Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN
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Topic 17 G Forensische Psychiatrie // Forensic psychiatry<br />
Behandlung durch. Rasch kommt es bei dieser Patientengruppe zu<br />
erneuten Krisen mit Gewalt und es wird wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Hospitalisation<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Trotz e<strong>in</strong>er verbesserten ambulanten Versorgung<br />
kommt es bei Patienten dieser Gruppe im weiteren Verlauf häufig<br />
zur forensischen Unterbr<strong>in</strong>gung.<br />
Methode: Die LVR-Kl<strong>in</strong>ik Köln und die sozialpsychiatrischen<br />
Dienste <strong>der</strong> Stadt Köln im Gesundheitsamt suchten <strong>in</strong> den letzten<br />
Jahren nach Wegen um die schwierigen Patienten mit chronisch<br />
hohem Gewaltpotential effektiver zu behandeln. Hierzu gehört die<br />
Zwangsbehandlung bis zu e<strong>in</strong>em Jahr mit Aussetzung unter Auflagen<br />
(PsychKG NRW § 70k FGG). Es werden Kasuistiken vorgestellt<br />
und verschiedene Behandlungsverläufe diskutiert.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Die ambulante Behandlung psychisch<br />
Kranker mit krankheitsbed<strong>in</strong>gtem hohen Gewaltrisiko und ger<strong>in</strong>ger<br />
Compliance kann nach <strong>der</strong> Entlassung aus <strong>der</strong> stationären Behandlung<br />
unter Auflagen im Rahmen des PsychKG NRW verbessert<br />
werden. E<strong>in</strong> gut differenziertes Hilfe- und Helfersystem und<br />
e<strong>in</strong>e enge Kooperation zwischen Kl<strong>in</strong>ikambulanz und Sozialpsychiatrischem<br />
Dienst ist hierfür erfor<strong>der</strong>lich. Die Kasuistiken zeigen,<br />
dass die Wie<strong>der</strong>aufnahmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik zurückg<strong>in</strong>gen, es kam zu<br />
e<strong>in</strong>er Abnahme von Behandlungstagen, e<strong>in</strong>e forensische Unterbr<strong>in</strong>gung<br />
konnte vermieden werden. Die Ergebnisse nach Auslauf<br />
<strong>der</strong> Fristen und die anschließende Behandlung werden diskutiert.<br />
003<br />
Neue Angebote des Maßregelvollzuges <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensspanne</strong> von<br />
<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie bis h<strong>in</strong> zur Gerontopsychiatrie<br />
Uwe Doenisch-Seidel (Landesbeauftragter, Maßregelvollzug, Düsseldorf)<br />
E<strong>in</strong>leitung: Maßregelvollzugse<strong>in</strong>richtungen bieten heute erwachsenen<br />
psychisch kranken Straftätern vielfältige Behandlungs- und<br />
Betreungsangebote. Verbesserte therapeutische Interventionsmöglichkeiten<br />
im stationären Bereich sowie ambulante Nachbetreuung<br />
und zunehmende Integration <strong>in</strong> bestehende psychosoziale Netzwerke<br />
dienen <strong>der</strong> Rehabilitation und Rückfallvermeidung. Gleichwohl<br />
steigt die Zahl <strong>der</strong> Patienten mit langen Unterbr<strong>in</strong>gungsdauern<br />
und ohne Entlassperspektive dramatisch an. Zunehmend mehr<br />
Patienten bleiben bis zum Tode im Maßregelvollzug untergebracht.<br />
Dies bedeutet auch, dass die Zahl <strong>der</strong> alten Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forensik<br />
zunimmt und wirft die Frage nach speziellen Behandlungs- und<br />
Unterbr<strong>in</strong>gungsformen auf. Im Bereich Jugendlicher Straftäter f<strong>in</strong>den<br />
sich ebenfalls deutliche Entwicklungsprozesse, die auch hier<br />
spezielle Angebote als notwendig ersche<strong>in</strong>en lassen und die bisherige<br />
Unterbr<strong>in</strong>gungspraxis dieser Jugendlichen <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und<br />
Jugendpsychiatrie o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erwachsenenforensik <strong>in</strong> Frage stellen.<br />
Methode: Der Vortrag versucht die konkreten Bedarfe zu identifizieren.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e werden eigene Erhebungen aus Nord rhe<strong>in</strong>-<br />
West falen dargestellt zur Altersstruktur und Unterbr<strong>in</strong>gungsformen<br />
forensischer Patienten. Die Beson<strong>der</strong>heiten von alters-<br />
spezifischen forensischen Angeboten werden aufgezeigt.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Es werden e<strong>in</strong>e gerontopsychiatrische<br />
Station e<strong>in</strong>er forensischen Abteilung sowie e<strong>in</strong> Haus für die Behandlung<br />
von jugendlichen psychisch kranken Straftätern <strong>in</strong> NRW<br />
