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Psychische Erkrankungen in der Lebensspanne ... - DGPPN

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Topic 12 G Bildgebung, Neurophysiologie, Neuropsychologie // Bra<strong>in</strong> Imag<strong>in</strong>g, neurophysiology, neuropsychology<br />

012<br />

Unterschiede und Geme<strong>in</strong>samkeiten <strong>der</strong> kortikalen Aktivierung<br />

bei Erwartung und Er<strong>in</strong>nerung bei emotionalen Stimuli mit erotischer<br />

und salienter Fragestellung bei Depression – e<strong>in</strong>e fMRI-<br />

Studie<br />

Felix Schnei<strong>der</strong> (Unikl<strong>in</strong>ik Magdeburg, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />

C. Metzger, A. Osoba, D. Horn, T. Malone, M. Walter, J. Ste<strong>in</strong>er, B.<br />

Bogerts<br />

E<strong>in</strong>leitung: Durch zahlreiche Veröffentlichungen belegt, werden<br />

bei depressiven <strong>Erkrankungen</strong> die emotionale Wahrnehmung, die<br />

Erwartung und die Er<strong>in</strong>nerung <strong>in</strong> ihrer Aktivität moduliert. Diese<br />

Prozesse spielen sich kortikal vor allem im medialen und lateralen<br />

Prefrontalkortex wie auch Parietalkortex und anteriores C<strong>in</strong>gulum<br />

und subkortikal <strong>in</strong> <strong>der</strong> Amygdala, Hippocampus, Parahippocampus,<br />

medialer Thalamus sowie Nucleus Accumbens ab. Ziel unserer<br />

Studie ist die Darstellung <strong>der</strong> spezifischen Regionen, die bei <strong>der</strong><br />

Psychopathologie <strong>der</strong> Depression <strong>in</strong> <strong>der</strong> kognitiven Verarbeitung<br />

von emotionalen Stimuli, e<strong>in</strong>erseits bei erotischer an<strong>der</strong>erseits bei<br />

salienter Fragestellung, e<strong>in</strong>e tragende Rolle spielen.<br />

Methode: In unsere Studie flossen die die funktionellen Daten von<br />

18 depressiven Patienten und 23 gesunden Kontrollprobanden e<strong>in</strong>.<br />

Die Daten wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em 1,5 T GE-Scanner erhoben. Die Probanden<br />

hatten die Aufgabe, emotionale Stimuli passiv, das heisst<br />

ohne kognitive Aufgabe, zu betrachten und je nach Fragestellung,<br />

erotische vs. nicht-erotische bzw. saliente vs. nicht-saliente Erwartungen<br />

an die Stimuli aufzubauen an<strong>der</strong>erseits sich an die eben gezeigten<br />

Stimuli, <strong>der</strong>en Intensität und die Wirkung auf sich selbst zu<br />

er<strong>in</strong>nern. Es erfolgte e<strong>in</strong> Gruppenvergleich zwischen den Patienten<br />

und den Kontrollprobanden sowie e<strong>in</strong> Vergleich <strong>der</strong> erotischen wie<br />

auch salienten Fragestellung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hirnaktivität bei Stimulus, Erwartung<br />

und Er<strong>in</strong>nerung.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Prälim<strong>in</strong>äre Befunde zeigen e<strong>in</strong>e signifikante<br />

Unterschiede während Erwartung und Er<strong>in</strong>nerung von emotionalen<br />

Stimuli, <strong>in</strong> erotischen wie auch salienten Fragestellungen,<br />

<strong>in</strong> relevanten Zielregionen dieser Funktionen. Insbeson<strong>der</strong>e zeigten<br />

sich signifikante Unterschiede im C<strong>in</strong>gulum und dem lateralen<br />

Prefrontalkortex. Zusammenfassung: Bei depressiven <strong>Erkrankungen</strong><br />

zeigen sich signifikante Unterschiede <strong>der</strong> Aktivität <strong>der</strong> medialen<br />

wie auch lateralen kortikalen und <strong>der</strong> subkortikalen Emotionswahrnehmung.<br />

Es zeigen sich auch Unterschiede zwischen<br />

erotischer und salienter Fragestellung <strong>in</strong> diesen Regionen bei<br />

depressiven <strong>Erkrankungen</strong>. Ergebnisse dieser Studie können das<br />

Verständnis sowie die Diagnostik <strong>der</strong> Psychopathologie affektiver<br />

<strong>Erkrankungen</strong> mit ihren biologischen Korrelaten erweitern.<br />

013<br />

Wenn <strong>der</strong> Wunsch Realität wird: Das Gehirn vor und nach Amputation<br />

bei e<strong>in</strong>em Betroffenen mit Body Integrity Identity Disor<strong>der</strong><br />

Silke Skoruppa (Unikl<strong>in</strong>ik, Psychosomatik, Frankfurt am Ma<strong>in</strong>)<br />

S. Oddo, A. Thiel, N. Steis, A. Stirn<br />

E<strong>in</strong>leitung: Body Integrity Identity Disor<strong>der</strong> ist e<strong>in</strong> Störungsbild<br />

bei dem <strong>der</strong> Betroffene den Wunsch nach e<strong>in</strong>er Amputation e<strong>in</strong>es<br />

physisch gesunden Körpergliedes verspürt. Dieser Wunsch besteht<br />

seit frühester K<strong>in</strong>dheit und nimmt mit steigendem Alter e<strong>in</strong>e immer<br />

größer werdende Position im Leben des Betroffenen e<strong>in</strong>. Durch<br />

e<strong>in</strong>en immer größer werdenden Leidensdruck entschließen sich<br />

e<strong>in</strong>ige das Ziel <strong>der</strong> Amputation durch Selbstverletzung herbeizuführen.<br />

