Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 8 G Störungen mit enger Beziehung zum K<strong>in</strong>des- und Jugendalter, F7-9 // Disor<strong>der</strong>s closely related to childhood and adolescence F7-9<br />
zwischen den zwei verschiedenen Bed<strong>in</strong>gungen (Freund vs. unbekannte<br />
Person) sowie zwischen <strong>der</strong> Kontrollgruppe und Patienten<br />
mit ASD und <strong>der</strong>en Vätern diskutiert.<br />
005<br />
Ökologisch valide Erfassung von Planungs- und prospektiven<br />
Gedächtnisleistungen bei Menschen mit Autismus-Spektrums-<br />
Störungen<br />
Mareike Altgassen (TU Dresden, Entwicklungspsychologie)<br />
M. Kliegel, N. Koban, S. Cortez, A. Kretschmer<br />
E<strong>in</strong>leitung: Menschen mit e<strong>in</strong>er Störung des autistischen Spektrums<br />
(ASS) haben häufig Schwierigkeiten mit <strong>der</strong> Organisation und Koord<strong>in</strong>ation<br />
alltäglicher Aktivitäten. Sie weisen Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
im Zeitmanagement sowie <strong>der</strong> Vorbereitung und strukturierten<br />
Durchführung von komplexen Handlungen auf. Diese Schwierigkeiten<br />
mit alltäglichen Aufgaben wurden mit klassischen laborbasierten<br />
prospektiven Gedächtnisaufgaben bestätigt (Altgassen et<br />
al., 2009; Mack<strong>in</strong>lay et al., 2006). Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Studie war<br />
die erstmalige Untersuchung <strong>der</strong> Planungs- und prospektiven Gedächtnisleistung<br />
von Menschen mit ASS mit Hilfe e<strong>in</strong>er ökologisch<br />
validen Aufgabe.<br />
Methode: 20 Erwachsene mit ASS und 20 alters- und <strong>in</strong>telligenzgematchte<br />
neurotypische Kontrollpersonen bearbeiteten die Dresdner<br />
Frühstücksaufgabe. Innerhalb dieser müssen verschiedene Teilhandlungen<br />
unterschiedlicher Wichtigkeit und unterschiedlichen<br />
Umfangs und Dauer geplant und anschließend ausgeführt werden.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Erste statistische Analysen ergaben ke<strong>in</strong>e<br />
signifikanten Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Planungsleistung <strong>der</strong> beiden<br />
Gruppen, wohl aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Unteraufgaben<br />
und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e den ereignis- und zeitbasierten prospektiven<br />
Aufgaben. Diese Unterschiede wurden mit exekutiven Funktionsmaßen<br />
<strong>in</strong> Zusammenhang gebracht. Schwierigkeiten mit <strong>der</strong> Planung<br />
und Ausführung komplexer Handlungen von Menschen mit<br />
ASS zeigen sich folglich nicht nur bei klassischen Laboraufgaben,<br />
son<strong>der</strong>n auch bei ökologisch validen Aufgaben und hängen möglicherweise<br />
mit exekutiven Funktionsdefiziten zusammen.<br />
006<br />
Serum prote<strong>in</strong> profil<strong>in</strong>g and proteomics <strong>in</strong> autistic spectrum<br />
dis or<strong>der</strong> us<strong>in</strong>g magnetic bead assisted mass spectrometry<br />
Alison Baird (Swansea University, Neuroscience & Molecular Institute<br />
of Life Science, UK)<br />
R. Taur<strong>in</strong>es, E. Dudley, A. C. Conner, J. Grassl, T. Jans, F. Gu<strong>der</strong>ian,<br />
C. Mehler-Wex, A. Warnke, M. Gerlach, J. Thome<br />
Introduction: The pathophysiology of autistic spectrum disor<strong>der</strong><br />
(ASD) is not fully un<strong>der</strong>stood and there are no diagnostic or predictive<br />
biomarkers. Proteomic profil<strong>in</strong>g has been used <strong>in</strong> the past<br />
for biomarker research <strong>in</strong> several non-psychiatric and psychiatric<br />
disor<strong>der</strong>s and could provide new <strong>in</strong>sights, potentially present<strong>in</strong>g a<br />
useful tool for generat<strong>in</strong>g such biomarkers <strong>in</strong> autism.<br />
Method: Serum prote<strong>in</strong> pre-fractionation with C8-magnetic beads<br />
and prote<strong>in</strong> profil<strong>in</strong>g by matrix-assisted laser desorption / ionization-time<br />
of flight mass spectrometry (MALDI-ToF-MS) were used<br />
to identify possible differences <strong>in</strong> prote<strong>in</strong> profiles <strong>in</strong> patients and<br />
controls. Serum was obta<strong>in</strong>ed from sixteen patients (aged 8 – 18)<br />
and age-matched controls.<br />
Discussion / Results: Three peaks <strong>in</strong> the MALDI-ToF MS significantly<br />
differentiated the ASD sample from the control group.<br />
Sub-group<strong>in</strong>g the ASD patients <strong>in</strong>to children with and without comorbid<br />
Attention Deficit and Hyperactivity Disor<strong>der</strong>, ADHD<br />
(ASD / ADHD+ patients, n=9; ASD / ADHD- patients, n=7), one<br />
peak dist<strong>in</strong>guished the ASD / ADHD+ patients from controls and<br />
ASD / ADHD- patients. Our results suggest that altered prote<strong>in</strong><br />
