forschung werden anhand von Ergebnissen e<strong>in</strong>er<br />
Metaanalyse, sowie e<strong>in</strong>er Genomic-Imag<strong>in</strong>g-Studie im Rahmen<br />
dieses Vortrags vorgestellt.<br />
003<br />
Stereologische Untersuchungen am Hippocampus bei Schizophrenie-Patienten<br />
Andrea Schmitt (Universitätskl<strong>in</strong>ikum Gött<strong>in</strong>gen, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie)<br />
C. Steyskal, H.-G. Bernste<strong>in</strong>, C. Schmitz, B. Bogerts, P. Falkai<br />
E<strong>in</strong>leitung: Strukturelle Magnet-Resonanz-Tomographie Untersuchungen<br />
und post-mortem Studien zeigen e<strong>in</strong>en Volumenverlust<br />
des Hippocampus, beson<strong>der</strong>s des posterioren Teils, von bei Patienten<br />
mit Schizophrenie. Dies ist e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> am besten replizierten Befunde,<br />
die zugrundeliegenden Ursachen s<strong>in</strong>d jedoch unklar und<br />
könnten mit Verän<strong>der</strong>ungen zellulärer Subfraktionen zusammenhängen.<br />
Methode: Um dies näher zu untersuchen, führten wir e<strong>in</strong>e stereologische<br />
post-mortem Studie des posterioren Hippocampus bei<br />
10 schizophrenen Patienten und 10 gesunden Kontrollprobanden<br />
durch. Dabei wurde neben dem Gesamt-Volumen auch die Zellzahl<br />
von Neuronen, Oligodendroglia und Astroglia <strong>in</strong> den Subfel<strong>der</strong>n<br />
des Cornu Ammonis (CA) 1,2-3, 4 und Subiculum ermittelt.<br />
Dabei bedienten wir uns e<strong>in</strong>es Stereologie-Equipments und systematischer<br />
Untersuchung von 20 µm dicken, Cresyl-Violett gefärbten<br />
Gesamthirnschnitten mit e<strong>in</strong>em Abstand von 1 mm.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Schizophrene Patienten zeigten e<strong>in</strong>e signifikante<br />
Abnahme <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Oligodendrozyten <strong>in</strong> CA4 beidseits,<br />
während die absolute Anzahl von Neuronen und Astrozyten<br />
nicht verän<strong>der</strong>t war. Die Anzahl <strong>der</strong> Astrozyten korrelierte mit dem<br />
Alter <strong>in</strong> beiden Gruppen. Unsere Ergebnisse stützen die Hypothese<br />
e<strong>in</strong>er gestörten Makrokonnektivität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Subfeld des Hippocampus,<br />
das Verb<strong>in</strong>dungen von granulären Zellen des Gyrus dentatus<br />
erhält. Weitere Abnahmen <strong>der</strong> Anzahl an Oligodendrozyten<br />
wurden <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Studien im präfrontalen Cortex schizophrener<br />
Patienten gefunden und weisen zusammen mit Genexpressionsbefunden<br />
auf e<strong>in</strong> Defizit <strong>der</strong> Myel<strong>in</strong>isierung von Neuronen h<strong>in</strong>.<br />
Weitere Studien im anterioren Hippocampus werden <strong>der</strong>zeit durchgeführt<br />
und können die Befundlage ergänzen.<br />
004<br />
Störungen des Glutamatsystems im Verlauf <strong>der</strong> schizophrenen<br />
<strong>Erkrankungen</strong><br />
Jürgen Gall<strong>in</strong>at (Charité Campus Mitte, Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie, Berl<strong>in</strong>)<br />
F. Schubert<br />
Die Glutamathypothese ist e<strong>in</strong> wichtiger Erklärungsrahmen für das<br />
Entstehen schizophrener Psychopathologie sowie funktioneller<br />
und struktureller zerebraler Störungen bei dieser Erkrankung. Der<br />
Vortrag charakterisiert die Störungen des Glutamatsystems im Verlauf<br />
<strong>der</strong> schizophrenen Psychose, die Bee<strong>in</strong>flussung durch psychotrope<br />
Medikation sowie die Rolle verschiedener Kandidatengene<br />
<strong>der</strong> Schizophrenie.<br />
72<br />
Freitag, 27. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal 6<br />
S-094 Symposium<br />
Früherkennung von Psychosen im K<strong>in</strong>des- und Jugendalter:<br />
Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> Erfassung subjektiver Defizite<br />
Vorsitz: J. Klosterkötter (Köln), F. Resch (Heidelberg)<br />
001<br />
Das Schizophrenia Proneness Instrument, Child and Youth version<br />
(SPI-CY)<br />
Frauke Schultze-Lutter (Universitäre Psychiatrische, Dienste Bern<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie)<br />
E. Koch, F. Resch<br />