Methode: Untersucht wurde erstmalig e<strong>in</strong> Betroffener mittleren<br />

Alters mittels funktioneller Magnet Resonanz Tomographie vor<br />

und nach Amputation. Der Amputationswunsch existierte seit 40<br />

Jahren und wurde so stark, dass er Hilfe suchte und nun amputiert<br />

ist. Es erfolgten zwei Messungen die Erste vor <strong>der</strong> Amputation die<br />

zweite e<strong>in</strong> 3/4 Jahr nach <strong>der</strong> Amputation. Es wurden ihm 6 Katego-<br />

294<br />

rien à 40 Bil<strong>der</strong> gezeigt dazu gehörten Bil<strong>der</strong> des Selbst, Amputations-<br />

und Prothesenbil<strong>der</strong> sowie Bil<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er fremden Person.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Es zeigten sich Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

neuronalen Aktivierung vor und nach Amputation. Die Stärke <strong>der</strong><br />

Aktivierung beim Anblick des amputierten Körpers verän<strong>der</strong>te<br />

sich nach <strong>der</strong> Amputation vor allem <strong>in</strong> Regionen des limbischen<br />

und dopam<strong>in</strong>ergen Systems. Beim Anblick des nicht amputierten<br />

Körpers zeigt sich nach <strong>der</strong> Amputation <strong>in</strong>teressanterweise e<strong>in</strong>e<br />

stärkere emotionale Verarbeitung sowie Aktivierungen im Bereich<br />

<strong>der</strong> Basalganglien. Dies steht erst e<strong>in</strong>mal im Wi<strong>der</strong>spruch zu den<br />

Angaben <strong>der</strong> bisher amputierten BIID-Betroffenen, die postoperativ<br />

über e<strong>in</strong> starkes Glücksgefühl berichten. Der vorliegende E<strong>in</strong>zelfall<br />

stellt erstmalig die neuronalen Verän<strong>der</strong>ungen vor und nach<br />

erfolgter Amputation bei Menschen mit BIID heraus und liefert<br />

damit e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>s wertvollen Beitrag für die weitere Behandlung<br />

von BIID-Betroffenen.<br />

014<br />

Der E<strong>in</strong>fluss von rs 1006737 des CACNA1C Risikogens für Bipolare<br />

Störung auf neurale Korrelate von semantischer Sprachflüssigkeit<br />

Axel Krug (Universität Marburg, Psychiatrie und Psychotherapie)<br />

V. Nieratschker, V. Marlov, S. Krach, A. Jansen, T. Kircher<br />

E<strong>in</strong>leitung: In e<strong>in</strong>er genomweiten Assoziationsstudie wurde <strong>der</strong><br />

SNP rs1006737 des Gens CACNA1C mit <strong>der</strong> bipolaren Störung<br />

assoziiert gefunden. Obwohl die zugrunde liegenden pathophysiologischen<br />

Mechanismen <strong>der</strong> bipolaren Störung weitestgehend<br />

ungeklärt s<strong>in</strong>d, f<strong>in</strong>den sich im Bereich <strong>der</strong> Sprachflüssigkeit häufig<br />

replizierte Auffälligkeiten. In dieser Studie wurde <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss von<br />

CACNA1C auf die neuralen Korrelate von semantischer Sprachflüssigkeit<br />

untersucht.<br />

Methode: Die Gehirnaktivierung während e<strong>in</strong>er Wortflüssigkeitsaufgabe<br />

wurde mit fMRT bei 62 gesunden Männern gemessen. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus bearbeiteten alle Probanden zwei weitere Sprachflüssigkeitsaufgaben<br />

außerhalb des Scanners. Alle Probanden wurden<br />

h<strong>in</strong>sichtlich ihres CACNA1C rs1006737 Status genotypisiert.<br />

Diskussion / Ergebnisse: Außerhalb des Scanners zeigte sich bei<br />

Trägern <strong>der</strong> Risikovariante (A) e<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>trächtigte Leistung <strong>in</strong> semantischer<br />

Wortflüssigkeit. Während <strong>der</strong> fMRT Messung ergaben<br />

sich ke<strong>in</strong>e Leistungsunterschiede zwischen den Genotypen, allerd<strong>in</strong>gs<br />

zeigten die Risikoallelträger e<strong>in</strong>e erhöhte Aktivierung im<br />

l<strong>in</strong>ken Gyrus frontalis <strong>in</strong>ferior. Die Ergebnisse deuten auf e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>fluss des CACNA1C rs1006737 auf die semantische Sprachproduktion<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit den zugrunde liegenden neuralen Systemen<br />

h<strong>in</strong>. Diese Ergebnisse weisen die gleiche Richtung h<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong> neuralen Aktivierungsmuster auf, die auch <strong>in</strong> Studien mit<br />

Patienten mit bipolarer Störung gefunden werden.<br />

Freitag, 27. 11. 2009, 13.30 - 15.00 Uhr, Halle 11.1<br />

P-038 Posterpräsentation / Poster Presentation<br />

Bildgebung 3 (Emotion)<br />

Vorsitz: U. Habel (Aachen)<br />

001<br />

Neuronale Korrelate <strong>der</strong> Emotionsattribution bei erfüllten unmoralischen<br />

Wünschen im Altersvergleich<br />

Kerst<strong>in</strong> Eichenmüller (Bezirkskl<strong>in</strong>ikum Regensburg, Psychiatrie)<br />

B. Sodian, M. Sommer, V. Berberich, K. Döhnel, G. Hajak<br />

E<strong>in</strong>leitung: Mit 10 Jahren s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, e<strong>in</strong>er Person<br />

nicht nur Basisemotionen, wie Freude o<strong>der</strong> Ärger, son<strong>der</strong>n auch

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