levels <strong>in</strong> peripheral blood of patients with ASD might represent<br />
useful biomarkers for this devastat<strong>in</strong>g psychiatric disor<strong>der</strong>.<br />
222<br />
007<br />
Die Barratt Impulsiveness Scale-11 für Adoleszente (BIS-11A):<br />
Deutschsprachige Version<br />
Andrea Hartmann (Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Psychologie)<br />
A. Brauhardt, W. Rief, A. Hilbert<br />
E<strong>in</strong>leitung: Impulsivität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Adoleszenz ist nach neusten Erkenntnissen<br />
e<strong>in</strong> relevanter Faktor bei verschiedenen psychischen<br />
Störungen. Im deutschen Sprachraum fehlt für diesen Altersbereich<br />
aber bislang e<strong>in</strong> Instrument, das kognitive, motorische und<br />
planerische Aspekte <strong>der</strong> Impulsivität erfasst. Die vorliegende Studie<br />
prüft die psychometrischen Eigenschaften <strong>der</strong> aus dem Italienischen<br />
übersetzten deutschen Barratt Impulsiveness Scale-11 für<br />
Adoleszente (BIS-11A).<br />
Methode: Die deutsche BIS-11A wurde von 400 Jugendlichen (10<br />
– 18 Jahre) ausgefüllt, wovon 100 Jugendliche nach sechs Monaten<br />
e<strong>in</strong>er wie<strong>der</strong>holten Testung unterzogen wurden. Zur konvergenten<br />
Validierung wurden Elternfragebögen (Junior Temperament and<br />
Character Inventory, Child Behavior Checklist) und Selbstbeurteilungsfragebögen<br />
(Inventar zur Erfassung von Impulsivität, Risikoverhalten<br />
und Empathie, Depressions<strong>in</strong>ventar für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendliche) e<strong>in</strong>gesetzt. Zur Bestimmung <strong>der</strong> diskrim<strong>in</strong>ativen Validität<br />
wurden Jugendliche mit Essanfällen und Jugendlichen mit<br />
ADHS-Symptomen mit gesunden Kontrollprobanden verglichen.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die deutsche BIS-11A zeichnete sich<br />
durch gute <strong>in</strong>terne Konsistenz und Retest-Reliabilität aus. Die Items<br />
waren trennscharf, homogen und besaßen e<strong>in</strong>e adäquate Schwierigkeit.<br />
Die Skala korrelierte im mittleren Bereich mit konzeptverwandten<br />
Fragebögen und vermochte zwischen den Gruppen zu<br />
diskrim<strong>in</strong>ieren (alle p < .05). Die faktorenanalytische Struktur <strong>der</strong><br />
Vorgängerversionen konnte bestätigt werden. Die deutsche Version<br />
<strong>der</strong> BIS-11A eignet sich zur Erfassung <strong>der</strong> motorischen, kognitiven<br />
und nicht-planendenen Impulsivität bei Jugendlichen. In zukünftiger<br />
Forschung kann die Skala im deutschen Sprachraum e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden, um Impulsivität und ihre psychopathologische Relevanz<br />
multidimensional bei Jugendlichen mit verschiedenen psychischen<br />
Störungen zu untersuchen. Zukünftige Studien sollten zudem bestimmen,<br />
ob es sich bei <strong>der</strong> Impulsivität um e<strong>in</strong>en Risikofaktor für<br />
spezifische psychische Störungen handelt.<br />
008<br />
Differenzialdiagnose Tourette-Syndrom versus dissoziative Bewegungsstörung:<br />
Kl<strong>in</strong>ische Charakteristika und Fallbeispiele aus e<strong>in</strong>er<br />
Spezialambulanz<br />
Claudia Wenzel (MH Hannover, Zentrum für Seelische Gesundheit)<br />
K. Müller-Vahl<br />
E<strong>in</strong>leitung: Das Tourette-Syndrom (TS) ist e<strong>in</strong>e neuropsychiatrische<br />
Erkrankung, die durch motorische und vokale Tics sowie häufig<br />
auch komorbide psychiatrische Symptome gekennzeichnet ist<br />
und grundsätzlich nach re<strong>in</strong> kl<strong>in</strong>ischen Merkmalen diagnostiziert<br />
wird. Auch verschiedene neurologische <strong>Erkrankungen</strong> können sekundär<br />
mit Tics bzw. Tic-ähnlichen Bewegungen e<strong>in</strong>hergehen,<br />
differenzialdiagnostisch s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e myoklonische, choreatische<br />
und dystone Bewegungsstörungen abzugrenzen. Nicht selten<br />
jedoch f<strong>in</strong>den sich Tic-ähnliche Bewegungen bzw. Bewegungsstereotypien<br />
als Ausdruck e<strong>in</strong>er Konversionsstörung. Bei e<strong>in</strong>zelnen<br />
Patienten bestehen sogar gleichzeitig sowohl Konversionssymptome<br />
als auch Tics. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, wie<br />
häufig sich Patienten mit Tic-ähnlichen Bewegungsstörungen <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Spezialsprechstunde für Tic-Störungen vorstellen und wie<br />
diese differenzialdiagnostisch abgegrenzt werden können.<br />
Methode: Die systematisch erfassten kl<strong>in</strong>ischen Daten aller Patienten,<br />
die sich im Zeitraum Juli 2008 bis Juni 2009 erstmals <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Tourette-Ambulanz <strong>der</strong> MHH vorstellten, wurden h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />
abschließenden diagnostischen E<strong>in</strong>ordnung ausgewertet. Teilweise