E<strong>in</strong>leitung: Bemühungen um e<strong>in</strong>e Prävention von Psychosen machen<br />
aufgrund des frühen Erkrankungsgipfels e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>bezug von<br />
Adoleszenten unumgänglich; dies umso mehr, als dass erste Ergebnisse<br />
darauf h<strong>in</strong>weisen, dass <strong>der</strong> verme<strong>in</strong>tlich negativere Verlauf<br />
von ‚early-onset’-Psychosen möglicherweise durch e<strong>in</strong>e längere<br />
Dauer <strong>der</strong> unbehandelten Psychose vermittelt ist. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
gaben erste Studien <strong>der</strong> ‚ultra-high risk’-Kriterien <strong>in</strong> adoleszenten<br />
Stichproben H<strong>in</strong>weise auf Beson<strong>der</strong>heiten <strong>in</strong> dieser Altersgruppe.<br />
Derzeit existieren aber we<strong>der</strong> Risikokriterien, die um e<strong>in</strong>e Berücksichtigung<br />
alters- bzw. entwicklungsbezogener Aspekte <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Früherkennung bemüht s<strong>in</strong>d, noch war bisher e<strong>in</strong> spezifisches Instrument<br />
für die Früherkennung von Psychosen im K<strong>in</strong>des- und<br />
Jugendalter entwickelt worden.<br />
Methode: Dabei ist für die bisher zur Erfassung von UHR-Kriterien<br />
vorgeschlagenen Instrumente e<strong>in</strong>e Überprüfung ihrer Tauglichkeit<br />
<strong>in</strong> adoleszenten Stichproben problematisch, da ihre Entwicklung<br />
vorrangig konzeptionell geleitet war und sie nicht auf <strong>der</strong><br />
Grundlage von empirischen Daten generiert wurden. E<strong>in</strong>e Ausnahme<br />
repräsentiert das Schizophrenia Proneness Instrument, Adult<br />
version (SPI-A), dessen Subskalen bzw. Dimensionen auf <strong>der</strong><br />
Grundlage von Längs- und Querschnittsdaten von adulten Stichproben<br />
generiert und validiert wurden.<br />
Diskussion / Ergebnisse: E<strong>in</strong>e entsprechende Überprüfung <strong>der</strong> Dimensionen<br />
<strong>der</strong> SPI-A anhand von Querschnittdaten von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen mit Schizophrenie (N=32) und an<strong>der</strong>en nichtpsychotischen<br />
<strong>Erkrankungen</strong> diesen Alters (N=76) hatte jedoch<br />
ke<strong>in</strong>e Replikation <strong>der</strong> dimensionalen Struktur und mit s<strong>in</strong>kendem<br />
Alter deutlich signifikante Alterseffekte <strong>in</strong> logistischen Regressionsanalysen<br />
ergeben. Daher ist <strong>in</strong> methodisch gleicher Weise wie bei<br />
<strong>der</strong> SPI-A e<strong>in</strong>e 54 Items <strong>in</strong> vier Subskalenumfassende empirisch<br />
basierte K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendversion mit Hilfe <strong>der</strong> Faceted Smallest<br />
Space Analysis konstruiert worden, die den Beson<strong>der</strong>heiten <strong>in</strong> dieser<br />
Altersgruppe Rechnung tragen soll. Des Weiteren sprach für die<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>es eigenständigen Instrumentes für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche<br />
die Tatsache, dass im K<strong>in</strong>des- und Jugendalter die differentialdiagnostische<br />
Symptomabgrenzung gegenüber oftmals ganz<br />
an<strong>der</strong>en Syndromen und Krankheitsbil<strong>der</strong>n als bei Erwachsenen<br />
erfolgen muss. Darüber h<strong>in</strong>aus ergab sich für jüngere K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Wunsch nach <strong>der</strong> Möglichkeit e<strong>in</strong>er Integration von Eltern<strong>in</strong>formationen,<br />
zum<strong>in</strong>dest soweit dies bei <strong>der</strong> jeweiligen Symptomdef<strong>in</strong>ition<br />
s<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>t.<br />
002<br />
Identifizierung von adoleszenten Risikogruppen für psychotische<br />
Merkmale: Erste Anwendungserfahrungen mit <strong>der</strong> SPI-CY<br />
Petra Walger (Universität zu Köln, K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie)<br />
F. Schultze-Lutter<br />
E<strong>in</strong>leitung: Basissymptome werden als e<strong>in</strong>e Alternative o<strong>der</strong> Addition<br />
zu UHR Kriterien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Früherkennung schizophrener Psychosen<br />
im Erwachsenen- und Jugendlichenalter betrachtet. Erste