vorgestellt. Schließlich wird auf e<strong>in</strong> vom Land NRW f<strong>in</strong>anziertes<br />
Forschungsprojekt h<strong>in</strong>gewiesen, das sich mit <strong>der</strong> Evaluation <strong>der</strong><br />
Behandlung sexuell übergriffiger K<strong>in</strong><strong>der</strong> beschäftigt.<br />
004<br />
Behandlung von Patienten mit Demenz ohne E<strong>in</strong>willigung –<br />
Grundlagen, Chancen und Risiken<br />
Hans Gutzmann (Krankenhaus Hedwigshöhe, Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Berl<strong>in</strong>)<br />
Samstag, 28. 11. 2009, 08.30 – 10.00 Uhr, Saal 7<br />
S-141 Symposium<br />
Entwicklungen im Maßregelvollzug<br />
Vorsitz: K. Leipziger (Bayreuth), J. Muysers (Langenfeld)<br />
001<br />
Gruppentherapeutische Verlaufsforschung auf e<strong>in</strong>er forensischen<br />
Suchtstation - Design und erste Ergebnisse<br />
Klaus Hoffmann (Zentrum für Psychiatrie, Forensische Psychiatrie,<br />
Reichenau)<br />
M. I. Fontao, U. We<strong>in</strong>reich, T. Ross<br />
E<strong>in</strong>leitung: Seit mehr als zehn Jahren arbeitet die forensische<br />
Suchtstation des Zentrums für Psychiatrie Reichenau (ZPR) nach<br />
e<strong>in</strong>em gruppenanalytischen Konzept <strong>der</strong> therapeutischen Geme<strong>in</strong>schaft<br />
mit hochfrequenter Gruppentherapie (vier Sitzungen à 90<br />
M<strong>in</strong>uten pro Woche), För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Selbstverantwortung durch<br />
eigenständige Haus- und Küchenarbeit, <strong>in</strong>dividualisierter Arbeitstherapie<br />
und <strong>in</strong>tensiver Freizeitpädagogik.<br />
Methode: Im Rahmen des forensischen Struktur- und Prozessforschungsprojektes<br />
<strong>in</strong> Baden-Württemberg wurden über e<strong>in</strong> Jahr<br />
alle Gruppenpsychotherapiesitzungen dieser Station videographiert.<br />
Parellel wurden alle Patienten sowohl mit <strong>der</strong> Operationalisierten<br />
Psychodynamischen Diagnostik (OPD) als auch mit dem<br />
am Alltagsverhalten orientierten BEST-Index vor Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Behandlung<br />
und nach sechs Monaten e<strong>in</strong>geschätzt. Patienten wie<br />
Therapeuten evaluierten schriftlich die Sitzungsverläufe. Die videographierten<br />
Sitzungen werden von Fremd-Ratern anhand <strong>der</strong> Kieler<br />
Gruppentherapie-Prozess-Skala (KGPS) untersucht.<br />
Diskussion / Ergebnisse: Sowohl E<strong>in</strong>schätzungen von Ver<strong>in</strong>nerlichungen<br />
bei Patienten und Therapeuten als auch Verhaltensdimensionen<br />
werden mit ersten Ergebnissen dargestellt. Es handelt sich<br />
um e<strong>in</strong>e Pilot-Erhebung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zusammenhänge zwischen Therapievariablen<br />
und prognostischen Perspektiven erarbeitet werden.<br />
Bereits jetzt ist die Bedeutung <strong>der</strong> OPD wie des BEST-Index für<br />
forensische Behandlungsverläufe auch außerhalb strukturierter<br />
Forschungen offensichtlich.<br />
002<br />
Prognosekommission <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
Michael von <strong>der</strong> Haar (NLKH Brauel, Fachabt. Bad Rehburg, Rehburg-Loccum)<br />
003<br />
Wieviel Prognose braucht <strong>der</strong> Maßregelvollzug<br />
Ramona Strohm (Ameos Fachkrankenh. Ueckermünd, Forens. Psychiatrie,<br />
Üeckermünde)<br />
004<br />
Lockerungen im Maßregelvollzug – Ergebnisse <strong>der</strong> Stichtagsuntersuchung<br />
– Situation <strong>in</strong> Bayern<br />
Klaus Leipziger (Bezirkskrankenhaus Bayreuth, Kl<strong>in</strong>ik f. Forens. Psychiatrie)<br />
Der Autor beleuchtet den Stellenwert von Vollzugslockerungen im<br />
Maßregelvollzug. Diese können <strong>in</strong> ihrem Umsetzungsgrad auch als<br />
Folge gesetzlicher, politischer, adm<strong>in</strong>istrativer Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Wahrnehmung des Maßregelvollzugs gesehen werden, aber<br />
auch die Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Maßregelvollzugspraxis selbst wi<strong>der</strong>spiegeln<br />
und als e<strong>in</strong> Merkmal <strong>der</strong> Qualität im Maßregelvollzug bewertet<br />
werden. Unterschiedliche Patientenklientel, unterschiedliche<br />
Landesmaßregelvollzugsgesetze und adm<strong>in</strong>istrative Vorgaben<br />
für Vollzugslockerungen o<strong>der</strong> regionale Beson<strong>der</strong>heiten wirken<br />
sich vermutlich auch auf die Praxis des Maßregelvollzugs und die <strong>in</strong><br />
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